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A. Ausschreiben nr. 290-296.

Dez. 18

290. K. Sigmund an verschiedene Stände1, lädt auf 19 Merz 1430 nach Nürnberg zu 1429 einem Reichstag, der von den zu Presburg bei ihm versammelten Reichsständen beschlossen worden sei, und auf welchem über einen Feldzug gegen die Hussiten für nächsten Sommer sowie über die Wideraufrichtung von Recht und Gerechtigkeit in Deutschland berathen werden solle. 1429 Dez. 18 Presburg.

An Nördlingen: A aus Nördl. St.A. Missiven vom Jahre 1429 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand De Hussitis dominica post conversionem Pauli. Erwähnt aus Nördl. Archiv" in Bezold 3, 25 nt. 1.

An Basel: M coll. Basel St.A. St. 75 n. 9 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. del. Adresse Dem burgermeister und rate der stat zu Basel unsern und des richs lieben getruen.

An Straßburg: S coll. Straßb. St.A. AA. 147 nr. 82 or. ch. lit. cl. c. sig. in verso impr. Adresse auf der Rückseite Den ersamen meister ratmannen und burgern der stat Straßburg unsern und des richs lieben getruen.

An Ulm und die mit ihm verbündeten Städte: N coll. München R.A. Nördl. Akten des Schwäb Städtebundes vom Jahre 1430 nr. 8 blau cop. chart. Beischluß zu unserer nr. 298. Adresse Den ersamen bürgermeistern und reten der stette Ulme und aller ander stett die mit in in ainunge sint unsern und des richs lieben getrůwen. Auf der Rückseite in der Mitte die gleichzeitige Notiz Nordlingen 2a, und dann links am Rand unten wol von derselben Hand Nördlingen danda. Es genügte 20 einige wenige bemerkenswerthe Varianten aufzunehmen.

An Herzog Adolf von Berg: D coll. Düsseldorf St.A. Jülich-Bergisches Landes-Archiv. Literalien. Serie I. Faszikel 6. No. 38 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. deleto. Beginnt nach dem Titel des Ausstellers Hochgeborner lieber heim und fürste. es sein yeczund u. s. w. wie in N. Dann ermanen dich auch, nachdem du got dem glauben uns und dem reiche pflichtig und schuldig pist, so 25 wir u. s. w. mutatis mutandis wie N. Hierauf du wellest also auf die obgenant zeit zu dem tage gen Nuremberg in deiner aigen person komen oder aber, ob du des umb leibsnot willen villeicht nicht tån kundest, dein trefflichen rete und freunde mit voller macht dahin schicken von sölhen u. s. w. wie in S. Beischluß: Ouch haben wir unserm lieben neven dem bischoff von Triere geschriben und empfolhen, das er sich deiner sache tzwischen deiner lieb und deinen helffern an einem und dem von 30 Cleve an dem anderm teyl anneme. dorynne wollest auch volgen. und wir gebieten dir ouch ernstlich und wollen, das du dich des nit widerst; wann, wo des nit geschee, so verstundest du wol washindernůß der kristenheit doruß qweme. beweise sich din lieb in disen sachen als wir dir des sunder lich wol glauben und getruwen. das wollen wir gnediclich gen dir erkennen. Auf der Rückseite des Briefes die Adresse Dem hochgeboren Adolffen herczogen zu Gulch und vom Berg etc. unserem lieben 35 oheim und fursten.

An Erzbisch. Otto von Trier: C coll. Koblenz St.A. I Kurfürstenth. Trier G 19 Peter Mayer Kriegszüge der Erzbisch. von Trier cod. chart. saec. 15-16 f. 77a-786. Beginnt nach dem Titel des Ausstellers Erwirdiger lieber neve und kurfurste. es seint itzunt u. s. w. wie N und D. Dann ermanen dein lieb auch, nachdem du gott dem glauben uns und dem heiligen reiche u. s. w. mutatis 40 mutandis wie N, und ebenfalls wie N bei dem Passus du wellest also uf die etc. Die Adresse steht

[1430]

Jan. 29

45

1

Außer den in der Quellenangabe zu unserem Stück aufgeführten Städten und außer gen. Elsäßischen Städten (s. Hagenau St.A. EE 51 nr. 13) erhielt auch Nürnberg eine an Nürnberg Windsheim Weißenburg und Rotenburg zusammen gerichtete Einladung, und übersandte sie an demselben Tage an welchem sie eingelaufen war abschriftlich an die drei letztgenannten Städte mit Begleitschreiben d. d. sab. p. epiphan. domini d. h. E07 Jan. 1430 (Nürnb. Kreisarch. Briefb. 8 f. 216a

conc. chart., cf. nr. 341 art. 1). Es war aber
nicht die von Windeck überlieferte (unsere nr.
291) sondern obige Fassung der Einladung, denn
Nürnberg schreibt fer. 2 a. Valentini d. h. Febr. 3,
in der ihm zugekommenen Aufforderung zum
Besuch des Reichstages 19 Merz stehe, daß der
König entweder selbst erscheinen oder Machtboten
schicken werde (Nürnb. l. c. f. 236a). Letztere
Eventualität ist aber in nr. 291 nicht vorgesehen.

