Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Mit diesem gieng noch 1169 der Mörsberg - Nellenburgische Stamm zu Grabe und die Schirmvogtei vererbte sich auf Manegold von Veringen, in welchem wir den Neffen Eberhards erkennen. 1)

Vergeblich hatte der Abt und seine Mönche da und dort Hilfe gesucht, endlich erwirkten sie auf dem Fürstentage Friedrichs I. bei Magdeburg einen günstigen Spruch, der wohl um so eher geachtet wurde, je mehr nach dem Sturze Heinrichs des Löwen Graf Manegold als dessen Verbündeter die Ahndung des Kaisers zu befürchten Ursache hatte. 2)

Auf Notger folgte Adalbert III. 1179, nach diesem Hugo I. als Abt.

[ocr errors]

Unter diesem brachen, sechs Jahre nachdem er 1187 den Streit zwischen St. Blasien und Rheinau um den Kirchensaz zu Griessheim hatte schlichten helfen, die Zwistigkeiten der Mönche in solcher Heftigkeit aus vielleicht wirkte das Verhältniss der Schirmvogtei, vielleicht die staatliche Verwirruug Deutschlands dazu mit dass er das Kloster verliess, die Abtei durch ein Schreiben an den Bischof von Constanz aufgab und in's Elend gieng, während die ihm feindselige Partei den Abtstuhl durch eine sofor re Wahl besezte, gegen welche die übrigen Mönche Einsprache bei'm Papste einlegten. Dieser beauftragte den Bischof von Cur und den Scholaster Baldwin von Kempten die Sache zu untersuchen und den Abt Hugo zur Rückkehr zu bewegen. 3) Der neugewählte Abt ist jener Rudolf I., welcher wieder in einer Verhandlung wegen des Kirchensazes zu Effringen als Zeuge auftritt.

Ob Hugo in das Kloster zurückgekehrt sei, dessen haben wir keine Spur gefunden. Wenn es geschah, so muss sein Tod bald erfolgt sein, denn um 1200 finden wir Berhtold als Abt von Schaffhausen. 4)

Von jezt an entsteht eine längere Lücke in unsern Urkunden, welche bei v. Müllinen durch die Namen Rudolf II. von Tengen 1208 (vielleicht der 1095 auf Befehl des Papstes abgetretene), Burchard I. 1122-1253, der zu Gunsten Hugo's II. abgedankt zu haben scheint und 1260 starb, ausgefüllt ist.

Die um das Kloster angelegte Stadt gewann immer mehr Bedeutung; ihrer Uebergriffe sich zu erwehren, reichte die Würde des Schirmvogts um so weniger aus, je rascher das Geschlecht der Grafen von Nellenburg-Veringen, auf welches dieselbe sich vererbt hatte, in den Kämpfen und Kreuzzügen des 13. Jahrhunderts, seinem Verfall entgegen eilte.

In den Streitigkeiten gegen die Bürger der Stadt fand der Abt erst durch kaiserliche Entscheidung eine Wahrung seiner Rechte. 5)

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde von der Celle zu Grafenhausen Abt Hugo II. an das Kloster gewählt. 6)

Er erregte durch die Standhaftigkeit, mit welcher er sich weigerte, für den im Kirchenbanne gestorbenen Kaiser Friedrich II. die Gebete zu halten, wodurch die katholische Kirche für das ewige

1) Den Schwiegersohn, Bader a. a. O. S. 90. S. II. Abth. Urk. 31. Anm. 1. b. u. d. Stammtafel.

[merged small][ocr errors]

3) Ebendas. Urk. XXXIII. Dümge Reg. Bad. S. 60. Ueber Rudolf I. Gerbert III. S. 112.

4) Rotul. S. Petr. Nr. 235. II. Abth. Urk. XXXIII. Anm. 2.

