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Spt. 24

nottelen haben wir verhört und vernomen und tůn ewern gnaden ze wissen: das wir 1429 uns darauf zů gåter masse underredt und auch darumb unser treffenliche ratsbottschaft gehebt haben bei vil andern des heiligen reichs stet erbern ratsbotten, die von denselben sachen sich mit einander besprochen und underredt und doch als man uns seit 5 sich des nit veraint haben noch ainhellige worden sein einzegan etc. hierumbe und wann sôliche verainung nach ůßweisunge der obgemelten nottel mer angefangen und beråret ist auf die fürsten herren und stet an dem Reinstrům und zwischen Basel und Côln etc., und wir nit in demselben kraiß sunder auf dem ort und gemerke zenehst an der fürsten und herren lande zů Bayern gar weit und verre vom Reinstram gelegen 10 sein, so verstat ewer fürstlich gnade wol: soferre und die Swebischen stete, die den sachen neher und bas dann wir gelegen sein, villeiht des nit eingan mainen, das denne uns das ze weit und ungelegen wåre; ob aber si sich darumb eins andern bedechten, in wellicherlai maß und wie si denn füro zů derselben ainung einzegan ir antwort seczen, wůrd uns das als durch ewer gnade oder ander verkündet, so wollen wir als15 dann aber darumb antworten nach dem und sich denn darzů gebüret und als wir hoffen zu gelimpfe und nach billichen sachen. datum an sampstag post Mathei apostoli et ewangeliste etc.

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[supra] Domino archiepiscopo Maguntino.

1429

Spt. 24

270. Peter Volkmer an Kaspar Schlick, über Besuch und Ergebnislosigkeit des Tages 1429 zu Worms. 1429 Okt. 20 Nürnberg.

Aus Nürnb. Kreisarch. Briefb. 8 f. 195b conc. ch.

Erberer weiser und lieber herr Caspar. mein willig dienste sein eŵerr erberkeit mit fleiß bereit. und als eŵerr ersamkeit wissenlich ist, wie ich nehst nach unsrs gnedigisten herren . . des Römischen etc. künigs geheiss und begerung 2 meinen freunden 25 des rats zu Nüremberg von Pressburg herauf schraib als von der sache und des tags wegen zu Worms etc.: also wellet gütlich vernemen, daz dieselben mein freund seinen küniglichen gnaden darinnen gern willig gewesen sein und ir erber ratsbotschaft auf dieselb meinung zu demselben tag gefertigt und gesant haben, die etlich kurz tage davor ee ich heim kam 3 auch erst komen was. und als ich vernim, so haben die von 30 Augspurg, die von Ulme und die andern stette die mit den von Ulme in einung sind, und die von Costentz mit irer einung sollich sache nach irer gelegenheit mit briefen dahin abgeschriben. so hat meinr freunde ratsbotschaft sollich sache von derselben meinr freunde wegen ganz geschoben für unsers gnedigisten herren . . des Römischen etc. kunigs majestat, also daz daselbist nichtes davon geendt worden, und, als versehenlich 35 ist nach dem als unser botschaft verstanden hat, hinfür nicht darawß werde. das welle eŵr erberkeit unserm obgnanten gnedigisten herren . . dem Römischen etc. künig fürbringen in dem besten form als ir denn wol wißt, und den rate und stat zu Nuremberg seinr kuniglichen grossmechtikeit demüticlich befelhen, die sich auch eŵerr ersamkeit fleissig befelhen und gern zu willen werden. denn wo ich eŵerr erberkeit lieb oder 40 dienst etc. datum feria 5 ante 11000 virginum.

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Okt. 20

1429

Okt. 20

Okt. 22

1499 271. Augsburg an seine zwei genannten Gesandten am königlichen Hofe: sie sollen dem Könige sagen, daß die Stadt nie die Absicht gehabt habe der zwischen Fürsten Herren und Städten geplanten Vereinigung beizutreten, und daß sie sich nie mit jemand verbinden werde ohne den König zuvor auszunehmen; u. a. m. 1429 Okt. 22 Augsburg.

Aus Augsb. St.A. Briefb. 3 f. 69b-70a nr. 282 conc. chart.

