Imágenes de páginas
PDF
EPUB

die Tochter des vorigen Eigenthümers Hans Rückern. In der ersten Aufnahme der Stadt Mainz vom Jahr 1568 heißt es Nr. 1014: «das Haus zum Korb am « andern Orth des Fledergåßleins mit seinem Begriff « und Bier oder Brauhaus. Ist und bewohnt Daniel « Dechen.» Den 15. April 1574 lieh sich Dechant, welcher seitdem Stadtrathsverwandter geworden, von seinem Collegen Christoph Mollstädter 400 fl. und gab ihm dafür sein Brauhaus zum Korb in die Hypothek 1). In dieser Verschreibung heißt es bei der Bezeichnung der Nebenlåger «einer Behausung zum Hom« burg sonsten das Druckhaus genannt. Den 22. November 1578 verkauften die Vormünder der Kinder des verlebten Daniel Dechant ihr väterliches Erbe zum Korb an Conrad Diehlen, Bender und Elisabetha seine Ehefrau um 2400 fl. Auch in dieser, über den Verkauf von dem hiesigen Stadtgericht ausgefertigten Urkunde 2), heißt es bei der Beschreibung der Nebenlåger: « hinten an dem Druckhoeff stoffend.» Der auf dem Haus gehafteten Gülden wird in diesem Verkaufsaft nicht mehr gedacht und es scheint, daß alle von dem begüterten Daniel Dechant sind abgelöst worden. Conrad Diehlen starb im Jahr 1602 ohne Kinder und hatte durch ein Testament vom 13. Oktober des nåmlichen Jahrs seine Frau Elisabeth zur Universalerbin eingesezt, so daß sie von 1602 an die alleinige Eigenthümerin des Korbs wurde. Es scheint, daß sie ihn bald darauf an Ulrich Voll verkauft hat, denn nach einer im hiesigen

1) Urkunde 379.

2) Urkunde 380.

Stadtgerichtsarchiv aufbewahrten Urkunde vom 18. Juli 1605, nimmt dieser 1000 fl. bei des Stadtbaumeisters Gers hard Ebersheim Wittwe auf, und seßt ihm dafür sein Brauhaus zum Korb zum Unterpfande ein. In der Stadtaufnahme vom Jahr 1594 heißt es Nr. 1014: «< das Haus zum Korb ahn andern Orth des Fledergeßlins « mit seinem Begriff und Bier oder Brauhaus. Ist aigen jzo Conrad Dielen.» In der Stadtaufnahme von 1657 steht: «Folgt das Fledergessgen — das Haus zum Korb am andern Eck des Fledergessgen. — « Ist eigen Johann Breders Wittib. »

[ocr errors]

In den lezten Jahren des siebenzehnten Jahrhunderts kam Johann Medikus in den Besiß der Häuser zum Korb und zum Humbrecht, und von ihm kamen sie, wie schon oben gesagt worden, an den Bierbrauer Michel Aul. Dieser bewohnte das Haus zum Korb und hatte das Quadrat von Gebäulichkeiten, welche den Hof zum Humbrecht bilden, vermiethet, und spåter den vorderen Theil davon mit der Kapelle verkauft. Ihn erbte sein Sohn, und diesen seine Wittwe, die erst vor etlichen Jahren gestorben ist. Sie hatte im Jahr 1809 ihr Bierhaus zum Korb an einen Bierbrauer Namens Herdt verkauft, dem es wegen Schulden am Kreisgericht versteigert, und dem Notar Kronebach zugeschlagen wurde, der es anfangs durch seinen Bruder bewohnen ließ, und im Jahr 1813 an den Schloßermeister Gerlich verkaufte, welcher es am 16. Januar 1826 dem Bierbrauer Samuel Meyerer um 12200 fl. überlassen hat.

Noch auf den heutigen Tag stehet das Haus zum Korb in seiner uralten gothischen Gestalt mit einem spiß

zulaufenden Thurm ober dem Eingangsthor, in dem mehrere kleine Schießlöcher angebracht sind. Durch diesen merkwürdigen Thurm und viele kleine in Spizbogen auslaufende Fenster ist es noch eins der originellsten alten Patrizierhäuser im spißbögigen Baustyle von Mainz. Mit seiner vordern Seite geht es nach der Korbengasse, der es, als ihr ältestes Haus, den Namen gegeben. Zu seiner linken Seite ist das Fledergåßchen, welches sonst in die Quintinsgasse ausging, nun aber geschlossen ist, zu seiner Rechten liegen das Haus zum Rebenstock, welches ebenfalls einer alten Patrizierfamilie den Namen gegeben, und die hinteren Hauptgebäude des Druckhofs.

