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Mai 2

nomen. und als dorinne von euwirn grosmechtikeiten wirt berurt von dem anslage uf 1428 die ketzere und usrichtunge des geldes dorzu usgesatzt, und wir ouch irmanet werden dorbei unsir besteltnisse zu thun das semelich geld alhir in unsirn landen ingemanet und dohin als das denne derselbe anslag uns vor gesand usweißet schicken sullen etc.: 5 grosmechtige gnedige gutige herren, wir zweiveln nicht, cuwir herlichkeiten sie offembar, das wir euwir und der andern unsirn gnedigen korfursten geboten alwege gehorsam sien gewest und nach mitsampt unsirm ganzen orden gerne sien wellen, als wir das ouch mit sweren großen zerungen beweißet haben mit der usrichtunge unsir lewte die dis vorgangen jar zur Sittaw weddir dieselben ketzer haben gelegen und allewege nach 10 thun wellen nach unsirm vormogen. abir nach dem anslage, der van euch und andirn unsirn gnedigen herren korfursten zu Frankenford ist vorramet und uns bei dem strengen woltuchtigen hern Ewirhard Brandensteyn wart herin gesand, sein uns dornoch von dem allirerwirdigsten in gote vatere und herren cardinall von Engeland unsirs heiligen vaters des pabsts legat unsirm gnedigen herren sulche schrifte und bevelunge 15 gekomen, das wir dem allirerwirdigsten in gote vatere unsirm herren erzbischofe zu Rige in Lifflande zu dessen zeiten in den sachen sulden gefellig sein, deme her ouch ein sulches wie mans dormete in dessen landen Prussen und Lifflande sulle halden clar geschreben hat. und sint der obengedochte herre bischofe von Rige ein erzbischofe ist sowol obir desse land Prussen als die land Lyfflande dorin wir ouch gehoren, so mussen 20 wir nach den geboten des vorgedochten unsirs herren cardinals em in dessen sachen sein gehorsam. wie is derselbe unsir herre erzbischofe nach rathe der andirn unsirn herren bischofen und prelaten dessir lande Prussen und Liflande undir em gesessen und in sine provincien gehorende die her dorumbe hat lassen besuchen wirt bestellen und usrichten 2, wir alle tage wartende sein, und dorbei, wenne uns die komen, sulche us25 richtungen thun wellen das unsir getruwir fleis dorinne nach unsirm vormogen irfunden werden. ouch als euwir herliche hochwirdikeid vordan schrebt und ist begerende, das wir unsirs ordens botschaft zu euwir und den andern unsirn gnedigen herren korfursten grosmechtikeiden uf den tag sente Georgii neestgeleden ken Noremberg sulden Apr. 23 senden etc., so geruche euwir herlichkeid zu wissen, das uns dovon euwir briffe an 30 sente Jorgen obende als oben ist gerurt zu Grebin erst ist geandwert, dorus euwir Apr. 22 gnade umbe mers wol mag irkennen das dorinne das vorsumenisse nicht an uns sunder an den die den briffe so lange vorhalden haben ist gewest, das uns got weis getruwlichin leit ist ouch ganz von herzen. und bitten euwir grosmechtikeit mit demutigen ganz begerlichin beten uns ein sulchs nicht zu unguten keren sunder unsir und unsirs 35 ordens gnedige herren als ir alwege vor gewest sie bliben gerucht, wond wir zumole gerne unsir botschaft zu euwirn gnaden dohein welden geschicket haben umbe manchirhande geschefte und notsachen uns unsirn orden und desse arme lande in dessen zeiten anrurende die sich vaste wunderlichin machen und uns alles nicht fuglichin sein zu schreiben, als das wol merken mag euwir irluchtikeith. die geruche zu wissen: das 40 die ketzere von Behemen, die iczund vaste zeid in der Slesie haben gelegen als wir des worhaftige zeitunge haben, hewten achtage umbe Legenicz sein vorgezogen und sich Apr. 25

b

3

a) or. woltuchtuchtigen Schreibfehler. b) or. getuche. c) or. sicht.

1 Nach Grünhagen Hussitenkämpfe 115 war es ein kleines Hilfskorps, welches der Deutschorden 45 im Frühjahr 1427 nach Zittau sandte.

2 Kundgebungen des Erzb. von Riga über die Hussitensteuer s. nr. 203 und 204, vgl. nr. 209 art. 60.

3 Eine ausführliche Darstellung der Hussitischen Invasion in Schlesien 1428 s. bei Grünhagen Hussitenkämpfe 130 f., für unsere Stelle vgl. besonders 150f.

