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Sed de iactura rerum cruciamen habebit. Per mare, per terras papam casura docebit, 70 Quam formam pacis guerarum finis habebit. Garula concilii de rota lingua silebit,

Et puer Apulie terras in pace tenebit].

[Desinet furor inter papam et imperatorem].

[Ianua turbata cruore fervido maris].

75 Aperiet* venas, percutiet undique regnum. *) Venetia

Infra millenos ducenos sexque decenos

V. 68. de fehlt L.

s[cilicet].

reorum D. cruciatus T; cruciatum V. — habetis L. V. 69 fehlt P; V. 69. 70 in T weiter unten, aber durch vorgesetztes

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(auch hier) L.

lii(?) T; consilii W.

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guerrarum W.

papa WVDML.

finem D; formam

V. 71. Garulla T; Carrula D; Garruli V; Caruli W. — conscilii P; guscilrota] nur T; tota PVDL (tota de P); tata W; scilebit PML; sillebit T.

conc. theotonica M.

V. 72. Et] E M.

teras T.

Appullie T. terram L; gueras, übergeschrieben

V. 73 nur in T hinter V. 58, der auf V. 72 folgt. Desine furere (oder

'ruere') T.

V. 74 fehlt SJ, steht in allen andern Hss. (auch B), aber an verschiedenen Stellen. Iannua T. turbatur V; turbabitur BD; infervide T; fer

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crure R; ocuore D; furore ML.

fleta R.
vida W; fremido R.

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V. 75 steht in allen Hss. (auch B) an verschiedenen Stellen, in den meisten, namentlich SJ, an dieser ungefähr. Aber so mit der Randglosse hat ihn nur J. Alle andern Hss. haben den Ortsnamen im Verse, und zwar: Venetias aperiet RT PW (apperiet T), offenbar aus Venetia f., wie J hat; Venecia aperiet S; Venecie aperient BVML; Venetie aperiet D. venas fehlt R (weil Ven. in den Vers genommen). percutet R; percucient BM; percuciens V. regium R; regna (?) W.

V. 76. 77 fehlen in T (diese und die folgenden auch in B, weil da der Schluss fehlt). V. 76. Infra] Iuxta P; Annos R; Per annos J. milenos WD. Die Zahl so wie im Text nur in SD; mill. CCXXX VIque decenos R; MCCXXX sexque decenos J; mill. ducentos XXX VIque decenos P; ducenos (ducentos V) septem triginta decenos (decennos V) VML; ducentos sexque triennos W. Die sonst unbegreiflichen Varianten, namentlich der sonst nicht näher verwandten Hss. RJP, die eine unmögliche Lesart ergeben, erklären sich offenbar daher, dass schon in einem alten Exemplar eine Correctur zu der Lesart von SD gemacht war. Da überall 'XXX (triginta)' vorkommt, muss XXXIII übergeschrieben gewesen sein, denn im Jahre 1233 wurden während des Alleluia wie im Jahre 1260 während der Geisselfahrt viele verfeindete Adelsfamilien in Italien versöhnt.

Erunt sedata inmensa pondera mundi.
[Morietur griffo, aufugient undique penne].
Morietur draco, effugient undique penne.

80 [Ve tibi, Cremona, conscia tanti mali!]
Ve tibi, divisa, regi subiecta Verona!]

85

[Istria, que condam populos fecunda replebas,
Deficient Venetos, ansia rodis opes].

[Aut ars nostra fallit, aut labitur (memoria nostra),
Quod video mundum post hec peracta rui].

[Qui super astra sedet gloriosus in maiestate,
Sit benedictus per cuncta secula semper! Amen].

In J folgt hinter den Versen die Unterschrift:

Hos versus et plures alios fecit magister Michahel Scottus apud Bononiam1 MCCXXXI. ad instantiam potestatis et aliorum multorum nobilium, qui querebant ab eo, ut secundum artem astrologie revelaret eventum civitatum Lombardie et Marchie, que per societatem se alligaverant contra Fredericum imperatorem, necnon et aliarum civitatum, que favebant ipsi imperatori.

Die Frage auf Grund dieser Unterschrift und der Ueberschriften anderer Hss. ernstlich aufzuwerfen, ob wirklich des Kaisers Astrolog Michael Scotus diese Verse ver

V. 77. sedacta M.

pondera] turbina SJ. Schon oben V. 15 steht 'pondus' offenbar für feindliche Parteiung. V. 58 kommt auch 'turben' vor.

V. 78. So nur in SJ, für welchen in den übrigen Hss. der folgende steht und zwar vor V. 76 in PWD ML, vor V. 75 in V, in Ř zwischen V. 58 und 59, in T am Ende, wo nur noch V. 81 folgt. — gripho S. pene J.

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V. 79. Mouetur P; Moriet W; Dracho morietur R.

effugient] So WV;

et fugient TM; et figient P; confugient R; affugient L; dr. fu-
gient D.
pene WDM.