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Ratgeben der stat zů Augspurg. unser freŵntschaft und alles gut zuvor. lieben getrewen. [Nachdem der Rath den Adressaten die Vertretung der Stadt in einigen nur Augsburgischen Angelegenheiten empfohlen, schreibt er weiter:] auch, lieber Hangenôr, alsdann ir uns nehst geschriben habt, wie das für unsern herren den künig komen 10 seie das unser herren die kûrfürsten ander fürsten herren und stet zesamengeritten sein von einer ainunge wegen etc.: sûllt ir uns verantworten nach dem und ew wol wissenlich ist, das wir derselben ainunge einzegan nie willen gehebt haben, wie wir uns auch auf das (wann wir weit und ferre davon gelegen sein und mit andern worten) verantwort haben, in sogtaner masse dabei si wol verstünden das wir nit darein wolten. 15 so wisst ir auch seinen küniglichen gnaden wol ze sagen, das wir dhainer ainunge mit niemand eingangen noch ichts davon reden lassen dann vora hindangeseczet und allweg ůẞgenomen unsern herren den künig etc., als ir das alles wol wisst zu verantworten nach dem besten. [Zum Schluß noch der Auftrag sich bei Hof nach einem 1429 Schuldner der Stadt zu erkundigen.] geben auf sampstag nach Luce ewangeliste 20 anno ut supra 2.

Okt. 22

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Reichstag zu Presburg

4-13 Dez. 1429.

Den Bemühungen des Erzbischofs Konrad III von Mainz, die Reichsstädte für ein Landfriedensbündnis mit den Kurfürsten zu gewinnen, stand K. Sigmund, wie wir 5 oben S. 319 gesehen haben, mißtrauisch und mißgünstig gegenüber (vgl. nr. 270; 271; 277). Es kostete ihn gewiß keine große Mühe die Städte gegen das kurfürstliche Projekt einzunehmen, da sie ja von vornherein alles was von dieser Seite kam und angeboten wurde in der Regel sehr kühl aufnahmen, und sich gerade im Jahre 1429 unter dem Eindruck der von Konrad von Weinsberg verübten Gewaltthat in ihren Freiheiten 10 und Rechten von der Fürsten- und Herrenpartei besonders bedroht fühlten. Unzufrieden mit dem Schiedsspruch der Kurfürsten von Mainz und von der Pfalz hatten die zum Schutze der Stadt Weinsberg vereinigten Städte ihre Streitsache dem Könige zur Entscheidung vorgelegt, und dieser griff willig darnach, weil sich ihm damit die Möglichkeit bot durch ein städtefreundliches Urtheil die Städte von den Fürsten ab und an sich zu 15 ziehen, sich ihnen als ihren richtigen Schirmherrn zu empfehlen, und auf sie gestützt mit mehr Aussicht auf Erfolg als bisher seiner Pflichten als Reichsoberhaupt zu warten. Günstig traf es sich, daß er jetzt nicht bloß von den Städten sondern auch von dem ersten Reichsfürsten, dem Erzbischof von Mainz, gesucht wurde (nr. 272). Der Moment, in Deutschland gebietend und entscheidend auftreten zu können, schien nun20 mehr gekommen.

A. Ausschreiben nr. 272-276.

Was den Erzbischof von Mainz im Sommer 1429 veranlaßte sich an den König zu wenden, erfährt man nicht. Es heißt in nr. 272, Sigmund habe den Kurfürsten durch dessen Gesandtschaft mahnen lassen, er möge durch grosser und trefflicher sache 25 willen die heiligen kristenheit und das riche merklich antreffend am königlichen Hofe in Wien erscheinen. Der König rechnet nach nr. 272 nicht auf das persönliche Erscheinen des Pfalzgrafen und der Erzbischöfe von Trier und Köln, wol aber legt er besonderen Werth darauf daß die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen zu ihm kommen. Wenn er nun von vornherein annimmt daß jene drei Kurfürsten nicht selber sondern 30 durch ihre Räthe (ir botschafft mit voller maht) an den wichtigen Verhandlungen theilnehmen werden, so kann der Grund, wenigstens für das Wegbleiben der beiden Kirchenfürsten, darin gesucht werden daß auf der Tagesordnung ein oder der andere ihnen miẞliebige Punkt stand. Vielleicht war ein solcher Punkt der Kursächsische Successionsstreit, in welchem die beiden Erzbischöfe von Trier und Köln eine Sonder35 stellung einnahmen sowol gegenüber dem Könige als gegenüber ihren Kollegen von Mainz von der Pfalz und von Brandenburg. Letztere brachten zu Presburg den Streit vor

