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Bundesfrage, dagegen wurde beschlossen, daß eine städtische Gesandtschaft dem Könige die Bitte um Abstellung der von Landgerichten und anderen Gerichten ausgeübten Mißbräuche und Übergriffe vortragen solle (Präsenzliste und tagebuchartige Aufzeichnung in Nürnbg. l. c. nr. 13, Abschied s. Frankf. St.A. Reichssachen Akten nr. 3005, 36 5 und 37 cop. chart. coaev., Hagenau St.A. AA diètes lad. 1 cop. ch. coaev., und München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1429 nr. 18 blau or. ch.; das die Stadt Hagenau von jenem Beschluß in Kenntnis setzende Schreiben der zu Konstanz versammelten Boten der freien und Reichsstädte Sa. v. Lätare d. h. 5 Merz 1429 in Basel St.A. St. 75 nr. 9 cop. chart. coaev.).

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Der Beschluß in Betreff einer Gesandtschaft an den König wurde ausgeführt: die Anwesenheit von Reichsstädte-Boten am königlichen Hofe im Frühjahr 1429 ist aus nr. 218 zu ersehen, vgl. auch nr. 230. Eine zweite Gesandtschaft der Städte an den König gieng im Sommer 1429 ab zufolge eines Beschlusses der Anfangs Juni abermals in Konstanz tagenden Städteboten. Sie hatte zů werben wie wir stette alle bi unsern 15 friheiten bliben mögent (Brief Straßburgs an Basel fer. 5 p. Viti et Modesti d. h. 16 Juni in Basel St.A. Briefe III 1425-1429 or. mb.), oder, konkret gefaßt, wie eine Augsburger Quelle in St.-Chron. 5, 152 nt. 1 sagt, von des von Weinsperg und anderer sach wegen. Die nachgesuchte Intervention des Königs blieb denn auch im vorliegenden Falle, in welchem ein Geldgeschäft zu machen war, nicht aus: die streitenden Parteien 20 wurden auf 16 Okt. an den königlichen Hof beschieden. Der Prozeß zog sich noch bis zum Nürnberger Reichstag vom Jahre 1431 hin, und nahm einen ungünstigen Ausgang für den Kämmerer (vgl. Württ. Jahrbücher 1874, 187 f. und Württ. Vierteljahrshefte für Landesgeschichte 1884, 65f.).

In Zusammenhang mit dem Weinsberger Streit stand, wie schon oben angedeutet, 25 der von städtischer Seite ausgegangene Vorschlag, daß die Städte die Frankfurter Messe nicht mehr besuchen sollen. Leitete sic hiebei zunächst die Sorge für die Sicherheit ihrer handeltreibenden Mitbürger, so lag es doch gewiß nicht außer ihrer Berechnung, daß verschiedenen Herren, wie z. B. dem Mainzer Erzbischof, in deren Geleite die Frankfurter Meßleute reisten und die sich für ihr Geleite bezahlen ließen, durch eine solche 30 Maßregel cine nicht zu unterschätzende Einnahme entzogen und durch eine auffällige Demonstration die Entbehrlichkeit ihres, wie die Erfahrung gelehrt hatte, doch nur zweifelhaften Schutzes gezeigt werden solle. Einer der ersten Handelsplätze, Nürnberg, verbot seinen Kaufleuten den Besuch der Frankfurter Frühjahrmesse 1429, und dieses Verbot machte solchen Eindruck daß der Kurfürst von Mainz 1429 Jan. 15 seinen 35 Pfälzer Kollegen einlud auf 30 Jan. nach Wirzburg Boten zu schicken zu Besprechungen mit dem Kurf. von Brandenburg dem Bisch. Johann von Wirzburg und den Städten Frankfurt und Nürnberg wie dem durch den Nichtbesuch der Messe entstehenden Schaden vorgebeugt werden könne (Orth von den 2 Reichsmessen in Frankfurt 70, falsch in das Jahr 1430 verlegt). Frankfurt war in erster Linie dabei betheiligt, und so lag ihm 10 an dem Zustandekommen der Wirzburger Konferenz viel. Daher forderte es dringend Nürnberg auf sich einzufinden (Orth 1. c. 564-565 vgl. 69 und 100). Seine Geneigtheit in Wirzburg mitzutagen erklärte Nürnberg schriftlich dem Erzbischof von Mainz die s. Agnet. d. h. 21 Jan. (Nürnb. Kreisarch. Briefb. 8 f. 107a), und sandte am gleichen Tag eine Abschrift des Briefes an ihre Rathsfreunde Peter Volkmer und Anton Derrer 45 nach Konstanz mit dem Auftrag nach Gutdünken mit den dort versammelten Städteboten die Angelegenheit zu besprechen (Nürnbg. 1. c.). Das Vorgehen Nürnbergs fand zu Konstanz beifällige Aufnahme, die Versammlung beantragte, es solle von sämmtlichen freien und Reichsstädten, wenn nicht sicheres Geleite zugesagt werde, auf die Dauer von zwei Jahren die Frankfurter Messe gemieden und 27 Febr. abermals zu Konstanz 50 über diesen Antrag verhandelt werden (München R.A. Nördl. Akten des Schwäb. Städte

