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Enningen (eingeg. wenn nicht Endingen darunter stecken soll). IX. Jahrh. Schenkung an Lorsch.

Endinga (B.A. Kenzingen) 972 wie Rigola.

Fiskingas (Fischingen, B.A. Lörrach) 800 Schenkung Wolfpots an St. Gallen.

Forcheim (B.A. Kenzingen) 763 wie Baldinga.

Gifido (viell. Gifilo, Cefällmatte, L.A. Freiburg). 926 wie Wilo.

Hahaltingen (Haltingen, B.A. Lörrach) 1065 bei St. Blasien.

Haslach (L.A. Freiburg) 1085 an Schaffhausen.

Hausen (Ober-, Nieder-, B.A. Kenzingen) 774 v. Icho an Kl. Lorsch.

(an der Möhlin, B.A. Breisach) durch Adalbero und Berhtold 1000 an Kl. Schaffhausen.

Hiltaninga (Haltingen, B.A. Lörrach) 838 von Baldarich an die Kirche von Witunhova (Wittnau) vermacht.
Hohofdhorof (Hochdorf, L.A. Freiburg) 804 an St. Gallen verschenkt.

Holzolfeshusen (Holzhausen, O.A. Emmendingen) 775 Obstgärten, Wiese, Feld und Wald von Rutpert an Kl. Lorsch vermacht.

vermacht.

Horben (L.A. Freiburg) um 1080 Schenkung an Schaffhausen.

Horschwyler (abgeg. bei Wendlingen, L.A. Freiburg) 1085 an Schaffhausen.

Hudingen (Huttingen, B.A. Lörrach) 763 an Ettenheimmünster.

Kenzingen (Amtsstadt) in gleichem Jahre durch Erkenbert an gleiches Kloster.

Laidolfinchova (Leiselfingen, B.A. Breisach ?) 993 s. Rinka.

Liehlah (Liel, B.A. Mühlheim) dem Grafen Guntramm d. Reichen confiscirt und 952 von Otto I. an Einsiedeln

Liela (s. o.) 972 wie Rigola.

Lintburg (Ruine, B.A. Breisach) 1079. wahrscheinlich die Burg, auf welcher Herzog Berhtold I. von Zäringen starb.

Maghingas (Mainga. Mengen, L.A. Freiburg) 786 von Heimo an St. Gallen.

Malterdinga (Malterdingen, B.A. Emmendingen) 1005 von Manegold v. Alschausen u. A. gegen die Grafschaft des Eritgaues an Heinrich den Hl. abgegeben.

Massubach (Mussbach, B.A. Emmendingen) 774 von Icho an Kloster Lorsch.
Merenhusis (Merzhausen, L.A. Freiburg) 786 wie Maghingas.

Murperch (Maulburg, B.A. Schopfheim) 786 — ohne Erwähnung des Gaues durch Erchambert an St. Gallen. Viell. Muron 962 durch Otto I. von dem confiscirten Gute Guntrams an Constanz geschenkt. Munster (St. Trutpert) 642 durch den hl. Trutpert gestiftet, durch Otbert 816 erneuert. Nivvirihishuson (Neuershausen, Neuhäuser L.A. Freiburg?) 862 als Precarie an St. Gallen. Oleswilare (Oehlinsweiler, L.A. Freiburg) 1094 durch Johanna Trutwins Tochter an Schaffhausen. Padaberc (Bettberg, B.A. Müllheim) 789 an Lorsch.

vertauscht.

St. Gallen.

St. Gallen.

Pezzinga (Bötzingen, B.A. Emmendingen) 846 gegen die Buchheimer March zwischen Schuttern und Lorsch

Pisco finga (Bischoffingen, B.A. Breisach) 1008 durch Bischof Adalbero v. Basel an Kloster Sulzburg.
Plansingen (Blansingen, B.A. Lörrach) 1094 durch Berhtold von Almud an St. Georgen.
Pleonunes an St. Gallen.

