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Zahl in Frankfurt einfanden, darüber hat man keine Nachrichten.

Von Fürsten Herren und Städten die dort getagt ist öfters die Rede, vgl. z. B. nr. 42; sehr summarisch ist die Aufzählung der Anwesenden in nr. 33.

Fbr. 24

A. Ausschreiben nr. 23.

1427 23. Kurfürst Friedrich I von Sachsen an gen. und nichtgen. Schlesische Fürsten und Herren: sollen den wegen mangelhaften Besuches des Mainzer Tages Febr. 9 auf 27 April nach Frankfurt anberaumten Tag beschicken, und von dem Tag den sie mit einander ausgemacht ihm Nachricht geben. 1427 Febr. 24 Grimma.

Aus Königsbg. St.A. Schbl. VIII nr. 4 cop. chart. coaev., ohne Sigel und Schnitte.
Adresse von anderer gleichzeitiger Hand. Nachlässig geschrieben.
Gedruckt in Scriptores rerum Siless. 6, 55-56 nr. 74 aus unserer Vorlage, und aus
Scriptores etc. l. c. in Palacky Urk. Btrr. 1, 493-495 nr. 431. Erwähnt in Grün-
hagen Hussitenkämpfe 116.

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Fruntlichen dinst und was wir gutes vormogen zuvoran. erwirdiger vater liber herre und hochgeboren fursten libin ohmen. noch dem und als unser herren mit- 15 For. 9 kurfursten und wir eines gemeinen tages uf den suntag Appolonie schirstvorgangen ken Mencz obirkomen waren, dorzu denne ir und auch andir des reichs fursten herren und stete sulden komen sein odir ire treffliche bottschaft geschicket haben, denne zu rote zu werdin wi und in welcher weize die vordampdenten ketzer in Behmen durch einen gemeinen anslag mochten zustôret und awsgerewtet werdin uf den sommer schierst- 20 komftigen, die botschaft euwern liben aldar denne nicht gesant habin: umme des und auch umme andir abewesin willem sein derselbin unsir herren mitkurfursten unde unser Apr. 27 frunde eines andern gemeine tages uf den suntag quasimodogeniti zu latin genant schirstkomftigen einig geworden ken Frankenfurd unde obirkomen, dorzu denne abir alle ander des reiches fursten herren und stete vorbottet werdin unde komen sullen. unde 25 íst mit unsirn rethen, di wir dobei gehabt haben, vorlussin: mit uns anzutragen, euch den tag zu vorkundigen und, das ir dorzu euwern erber unde treffliche botschaft schicken woldet, zu schreibin. nu ist euwer herolt mit euwerm briffe bei unsirn rethen ken Asschaffenburg komen noch der zeit als der tag zu Mencz gereit was gehaldin unde vorgegangin. wir weldin wol daz her ehir und zu dem tage komen were. so hette 30 wir gehuft, euwern briff sulde den, di uf dem tage gefuget waren, grosirn trost den ketzern zu wedirsten gegeben und sif ingehitziget haben. dovon bitte wir euwer fruntschaft so wir fleisigste mågen, ir wellet noch euwern frund und rethe mit macht Apr. 27 zu dem egnanten tage gen Frankenfurd an den Meyn uf di egenant zeit suntag quasimodogeniti schirste schicken und daz an euch keinen gebrechin werdin lasin. und 35 wenne wir in euwerm briffe, der uns und andirn unsirn mitkurfursten in einer gemeine

a) Vort, cdl. und. b) om. Vort. c) om. Vorl. d) Vorl. gewerden. c) Vol. add. die. f) Vort. add. in.

1 hitzegen s. v. a. hitzig machen (Lexer 1, 1307).

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Fbr. 24

zugeschriben stet, an dem leczten vorsten und vornemen, das ir euch eines andirn tages 1 1497 zusampne zu komen unde euch genzlichen zu einem felde ken Behmen zu stellen und zu schicken vortragen habt, daz wir gerne von euch vornemen: ist unser ganze meinunge und beten daz mit fleise, ir wollet den tag alzo von euch berameten nicht 5 abeslaen sundir den einen unvorzogenlichen vorgangin habin lassin, und uns selben tag zuvor schreibin bei desin kegenwortigen unsern boten. so sei wir in meinunge unsern rethe auch do zu euch zu schicken. und was wir dorzu, wes ir der cristenheid zu hulfe unde beistand gutes rotes wurdet, gehelfin kunden, sal uns noch unsern vormögen nich vordrisen. euwe gutliche beschriben antwert. were auch derselbe tag iczunt von 10 euch gehaldin und vorgangin, so wellit uns doch zuschreibin was ir doruf habt beslossin und wi ir dovon seit abegescheiden, so vil euch daz fuget. daz wollen wir womit wir konnen umbe euch gerne vordinen. geben zu Grymme am montage senth Matheistage

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under unsiren sigel anno domini etc. 27.