Mai 2

1428 wenden her ken dessen landen, dohin sie ouch nohe haben, dorumbe wir mitsampt alle den unsirn vaste und groslichin sein bekommert. idoch so wellen wir uns mitsampt allen den unsirn also schicken, das wir als veste beistender der cristenheid und weddir die snoden boesen echter des heiligen cristengeloubens getruwe vechter nach unserm besten vormogen wellen irfunden werden ken euwirn gnaden, die got der herre wol- 5 farende gesund enthalden bewaren geruchen zu langen begerten zeiten.

1428

gegebin uf

Bruder Pauwel von Rusdorffen homeister Dewtsches ordens.

Mai 2 unsirm huwße Hamersteyn am sontage cantate im 1400 und 28tem jore.
[in verso] Den hochgeborn irluchten fursten
und grosmechtigen herren herrn Fredriche
marggraffen zu Brandenburg des heiligen Ro-
mischen reichs erzcamerer burggraffen zu Nu-
remberg und herren Hannoße pfalzgraffen bi
Riene und herzogen in Beyern etc. unsirn
gnedigen besundern lieben herren.

[vor Mai 14]

10

1428 135. [Kurf. Friedrich I von Brandenburg1] an Erzb. Eberhard IV von Salzburg: 15 Dank für den bisher bewiesenen Eifer in der Christenheit Sachen, Bitte um Fortsetzung und um Einlieferung des gefallenen und des noch fälligen Geldes theils nach Salzburg theils nach Nürnberg zur Bestellung von Söldnern. 1428 [vor Mai 14] Nürnberg.

Aus Nürnbg. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 39 cop. chart. coaev., mit Versendungs- 20 schnitten. Die Schlußworte anno d. etc. 28 sind nachträglich, vielleicht von derselben Hand beigefügt.

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Unsern freûntlich dienst und was wir gftes vermågen allzeit zuvor. erwirdigister in gote lieber herre und besunder freunt. als ewr liebe her gen Nuremberg ieczund zu uns und andern unsern herren und freunden geschickt hat etc., also haben uns die 25 ewrn ewrn gåten willen und emzigen fleis, so ir dann in solchen sachen die heiligen cristenheit antreffende getan habt, wol erzelt und underricht. des wir ew von unsern und unser herren und freunde wegen mit allem fleis danken und das mitsampt in allzeit gerne umb ewer liebe verdienen wollen. und bitten dieselben ewr liebe freuntlichen mit allem fleis von unsern und der genanten unser herren und freünde wegen, das ir 30 ew umb der heiligen cristenheit willen aber als ir dann vormals getan habt in solchen sachen arbaiten måten und ewrn ganzen fleis tůn wollet, das solche gelte, was des noch in ewrm stifte und bistumb außen und nicht geben ist, einbracht und gefallen werde: nemlichen was geltes gefallen ist und noch gefallen sol underseiten des gepirges, das daz alles hinter die panke gen Salczburg geantwurt und gelegt werde, damit man 35

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1

[vor

c. Mai

23

lewte umb solt in das lant gen Osterreich bestellen und schicken måge; und was gelts 1428 hiedisseiten des gepirges gefallen ist und noch gefallen sol, das dasselbige gelte her Mai 147 gen Nuremberg in den heiligen pfingstfeirtagen unverzogenlichen den sechsen geantwurt werde die dann darzu beschiden sein, das wir mit solchem und anderm gelte leŵte umb 5 solde bestellen mügen die zu legen und zu schicken auf die örtere da solchs dann der heiligen cristenheit nottdurftige sein wirdet. und wollet darinnen tün, als wir ew dann wol glauben das ewrnthalben keine bruche oder sawmnus doran geschee. das wellen wir mitsampt unsern herren und freunden gern umb ewr liebe verdienen. Nuremberg etc. anno domini etc. 28.

10

15

20

[supra] Dem erwirdigisten in gote unserm lieben herren und besundern freunde hern Eberharten erzbischoven zu Salczburg.

geben ze

1428

Mai 14

136. Erzbischof Eberhard IV von Salzburg an Kurf. Friedrich I von Brandenburg, 1428 berichtet, er habe dessen Schreiben, welches die erzbischöfliche Gesandtschaft aus Nürnberg mitgebracht, den Fürsten und Herren in seiner Provinz mitgetheilt; noch sei hier wenig Geld eingegangen, eine Sendung nach Nürnberg daher erst später angezeigt; die drei heute hier abgegebenen Briefe des Markgrafen sollen an ihre Adressen bestellt werden. 1428 Mai 14 Salzburg 2.