Prampapahch (wohl Prampahahch, Brom bach, B.A. Lörrach) 786 wie Murperch.

Prisacha (Brisaca, Brisiacum, Breisach, Amtsst.) X. Jahrh. Münzstätte der alemannischen Herzoge.
Puabilinswilare (Bollschweil, L.A. Freiburg) 837 durch den Priester Raming, den Sohn Engilhards, an

Purcheim (Burckheim s. o.) 972 wie Rigola. Burchheim 763 wie Rigola.

Raudinleim (Röteln, B.A. Lörrach) 670 mit Kirche durch Ebo und Odalsind und ihre Tochter Alodoe an

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Richinbaach (Reichenbach, B.A. Emmendingen) durch Dietrich von Usenberg? an Schaffhausen.
Riegol (Riegel, B.A. Kenzingen) 763 wie Forcheim, 972 durch Otto II. an Einsiedeln, 1085 theilweise an

Schaffhausen

Rihulingen (eingeg. bei Liel) 972 wie Rigol.

Richinbach (Reichenbach, L.A. Freiburg) um 1085 an Schaffhausen.
Rimisingen (Rimsingen, B.A. Breisach) 993 Schenkung Birhtilo's an Kloster Sulzburg.

Rinka (Ringsheim, B.A. Ettenheim, mit falscher Gaubezeichnung? oder ein eingegangener Ort bei Sulzburg) 993 wie Rimisingen).

Rottwilla (Ober-, Nieder-Rottweil, B.A. Breisach) 972 wie Rigola. Rotwilare 763 wie Forcheim.

Rutthin (Ober-, Unter-Reuthe, B.A. Emmendingen) 993 wie Rimisingen. Als Reudon IX. Jahrh. an Lorsch.
Rustun (Rust, B.A. Ettenheim) 763 an das dortige Kloster, mit Kirche von St. Peter.

Sahsbach (Sasbach, B.A. Breisach) 886 der 9. Theil der Einkünfte des dortigen Fiscus an Reichenau.
994 Malstätte zu einer Verhandlung für Waldkirch.

Scafuson (Königschaffhausen, B.A. Breisach) 995 durch Otto III. an Waldkirch. 1094 bei'm Tode der Wilebirg, Gemahlin des Capitan Gerung und Mitglied der Familie der Stifter v. St. Georgen, an dieses Kloster. Scaleia (Schalstatt, L.A. Freiburg ?) 990 durch Otto III. an das Hochstift Worms. Scalestatt 1085 an Schaffhausen.

St. Gallen.

Scopfheim (Schopfheim, Amtsstadt) 807 durch Himin und die Söhne Emhart und Winibald theilweise an

Seefelden (B.A. Müllheim) mit Bischofingen (B.A. Breisach) 1008 von Bischof Adalbero von Basel an Kl. Sulzburg geschenkt.

Selidon (Sölden, ehm. Kloster, L.A. Freiburg); die March an St. Gallen von Wiliud und Engiltrud vertauscht.
Stoufen (Staufen, Amtsst.) IX. Jahrh. bei Lorsch.

Sulzberg (Sulzberg, B.A. Müllheim) 993 durch Otto III. theilweise an das neue Kloster St. Cyriac daselbst auf Bitten des Grafen Birhtilo. 1028 die Silbergruben daselbst durch König Conrad II. an Bischof Odalrich von Basel. Tatmansmate (unbek. bei Emmendingen) 1094 an Schaffhausen.

Tonnsol (Thunsel, L.A. Freiburg) 854 durch Immo, Wolfin und Wolfroh an St. Trutpert. 1094 durch Johanna, Trutwins Tochter, theilweise an Schaffhausen.

verliehen.

Tottinchova (Dottighofen, B.A. Breisach) 726 durch Willimar, Suarzolf und Lantrich an Lorsch.
Tuginga (Tiengen, L.A. Freiburg) 888 durch König Arnulf d. Abt Bernhard in St. Gallen auf Lebenszeit

Tuomaringa (Thumringen, B.A. Lörrach) 890 von Helmeger an St. Gallen.