[blocks in formation]

6) Gerbert H.-S. N. a. a. O

dann

Nach Koch Eidg. B. II. 516 Not. 5 war er früher Probst zu Wagenhausen, wäre er vielleicht von Geschlecht ein Herr von Grafenhausen gewesen. Die Urk. Nr. XLII. der I. Abth. fällt wohl auch in den Anfang von 1248, da noch in diesem Jahre als Hugo's Nachfolger Conrad III. von Henkart erscheint (Reg. v. Feldbach Nr. 7).

Wohl ihrer verstorbenen Mitglieder sich bemüht, den Unwillen Konrads IV. und der königlichen Parthei, und so schwer wurden die Besizungen des Klosters geschädigt, dass Papst Innocens IV. auf der Grafen von Kiburg klägliche Schilderung der Verhältnisse des Stiftes demselben zu einigem Ersaze die Pfarre Kilchberg einverleibte. 1)

[ocr errors]

Die Urkunden des Abts Hugo, welcher durch die Belehnung mit der Schiffledi« das Geschlecht der Brümsi sich versöhnt hatte, reichen bis in die Zeit des Zwischenreichs. 2)

In diesem erhob sich durch den Muth seiner Bürger und den Schuz seiner Mauern die Stadt Schaffhausen dergestalt, dass sie bald unter der neuen Ordnung der Dinge durch Rudolph von Stadt des Reiches ansprechen und durch die Bestätigung

Habsburg die Vorrechte einer freien kaiserlicher Majestät erhalten konnte. 3)

Den Schluss des Abtsverzeichnisses bilden nach der bis zum Jahre 1274 dauernden Regierung Conrad III. von Henkart, folgende Aebte. Odalrich II. ein Herr von Immendingen. Er machte für das Kloster im Jahr 1285 eine bedeutungsvolle Erwerbung. Graf Manegold versezte ihm und Herrn Peter von Münchingen, Ritter, seine Vogtei über Grafenhausen und über Stadt und Kloster Schaffhausen um 50 M. S., mit dem Gedinge, dass die Klöster St. Blasien und Schaffhausen, so sich mit dieser Vogtei etwas Ungebührliches zutrage, das Recht hätten, sämmtliche Vogteien an sich zu lösen und einen Vogt nach Wohlgefallen darüber zu nehmen. 4)

Wahrscheinlich wurde das Pfand nicht wieder eingelöst, denn die Urkunde um die Schaffhauser Mühle bei Wiblingen nennt die Herzoge von Oesterreich Vögte über Schaffhauser Gut und Grafenhausen verpfändete der Abt wahrscheinlich wieder an seine Mitbürger die Rothen, von welchen die Abtei dasselbe 1336 um 300 M. S. zurück erkauft. 5)

Von 1295 bis 1311 Conrad IV. von Liebenfels im Thurgau. Man rühmt von ihm das Glück, dass er dem Kloster neue Stiftungen erworben; - die Bestätigung der alten Freiheiten, die Gestattung von Schenkungen kaiserlicher Ministerialen erhielt er durch Heinrich von Luxemburg; die Erlaubniss des Gottesdienstes zur Zeit eines Interdicts von Bischof Gerhard zu Constanz. 6)

Von Erwerbung neuer Güter durch seinen Nachfolger Conrad V., einen Grafen von KirchbergBrandenburg haben wir einen urkundlichen Beweis. 7) Auf diesen folgte um 1320 Johannes I. Im Turn aus Schaffhausenschem Patriziergeschlechte, dann bis 1333 Johannes II. von Rettenberg; auf diesen Jakob I. von Henkart, welcher um 1350 durch einen bürgerlichen Abt Johannes III., Dörflinger, aus Beromünster ersezt ist. Nach ihm finden wir aus Schaffhausen den Patrizier Jakob II. Hün von Beringen und den

1) Urk. XL. XLI.

2) Urk. XLIII. Gerbert a. a. O.