V. 80 nur in J hinter V. 78, zusammengesetzt aus V. 30 und 22.
V. 81 nur in T, wo er der letzte ist. divissa T.

V. 82. 83 nur in M hinter V. 72. Den total verdorbenen V. 83 durch
Emendierung verständlich zu machen ist zu gewagt.
V. 84. nostra] mea R. falit D.

V. 84. 85 nur in RDL am Schluss.

aut] vel R.

mem. nostra fehlt R.

facta D.

V. 85. Qui D. pt R. hec fehlt L.

Rin R. Der

Schreiber hatte 'Amen' hinzugefügt, was später ausradiert ist.

V. 86. 87 nur in W am Schluss nach einigem Zwischenraum. V. 87. cucta W. In M folgt hinter den Versen die Unterschrift: Expliciunt exposiciones metrorum Michaelis Scoti.

1) 'bon' Hs.

fasst habe, wäre gleichbedeutend mit der Fragestellung, ob wirklich die mittelalterlichen Vaticinien der Sibylla Tiburtina, Erithea, Samia von Sibyllen herrühren. Auch in Bologna sind die Verse nicht entstanden, wie die Unterschrift in J behauptet. Wäre das der Fall, so würde man etwas von Forli und Imola, vielleicht von Ravenna in ihnen hören. Zwar enthalten die Verse 40. 41 einen Lobspruch auf Bologna, wie er keiner andern Stadt zu Theil wird, aber diese Verse sind sicher später hinzugefügt, sie rühren gewiss von einem zu Bologna lebenden Mann, vielleicht von einem Bologneser Studenten her. Einen Anhalt, den Entstehungsort der Hauptmasse der Verse zu ermitteln, giebt es nicht.

Es war unmöglich, in den Anmerkungen genau anzugeben, wie die Verse in den einzelnen Hss. auf einander folgen, da der Bestand und die Folge der Verse in ihnen gar zu verschieden ist. Deshalb ist es nothwendig, eine Vergleichungstafel zu geben, aus der beides ersichtlich ist. Sie zeigt an, welche Stellung die Verse unserer Ausgabe in allen einzelnen Hss. einnehmen, welche in den einzelnen fehlen 1.

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19 61

128478

128478

1824788

58

58

18 60 58 57 57 57

59 58

128488

123480

34

35

36

567

567

567

567

567

37

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22 19 21 43 18 21 40 12 11 11 11 11

10

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23 10 63 62

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43 15 14 14

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44 16 15 15

15 15

20 39 11 10 10 10

1) Die ersten 5 Verse der Hs. B, welche nicht zu dem MichaelVaticinium gehören, sind nicht mitgezählt.

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Wir müssen nun die Verse zu erklären und damit die Zeit ihrer Entstehung zu ermitteln suchen. Die Deutung der meisten ist nicht schwierig.

V. 1-3 bedeuten zweifellos: Brescia wird an der Schlacht von Cortenuova 1237 Nov. 27 unter einem Vorwande (velamine' 1) nicht Theil nehmen 2, aber den Brescianern hilft das doch nicht. Die Stadt wird vom Kaiser (1238 Aug. 3- Oct. 9) belagert werden ('secundo certamine regis'), die Belagerung aber tapfer aushalten.

V. 4 kann nicht bedeuten, dass die Mauern von Mailand selbst zerstört werden sollen, was nicht geschah. 'Post' deutet in Verbindung mit dem (freilich höchst zweifelhaften) Et post' in V. 8 darauf, dass ein Ereignis kurz nach der Schlacht von Cortenuova gemeint sein muss, daher kann ich nur an die Einnahme der Mailändischen Burgen Caravaggio, Rivolta und anderer, welche kurz nach der Schlacht vom Kaiser genommen wurden 3, denken, wenn uns auch nicht ausdrücklich berichtet ist, dass ihre Befestigungen zerstört wurden. V. 5 und 6 können hier ursprünglich nicht hingehört haben, wie die Stellung in den meisten Hss. auch zeigt, sie stören den Zusammenhang zwischen V. 4 und 8, und da sie deutlich besagen, dass Mailand nach der Niederlage von Cortenuova, von der schon vorher die Rede war, sich wieder erheben wird, so können sie ursprünglich

1) Dasselbe Wort in derselben Bedeutung in V. 36. 2) Vgl. dazu Reg. Imp. V, n. 2289d, wo nach Petrus de Vinea II, 35 festgestellt ist, dass die Brescianer vor dem Kampf nach Hause zurückgekehrt sind, obgleich sie nach einzelnen Quellenangaben (so die Ann. Parm. mai., SS. XVIII, 669) an der Schlacht Theil genommen haben sollen. Diese Verse (aber auch die Ann. Bergom., SS. XXXI, 333, N. 9) bestätigen also jene Thatsache und zugleich, dass sie bei den Zeitgenossen besonderen Eindruck machte. 3) Ann. Placent. Gib., SS. XVIII, 477.

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