Tuoteswalda (Tutschfelden, B.A. Kenzingen) 972 wie Rigola.

Vahcinchova (viell.

=

Bahcinchova, Bietzikofen, L:A. Freiburg) 670 an St. Gallen.

Veldperga (Feldberg, B.A. Müllheim) 889 von König Arnolf seinem Vasallen Egino geschenkt.
Verstatt (Vörstetten, B.A. Emmendingen) 993 mit Rimisinga.

Vinia (0. o. N. Winden, B.A. Waldkirch? das S. XLVIII. dorthin gestellte Winedorinti ist Windenreute, B.A. Emmendingen) 774 durch Canzbert an St. Gallen. Nach Neugart st. Fines, Marchhof bei Herten unf. Basel.

Vorcheim (Forchheim, B.A. Kenzingen) 763 durch Bischof Heddo von Herzog Ernust erkauft. 1093 von Graf

Burchard von Staufen (- nach Bader ein Usenberger) an St. Georgen.

Waldchilcha (Waldkirch, Amtsst.) 926 von Herzog Burchard beschenktes Kloster mit Grenzbestimmung gegen die Mark von Ettenheim (Dünge R. Bad. S. 6, wo aber die Orte wunderlich unter einander geworfen sind). 1047 ein Königsmansus daselbst an Megingod geschenkt.

Wartinbach (Warmbach zwischen Rheinfelden und Basel) 774 wie Vinia.

Wechsa (Wiex, B.A. Schopfheim) 806 durch Emtrud an St. Gallen.

Wendilingen (Wendlingen, L.A. Freiburg) um 1085 an Schaffhausen. 972 Venelinga wie Rigola, vielleicht

auch das durch Bischof Heddo von Herzog Ernst 763 erkaufte Wellingen (nach Dümge Welmsdorf?).

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Wiela (Wiehl, B.A. Kenzingen) 995 mit dem Wald Valgares, der an Waldkirch vergabt wird. Der Ort (Wilo) 926 durch Herzog Burchard ebendahin.

Wila (Wyhlen am Rhein oder Weil, B.A. Lörrach) 995 wie Scafhûson. Wielen 1094 St. Georger Tausch

Verhandlung.

Wilere (vielleicht dasselbe) 789 von Adelgund an Lorsch.

Witereswilare (Wintersweiler, B.B. Lörrach) 909 als Precarie Engilbold's an St. Gallen.

Wittnau (L.A. Freiburg) 1100 durch Arnold, Heinrich und Erkinbold von Wart an St. Blasien.

Wizzilstat (Weinstetten, B.A. Staufen?) 896 von König Zwentibold d. Kloster St. Gregor im Elsass bestätigt.
Wulvilinchoven (Wolfenweiler, L.A. Freiburg) 865 wie Antiparinga.

Zartuna (Kirchzarten, L.A. Freiburg) 848 durch Tuoto an St. Gallen.

Dieses, oder das nahe Zarten um 1085 an Schaffhausen. Zarda 972 wie Rigola.

Zell (B.A. Schönäu) 1087 von Clugny an Bisth. Basel vertauscht.

Zäringen um 1086 namengebende Burg des Herzoglichen Geschlechts, zum erstenmale auf eine Verhandlung

des Jahres 1050 angewandt 1122.

Fragen wir nun nach der Verwaltung des so ausführlich geschilderten Gaues, so gelangen wir zu folgendem Ergebnisse:

Der älteste Graf des Breisgaues, der uns genannt wird, ist Babo, welchem die Mörder des hl. Trutpert von dessen Gastfreunde Othpert gefesselt übersandt worden, damit er sie richte.