3) Die erste Erwähnung Schaffhausens als civitas ist 1258 II. Abth. Urk. XLII. Die Benennung Brümsi's als > concivis des Abts (Urk. XLIII.) sezt das gleiche Verhältniss voraus; ein Schluss lässt sich aus dem > civis Schaffhusens» in der Urk. König Konrads IV. noch weiter zurück machen. Das wichtige Privilegium >de non evocando« durch König Rudolf, welches die Reichsfreiheit vollendete, ist v. 25. Mai 1277. Hugo die Mediatisirung. Urk. 94. Vgl. unten S. LI.

4) Rueggers Handschr. Chr. Bd. I.

5) Abth. II. Urk. LIV. Die Stelle »hern Burchartes Insigel von Elrbach der do vogt war ze Irmelbrunnen über
Schafhuser gut von des herzogen wegen von Osterriche« lässt sich kaum anders deuten und in ihrer Eigen-
schaft als Klostervögte musste es den Herzogen sehr daran gelegen sein, die Stadt in pfandschaftlichem
Besiz zu erhalten, so wie die Stadt dadurch verleitet werden konnte, im Königsstreite auf österreichischer
Seite zu stehen. Ueber die Verpfändung 18. Aug. 1330 s. u. und Böhmer Reg. 1200.
6) II. Abth. Urk. LI.-LIII.

7) II. Abth. Urk. LIV. v. Müllinen a. a. O. Wo Abt Conrad in den Brandenburger Stamm einzureihen, weiss
ich nicht. Wahrscheinlich als Sohn eines der Brüder Otto v. Hartmann v. 1281 Vgl. v. Stalin III. 678.

Gemeinbürger Berhtold Wiechser, der 1361 starb. Walter von Seglingen und Berhtold von Sissach, Johann der IV., ein Peyer im Hof, Conrad von Dettighofen und Heinrich Wittehan füllen die Zeit von 1360-1501. Nach ihnen schliesst ein Constanzer Bürger, Michael Eggestorfer, als der 34. die Reihe der Aebte. Er nahm die Reformation an, vermählte sich 1529 mit Agnes Keller und gab die Abtei gegen einen Ruhegehalt auf.

Durch diese Verhältnisse musste die Lage des Stiftes sich völlig umgestalten; aus einem Herrschenden wurde dasselbe zum Beherrschten, denn die schirmvogteilichen Rechte, welche in dieser Zeit schon in das Verhältniss der Landesherrlichkeit übergiengen, konnte das aufblühende Gemeinwesen keinem fremden Herrn mehr überlasen, sondern es musste dieselben an sich reissen.

So beschränkte sich das Schirmrecht des Grafen von Nellenburg auf den Schuz der einzelnen

Güter, welche das Kloster im Hegau, im Waltbezirke des Grafen, besass. 1)

Zum Schlusse dieser Beiträge zur Geschichte des Klosters Allerheiligen geben wir eine Aufzählung des Güterbesizes, so weit derselbe sich aus den vorhandenen Urkunden zusammenstellen und deuten lässt.

I. In der Schweiz.

a. Canton Schaffhausen: Stadt Schaffhausen. Schenkung Eberhards mit dem von Adalbert von Heigerloch ertauschten Antheil, zusammen 112 Hofstätten mit Münze, Zoll und Fähre mit 5 Schiffen, mit 9 Bierschenken und zwei Weinwirthshäusern und wahrscheinlich 3 Mezigbänken. Von all' diesem ein Einkommen von 163 Pfunden (Talenten). 2)

Dazu zwei Mühlen, zwei Weinberge, wovon der eine 17 Schuposen hatte. 3)

Nahe bei Schaffhausen Widlech (Widlau) theilweise mit dem Gute Waldhausen, einer Schenkung Adalberts von Strass (wohl bei Pfullendorf, nicht bei Gachnang, Cant. Thurgau), ertauscht. Ein Salland von 16 Mansus. *)