1429 als Überschrift Dem erwirdigen Otten erzbischoven zu Trier des heiligen Romischen richs in WelDez. 18 schen landen und durch das konigreich zu Arelat erzkanzler unserm lieben neven und kurfursten.

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5

An Erfurt Mülhausen und Nordhausen: L coll. Lünig Reichs-Archiv 14, 2, 462-463 nr. 62 ohne Angabe der Quelle. Weicht an mehreren Stellen wesentlich ab von AMSNDC, so: mit den haben wir von der grossen engstligkeit und boßheit der verbosten ketzer zu Böhmen und auch von andern des heiligen reichs notdürftigen sachen nemlich krieg und mißhelung wegen, die zu Teutschen landen uferstanden sein, geredt und sein mit ihn dorumb statt mit den so haben wir geredt getruen darumb; dann und auch ziemliche wege zu erfinden wie man in dem heiligen reiche statt und auch daselbs landen rechtikeit; ferner daß ihr euch keine sache dann leibesnoth doran hindern lasset, ir kommet also persönlich zu [L in] demselben tage oder sendet dahin ewer rethe mit voller macht, 10 ob euch leibesnoth irret von solchen sachen zu reden statt das ir euch daran sachen zu reden; weiterhin uns irre dann leibsnoth (des wir nicht hoffen), doselbst sein sollen. und ob wir auch von leibsnoth wegen nicht kommen möchten, so wollen wir unser råthe mit voller macht dahin schicken uß den sachen zu reden und dorinnen genzlich zu beschliessen so gleicher weiß als ob wir selbst da gewest weren. und wollen dennoch bei dem zuge in unser selbst person gein den ketzern sein statt 15 uf die obgen. felde zu sein; endlich auch sonderlich gebieten wir euch als vor, daß ihr bestellet in ewrem gepieten, wer zu solchem tage ziehen würdet, daß der oder die sicher leibs und guts abeund zugeziehen mögen statt wir bevelhen mugen. Adresse Den burgermeistern und råthen der stådte Erffurt Mühlhausen und Nordhausen unsern und des reichs lieben getrewen. Regest aus Lünig l. c. (doch statt des von diesem angenommenen Jahres 1428 unter dem richtigen Jahr 1429, freilich mit dem falschen Tag: 17 Dez.) bei Aschbach 3, 471. Erwähnt aus Lünig mit richtigem Datum in Bezold 3, 25 nt. 1.

i

Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen cziten
merer des richs und zu Hungern zu Behem etc. kunig.

Lieben getruen.

f

d

-

20

es sein yczund alhye bey uns gewesen ettlich unser liben 25 neven und oheimen unser und des richs kürfürsten und fürsten, geistlich und werntlich, graven frijen -herren ritter knechte und stete, die wir dann darumb zu uns zu komen gevordert haben. mit den so haben wir geredt von den engstlichen und sweren boẞheiten und unmenschlikeiten so die verdampten snoden keczer zu Behem an gote allen seinen liben heyligen und krystenlichen gelauben lange zeit begangen haben und teg- 30 lich begeen, davon zu schreiben zu lang were. so haben wir ouch mit in geredt von solchen grossen unordenlicheiten ungerechtikeiten kriegen unfriden und ungnaden, so dann leyder in Dutschen landen vor ettlichen zeiten manigfeltichlich ufferstanden und noch sein. und wir sein also mit den obgenanten unsern lieben neven und1 oheimen und andern unsern liben getruen darumb eins gemeinen tags uberkomen gen Nuren- 35 1430 berg uff den suntag oculik 1 schiristkomende dazusin und daselbs eines gemeinen anslags und zuges wider die obgenanten verboßten m keczer zu uberkomen mit der hilffe gots uff den zukunftigen summer" ze tunde und dieselben keczer zu druken und zu tilgen, und auch daselbs zu Nurenberg für uns zu nemen und zu beslissen redlich wise und wege wie man in dem heyligen rich und nemlich in Dutschen landen rechtikeit 40 frid und gnad gemachen moge. und dorumb so begeren wir bitten und ermonen euch ouch, nach dem und ir got dem gelouben uns und dem rich phlichtig und schuldig seit, so wir ernstlichist kunnen und gebieten euch ouch von Romischer kuniglicher macht P vestichlich mit disem brief, das ir euch daran kein sachen wollet hinderen lassen, ir wollet also uff die obgenante zijt zu dem tag gen Nurenberg ewr frunde 45

Mrz. 19

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a) obgenanten heiligen add. DC; heiligen add. MS. b) om. DCMS. c) DCMS verbodt hatten statt gev. haben. d) C von engelischen statt von den engstl. e) DCMS add. dem herren. f) DCMS add. dem. g) DCMS vorgen. statt obgen. h) om. DMS. i) DCMS add. den. k) S invocavit. 1) C zu diesem statt da zu sin. m) om. C. n) C deiner [sic]. o) om. M. p) DC add. ernstlich und. q) NS add. und treffenlich bottschäft.