Wenn die Darlegung der Umstände des Selbstmordes, durch welchen einer der Thäter sich dem Gerichte entzog, auf eine bestimmte Ueberlieferung sich stüzt, welche dem Verfasser der zweiten Lebensbeschreibung des Heiligen zu Gebote stand, so dürfte der Wohnsiz des Grafen das nicht allzuferne Breisach gewesen sein.

Was nun die Zeitbestimmung betrifft, so schwanken die Angaben und Berechnungen des Todesjahrs Trutpert's zwischen 643 und 646.

Dem widerspricht nun allerdings das Todesjahr Rupert's, welcher in der ältesten Lebensbeschreibung als sein Bruder angegeben wird, und doch erst 718 starb. 1)

Der scharfsinnige Herausgeber der St. Trutpert-Legende behandelt daher dieses BruderVerhältniss als eine aus der Namen-Aehnlichkeit hervorgegangene Glosse und eine Handschrift der zweiten Lebensbeschreibung bringt geradezu einen Zusaz, nach welchem Rupert schon 607 unter Papst Bonifaz III. gestorben wäre, während das Constanzer Brevier den Trutpert unter Papst Theodor I. im Jahr 642 zu Rom anwesend sein lässt.

Wir geben hier unbedenklich der einfachen Fassung der alten Ueberlieferung, wie sie in der ersten Abfassung der Legende sich ausspricht, den Vorzug vor der Jahresbestimmung und Papstangabe des Constanzer Breviers.

Dann ist uns aber auch der Umstand nicht anstössig, dass die Begebenheit der Legende nicht in das 7., sondern in das 8. Jahrhundert verlegt werden müsse.

Zu dem leztern passen nemlich auch vollkommen die Zeitumstände.

Zwar hatte sich Alemannien, von Witiges aufgegeben, schon um 540 der Frankenherrschaft unterwerfen müssen, aber es war dieses nur zu einer Art von Bundesgenossenschaft geschehen, so dass das ehemals von Dietrich dem Berner beschüzte Alemannenvolk als besonderer Volksstamm betrachtet werden konnte, während der seit der Schlacht bei Zülpich unterworfene Theil desselben, wozu auch der Elsass gehörte, als Fränkisch Land betrachtet wurde.

Dieses Verhältniss ist in der Darstellung der Flucht der Mörder Trutperts so absichtslos und so zutreffend dargestellt, dass wir in unserer Ansicht, dieselbe beruhe auf einer in die Zeit der Begebenheit hinaufreichenden Ueberlieferung, nur bestärkt werden können.

Auf den Widerspruch mit den Bestimmungen des zur angeblichen Zeit von Trutpert's Tod eben erst eingeführten alemannischen Gesezes in Betreff der Verhängung der Todesstrafe, können wir uns nicht berufen, weil die Mörder nach unserer Ansicht durch die Bestimmungen des fränkischen Gesezes zu verurtheilen waren.

Dieses wich in der Busse über den Mord zwar nicht von dem alemannischen ab, welchem zufolge Othpert entweder das Wergeld zu erlegen und dann die Verfügung über seine Leibeigenen frei hatte, oder diese dem Kläger, und da für den freundlosen Fremden wohl kein Anverwandter Klage erheben konnte, den Gaugrafen zur Tilgung des Fredgeldes ausliefern musste. Aus der Darstellung der zweiten Abfassung der Legende scheint allerdings hervorzugehen, dass Othpert zwischen beiden Verfahren unschlüssig war, unschlüssig war, oder dass der Verfasser der Legende hier einen ungewöhnlichen Rechtsgang erblickte.

1) Hierüber und das Verhältniss der drei Lebensbeschreibungen S. Mone Quellens. I. S. 17 ff.