Hallau (jezt zwei stattliche Dörfer: Ober- und Niederhallau; theilweise von Adalbert von Heigerloch um 126 Pfund erkauft, ein Salland von 7 Mansus, dazu 14 Mansus und 34 Schuposen nebst 55 Mansus Wald und einer Mühle. Der Huber (wohl nur des Sallandes) musste 33 Sextar gutes Bier und zwei fette Schweine, zwei Schafe, vier Scheffel Spelt, ein 12 Ellen langes und 4 breites Linnentuch, in Fehljahren die Hälfte, 8 Ellen Wollentuch, 5 Hühner, 30 Eier geben; dreimal des Jahres auf zwei Wochen sein Pferd stellte, einem jährigen oder zwei Schafen die Weide geben, im Herbste jeden Montag ein Tagwerk pflügen oder drei Tage einen Knecht stellen, im Mai zwei Wochen lang mit zwei Ochsen frohnen, einmal des Jahrs in den Wein fahren und sechs Wormpfennige und eine Heulast Castburdi geben. 5) Zu Neuhausen am Rheinfalle 15 Mansus, durch andere Schenkungen auf 20 vermehrt, zu Guntmadingen 5 Mansus, die Orte Fulach, Hementhal und den Randenwald zu 8 Mansus und 11 Schuposen, die Kirche zu Kilchberg (Chirriberch) mit 4 Mansus, Genersbrunnen mit 5 Mansus und 4 Schuposen, zwei Mansus bei'm eingegangenen Falkenberg und die Wälder Reinhard und Bärenwald (Pezzirnloch).

[ocr errors]

Zu Bibern durch Schenkung und Tausch 10 Mansus, zu Birslingen (abgeg. oder Birslingen bad. B.A. Blumenfeld) und Mörishausen 51⁄2 Mansus. Güter in Dörflingen. 6) Wise holz bei Ramsen (1094), Guntramingen 1 Mansus, Witlikofen (eingeg. Quindichoven ?).

1) Schirmbrief des Grafen Eberhard von Nellenburg, v. 1309, für das Kloster. Bader bei Mone Z. I. 81.
2) Da die Schaffhausener Münze noch ganz jung war, nahm sie wahrscheinlich das benachbarte Constanzer Pfund
zu 460 Gramm als ihr Silbergewicht an. Vgl. Mone Zeitschr. II. 392 ff. Vielleicht ist aber Talentum
bei Kirchhofer von libra unterschieden

- die spätere Mark zu 230 Gramm.

3) tresiusiurnales, in einigen Urk. trasiusiurnales. In den deutschen Ausdruck interlinearisch übersezt.
4) Terra Salica. Wohl ein Gut mit eigenem Hofrecht. Ruegger »Im Sellanch« = Herrlichkeit.

5) Kirchhofer älteste Vergabungen S. 9. Die > Wurmpfennige« sind demselben fraglich, wie mir. Sollte es die
Abgabe an den Herrn als Vertilger schädlicher Thiere (der Wurm statt Lindwurm) sein? Wahrscheinlich
ist indessen das Wort ein Schreib- oder Druckfehler statt Wort- oder Wurtpfennige. Dieses aber ist
gleichbedeutend mit Worht- oder Werkpfennig und bedeutet >>Census arearum<< Hofpfennig. Vgl.
Scherz Glosar. I. 2060, 2071. Graff A. H. D. Sprachschaz Index S. 282. Hallau wurde indessen grossen-
theils wahrscheinlich was nicht zum Salland gehörte an den Bischof von Constanz abgetreten und von
diesem 1525 an die Stadt verkauft. Wanner S. 109.

[ocr errors]

6) Dies ist wohl das Dorfin mit Sclate (Schlatt a. Randen) bei Kirchhofer S. 16.

=

All' diese Besizungen erwarb das Kloster vor 1096.