1 Straßburg erhielt zwei Einladungsschreiben: das eine lautete auf den 5 Merz, das andere auf

den 19 Merz (vgl. Variante invocavit und nr. 50 307).

a

b

Dez. 18

mit voller macht schicken von solchen vorgenanten sachen zu reden und ouch ane 1429 wider hinder sich zu bringen dorynne genczlich zu besliessen, wann wir auch ob got wil in unser selbs person uff die obgenante zijt da zu sein meinen. und ob wir umb ehaftiger sache willen des villeicht nicht tůn kunden (des wir doch nicht hoffen), so 5 wöllen wir unser treflichen rete und frunde mit ganczer und voller macht dahin schiken uß den egenanten stukene vollichlichen zu reden dorynne zu beslissen und ze uberkomen von unsern wegen als ob wir selbs da gewest weren. und ob wir ouch zu dem obgenanten tag villicht selbs nicht komen mochten (des wir doch nicht hoffen), so meynen wir dannoch bey dem zug den man also geen den keczeren anslahen wirdet 10 ob got wil in unser selbs person ye in dem felde zu sein, und schol uns das kein ander sache benemen dann der tod aleine. mogen wir uns aber vor dem tag gen Dutschen und wollet euch dorumb hyr

landen gefugen, dorynne wellen wir uns versuchen. ynne ernst lassen sein als ir got dem krystenglauben uns und dem rich des schuldig seyt und als liebe euch sey unser und des richs swer ungnad zu vermeyden. wir 15 bevelhen und gebiten euch ouch ernstlich als vor, das ir westellet nach allem ewerem vermugen in eweren' gebiten, wer zu solchem tag gen Nurenberg komen oder senden wirt, das der oder die sicher leibs und guts und ungehindert ab- und zuegeczihen mugen. geben zu Prespurg an suntag vor sannd Thomans tag des heyligen zwelif- 1429 boten m unserer rich des Hungrischen etc. in dem 43 des Romischen in dem 20 und des 20 Behemischen in dem 10 jaren.

255

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[in verso] Dem burgermeister und rat der stat Nördlingen unsern und des richs lieben getruen.

Ad mandatum domini regis
Caspar Sligk.

Dez. 18

Dez. 21

291. K. Sigmund an Alle im Reich, will während des auf 19 Merz 1430 nach Nürn- 1429 berg angesetzten Reichstags Hofgericht halten, fordert auf Anliegen dort vorzubringen. 1429 Dez. 21 Presburg.

Aus Eberhard Windeck Leben K. Sigmunds. H. Direktor Dr. Schmidt in Halberstadt
hat uns aus der von ihm zu erwartenden Ausgabe Windecks vorliegendes Stück mit-
getheilt. Überschrift: Also kunig Sigmunt einen brief det schriben und in det schicken
in alle lant zu allen fursten und in alle richstette.
Gedruckt bei Windeck in der Ausgabe von Mencken SS. rerum Germ. 1 col. 1219-1220
cap. 169.
Erwähnt bei Aschbach 3, 313 aus Windeck l. c.; ebendaher bei Aschbach
3, 472 das unrichtig gefaßte Regest. Droysen Gesch. der Preuß. Politik 1, 519-520
handelt auch von dem Stück.

Wir Sigmunt von gottes gnoden Romscher kunig zu allen zitten merer des riches 35 und zu Ungern zu Behem etc. kunig enbietent allen und ieglichen fursten, geistlichen und werntlichen, groffen frien - herren rittern und knechten burgermeistern und schultheissen schoffen ratten und gemeinen aller und ieglicher stette merkt und dorfer und allen andern unser und des heiligen riches underton und getruwen unser gnode und alles gut, und dunt kunt mit disem brief: wenn wir ietzunt alhie mit ezlichen 40 unsern nefen und ohem kurfursten ezlicher kurfursten reten fursten groffen herren rittern und knechten und etwievil unser und des heiligen riches stette sendebotten eines tages uberkomen sint gon Nurenberg uf den suntag oculi in der vasten schirstkoment wider die snoden und verdampten ketzer zu Behem doselbes eins anslages und zug wider sie gon Behem uf disen kunftigen sumer zu besliessen sie zu tilgen und uẞ45 zuweren", und ouch fride gnode und gerechtikeit (die leider in Dutschen landen lange

1430

Mrz. 19

a) S add. dahin. b) om. N, add. DCMS. c) DCS dann. d) DC vorgerürten. e) CS sachen. f) M darumb. g) DC cristenlichen glauben. h) C add. heiligen. i) om. CS. k) NS add. allen. 1) Callen dinen landen und statt eweren. m) des h. zw. om. S. n) man erwartet ußzureuten.