[subtus] Dem erwirdigen in gote vater und herrn herrn Cunrade bischof zu Breßlaw und den hogeboren fursten herrn Bernhard zu Falkinberg herrn Ludwigen zum Brige und Legnicz und andir in Slesien fursten und herren unsirn liben herrn omen und besunder guten frunden debet.

Fridrich von gotes gnoden herzog zu Sachsin dez heiligen Romischen reichs erzmarschalk.

1427 For. 24

B. Vollmachten und Geleite nr. 24-28.

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24. Herzog Albrecht V von Österreich an die Anwälte und Botschaften der Reichsstädte 1427 auf dem Reichstag zu Frankfurt, beglaubigt seine gen. 2 Gesandten zur Aus- Apr. 3 richtung eines besonderen Auftrages. 1427 April 3 Krems.

Frankf. St.A. RTA. 1 f. 25 or. chart. lit. pat. c. sig. in verso impr.; Datum: 1427 Pfinztag vor Judica in der Fasten. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleibemerkung Herzoge Albrecht von Osterich glaubsbrief zu sagen.

Regest bei Janssen Frankf. Reichskorr. 1, 353 nr. 638 nach 2, XVII aus Frankf. St.A. ,,Registratur der Reichshandlungen“.

Apr. 8

25. K. Sigmund an Frankfurt, beglaubigt bei der Stadt den in seinem Auftrag und 1427 in seinem des Reichs und der Christenheit Interesse zu den Kurfürsten gehenden Probst Michael 3. 1427 April 8 Marienburg im Wurzland.

Frankf. St.A. RTA. 1 f. 26 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. laeso; Datum: Di. vor dem Palmtag regn. Hu. 40 Ro. 17 Bo. 7. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Unser herre der konig glaubsbrief uf hern Micheln.

Regest in Aschbach 3, 462, und bei Janssen Frankf. Reichskorr. 1, 353 nr. 639. Janssen schöpft nach 2, XVII aus Frankf. St.A. „Registratur der Reichshandlungen“.

1 Nach Grünhagen Hussitenkämpfe 116 die Ver40 sammlung Schlesischer Fürsten und der Oberlausitzer, welche 14 Merz in Jauer stattfinden sollte.

* Der Brief sagt tag den des heiligen Römischen

reichs kurfürsten zu Frankhfürt halten werdent,

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Vgl. S. 30, 34.

Apr. 27

1427 26. Erzbischof Konrad III von Mainz an Frankfurt, fordert ein frei sicher strack Geleite für Bisch. Johann II von Wirzburg und andere Freunde und Räthe nebst Begleitern welche er morgen nach Frankfurt sende, und bittet um sofortige schriftliche Antwort. 1427 April 27 Höchst.

Frankfurt St.A. RTA. 1 f. 29a or. chart. lit, cl. c. sig. Datum: So. Quasimodogeniti 27. Regest in Janssen Frankf. Reichskorr. 1, 354 nr. 642 aus Reg. der Reichshandlungen“ nach 2, XVII.

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1427 27. Apr. 28

Frankfurt an Erzb. Konrad III von Mainz, gibt das in nr. 26 erbetene Geleite,
unter der Bedingung1 daß keine Feinde der Stadt mithereinkommen. 1427 April 28
Frankfurt.

Frankf. St.A. RTA. 1 f. 30 conc. chart. Datum: fer. 2 p. Quasimodogeniti 1427.
Erwähnt in Janssen l. c. 1, 354 ad nr. 642.

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Apr. 29

1427 28. Frankfurt an Erzb. Konrad III von Mainz, gibt ihm und seiner Begleitung und allen die ihn besuchen oder von ihm gehen werden ein frei strack Geleite; nur solle er niemand mitbringen der der Stadt Feind sei. 1427 April 29 Frankfurt. Frankfurt St.A. RTA. 1 f. 30a conc. chart. Datum: fer. 3 p. Quasimodogeniti.

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Apr. 8

C. Beschlüsse und Mandate nr. 29-35.

1427 29. K. Sigmund an Herzog Heinrich von Baiern-Landshut, fordert angesichts des auf dem Frankfurter Tage vorzubereitenden Feldzuges gegen die Hussiten Verlängerung des Friedens zwischen ihm und Herzog Ludwig von Baiern-Ingolstadt bis 6 Okt. 20 1428 und Rüstungen zur Theilnahme an jenem Zuge. 1427 April 8 Marienburg im Wurzland.