Aus Nürnberg Kreisarch. Ansb. Kriegssachen fasc. 1 nr. 68 grün or. ch. cl. c. sig. in verso impr.

Hochgeborner fürst. besunder lieber herre und freund. unser freuntlich dienst allzeit zevor. solh schreiben 3, so ewr lieb bei unserer botschaft, die wir am nachsten ze Nürnberg gehabt haben, uns getan hat, haben wir geistlichen und werntlichen fürsten und herren in unserer provincien den das gebüret ze tûn verkündet, dadurch 25 si bestellen und beholfen sein, daz solh gelte, so nach dem anslag ze Franckfurt gemacht gebüret, fürderlich einbracht und her gen Salczburg geantwurtet werde. sunder lassen wir ewr freuntschaft wissen: daz hie vor dem gepirg noch kain gelt herbracht ist ausgenommen von etlichen pfarren in unserm gebiete 5. des als wenig ist daz es nicht fürtreglich wåre fårbas gen Nürenberg ze senden. davon so wirdet man dasselbe mitsambt dem 30 gelt, so aws dem gepirig gevallen sol, hie behalden. auch ist aws herzog Fridreihen. herzogen ze Oesterreich etc. landen nu etwas und doch nicht vil geltes herkomen 6. aber wir vernemen, derselb herzog Fridreich hab geschaffen daz das übrig auch herbracht werde. damit wellen wir denn handeln lassen nach ewrm und anderer unsrer herren und freunde der kürfürsten rate und geschêfte der heiligen kristenhait zu not35 durft und nütze. an hewt sind uns drei ewr brief unsern freunden dem von Trient Mai 14 dem von Cili 8 und den von Gorcz reitend zübracht. der ieglichen haben wir auf ewer begere zu stunden bei unser selbs boten gesant an sein stat dahin er gehörend ist. geben ze Salczburg an vreitag nach dem heiligen auffarttag anno domini etc. 1428 vigesimo octavo.

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7

Mai 14

Mai 14

1428 137. Markgraf Bernhard I von Baden an Kurf. Friedrich I von Brandenburg, entschuldigt sich der Aufforderung zur Einlieferung der Geldsteuer nicht so wie gewünscht werde entsprechen zu können; will über seine Theilnahme an den Unternehmungen gegen die Ketzer mit dem König reden, der nach Deutschland zu kommen beabsichtige. 1428 Mai 14 Baden.

1428

Aus Nürnberg Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 67 grün or. ch. lit. cl. c. sig. in verso impr. laeso; auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleibemerkung Marggrave von Baden ist vorzeichen.

hochgeborner fürst lieber swager.

als

Unsern frúntlichen dienst allzid bevor". fiwer liebe uns iczând geschrieben hat wie uch unser gnediger herre der Römsche 10 konig die heubtmanschaft widder die keczere in Beheim empfolhen habe, und bitdent und hermanende uns daz wir helfend und råtend daz sölliche gelte, so in unserm lande gebåre, gegeben und gen Nuremberg geantwúrt werde etc., han wir wol verstanden. da wisse ûwer liebe, daz wir darin gerne willig weren alz billich ist. so weisse dieselbe ůwer liebe wol, daz lantkúndig und offembar ist daz wir unsere lande und lúte zů 15 grössem costen und schaden mit brande und name komen sind. so sien wir auch teglichs noch me kriege wartend. deshalp wir nit so vôlliclichen zů den sachen getůn mögen als wir mit willen gerne teten. nů hat uns unser obgenanter gnediger herre der konig geschrieben, daz er heruf gen Dútschen landen wölle 2; und ist sin ernstliche begerunge, daz wir uns zů im fúgen söllend. daz wir auch mit gåtts hilf also tůn 20 wöllen. und wann wir also zů sinen gnaden komen, so wollen wir ime unser gelegenheid ganz sagen und zů versten geben. und waz wir dann nach siner gnaden begerånge und můtânge zů verdilgunge der keczere mit libe unde mit gute getůn konnen und mögen, darin wollen wir ob got wil alz ein cristenlicher fürst mit gutem willen bereid sin als billich ist. datum Baden feria sexta post festum ascensionis domini anno 25

Mai 14 ejusdem etc. 28 3.
[in verso] Dem hochgebornen fürsten und herren
hern Fridrichen marggraffen zů Prandenburg und
bůrggraven zů Núremberg unserm lieben swager.