Nehmen wir aber das 8. Jahrhundert für die Zeit des Auftretens Trutperts im Breisgau an, so stossen wir allerdings auf einen scheinbaren Widerspruch der Zeitrechnung. Othperts Ur-Urenkel (abnepos) stellte 816 die Begräbnissstätte des Heiligen wieder her und gründete das Kloster St. Trutpert. Diese vier Generationen berechnet Monę zu je 35 Jahren, was 175 Jahre ausmachen würde, um welche Trutpert früher als 816 gestorben sein müsste. Allein wir werden durchaus nicht irren, wenn wir den Zeitraum zu höchtens 90 Jahren annehmen. Denn im Todesjahre Trutpert's kann Othpert ja schon Söhne und Enkel gehabt haben; es schwinden dann die vier Menschenalter zu 2 oder 22 zusammen, was wieder zur Annahme stimmt, dass Trutpert der Bruder des 718 verstorbenen Rutpert's gewesen sei, wie die alte Fassung der Legende behauptet.

War dem nun so, so finden wir in dem Gaugrafen Bobo eine neue Stüze für unsere Ansicht. Denn gerade um die Zeit, in welcher Trutpert noch gelebt haben kann, 731, fällt im Thurgau erst das Zeugniss, dann die Verwaltungszeit des Grafen Pepo oder Bebo. 1)

Der Name Papo und Babo, Pepo und Pebo, Popo und Bobo, welche in den Urkunden in häufiger Verwechslung vorkommen, sind nur verschiedene Dialektsformen des gleichen Namens.

Wie nahe liegt daher die Vermuthung, derselbe Pabo, den wir 731 und 744 im Thurgau mit seinen Brüdern Airich und Pertarich gefunden haben, habe auch den Breisgau, beziehungsweise den Elsass, verwaltet, nur dass von seiner Thätigkeit eine urkundliche Spur nicht erhalten ist!)

Diese Vermuthung erhält eine neue Stüze durch den 788 im Breisgaue als Graf handelnden Chanchuro, denn eben diesem Namen begegnen wir 744 in gleicher Eigenschaft im Thurgau.

Es wäre dieses pun wirklich ein um so sonderbareres Zusammentreffen, wenn zwei aufeinander folgende Namen in beiden Gauen zwei verschiedenen Persönlichkeiten gehören sollten, als wir gerade im Breisgau fast zu allen Zeiten die Erscheinung finden, dass seine Grafen zwei und mehr Gaue verwalteten. Wird aber die Identität der Personen festgehalten, so dürfte Canchuro ein dritter bei der Verhandlung von 731 nicht anwesender Bruder Pepo's gewesen sein.

Nehmen wir also das Zeitverhältniss des heiligen Trutpert an, wie wir oben angegeben haben, so müsste der 679 im Breisgaue waltende Berno 9) um eine Generation früher einzuschalten sein und wir gewännen, ihn als Vater seiner Nachfolger angenommen, folgende genealogische Aufstellung:

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Sezte man aber mit Mone den Tod Trutperts in das Jahr 644, so würde das Sachverhältniss unbeirrt bleiben, wenn der Bobo der Legende zum Vater Berno's, zum Grossvater der vier ThurgauGrafen gemacht würde.

1) S. o. S. LXI. LXXI.

2) Und doch findet sich die gleichzeitige Spur eines Grafen Eberhard (wir haben den Namen früher wit Popo identisch erklärt), welcher die Stiftung der hl. Ottilia als Schirmvogt und Graf des Elsasses plünderte

und ein Verwandter Eticho's des Herzogs im Elsass gewesen sein soll. Levrant die hl. Ottilia übers. von J. Schwab. Offenburg 1854. S. 39-40.

3) Neug. Cod. D. Nr. 3.

In die lezte Zeit des Auftretens dieser Grafen fällt der Sturz des Herzogthums in Alemannien (748), die Gelangung Pipins zum fränkischen Königsthrone (752) und nach seinem Tode (768), die Zwietracht der beiden königlichen Brüder Carl und Carlmann, die nach des leztern Tode 771 mit der Alleinherrschaft Carls des Grossen endigte.

