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pratia unter Joustinos II hängt vermutlich die Einführung des Festes zu Ehren des Gürtels der Gottesmutter (31. August) zusammen, auf das sich mehrere Predigten und Dichtungen beziehen. C. W.

K. Wulzinger, Byzantinische Substruktionsbauten Konstantinopels. Jahrbuch des Kais. Deutschen Archäol. Instituts 28 (1913) 370— 395 mit einer Tafel. Bringt wertvolle Ergänzungen zu Forchheimer-Strzygowskis grundlegendem Werk über die byzantinischen Wasserbehälter von Konstantinopel. W. beschreibt ausführlich mehrere bisher nur z. T. bekannte ,,Zisternen". Sie liegen unter dem Militärhospital Gül-Chane, bei der Fethije Dschami (4×6 Säulen), im Park an der Serailspitze, zwischen der Hauptpost und der Dette publique. In der letzteren sind auch eine Reihe von Ziegelstempeln gefunden, doch ist ihre Deutung noch nicht gelungen, die von W. nach Paluka gegebene ist sicher falsch. Endlich gibt W. eine Reihe von neuen Mitteilungen über die bekannten vier größten Zisternen von Konstantinopel. A. H.

A. Baumstark, Saloniki, das Ravenna des Ostens. Kölnische Volkszeitung 54 (1913) Nr. 773 vom 7. Sept. 1913. Skizziert die kunsthistorische Bedeutung der Bauten von Saloniki. A. H.

H. R. Hall, Some greek monasteries. Proccedings of the Society of biblical archaeology 35 (1913) 141-149. Handelt über Hosios Loukas, Mistra und die kretischen Klöster Hagia Mone, Panagia Krystalline, Asomaton, Arvi und Arkadi. A. H.

Erich Becker, Malta Sotterranea (vgl. B. Z. XXII 616). Besprochen von Johannes Ficker, Theologische Literaturzeitung 39 (1914) Nr. 6 Sp. 173 f. C. W.

Arduino Colasanti, L'art byzantin en Italie. Préface par Corr. Ricci. Paris, Charles Eggimann-Milano, Bestetti e Tumminelli (1913). 4+12 S. und 100 Tafeln. 2o. Tafelwerk.

P. Mc.

V. Fago, Denkmäler des Christentums in Taranto (IIамятHÄKи гристiанства вь Таранто). Viz. Vrem. 18 (1911, ausgegeben 1913) 390-398. Kurze Beschreibung zweier Krypten, einer des Heilands und einer anderen, im Dome des bl. Cataldus. Wird fortgesetzt. P. J.

C. Ikonographie. Symbolik. Technik.

Ludwig von Sybel, Der Herr der Seligkeit. Archäologische Studie zur christlichen Antike. Mit Titelbild und 18 Textbildern. Marburg i. H., Elwert 1913. V, 40 S. gr. 8o. 1,50 M. Anknüpfend an seine früheren Ausführungen in der „,Christlichen Antike" und an die Untersuchungen Birts sucht Vf. zu zeigen, wie in der bekannten Gruppe des erhöhten Christus zwischen Petrus und Paulus keine andere Handlung als die der Adoration dargestellt, von einer Übergabe des Gesetzes aber keine Rede sei. Erst in jüngeren römischen Denkmälern seien die Plätze der Apostel vertauscht und Petrus rechts vom Herrn dargestellt worden; spät finde sich dann auch in ganz wenigen Beispielen die traditio legis, d. h. des Evangeliums. Vgl. die Besprechung von Fr. Dibelius, Wochenschrift für klass. Philologie 1914 Sp. 46-48. A. H.

J. Reil, Die altchristlichen Bildzyklen des Lebens Jesu (vgl. B. Z. XXII 617). Besprochen von J. Sauer, Deutsche Literaturzeitung 1914 Sp. 359-363. P. Mc.

Fr. J. Dölger, Zum altchristlichen Fischsymbol. Theologische Revue 13 (1914) Nr. 1, Sp. 21 f. Polemisiert gegen V. Schultze (vgl. B. Z. XXII 287) und richtet an die Ichthys-Forscher 'die Bitte um Geduld'. C. W.