bundes vom Jahre 1429 nr. 11 blau cop. chart. coaev.). Nun widerholt sich aber das alte Spiel. Fast jeden Monat bis in die zweite Hälfte des Jahres 1429 folgen sich Städtetage, von denen jeder dem nächsten die Aufgabe endgültiger Beschlußfassung zuschiebt (vgl. unsere nr. 221 und 243, dann Nürnb. Kreisarch. l. c. nr. 15; 16; 17; 20). Die Sonderinteressen erwiesen sich wider einmal zu mächtig. Schließlich schreiben am 4 Aug. (Do. n. Oswalt) gemein Reichsstädte der Vereinung in Schwaben an Konstanz: nachdem sich die Städte zu einem einmüthigen Auftreten in Betreff der Frankfurter Messe nicht zu entschließen vermocht haben, so haben wir beslossen, den tag, den der hohwirdig fürst und herre herr Cůnrat erzbischof zů Mentz etc. unser gnediger herre gen Aschaffenburg uf sunntag nach sant Laurencien tag des heiligen martrers zenechst 10 [Aug. 14; vgl. nr. 258 art. 1] fúrgenommen hat, darzů wir unser erberen botschaft ouch meinen zů tůnde, ze warten. und ist versehenlich, es sie denn das uf demselben tag die sachen sich anders schicken, wir werden den unsern gönnen die Franckfurter messen uf ir afenthúr und wagnúß ze suchen. doch so haben wir in dehein geleit geworben, und meinen ouch zů der nêchstkommenden Franckfurter herbstmeß dehein geleit ze 15 werben (Straßb. St.A. AA art. 173 cop. chart. coaev.; vgl. auch Windeck bei Aschbach 3, 416). Von jener Aschaffenburger Versammlung wird unten die Rede sein, zunächst haben wir zu zwei vom König veranstalteten Tagen überzugehen.