den König, und dieser forderte 24 Dez. 1429 Kurtrier und Kurköln auf, Friedrich II Markgrafen von Meißen als Kurfürsten von Sachsen anzuerkennen (Müller RT.-Theatr. unter Friedrich V 460-461). Es war dies eine interne Sache des Kurfürstenkollegiums, daher werden auch in nr. 272 nur Kurfürsten an den königlichen Hof beschieden, und nur zwischen ihnen und K. Sigmund wird die hochwichtige Frage zum Austrag ge- 5 bracht (nr. 286 art. 6). Davon daß ein Reichstag gehalten werden solle, ist hier so wenig die Rede als in der Einladung an Passau zur Theilnahme an Berathungen über Errichtung eines militärischen Bundes (nr. 274). Am 30 Sept. erhält Sigmund vom Erzbischof von Mainz die schriftliche Zusage, daß er und andere Kurfürsten auf 1 Nov. nach Wien kommen wollen, und schon am folgenden Tage werden die Ein- 10 ladungsschreiben nr. 275 und 276 zu einem Reichstag nach Wien auf 1 Nov. erlassen. Es ist kein Zweifel, daß der König mit ihrer Ausfertigung so lange warten ließ bis er von kurfürstlicher Seite die erwähnten Zusicherungen in Händen hatte, aber seine Absicht, im Herbst 1429 sei es in Wien sei es in Presburg die Stände um sich zu versammeln, hatte er schon früher kund werden lassen (vgl. nr. 273 art. 2 und 274).

B. Gesandtschaftsberichte und andere Briefe nr. 277-285.

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Der ausführliche Bericht einer Straßburger Gesandtschaft an ihre Oberen nr. 277 gehört streng genommen nicht zu den Akten des Presburger Reichstages, da er, am 8 Okt. verfaßt, in Betreff des Tages sehr wenig zu melden weiß; er ist aber ein so inhaltsreicher Beitrag zur Kenntnis des Verhältnisses zwischen König und Städten wie 20 es unmittelbar vor dem Tage bestand, daß er nicht übergangen werden durfte. Dürftig sind dagegen die Schreiben der Frankfurter des Heinrich Welder und dann des Walther Schwarzenberg (nr. 279; 281-283). Von zwei durch den Reichstag veranlaßten Städtetagen hat man aus nr. 278 und 286 vgl. nr. 285 Kunde. Besondere Beachtung verdient das Schreiben von Kurmainz und Kurbrandenburg an den Großfürsten Witold 25 von Litthauen nr. 277. Was an dem Gerücht war, daß die Kurfürsten sich mit dem Gedanken und Plan einer Thronumwälzung getragen, können wir nicht ermitteln, wir sind ihm sonst nicht begegnet. Aber daß es überhaupt entstehen und sich in den fernen Nordosten verbreiten konnte, mag als Kennzeichen einer starken Entfremdung zwischen dem Oberhaupt und den ersten Fürsten des Reiches betrachtet werden. Einen so deutlichen Beweis seines Übelwollens gab Sigmund im Sommer 1429 dem Markgrafen von Brandenburg indem er das Eigenthum an der vielumstrittenen Neumark dem Deutschorden verschrieb (v. Bezold 3, 21-22). Trotz dieser offenbaren Kränkung folgte Kurf. Friedrich dem Rufe des Königs (nr. 272), und erschien zu Wien und zu Presburg (nr. 279; 281). Hier wurde nämlich der Reichstag abgehalten, da der König s5 in dieser Stadt durch sein Podagra festgehalten wurde und nicht nach Wien reisen konnte.

C. Verhandlungen nr. 286-287.

Am 4 Dez. wurde der Reichstag von dem König in eigener Person eröffnet (nr. 286 art. 1). Über den Gang der Verhandlungen sind wir gut unterrichtet durch zwei 40 tagebuchartige Aufzeichnungen die von Städteboten herrühren (nr. 286 und 287). Das kürzere Diarium nr. 287, welches vom 5-11 Dez. reicht, ist schon längst gedruckt, und sowol von Aschbach 3, 309f. als auch von v. Bezold 3, 23 f. genügend verwerthet. Neu ist das vom Gesandten der Stadt Regensburg Lucas Ingolsteter verfaßte Tagebuch über die Vorgänge auf dem Reichstag nr. 286; es umfaßt die Zeit vom 4-13 Dez. d. h. von 45 der Eröffnung bis zum Schluß der Versammlung. Die Persönlichkeit des Verfassers