D. Architektur.

Carlo Bricarelli S. J., Sull' origine della basilica cristiana. La Civiltà cattolica Anno 65 (1914 vol. 1) 698-715. Versuch, 'di fare quasi un bilancio delle varie sentenze e degli argomenti arrecati nel corso di oltre mezzo secolo per dirimere questo punto cosi rilevante nella storia del culto e dell' arte cristiana'. C. W.

Heimann, Die Entwicklung des christlichen Altares; der Altar der Urkirche. Der Altar der Basilika. Theologie und Glaube 6 (1914) 1—8. 113—130. 'Die Altäre der ersten drei Jahrhunderte haben die Form von Tischen gehabt, die von drei oder vier Stützen getragen wurden. In den Katakomben wurden sie in die Nähe der Gräber gestellt. Dort haben zu weilen die Verschlußplatten der Sarkophage als Mensa gedient'. Die Basilika hat dem Altar 'die strenge Form des Opfertisches gegeben'. C. W.

A. Baumstark, Die kirchliche Bautätigkeit Konstantins des Großen im Osten. Kölnische Volkszeitung 54 (1913) Nr. 794 vom 14. Sept. 1913. Eine gut orientierende Übersicht. A. H.

Edwin Hanson Freshfield, Cellae trichorae and other christian antiquities in the byzantine provinces of Sicily, North Africa including Sardinia. Vol. I (printed privatly 1913). XXIV, 138, VIII S. 8o. Mit zahlreichen Abb. auf 73 Tafeln. Freshfield nimmt eine sehr dankenswerte Aufgabe vor; er geht den frühchristlichen Resten in Gegenden nach, die bisher daraufhin zusammenfassend nicht betrachtet worden sind. Die engere Auswahl bestimmt die byzantinische Kultursphäre, doch nimmt er alles mit, was vor dieser Zeit liegt, und beachtet auch das, was unter ihrem Einfluß später entstanden ist. So beschäftigt er sich zuerst mit den Bauten, die Orsi B. Z. VII 1 f. und VIII 613 f. behandelt hat, und geht dann auf die Kuppel mit Trompenüberleitung ein, die für die Bauten im Umkreis von Palermo so bezeichnend ist. Ungemein interessant lauten dann die Nachrichten über Sardinien, die ersten, die der Kunstgeschichte übersichtlich geboten werden. S. Gavino, eine doppelchorige, dreischiffige Basilika mit dem Wechsel von zweimal vier und einmal drei Säulenpaaren mit drei Pfeilerpaaren, dazu zwei Säulen vor jeder Apsis (vgl. die Menaskirche), stammt aus dem 11. Jahrh. Die Kirche enthält aber weit ältere Reste und fällt schon äußerlich durch ihre ringsum laufende Blendarkadenstellung auf. Dann die dreischiffige, tonnengewölbte Kirche von S. Giovanni in Sinis. Dicke Umfassungsmauern und drei starke Pfeiler, vor der Apsis eine Flachkuppel. Man denkt an armenische wie nordmesopotamische Parallelen und die ägyptischen Beispiele vom Typus der Hauptkirche im Deir es-Surjani. Ebenso wertvoll ist für den Byzantinisten die Kirche S. Saturnino in Cagliari, eine Kreuzkuppelkirche auf vier riesigen Pfeilern, sehr ähnlich dem Grundschema der Apostelkirche in Konstantinopel (und nicht, wie der Autor glaubt, der Sophia von Salonik). Als Bauzeit nimmt F. die erste Hälfte des 11. Jahrhs. an, dazu einen griechischen Architekten. Statt der Kuppeln über den Kreuzarmen sind Tonnengewölbe eingeführt. S. Giovanni in Assemini ist ein einfaches Tonnenkreuz mit Vierungskuppel, das mich in der Innen

wirkung an Skripù erinnert. S. 73 werden einige griechische Grabsteine aus der Gegend von Cagliari mitgeteilt.