Von späterm Besize wird erwähnt: Weiler bei Ramsen, Riedhausen und Schwendi (eingeg.) Buch (Bochtella?) Griesbach, Böringen. Dieses gieng, wahrscheinlich durch die Schirmvögte, an die Hünen von Beringen über und wurde 1520 durch das Spendamt von einer Frau von Fulach wieder erkauft. Huninghofen und Wutach (eingeg. im untern Kletgau) 1) Ottenweiler, Laufen, Dietlikofen (eingegangene Orte um den Lauferberg?) 2) Thaingen 1121 Urk. XXI.

Im Canton Zürich: Raffz (Raffa.) Dorf (Dorfin; nicht Dörflingen, bad.?) Weningen, Berg, Volken, Trüllikon (Volchinhoven, Trullinehhoven), Fisibach (Fusebach ?), sämmtlich vor 1098. Illnau 1126. Dietlikon. 3)

Im Canton Aargau: Staffelbach, Aesch, Steinbühel, Brunnenschwil viell. die eingegangenen Gerbrechtingen und Tempriken, Nunenwyler, Reginfrids wyler sämmtlich vor 1097.4) Staufen, Hugsheim. Willinishoven und Hunnenvilare. 1101.

Im Canton Thurgau: Schnait (eingeg. 1094). Sewen (Sepinank, bei Schloss Steinegg) Richlingen, Affeltrangen, Wigoldingen, Basadingen, Matzingen (1094), Wagenhausen 1083.

Im Canton Graubünden: Fläsch, Malans, Maienfeld (lupins. Mit der Kirche, von Graf Otto von Kirchberg bestritten). Das höchst bedeutende Einkommen dieser von Graf Burchard vermachten Vergabung war zu Malans einen Weinberg, dessen Rebmann vom Kloster 9 Scheffel Gerste oder Roggen erhielt, dagegen eine Fuhre bis zum Bodensee zu stellen und dem mit Hofgericht und Einsammlung des Ertrages bekannten Boten des Klosters ein Schaf (6 Pfennige 1/2 Schilling oder 140 Pfund, d. h. 2 Fcs. 20 Cent., nach jezigem conventionellen Geldwerthe 3 Fcs. 52 Cent. werth), sechs Viertel Weins, 39 Brode, 30 Eier, 3 Hühner und den Bedarf an Butter und Salz zum Kochen, einen Käse zu 2 Pfennigen, 2 Scheffel Hafer, 1 Last Heu, so viel Geschirr geben musste, als zu einer Kufe (cupa) gehört, nebst einem Sommerschaf (Petrifrischink).

Endlich die gleichen Lasten an den drei Gerichtstagen, wie die Manser zu Maienfeld. Das Gleiche mussten die Rebleute der zwei Weinberge in Fläsch leisten. Zum Gute in Maienfeld gehörten 31⁄2 Mansus und 3 Weinberge. Jede Mansus gab jährlich 15 Zuber (neuen Weins?) weniger 1 Sextar oder in Fehljahren 1 Pfund (42 fl. oder gleich dem Speierer Pfund Mark 22 fl.?), ein Sagmar Omet, der andere Heu (Sagmarius I. herberius, alter fenarius nach der Erklärung von Ruegger. Sollte es nicht Saginarius heissen oder Mastkalb bedeuten, das mit Heu oder Gras gemästet war?), oder dafür 2 Schilling in Geld. Dazu 1 Schaf zu 6 Pfennigen und ein Sommerschaf zur Reise an den Bodensee. Dazu den grossen und kleinen Zehnten und Opfergabe an Weihnachten; des Klosters Abgesandten 1 Schaf, 6 Quart Wein, 30 Brode, 30 Eier, 3 Hühner, ein zwei Pfennige werther Käse und Butter und Salz zum Kochen. An den drei Gerichtstagen 6 Quart Wein, 1 Käse, 1/2 Scheffel Hafer und 1 Last Heu. Dazu die Lasten des Käsetragens von der Alp zum Herrschaftskeller, des Schneidens und Einführens von der Herrschaftwiese, des Pflügens, Eggens, Schneidens und Einführens vom Herrschaftsacker, des Düngens mit 5 Wagen Mist für den Herrschaftsweinberg.