A. Königlicher Tag zu Nürnberg 8 Mai 1429 nr. 216-229.

Unmittelbar nach den Friedensunterhandlungen mit den Häuptern der Hussiten 20 zu Presburg, welche wenn auch nicht zu einer friedlichen Verständigung führten so doch eine solche für später nicht völlig ausschlossen, rief Sigmund das Reich zur Wideraufnahme des Kampfes gegen den Glaubensfeind auf. Er versprach sich freilich nicht viel von einer Fortsetzung der Konferenzen mit den Ketzern (nr. 216 und 217), und plante deshalb für den Sommer 1429 einen Feldzug gegen Böhmen in großem Styl. 25 Dazu bedurfte er der Hilfe der Reichsstände, und, um über deren Bereitwilligkeit zuverlässigen Aufschluß zu erhalten, sandte er Vertraute nach Deutschland. So erschien auf einem Tage zu Nürnberg auf 8 Mai der Burggraf von Meißen Heinrich von Plauen als Überbringer der Forderung des Königs ihm zu wissen zu thun wie stark uff welch zeit und in welcher masse man mit bewaffneter Macht zu ihm stoßen wolle (nr. 216 30 vgl. nr. 224). Bis zur Eröffnung des Feldzuges solle zum Schutz des Pilsener Kreises aus der Nürnberger Centralkasse Geld verwilligt werden (nr. 217). Die Versammlung zu Nürnberg im Mai zeichnete sich weder durch die Zahl noch durch den Rang ihrer Theilnehmer aus (nr. 220). Während Nürnberg in nr. 221 und 224 nicht meldet daß auch Städter zu den Besprechungen beigezogen wurden, schreiben der Kurf. von Bran- 35 denburg und Pfalzgraf Johann in nr. 225 von einem Beschluß den sie kürzlich mit den Grafen Herren und auch mit anderer Fürsten und Städte Räthen und Freunden gefaßt. Der Beschluß betraf die Absendung einer Gesandtschaft an den König, des Martin von Eyb und des Fritz von Wolfstein, welche die Versicherung der Versammlung, mit vollen Kräften dem Ruf zu den Waffen gegen den Feind des Glaubens und 40 der Nation Folge zu leisten, überbringen solle. In den Ausdrücken des Dankes, welche K. Sigmund dem Vortrag Eybs und Wolfsteins folgen ließ (nr. 223), darf man wol kaum mehr als allgemeine Redensarten sehen, brachten ja doch die beiden Sendlinge gerade auf die Hauptfrage nach der Stärke der Leistungen für den Krieg keine Antwort. Was Markgraf Friedrich und Pfalzgraf Johann über die Aufnahme, welche ihre 45 ganz allgemein gehaltene Erklärung gefunden, schreiben, ist deutlich genug: daran sein gnade kein genugen hat wollen haben (nr. 225). Der König widerholte seine Hauptfrage, und machte es von der Antwort abhängig ob überhaupt der Feldzug zu eröffnen

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sei (nr. 223). Wider wurde ein Tag angesetzt, und zwar auf 13 Juli nach Nürnberg, auf welchem die von Sigmund verlangte Erklärung abgegeben werden sollte (nr. 225 vgl. nr. 223 und 224). Nicht bloß der in nr. 225 gegebene Anstoß führte nach nr. 227 zu nichts, sondern auch der Kurfürstentag von Frankfurt 8 Juli und der Fürsten- und 5 Städtetag zu Aschaffenburg im Aug. brachten keine günstige Wendung. Die Stände,

von welchen kriegerische Rüstungen verlangt worden waren, wollten offenbar so lange ihre zuwartende Haltung nicht aufgeben als das Verhältnis des Königs zu den Ketzern noch nicht geklärt war (vgl. nr. 216; 217; 227). Man wollte sich eben nicht aufs ungewisse hin zu Leistungen verpflichten.

Nicht befriedigender als der Bescheid, den Heinrich von Plauen in Nürnberg erhielt, lautete was zwei andere Abgesandte des Königs in Ehingen zu hören bekamen.