F. geht dann über auf Calabrien und stellt natürlich die Roccelletta di Squillace an die Spitze, indem er meine Auffassung derselben zitiert und ergänzt durch den Vergleich mit Tekfur Serai in Kpel. Er hofft auf die Aufdeckung neuer Dokumente in den Archiven der griechischen Klöster, heute sei man auf Hypothesen angewiesen. Es folgen Gerace, Stilo, Rossano und andere bekannte Bauten. Das letzte Kapitel ist Tunis gewidmet. F. ist dahin gegangen in der Überzeugung, daß die trichoren Bauten von Sizilien abhängig seien von Nordafrika. Er hat für den Typus drei Beispiele in Tunis und zwei in Algier gefunden. Bekannt sind diejenigen von Tebessa und Karthago (bei Damus el Karita). Dazu kommen neu Henchir Maatria und Sidi Mohammed el Gebioui, alles vorzügliche Gewölbebauten. Sie unterscheiden sich von den sizilischen durch die Verwendung des Kreuzgewölbes statt der Kuppel. Es wirkt für den Eingeweihten drollig, wenn F. zum Schluß, um die weite Verbreitung des Trichoros zu bezeugen, auf Parallelen am Sevansee in Armenien hinweist. Er hätte bei der ganzen Untersuchung von dort ausgehen sollen. Drei- und vierapsidiale Kirchen sind dort der landesübliche Typus, wahrscheinlich schon im 4. Jahrh. Anhangsweise bespricht F. dann noch die Kapitelle und Reliefs der Kirchen von Tunis. Es ist ein treffliches Buch, das uns hier in die Hände gegeben worden ist, nicht zuletzt wertvoll durch die vielen guten photographischen Aufnahmen, die es enthält. J. S.

Corrado Ricci, Il sepolcro di Galla Placidia in Ravenna. Bollettino d'arte 7 (1913) 389–418. 430–444. R. wendet sich gegen Gerola (vgl. B. Z. XXII 284). Er kommt zu dem Resultat, daß für ein Begräbnis der Galla Placidia in Rom jede Grundlage fehle und Mailand als Begräbnisplatz auch durch keine alte Quelle beglaubigt sei. Daher spreche die größte Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit der Überlieferung, daß Placidia in dem Mausoleum begraben sei, das sie zweifellos als Ruhestätte für sich und ihre Angehörigen in Verbindung mit der Kirche des Palastes erbaut habe. Eine Fortsetzung soll das Mausoleum selbst behandeln. A. H.

Hugo Rahtgens, Die Kirche S. Maria im Kapitol zu Köln. Hrsg. von der Stadt Köln und dem Zweigverein Köln des rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz. Düsseldorf, L. Schwann 1913. XII, 211 S. gr. 4o mit 22 Tafeln und 149 Textabbildungen. Das Werk geht auch den Byzantinisten an, insofern S. Maria auf dem Kapitol eine trikonche Anlage ist und im Rufe steht, auf einen antiken Unterbau zurückzugehen. Rahtgens stellt nun durch genaue Fundamentuntersuchungen fest, daß das nicht der Fall ist und die Frage nach dem Ursprung dieser sonst typisch nur für Kirchen im Osten nachweisbaren Bauart jetzt erst recht brennend wird. Der Kölner Bau ist im 11. Jahrh. entstanden. R. geht in einem eigenen Kapitel S. 127-164 das gesamte ihm bekannt gewordene Material durch: die cellae trichorae und die Trikonchen in Algier und Tunis, im Orient und Byzanz, Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland. Dann erst stellt er die Frage, wie S. Maria im Kapitol in diese Reihe einzuordnen sei. Hier spitzt sich nun die Frage sofort in der Art zu, daß S. Maria im Kapitol um die seitlichen Apsiden Umgänge hat, genau so wie um die Hauptapsis. Bei der Untersuchung über diese Tatsache schließt Rahtgens zwar die noch zu sehr im Dunkel liegenden Vorstufen der frühchristlichen Kunst aus, behandelt sie dann