tritt nicht so vollständig in den Hintergrund wie in nr. 287 geschieht, doch büßt dadurch der Bericht nichts an Objektivität und Treue ein. Es gibt wenig Reichstage aus der Zeit K. Sigmunds, für welche uns zwei so vorzügliche Quellen erhalten sind wie für den Presburger in nr. 286 und 287. Man erhält aus nr. 287 im wesentlichen 5 dasselbe Bild wie aus nr. 286, aber letztere nr. überliefert manche Einzelnheiten die wir ungern missen möchten, und läßt die Reihenfolge der Plenarsitzungen und der Besprechungen der Fürsten und Städte scharf hervortreten sowie die Motive und Stimmungen der Versammelten recht deutlich erkennen. König und Stände begegnen sich in dem dringenden Wunsche, daß endlich einmal Ordnung im Innern des Reiches gemacht 10 werde. Besonders ist es der König welcher alle anderen Fragen, sogar die Abwehr der Hussitennoth, dieser nachsetzt. Er versteht sich wol dazu, daß sie, die wichtigste aller Angelegenheiten, durch Errichtung eines gemeinen Landfriedens nicht schon in Presburg sondern erst auf einem in Deutschland abzuhaltenden Reichstag definitiv erledigt werde, und erklärt sich, wenn auch mit Widerstreben, bereit persönlich auf diesem Tage zu 15 erscheinen. Aber er will, die Stände sollen sich vorher über einen Entwurf soweit verständigen daß die einzuberufende Reichsversammlung nur ihre Sanktion zu der schon getroffenen Vereinbarung zu geben habe und so ihm ein abermaliges frucht- und ruhmloses Mühen um Deutschlands Wohl jetzt erspart bleibe. Diesmal sind es aber nicht die Städte sondern die zwei anwesenden Kurfürsten von Mainz und Brandenburg, welche 20 Aufschub verlangen und des Königs Begehren mit dem ganz begründeten Hinweis auf das Fehlen so vieler Fürsten Grafen und Herren ablehnen, um in keiner Weise der Entscheidung eines auf 5 Merz nach Nürnberg bzw. Frankfurt einzuberufenden und vom König selbst zu besuchenden bzw. zu beschickenden Reichstages vorzugreifen (vgl. nr. 287 art. 5). Sigmund versprach zu kommen, falls es seine Gesundheitsumstände 25 erlauben (nr. 286 art. 26). Damit war der wichtigste Punkt der Tagesordnung erledigt gewiß nicht zur Befriedigung des Königs, für den das (sehr vorsichtige) Entgegenkommen der Städte bei dem Widerstreben der Fürsten nur ein geringer Trost sein konnte. Andere Berathungsgegenstände, wie die Beziehungen K. Sigmunds zu Polen und das Anbringen der katholischen Partei in Böhmen, wurden nur flüchtig vorgenommen 30 (nr. 286 art. 27 und 28). Besprechungen über den Kursächsischen Erbfolgestreit, von dem schon oben unter A die Rede gewesen ist, fanden nicht in der Reichsversammlung sondern nur zwischen dem König Kurmainz und Kurbrandenburg statt.

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D. Städtische Kosten nr. 288-289.

Die beiden eben erwähnten Fürsten von Mainz und Brandenburg waren (von 35 Sigmund abgesehen) die einzigen in Presburg anwesenden Mitglieder des Kurfürstenkollegiums. Im Gefolge des Erzbischofs von Mainz befanden sich die Räthe von Kurtrier und Kurpfalz; auch Herzog Friedrich II von Sachsen sandte Vertreter (nr. 279). Die Städte hatten, soweit Nachrichten darüber erhalten sind, ihre gewiegtesten Staatsmänner auf dem Reichstag: Frankfurt den Walther Schwarzenberg (nr. 289); Nürnberg 40 den Peter Volkmeir (nr. 288); Ulm den Walther Ehinger (nr. 285); Augsburg den Stephan Hangenor (nr. 285). Cûne züm Drúbel und Adam Riffe, die Gesandten Straßburgs, weilten schon geraume Zeit vorher am königlichen Hofe zu Wien, und führten wol ihre Absicht aus dem angekündigten Reichstag anzuwohnen (nr. 277). Der Name des Abgeordneten der Stadt Regensburg, der sich in seiner Aufzeichnung nr. 286 45 als Man-n von scharfer Beobachtungsgabe zeigt, ist in nr. 288a überliefert. Bei Windeck 1. c. 1218, wo einige anwesende Fürsten und Herren aufgezählt sind, lesen wir, daß von Meinz was der Johann Stang und Nicol ir statschriber von der gemeine wegen die sich nennen die alten.

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