Wir haben gezeigt, dass ersteres Ereigniss in der Grafschaft des Thur- und Zürichgaues einen Wechsel der Personen zur Folge gehabt habe. 1)

Für den Breisgau, glauben wir, war die Folge noch durchgreifender.. Es wurde die auf dem rechten Rheinufer gelegene Landschaft zu Alemannien gezogen und zunächst der Verwaltung des Grafen Adalhart in der Bar untergeordnet, 2) von welchem die Adalhartsbar ihren Namen erhalten haben mag.

Ob dieses unter dem alten Gaunamen geschah, oder ob nicht nur die Person des Grafen, sondern auch der Waltbezirk nur einer war, lässt sich nicht erkennen, da in der einzigen Urkunde, in welcher Adalhart im Breisgau auftritt, ein Gauname nicht angegeben ist. Wahrscheinlich indessen ist es, dass der Name Breisgau damals auf die Grenzen der heute so genannten Landschaft eingeschränkt wurde.

Adalhart mochte als Lehensmann Carlomanns bei dessen Lebzeiten treu auf seiner Seite gestanden sein; bei dessen Tode aber fiel er von der Sache der Wittwe und der unmündigen Kinder ab und gieng sofort in persönlicher Aufwartung zu Carl dem Grossen über. 3)

So sicherte er sich wohl bei dem leichten Siege Carls all' seine Grafschaften als glücklicher Partheigänger.

Ob nun Adalhart ohne männliche Nachkommen verstarb, ob er den Schmerz erleben musste, einem Glücklichern zu weichen, ist unbekannt; genug, wir finden ihn 786 in der Baar durch vier Grafen: Dirodo ar oder Ruodhar, den gleichzeitigen Sendboten und Thurgau-Grafen, 4) Gerold, den Schwager Carls des Grossen, durch Berhtold und Birtilo, vielleicht Adalhart's Söhne aus Ragisind, 5) im Breisgau aber durch Odalrich den andern Schwager Carls des Grossen ersezt, dessen Verwaltungszeit sich bis 809, wahrscheinlich bis zum Tode Carls des Grossen, erstreckte.

Wir haben gezeigt, dass bei'm Regierungs-Antritte Ludwigs des Frommen 814 der in seinen Erbansprüchen verkürzte Neffe Bernhard eine Empörung gegen den Kaiser begonnen, aber von den eigenen Anhängern verlassen worden sei. Unter diesen Anhange haben wir Rodbert den ArgengauGrafen, den Sohn Odalrichs aufgezählt. 6)

Und gerade in dieser Zeit nun wird im Breisgau das Geschlecht der nemlichen Gaugrafen durch Erchanmar verdrängt, welcher von 819-828 die gräfliche Würde bekleidete.

Im Thurgau sahen wir Rodbert, den Sohn Odalrichs, erst durch den Sohn des Rhätischen Humfried, dann durch eine Reihenfolge von Welfen ersezt, welche sich seit der Vermählung Carls des Grossen mit Fastrade wieder in den Vordergrund drängten; dem nemlichen Geschlechte könnte Erchanmar angehört haben, der im gleichen Jahre urkundlich auftritt, in welchem Ludwig der Fromme sich mit der Welfin Judith vermählte (819).

Im gleichen Jahre aber, da die Söhne Ludwigs sich des Vaters bemächtigten, die Stiefmutter in ein Kloster zu fliehen nöthigten und deren Brüder Conrad und Rudolf zu Mönchen schoren,

1) Neugart Cod. D. Nr. 44 v. 765.

2) S. LXII. oben. Neug. C. D. 40, 44, 61.

3) Neug. Ep. 61 nach Annal. Tilian.

4) S. LXXXI. oben.

5) Der Gemahl der Ragisind, Mutter des 802 verst. Grafen Berhtold ist unbekannt. Stälin I. 243. Vgl. indessen Leichtlen's Ansicht unten S. 40 und in der Geschlechtstafel.

6) S. LXVI. oben.

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