aber doch bis auf die Zeit der Stoa des Hadrian in Athen zurück. War dort auch der quadratische Mittelraum offen, so sei immerhin in dem jüngeren Einbau dieser Stoa wie in der Villa Hadrians bei Tivoli der Übergang zu S. Lorenzo in Mailand und damit dem Gebäude zu finden, das schon ich als Hauptglied in die Entwickelungsreihe auf die Kölner Kirche hin eingestellt. hatte. Immerhin sei S. Maria im Kapitol der Schöpfungsbau eines Meisters, der des Planes würdig gewesen sei. Die Verwandtschaft mit S. Fedele in Como legt nahe, an einen Lombarden zu denken, doch ist die Kölner Schöpfung andererseits wieder so eigenartig, daß R. lieber an einen rheinischen Meister denkt, der sich weit in der Welt umgesehen hatte. Fischer v. Erlach mit seiner Karlskirche in Wien würde so im 11. Jahrh. eine Parallele haben. J. S.

Bogdan Filow, Sainte-Sophie de Sofia [Matériaux pour l'histoire de la ville de Sofia, livre IV]. Sofia 1913. 172 S. 2o mit 140 Textabbildungen und 21 Tafeln (bulgarisch mit einem französischen Auszuge). Der stattliche Band macht Bulgarien und der Stadt Sofia, die die Voraussetzungen für sein Entstehen durch Bewilligung der nötigen Mittel zu Ausgrabungen geschaffen hat, alle Ehre. Filow, der Direktor des Museums, leitete im Auftrage der Archäologischen Gesellschaft diese Grabungen in den Jahren 1910/1 und legt nun Aufnahmen der Kirche und die Resultate seiner Nachforschungen vor. Was da herauskommt, wird für die abendländische Kunstforschung eine große Überraschung sein, denn es handelt sich um eine gewölbte Basilika des 6. Jahrhs. Bei dem Dünkel des Westens, der gern annimmt, es müßte überall die Dekadenz von Rom bestanden haben, das nur die holzgedeckte Basilika kannte, und der schon die von mir in Kleinasien und Mesopotamien entdeckte Tatsache der weiten Ausbreitung des Gewölbebaues in frühchristlicher Zeit ungläubig aufnahm, wird die Sophienkirche von Sofia und ihre mit meiner bereits 1905 (Österreichische Rundschau III, S. 164) ausgesprochenen Ansicht übereinstimmende Entstehungszeit schwere Bedenken erregen. Handelt es sich doch um eine tonnengewölbte Kuppelbasilika reifster Art von 46,45 m Länge und 20,20 m Breite. Filow hat leider im Grundriß überall Kreuzgewölbe eingezeichnet, weil die Tonnen nach mesopotamischer Art in diagonaler Ziegelstellung durchgeführt sind. Man vergleiche nur Abb. 21/2 mit Amida Abb. 161. Schon die großen, später ganz oder teilweise vermauerten Fenster sprechen für eine frühe Zeit. Der Bau ist auf einem Steinsockel rein aus Ziegeln ausgeführt, ohne jede Verwendung schmückender Architekturglieder, mit nur einer Hauptapsis und vorgelagertem Quadrat, auf das erst das Kuppelquerschiff folgt. Der Bau könnte also für romanisch gelten, wenn er nicht typisch orientalisch wäre. Der jetzigen Kirche aus dem 6. Jahrh. ging, 60 cm tiefer gelegen, eine Kirche des 5. Jahrh. voraus, von der man noch Kapitellreste mit fettem, zackigem Akanthus und Pavimentmosaiken gefunden hat. Weitere 40 cm tiefer wurde eine kleine Kapelle mit Apsismosaik gefunden, die nach den Münzen dem Anfang des 4. Jahrh. angehört. Die Sophia bildet das Zentrum einer umfassenden Nekropole, die dem 3./5. Jahrh. und dann wieder der Spätzeit seit dem 10. Jahrh. angehört.

F. sucht auch die kunstgeschichtliche Einordnung des Baues zu geben, erkennt, daß er nicht byzantinisch ist, und hält ihn zusammen mit kleinasiatischen Kirchenbauten. Mesopotamien und noch mehr Armenien, die er nicht kennt, werden wesentlich mitzusprechen haben. Zum Schluß folgt die neuere Geschichte der Kirche. J. S.