Bernhart von gåtts gnaden

marggrave zů Baden etc.

a) or. über o das von dem Schreiber sonst für e gebrauchte Vokalzeichen. b) or. über o Vokalzeichen wie oben.

Ist das Schreiben vom 1 Mai nr. 133.

* Vgl. nr. 128 art. 1.

3 Ein gleichzeitiger Auszug aus dem Briefe des

Markgrafen s. in nr. 209 art. 44.

30

Fürsten- und Städtetag zu
Städtetag zu Bingen

16 Mai 1428.

Der Tag zu Bingen, auf welchen schon oben S. 143 hingewiesen ist, wurde auf Begehren der beiden vom königlichen Hofe zurückgekehrten kurfürstlichen Gesandten des 5 Bischofs Raban von Speier und des Albrecht von Hohenlohe abgehalten. Sie hatten in Nürnberg Ende April von den Kurfürsten nur den Brandenburger getroffen, und wählten nun zur Ausrichtung ihrer Aufträge einen Ort der von den Rheinischen Kurfürsten leichter zu erreichen war. Daß sie nur mit den Kurfürsten zusammenkommen wollten um ihnen des Königs Zustimmung zu den Frankfurter Beschlüssen und seine Bereit10 willigkeit zu helfen unz zu vergiessung seins plůts (nr. 149) vorzutragen, und daß die Erweiterung dieser Konferenz zu einem Fürsten- und Städtetag vom Mainzer Erzbischof ausgieng, kann man nr. 138 entnehmen. Etliche Städte wie Nürnberg, Frankfurt und der Bund der Städte in Schwaben folgten dem Rufe nr. 138 (vgl. nr. 152-154 und 147), die Versammlung war aber doch nicht so zahlreich daß endgültige Beschlüsse 15 hätten gefaßt werden können. Dazu kam daß sich die Schwäbischen Städte abermals weigerten in Betreff der von ihnen zu erwartenden Kriegshilfe bestimmte Zusagen zu machen. Kurfürsten und Städte, schreibt Friedrich von Brandenburg an einen Ungenannten am 26 Mai aus Mainz, seien in Bingen zu Rathe geworden, daß der Termin zur Einlieferung der Reichskriegssteuer bis Joh.-Tag verlängert werde (nr. 142a). In 20 nr. 142 hat man die kurfürstlichen Schreiben, welche diesen neuen Termin verkündigten und die Beobachtung desselben dringend einschärften.

Mit der Ausfertigung der Mahnschreiben erwuchs den kurfürstlichen Kanzleibeamten eine nicht geringe Geschäftslast. Der Faszikel des Kreisarchivs Nürnberg ,,Zwei Reichsmatrikel . . . de a. 1427 & 1521 N. 5" belehrt wie die Lösung dieser 25 Aufgabe vorbereitet wurde. Er ist undatiert, aber aus seinem Inhalt ergibt sich daß über seine Zugehörigkeit zu den Akten der Bingener Versammlung kein Zweifel bestehen kann. Man hat zu beachten, daß er falsch geheftet ist, das Zusammengehörige läßt sich aber leicht zusammenstellen. Dies ist denn auch von uns geschehen. Was enthält er? Vorzugsweise Verzeichnisse von Adressen der Reichsstände, nach verschiedenen Gesichts30 punkten angelegt. So hat man ein Verzeichnis, in welchem die Adressaten nach ihrem Stande (Fürsten geistlich und weltlich, Grafen, Herren, Städte) gruppiert sind. Von diesem Verzeichnis wurde gleichzeitig eine Reinschrift mit einigen unwesentlichen Varianten gemacht. Da nicht an alle Stände dasselbe geschrieben wurde, so fertigte man eine zweite Liste an, in welcher jene nach dem Inhalt der an sie zu richtenden kur35 fürstlichen Mahnschreiben gruppenweise aufgeführt sind. Diese Liste ist also in sachlicher Hinsicht wichtig und ergänzt nr. 142, man findet sie bei uns als nr. 141. Die Ausfertigung der Mandate an sämmtliche Reichsstände war eine so große Arbeit daß sie billiger Weise dem Kanzleipersonal eines einzelnen Kurfürsten nicht aufgebürdet

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