B. Königlicher Städtetag zu Ehingen 8 Mai 1429 nr. 230-243.

An die Schwäbischen Städte richteten den königlichen Auftrag Truchseß Jakob von Waldburg und Marschall Haupt von Pappenheim aus (nr. 231), und tagten dann auch 15 mit ihnen zur vorgeschriebenen Zeit und am vorgeschriebenen Ort (nr. 238 und 242). Die Vorgänge auf diesem Ehinger Tag meldet Ulm dem bundesverwandten Nördlingen in nr. 242. Nach dem Ulmer Bericht ist das Auftreten der beiden Agenten ganz korrekt: sie lassen sich nicht durch die Versicherung der Städte, mit anderen Reichsangehörigen nach ziemlichem Vermögen dienen zu wollen, abfertigen sondern wollen ain 20 zale . . . waz die hilf were, das unser herre der kúng sin sachen darnach weste ze richten (nr. 242). Dagegen erhellt aus nr. 239, daß der Gesandte Augsburgs, welcher auf der Ehinger Zusammenkunft den Truchseß und Haupt von Pappenheim zu befragen hatte wie seine Stadt an den König im vorliegenden Falle schreiben solle, von den beiden eine mit jener kategorisch gestellten Forderung nicht übereinstimmende Anweisung 25 erhalten haben muß. Denn die von Augsburg bemerken ausdrücklich, daß sie ihr Schreiben an den König nr. 238 welches ebenso höflich als nichtssagend ist - dem Gutachten der beiden Sendboten gemäß entworfen haben; und wenn sie ihren Entwurf noch der Kritik Waldburgs und Pappenheims unterstellen, so thun sie es doch wol nicht in der Besorgnis gerade in dem Hauptpunkt von ihrem Rathsfreund irrig berichtet 30 worden zu sein. Darüber ob sie dem Könige eine runde Antwort auf seine Frage zu geben haben oder ob einige inhaltlose Phrasen, wie sie in nr. 238 geboten werden, genügen, konnte doch kein Mißverständnis obwalten. Augsburg verhielt sich dem königlichen Begehren gegenüber gerade so wenig entgegenkommend wie die anderen Städte zu Ehingen. Die dort gepflogenen Verhandlungen werden in dem Briefe Ulms vom 23 Mai 35 nr. 242 ausführlich dargestellt. Eine Beilage zu dem Bericht ist der Organisationsplan nr. 241, der zeigt welch großen Werth man auch auf Deutscher Seite den Streitwagen beimaß, mit denen die Hussitischen Heere so große Erfolge errungen hatten. Von den Akten des Ehinger Tages, die unten zum Abdruck gelangen, ist der weitaus größte Theil noch nicht veröffentlicht. Sie geben ein ziemlich vollständiges Bild von dem was K. 40 Sigmund durch seine Gesandten in Schwaben anstrebte - und nicht erreichte. Der König beschränkte aber seine Forderungen nicht auf diese Landschaft und auch nicht auf Franken (cf. nr. 216-229), sondern dehnte sie auf verschiedene Städte am Rhein aus (nr. 231 nt., nr. 236-237, cf. nr. 216). Es liegt uns keine Nachricht vor, daß er dort mehr erzielte. Der Kurfürst von Brandenburg und der Pfalzgraf Johann brachten das 45 königliche Begehren vor die Versammlung zu Frankfurt im Juli, und beabsichtigten es auch auf dem Tage zu Aschaffenburg im Aug. übergeben zu lassen (nr. 227). Von einem Entgegenkommen, das sie etwa gefunden hätten, fehlt uns jede Spur.

Deutsche Reichstags-Akten IX.

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A. Königlicher Tag zu Nürnberg 8 Mai 1429 nr. 216-229.

1429 216. K. Sigmund an versch. Fürsten 1: nach einer vergeblichen Zusammenkunft mit den Hussitenhäuptern zu Presburg will er auf den Sommer einen Feldzug in Böhmen unternehmen, Adressat soll auf 24 Juni Zuzug leisten und darum auf 8 Mai persönlich oder durch einen Vollmachtträger zu Nürnberg mit gen. kön. Gesandten 5 verhandeln. 1429 April 10 Presburg.

An Kurf. Friedrich I von Brandenburg: A aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 232 grün or. chart. lit. pat. c. sig. in verso impr., etwas beschädigt, von uns ergänzt. Gedruckt in Jung aigentl. Fortsetzung Der ... Genealogie etc. 334-338.