Der Rebmann leistete, was der zu Malans. Dazu kamen noch 3 gegen das Gut Peregrins von Hosskirch (Wirtemb.) ertauschte Weinberge mit gleicher Leistung, wie die zu Malans, wogegen die Rebleute 38 Malter Roggen oder Gerste zu beziehen hatten. Vom Forstwart bezog man zwölf Ellen zwei Ellen breites Tuch und 1 Hirschfell, 6 Pfennig werth und die gleiche Leistung an den Gerichtstagen und in der Weinlese wie der Manser. Vom Sennen endlich 1 Osterschaf, das Opfer und ein Hirchfell von 6 Pfennig. Hat er mehr als 5 Kühe, so gibt er 8 Pfund (werth!) Butter und von jeder 20 Käse zu je zwei Pfennigen, einen Ziger von gleichem Werth. Der Herrschaftskeller endlich gab von der Heerde 50 Käse zu 2 Pfennig, den 4. Theil von den Schiffen (der Fähre über den Rhein), und hatte die Last, den Abgesandten zu bewirthen. Von der halben Mühle fielen 6 Scheffel Gerste und 12 Ellen Tuch. Dem Kloster gehörte ferner daselbst die Weinschenke uud eine grosse Zahl (quam plurimi) von Zins-Hörigen, wovon der Mann 30, das Weib 15 Pfennige zahlte. Rechnet man auch nur 30 Männer und 40 Frauen, so beträgt dieser Zins allein 600 Pfennige oder ungefähr 2090 Fcs. nach dem heutigen conventionellen Werthe.

Es ist deshalb wirklich auffallend, dass von dem Uebergang dieses Besizthums, welches das Kloster noch 1258 hatte (Urk. XLIII.) so wenig. Spuren in Graubünden vorhanden sind, dass v. Mohr erst durch unsere Urkunden von einem dortigen Schaffhauser Besize überhaupt Etwas erfuhr.

Vielleicht auch auf kurze Zeit Zernetz (Chernes, Vergabung der dort begüterten Wülflinger Grafen).

1) Urk. v. 1121, Nr. XXI. d. II. Abth.

2) Urk. v. 1189, Nr. XXXII. d. II. Abth.

3) Sämmtliche bei Kirchhofer älteste Vergabungen.
4) Ebendas.

II. Im Grossherzogthum Baden. 1)

Im Breisgau: B.A. Emmendingen. In der Stadt. E. Zu Bahlingen (Baldinga). Reichenbach. L.A. Freiburg. Zu Horben. Oberbirken (Berchheim) Reichenbach um 1080. Thalhausen. Schenkung d. Grafen Eberhard. Ebringen. Sch. Dietrichs v. Hochberg. Buchheim. Wendlingen. Horchswyler abgeg. Haslach. Zarten. Wendlingen. Schallstatt. 1085.

B.A. Waldkirch, O. od. Nied. Winden (Winedoriute). Schenkung Theoderichs, 1094 (eines Usenbergers [vgl. Anm. 1 zu Urk. XIII.] oder Hachbergers?). Hausen an der Möhlin (v. Berhtold und Adalbero). B. A.Kenzingen. Riegel. Amoltern.