Aus München St.A. K. bl. 270/1 f. 11 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. del. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand Du und der topff für all ander gest, und Sigismundus homo quid [quidam?], wol nur zwei Federproben oder Schreibübungen.

Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czijten

merer des reichs und zu Ungern zu Behem etc. kunig.

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Hochgeborner lieber oheim und fürst. uns haben unsere und des rijchs kůrApr. 27 fursten emboten wie sy eins tags gen Franckford uff den ersten suntag nach ostern nechstkunfftig uberkomen sind, und meinen sich uff demselben tag eins gemeinen czugs 30 gen Behem wider die keczer zu vereinen. und haben an uns begert unser botschafft ouch uff denselben tag zu in zu schicken, umb des willen daz derselbe zug eintrechticlich allen wurd angeslagen. nu haben wir zu denselben kürfürsten den ersamen Micheln probst zu Boleslaw 2 unsern prothonotarien und lieben getruen gesendet und in nemlich emboten, daz sy vor allen dingen czwyschen fursten greven herren und steten 35 die stossig sind fride machen und bestellen, danne ire kriege vast an demselben gemeinen czug hindernüß brechten. nu haben wir besunder betracht solichen frid als wir czwy

1 Wie in nr. 28 und 250.

Kredenzbrief für den Probst an Frankfurt

s, nr. 25.

Apr. 8

schen deiner liebe und deiner partie an einem und herczog Ludwigen von Mortey deinem 1427 vettern an andern teile gemacht haben und der acht tag nach sant Michels taga nechst- Okt. 6 kunftig außgeen wirt 1, daz wir uns zu ewerer sachen in der czeit nicht wol mússigen mögen, nach dem und wir uns dorein gegeben haben daz wir disin sûmer wider die 5 Turken meinen zu verczeren. und hoffen mit der hilffe gotes die Tunaw wider einczunemen, damit wir der cristenheit hoffen großlich zu dienen. so seyt ir ouch stossig umbe das Niderland. solich ewere spenne got dem almechtigen der cristenheit und uns und dem riche an unserm dinste und an dem gemeinen czuge vast mocht hindernüß bringen, ob wir das nicht underqwemen. wanne nu ein iglich cristenmensch in solicher note der 10 cristenheit got dem almechtigen und cristenlichen glouben pflichtig ist zu helffen und gebunden ist me das fürczuwenden danne sinen eygnen nücz, und was also in einer gemeine beslossen wirt, das sol ouch von allen uffgenomen werden; und sintdenmal sich die vorgenanten kurfürsten meinen eins gemeinen czugs zu vereynen (als wir hoffen daz sy das tun werden): dorumb begern wir von deiner liebe und ermanen die aller trûe 15 der wir uns zu dir versehen und ouch solicher liebe die du allezeit an uns gefunden hast, daz du den frid zwyschen deiner liebe und deiner partie an einem und herczog Ludwigen vorgenant am andern teyle acht tag nach sant Michels tag biß auf ein gancz Okt. 6 jar in aller masse und forme als vor aufnemen und halden und dich zu dem gemeinen czug gen Behem schicken und růsten und mit unsern lieben neven und oheimen den 20 kurfursten und ouch andern cristenlichen fursten auf die keczer gen Behem cziehen und helffen wollest, damit got dem almechtigen der cristenheit und uns und dem heiligen riche solicher loblicher dinst zustorung der keczerey folfürt und verbracht werde. doran beweist uns dein liebe soliche dienste, die wir dir in gute nicht wollen vergessen. und dein liebe sol wissen: wer uns mit seinen kriegen und mütwillen denselben gemeinen 25 czug understund zu hindern und wollt dorezu nicht helffen, dem mochten wir des nicht danken; und qwem es ymmer dorczu, wir wolten im des mit glicher beczalung gedenken. und wir getrawen deiner liebe, dein hilff zu demselben czuge werd nicht außbleiben in dhein wise. geben zu Marienburg in Wurczland am dinstag vor dem palmtag unserer 1427 riche des Ungrischen etc. in dem 40 des Romischen in dem 17 und des Behemischen Apr. 8 30 im sibenden jaren 3.

[in verso] Dem hochgebornen Heinrichen pfalcz- Ad mandatum domini regis.

graven bey Rein und herczogen in Beyern unserm lieben oheimen und fursten.

Michael prepositus Boleslaviensis.

a) om. or.

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1 Das Gebot des Königs an Herzog Ludwig von Baiern-Ingolstadt Frieden zu halten bis 6 Okt. 1427 hat das Datum: 10 Juli 1426, und ist gedruckt in RTA. 8, 474-475 nr. 393.