E. Plastik.

Wilken von Alten, Geschichte des altchristlichen Kapitells. Ein Versuch. München, Delphin-Verlag 1913. 110 S. gr. 8° mit 10 Tafeln (32 Abb.). 7,50 M. Das Buch macht den seit langem in der Luft liegenden Versuch, das zerstreute Material für das christliche Kapitell des 5. und 6. Jahrh. zu sammeln, zu sichten und stilistisch zu erklären. Es sind die Gruppen gebildet und die Namen beibehalten, wie ich sie eingeführt habe. Gleich der erste Satz gibt die Tendenz: aus dem plastischen Akanthusblatte antiker Kapitelle soll sich allmählich das aller struktiven Tendenz entkleidete Flächenornament entwickeln, aus dem antiken Akanthuskapitelle die Angleichung an die kompakten ungegliederten Formen des Kämpferkapitells. Also Standpunkt Riegl. Daß diese Dinge in einer ganz anderen Welt als der griechisch-römischen entstanden sind, wird von vornherein ausgeschlossen.

Eine Übergangsform ist für A. das Kapitell mit den vom Winde bewegten Blättern. Gleich hier zeigt sich, daß das Material mit Sorgfalt zusammengetragen und wenig vom Wichtigen übersehen ist. Im gegebenen Falle fehlt die Säulenreihe auf der Aladja Jaila, die Rott (Kleinas. Denkmäler 319 f.) dem 5. Jahrh. zuweist. Die zweite Übergangsform, das Faltkapitell, gehört wohl nicht hierher, es ist eine Rückbildung des Kämpferkapitells auf die antike Deckplatte. Ganz unglücklich aber ist die Einführung des Blattkapitells mit unausgearbeiteten Akanthen als Übergangsform zum Kämpferkapitell. Solche Mißgriffe erklären sich nur dadurch, daß der irregeleitete Autor gleich mit der Tür ins Haus fällt, statt den Boden ruhig methodisch vorzubereiten. Derartige antike Kapitelle können überall vorkommen, weil sie nichts anderes sind als richtige Akanthenkapitelle, bei denen die Malerei zur Ergänzung herangezogen wurde. Hätte der Autor Ägypten bereist und besonders die von den Ägyptologen unsinnig zerstörte Kirche von Medinet Habu studiert, so wüßte er das von diesem Hauptbeispiel her. Daneben spielt die banausische Behandlung eine Rolle, wobei notdürftig kaum die Werkform zu ihrem Rechte kommt. Es gibt eben keine Übergangsformen, weil das Kämpferkapitell nicht aus der Antike hervorgegangen ist, sondern vom Orient her neu in das Gebiet des Mittelmeeres eintritt. Auch ist es keine Schöpfung der altchristlichen Kunst, wie ich seinerzeit selbst annahm, sondern tritt fertig aus dem persischen Kunstkreis in die Hinterländer des Mittelmeeres und schließlich in Konstantinopel und seinen Steinbrüchen auf. Wenn ich diese aus langer Erfahrung stammende Überzeugung lückenlos beweisen könnte, würde Alten das Gebiet, das er naiv betreten hat, nicht ohne geschlossene Vorführung gefunden haben.

Mit dem Kapitel ,,Kämpferkapitell" tritt das Tohuwabohu des Buches in volle Blüte. Zunächst hat Alten keine Ahnung davon, wozu der Kapitellkämpfer dient. Es muß ihm doch bei seiner zweifellos überaus fleißigen Sammelarbeit die in den letzten Jahren dutzendweise gedruckte richtige Deutung begegnet sein: der Kapitellkämpfer leitet das quadratische Ende des Kapitells über auf die rechteckige Endigung des Ziegelbogens. Schließlich wird er noch mich für seinen Unglauben verantwortlich machen, weil ich irgendwo vor einem Vierteljahrhundert selbst in der Deutung geirrt und sie erst später gefunden habe. So druckt er ja meine Meinungen von anno dazumal ganz gleichwertig ab mit Mschatta wollte ich sagen; aber das hat ja Alten nicht genauer studiert. Er hätte sich sonst manche veralteten Zitate, die er an meinen

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