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An Bisch. Konrad VII von Regensburg: R coll. Memmingen St.-Bibl. Andr. Ratisbon. cod. 10 Uffenbach. 2, 1041-1047. Als wichtigere Abweichungen von A verzeichnen wir hier folgende: dem erwirdigen Conrad bischof zů Regenspürg unserm fürsten und lieben andechtigen statt dem hochgebornen kürfürsten; dann darumb begern wir von deiner andacht statt d. b. w. v. d. lieb; ferner den hochgebornen Wilhelmen und Hansen pfalzgraffen bi Rein und herzogen in Beyren unsern lieben oheim und fürsten statt dem edelen lieben getruen; add. ob du selber nicht komen mochtest nach 15 fugen oder; endlich schicken und die prelaten deines stiftes, es si apt probst oder sust, oder, welcher selber nicht komen mocht, sin botschaft mit voller macht schicke, die dich und si statt bringen, der dich. Gedruckt in Palacky Btrr. 2, 27-29 nr. 575 aus Andreae Ratisbon. Suppl. fol. 445.“ Erwähnt in Janner Gesch. der Bischöfe von Regensburg 3, 418.

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Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen cziten merer des richs 20 und ze Hungeren zu Behem etc. kunig embieten dem hochgeboren Fridrichen margraven zu Brandenburg des heiligen Romischen richs erezkamerera und burgraven zu Nurenberg unserm lieben oheim und kürfürsten unser gnad und alles gut. hochgeborner lieber oheim und kurfurst. wiewol in unserm kunigrich zu Behem von vil jaren bißher leider vil unfürs unmenschlikeit und yamers begangen worden ist von den ver- 25 bosten keczeren, die alle gesecz und ordenung der heiligen kirichen und kristenlichs gloubens zurukgeslagen, mit mord brand kirichenbrechen vertilgung geistlichs stattes des ganczen adels und vil frömer kristen so manig ubel begangen haben und teglich begeen daz das kein menschlich hand volkomenlich volschreiben kan: und dorumb daz das in allen umbgelegen landen, got sey geclagt, landkundig ist, so ist nicht notdúrfftig 30 solch unfür (die nicht alein heslich zu begeen sunder ouch zu hören und zu sehen sein) in diser schrift ußczudruken. und wiewol von uns und anderen kristenlichen fursten herren steten und anderen ettwedike dorczu gegriffen und zug und ordenung gemacht und getan worden sind damit man solchen yamer uß der mitt der kristenheit uẞgerutten und getilgen mochte, so habent doch alle menschliche synne und tatt villicht durich 35 last willen unserer sunde und von verhengnússe wegen des almechtigen gotes keinen entlichen uẞtrag gehaben mügen, sunder dieselb keczerey sleicht also teglich ye verrer ye verrer. und wo die nicht in zeiten understanden wiert, so ist zu besorgen, daz die also wachsen mag, ob man hinfur gerner dorczů tûn wolde, daz das nicht so leichtlich zugeen mügen wiert. und wiewol wir teglich und an underloß mit unseren luten 40 und gelt gen denselben keczeren größ darlegung und allen unsern fliẞ tün und uns gen in on meniclichs hilffe uber macht erstreken als dann das wol offenbar ist, yedoch so haben wir yezund allhie mit derselben keczer houptlüten und eldisten die sy zu uns gesandt hatten, mit rat vil unserer und des richs und unserer kunigrich zu Hungeren

a) A das zweite e ist übergeschrieben. b) A e übergeschrieben.

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1 Ähnlich lautete das Schreiben des Königs an verschiedene Reichsstädte, s. nr. 231; 233; 234.