2 verbringen s. v. a. vollbringen, Lexer 3, 83.
3 Ein königlicher Erlaß 1427 Juli 5 verlängerte

dann den zwischen gen. Fränkischen und Baierischen Fürsten geschlossenen Frieden, der 8 Tage nach Mich. [1427 Okt. 6] ausgehen sollte, um ein volles Jahr, damit sie ihm zu dem gemeinen Zuge wider die Ketzer zu Behem desto eifriger und ohne Ausrede mögen helfen (Reg. Bo. 13, 103).

1427 30. Die 6 gen. Kurfürsten an nichtgen. Fürsten, schildern die Drangsale welche die Apr. 27 Kirche und die Rechtglaubigen von den Hussiten erdulden, weisen auf die vorausgegangenen Verhandlungen über die Mittel und Wege zur Unterdrückung der Ketzerei hin, schreiben von den jetzt zu Frankfurt gefaßten Beschlüssen, und bitten Adressaten seine Mannschaft auf 29 Juni in oder bei Nürnberg bereit zu halten. 1427 April 27 Frankfurt 1.

Aus Wirzburg Kreisarch. Mainz - Aschaffenb. Ingrossaturbuch 18 f. 177-178a cop. mb. coaev. Der sonst nur die Abkürzung von re oder er anzeigende Haken deutet in unserer Vorlage regellos verschiedene Abbreviaturen an. Gleichzeitige Überschrift Litera per sacri Romani imperii principes electores directa universis principibus eccle- 10 siasticis et secularibus per Almaniam constitutis in causa fidei ad faciendum exercitum contra hereticos pro conculcacione eorundem.

Gedruckt in Gudenus cod. dipl. Mog. 4, 158-161.

Regest bei Joannis ad Serar. 1, 741,

und aus Gudenus l. c. in Görz Regesten der Erzbisch. von Trier ad h. a.

novit mundus 15

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Illustris prepotens et magnifice princeps consangwinee carissime. novit et sacrum Romanum imperium et a vestra non credimus noticia peregrinum, quot et quantis illa perfida gens Wicklefistica in Bohemie partibus invalescens dampnatorum Hus et Jeronimi falsis imbuta dogmatibus et execrabili ac Deo et sancte Romane ecclesie odibili respersa heresi spiritum veritatis abiciens inconsutilem salvatoris nostri tunicam morsibus conetur laniare caninis, plasmatori omnium domino blasphemias intemerate vir- 20 gini et matri ac sanctis suis contumelias inferat, sacrosanctum euckaristie sacramentum nostre salutis viaticum et reliquias sanctorum venerandas conculcando pedibus, intruncando crucifixi illibate matris Marie ac sanctorum suorum imagines, monasteria ecclesias et loca sacra nedum prophanando sed et funditus evertendo, nec tantis omnibus malis contenta majoribus, humanitatis spreto officio, crudelitatem assumens beluarum et in 25 populum Christi sangwine redemptum velud rampnus in ligna seviens ignem et ferrum in orthodoxorum convertit viscera, suos impietatis gladios in Christi fidelium sangwine inebriat, occisorum et innocentum servorum Jhesu Christi et virginum velatarum et deo sacratarum carnes laniandas celi volucribus et terre bestiis derelinquit. quot quidem pregrande inter cuncta mala majus tanto cum ingenciori dolore referimus quanto id 30 ipsum nostris conspicere oculis nostrorum exigunt demerita peccatorum. pro cujus perniciose pestis et virulente heresis eradicacioni et exterminacioni ac eorundem perfidorum hereticorum deo et ecclesie rebellium conculcacioni modis et viis ex necessitudine congruis dandis et inquirendis nos ad illustrissimi principis et domini domini Sigismundi Romanorum Ungarie Bohemie etc. regis invictissimi domini nostri graciosi 35 ammonicionem et exhortacionem tamquam sui et sacri Romani imperii principes electores et membra precipua multos hucusque convencionum celebravimus dies. in quibus nos et alii dicti sacri imperii principes ecclesiastici et seculares comites barones milites clientes et civitatum communitates convenimus multosque labores (utinam proficuos!) pro dictorum hereticorum conculcacione et ad sancte matris ecclesie gremium reduccione gratissimis 40 subivimus mentibus, prout id satis extat liquidum toti orbi. qui tamen nostri labores licet accurati pro reduccione et pocius conculcacione dictorum rebellium modicum (quod cum merore referimus) profuerunt. unde ut tam infecto morbo omnibus pernicioso

a) Vorl. consagwinee, so auch unten zweimal sagwine. b) Vorl, menbra.

1 Über das Verhältnis unseres Stückes zu dem kurfürstlichen Schreiben vom 4 Mai nr. 33 s. Einleitung sub B.

2 Anklang an Buch der Richter 9, 14 und 15. 45

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