B.A. Staufen. Thunsel. Oehlins weiler (Oleswilare mit Wendlingen von Johanna der Tochter Trutwins. 1094.) Im Alpgau (westl. Schwarzwald). B.A. Bondorf. Grafenhausen mit Celle, von Abt Siegfried neu eingerichtet; im XVI. an St. Blasien gegen Beggingen und die Hälfte von Schleitheim vertauscht. (Wanner 109.) Witlekofen (Guindinchoven) oder ist dieses das S. 18 angef. unbek. Gutelingshofen mit Wangen 1179 Urk. XXX. Epfenhofen. Dillendorf, Faulen first, Seewangen und Igelschlatt, ohne Ankunftstitel, aber sicher von den Nellenburgern als Schirmvögten an sich gerissen und 1284-85 theils an St. Blasien verkauft, theils an Allerheil. verpfändet. Bader bei Mone I. 78.

B.A. St. Blasien: Schluchsee, gegen Wagenhausen vertauscht. Der Staufenberg 1095, Urk. XIV. Amersfeld (Amelgeresgeriuti) v. Berchtold v. Gmünd und seiner Gattin Juncila. 1106. Urk. XVI. Schaffhauser Mühle. In der Baar (östl. Schwarzwald):

B.A. Neustadt. Seppenhofen (Sephanheim?). Saig (Seka mit dem halben Titisee) durch Bernhard und seine Frau Bertha, mit der halben Kirche Mistelbrunn, 1145.

B.A. Donaueschingen. Gutmadingen (oder Gotmadingen B.A. Radolfzell. Goutmatingen). Fischbach (Fusibach Schenkung Erlawins v. Neuenburg, freilich mit Kirche und Mühle), daher wohl eher Fischbach, B.A. Villingen. B.A. Blumenfeld. Leipferdingen.

Im Kletgau (schwäb. Jura): B.A. Donaueschingen. Steppach (Stetibach). Eschach bei Mundelfingen.
B.A. Stühlingen. Weizen.

B.A. Jestetten. Griessen (Griesingen) mit Kirche, 1145.

B.A. Constanz. Liggeringen, 1189.

Im Hegau (Unterseegau): B.A. Engen, Honstetten, Reute (1101), Mauenheim (Gut d. Bisch. Gebhard v. Zäringen, 1145). Neuhausen. Ehingen. Riedheim. Waterdingen. Büttelbrunn.

B.A. Stockach. Rorgenwies. Eigenleute zu Stockach, 5 Familien.

B.A. Ueberlingen. Nesselwang mit Eschiloh (abgeg. und dem Stein (Hohenfels ?) v. Gerhard v. Eschiloh. B.A. Radolphzell: Hemenhofen (Hammingeshofen). Singen. Weiler, 1145. Gailingen 1400 von Herz. Leopold gegen Remixheim eingetauscht. (Ruegger I.)

BA. Blumenfeld. Tengen. Wiex. Büsslingen. Schlatt am Randen Kehlenhof (Cheluntal? 1207).
Auf der Egge (Scherragau, Ratoldsbuch): B.A. Messkirch (Schafhof), Schafsteige.

Im Linzgau:

B.A. Salem. Urnau 1094 (Unter) Uhldingen mit 3 Schenken, Hofstätte, Mühle und 12 Mansus.

B. A. Pfullendorf. Happenmühle 3 Mansus, 1 Schupose und 1 Mühle.

III. Im Könügreich Wirtemberg.

O.A. Rottenburg, Wolfenhausen, Remixheim, ersteres im XVI. Jahrh. an die Universität Tübingen, lezteres 1400 an Herzog Leopold um Gailingen vertauscht.

O.A. Spaichingen. In Spaichingen, Aldingen.
O.A. Ehingen, Griesingen, O. u. U. mit Kirche.

O.A. Münsingen, Obernstetten, Massholderbuch.

O.A. Saulgau, Wiresweiler (Werinswilare?) Bolstern, Altersweiler (Altmanswelär), Steinbach,

Bernried.

O.A Balingen, Streichen (Strichun).

1) Wo eine Jahrzahl in Urk. nicht vorhanden ist, wurde die Angabe aus Kirchhofer älteste Vergabungen (die Zeit v. 1052-1097 umspannend) genommen.

« AnteriorContinuar »