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und zu Behem prelaten fürsten herren lerer in der heiligen schrifft der universitet von 1429 Paris und von Wyenn und vil anderer gelarter treflicher lute und stete beywesen und rat, einen tag geleisst und in alles das erbotten das wir mit got und eren gettin machten. und haben das dorumb getan, daz wir mit in alle ding versuchten und 5 nichts underwegen liessen, damit man solch vergiessen menslichs blutes gestilt und sy in die schoß eynung und gehorsam der heiligen kirichen bringen mochten. das aber nicht hat gehelffen mügen sunder sy begeen und tûn yczund teglich unpilde und yamer grosser dann sy vor ye getan haben, glicher weyß als ob sye kristenlichen namen genczlich uẞleschen und tempfen wolten. und dorumb so sein wir erczundet worden 10 und haben mit rat der vorgenanten prelaten fursten herren und lerer etc. fur uns genomen, das wir des nicht lenger leyden, sunder, dem almechtigen got zu eren und zu lob kristenlichem glouben zu sterkung und zu erlosung aller fråmer kristen die von denselben keczeren gedrungen und alle tag verderbt werden, unser macht und alles vermugen dorczu wenden wollen damit wir disen summer in Behem mit unser selbs persone ein stark felde machen und solchen keczeren mit der hilff gotes widersteen mugen. und meynen ouch uff sand Johanstag baptiste schiristkomend unverczogenlich Juni 24 in dem feld zu sein. wir haben ouch alle ander unser und des heiligen richs fursten herren und stete mit unserer botschafft und ouch schrifften 2 ermanet begert und gebeten sich in solchen grossen und notlichen sachen der heiligen kristenheit dorczůstreken 20 und uns nach allem irem vermugen zu helffen. und wir getrawn zu got, daz sy sich des nicht wideren werden, nach dem und ein iglich kristenmensch den gotlichen namen unsers herren Jesu Cristi, von dem er leib leben und wesen hat, billich biß in den tod retten sol, der durich unsern willen den tod an dem heiligen krewcz nicht wolt versmehen. dorumb begern wir von deiner lieb und bitten die mit fleiß und ermanen 25 dich ouch so wir hochste mugen solcher pflichtung der du got dem heiligen glouben uns als einem Romischen kunig und dir selbs schuldig bist, daz du durich der vorgenanten gotlichen und erberen sach willen uns gen den egenanten keczeren mit allem deinem vermugen zu hilff zichest mit volk zu roß und zü füssen wagen buchsen klein und groß und ander gereitschafft die du dann mit dir bringen magst, und uff den 30 vorgnanten sand Johanstag also bey uns in dem felde seyst, und dich dorumb zu Juni 24 unserer botschafft dem edelen Heinrichen von Plawen unserm und des richs burgraven zu Missen hoffrichter und lieben getruen uff den suntag vor pfingsten nechstkunftig gen Mai 8 Nurenberg fugen oder aber dein treflich botschafft mit voller macht dahin senden wollest nit wider hinder sich zu bringen, der dich aller unserer meynung wie wir das 35 beslossen und geordent haben von unsern wegen genczlich underrichten werden; dem du ouch dorynne genczlich als uns selb gelouben, und bey im entlich antwurtt geben wollest: wie stark uff welch zeit und in welcher masse du also zu uns komen magst,

a) A e übergeschrieben.

1 Die Zusammenkunft fund statt 4-9 April 40 1429. Ausführlich berichtet von ihr des Andreas von Regensburg Dialogus ed. Höfler in Fontes rerum Austr. SS. 2, 580-582 und Suppl. ed. Palacky Btrr. 2, 22-25 nr. 574; vgl. Palacky Gesch. ron Böhmen 3, 2, 474f. und v. Bezold l. c. 3, 45 7f. Gleichzeitig fanden zu Presburg Verhandlungen wegen des Romzugs statt, s. Kagelmacher Filippo Maria Visconti und König Sigismund 1413-1431 S. 100-101.

2 Für seinen Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich verlangte der König das im Erzbistum Salzburg gesammelte Hussitengeld, vgl. die Schreiben Sigmunds an den Erzb. von Salzburg und seine Suffragane, an den Bischof und die Einnehmer zu Freising, an die Herzöge von Baiern d. d. 10 April Presburg, aus dem Wiener Archiv [Reichsreg. Bd. J. f. 20] citiert bei v. Bezold 3, S nt. 2, und unsere nr. 217.

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