Gensfleisch'sche Urkunden.

1.

Sophie, eine Beguine vermacht auf ihren Todsfall ihr bei dem Eingang in den Emmeranskirchhof gelegnes hölzernes Haus zweien Beguinen, einer Grete, Tochter der Schwester des zu St. Claren convertirten Bruders Conrad, und einer Gudele, Tochter der Schwester von Herbord genannt Gensfleisch, so lange beide leben 4. Juli 1294.

Aus dem Original).

Nouerint vniuersi presencium inspectores, - quod Sophia Beckina, - domum ligneam, porte cimiterij

1) Die Urkunde ist auf ein Quartblättchen Pergament in die Breite geschrieben. Die Siegel sind abgerißen. Außerhalb steht: Census viginti denariorum super domo beckinarum

parochie sancti Heimerami Mogunt. contiguam 1) post eius obitum, Grete filiae sororis fratris Cunradi conversi monasterij sancte Clare Mogunt, et Gudele, filie sororis quondam Herbordi dicti Gensfleisch, Beckinis, ad vite ipsarum tempora, legauit et tradidit optinendam. Ipsamque in figura Iudicij secularis Mogunt. coram Baldungo Iudice saeculari sub cautione, que Borgen uulgariter dicitur, in manus et potestatem predictarum Beckinarum, iuxta ritum et conswetudinem ciuitatis Mogunt. resignauit publice sub hac forma, quod dictam domum, suis expensis, meliorabunt, et in statu debito conseruabunt. Ceterum, si predicte Beckine, minus caste, et rationabiliter in ipsa domo se gesserint euidenter, de scitu Gardiani domus fratrum minorum in Mogunt., nec non confessoris seu confessorum predictarum Beckinarum, aut aliarum, in ipsa domo, pro tempore degencium, alia uel alie Beckine, bone fame, et vite, de consensu tamen Beckine, in prefata domo rationabiliter se gerentis, in ipsius domo hospicio potuerint collocari, postque etiam una uel ambas, superdictarum Beckinarum emigrare contigerit ab hac luce, de consensu et uoluntate adhuc uiuentis, loco decedentis uel decedencium, vna uel due alie, bone uite et caste,

[ocr errors]

probe cimiterium S. Hemerani. Sie ist Nr. 400 des Inventars der aus dem Bodmann'schen Nachlaß in das Landesarchiv nach Darmstadt abgelieferten Urkunden. 1) Dieses Häuschen steht noch und ist das lezte der rechten Seite des sogenannten Kirchgäßchen, durch welches man sonst in den Emmeranskirchhof ging.

subrogabuntur per dictorum Gardiani et ipsarum confessorum consilio mediante. Ad hec pernominate Beekine, uel alie in ipsa domo pro tempore existentes, veculam pauperem Beckinam, vite laudabilis et honeste conuersationis sibi in ipsarum famulam, licite sociabunt, et ipsam iuxta earum beneplacitum poterunt amouere. Presertim memorate Beckine, seu alie in pernarrato hospicio, pro tempore commorantes, de fundo, siue area, prenotate domus, uiginti denarios, cum pullo, id est gallina capitulo ecclesie beate marie ad gdus, annis singulis, census nomine soluere tenebuntur. Acta sunt hec, coram superdicto Baldungo Iudice, presentibus et attestantibus, Philippo dicto Swap, Frilone dicto zum Eselwecke, et Antzone de longa curia, ciuibus Mogunt., nec non superdicto fratre Cunrado, conuerso sancte Clare. Anno domini M.CC.LXXXXIIII die beati Vdalrici.

2.

Thilman Wölfin von Bleidenstadt verleihet Peter zum Dusburgen das Gericht und die Vauthey von Vilzbach zu einem rechten Lehen. Unter den Urkundszeugen befindet sich Friele Friedrich - zum Gensfleisch. Im Jahr 1331.

Aus einer Abschrift1).

Ich Thilmann Wölfin von Blydenstadt veriehen und bekenne mich offenlich an diesem gegenwärtigen Brieue vnd dun kunt allen, die nu sint oder hernach kommen mogen, die diesen Brieue angesehent oder horent lesen,

1) In einem alten Copialbuch der Stadt Mainz in der Stadtbibliothek.

« AnteriorContinuar »