Dez. 21

1429 zit undergetrucket sint) wider ufzurichten, uf demselben tag wir ob got wil in unser selbes person a sin wollent, wenn nichts zu sollichen friden und gnoden gedienen mag als gericht und gerechtikeit: darumb meinent wir unser und des heiligen riches hoffgericht, das ietzunt lange zit, darumb das wir nit in dem rich und Dutschen landen gesin mochtent, darnidergelegen ist, wider ufzurichten das zu bestellen und also dann 5 doselbes zu Nurenberg halten und furbas zu hanthaben, also sich des von des heiligen riches und rechtes wegen gepurt. darnoch wisse sich allermenglich, der einicherlei sache in demselben hoffgericht hangen oder zu schicken hat oder hinfur haben wil, zu richten und des also uf dieselbe zit zu warten 1. geben zu Preßburg under unserm und des heiligen riches hoffgerichtes klein ufgetruckten ingesigel noch Cristus geburt 10 Dez. 21 1429 jore an sant Thomas tag des heiligen zwolfbotten unser riche des Ungerschen in dem 37 des Romschen in dem 20 und des Behemschen in dem 10 joren.

1429

nach

Fbr. 11]

[1430 292. Kurfürst Friedrich I von Brandenburg an nichtgen. Kurfürsten, schildert die Nothlage unter deren Druck er mit den Hussiten ein Abkommen getroffen, und bittet um Beschickung eines Tages in Nürnberg April 23 zur Fortsetzung der 15 Verhandlungen mit den Unglaubigen oder, falls diese scheitern, zur Fassung sonstiger sachdienlicher Beschlüsse. [1430 nach Febr. 113] o. 0.

A aus Nürnb. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 2 nr. 13 grün conc. chart. Die von anderer gleichzeitiger Hand herrührenden Korrekturen wurden von uns berücksichtigt. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Meinen herrn zu manen an dise schrift 20 den andern kurfursten zu schreiben. Gedruckt bei v. Bezold a. a. O. 3, 169-171

-

aus unserer Quelle. Eine ausführliche Inhaltsangabe bei v. Bezold ebd. 57-58. B in Nürnb. l. c. nr. 37 grün cop. chart. saec. XVIII, Abschrift unserer Vorlage.

Unsern fråntlichen dinst zuvor. hochgeborner fürste lieber oheim. [1] ewer lieb mag wol vernomen haben, wie die unglaubigen von Beheim iecz newlich des ersten 25 die hochgebornen fürsten unser lieb åheimen von Sachsen mit einer großen macht swerlich überzogen und mord und verwüstung irer lande begangen und getan haben. in dem kome uns ein treflich küntschaft die wir unter den unglaubigen hetten gehabt, und sagt uns wie sie willen hetten auf Eger und das lant hineinzuziehen. deßgleichen komen der von Eger und Ellenpogen rete zu uns, und sagten uns auch wie sie auf 30 Eger meinten zu ziehen und auf Ellmpogen, und rüfften uns so ernstlich an umb hilf; wie wir in die nicht teten, so besorgten sie das es nicht gut fur dise lant were etc. wiewol wir nå der unsern selbs wol bedürft hetten, doch schickten wir in der unsern so treffenlichst wir möchten gen Eger und gen dem Ellmpogen und in ander unsere sloß, und schriben auch unsern heren und fründen so fleissigst wir immer mochten 35 uns zu hilf und rettung zu kummen ob sie in unser lant ziehen würden. solich hilf

a) Windeck add. fur? fehlt bei Mencken. b) om. A.

1 Es sind uns einige Vorladungen nach Nürnberg bekannt, so: Herzog Friedrich von Österreich wurde vom König selber nach Nürnberg zur Verantwortung wegen der Herrschaft Hohenberg citiert (Lichnowsky Gesch des H. Habsburg 5 Reg. nr. 2833 und 2843). Von einer Vorladung des Stadtrathes von Achen nach Nürnberg findet man eine Erwähnung in Hagen Gesch. Achens 2, 605

2 Falsch für: 42, denn Sigmund wurde am 31 Merz 1387 zum König von Ungarn gekrönt (Aschbach 1, 47).

3 Der Kurfürst erläßt obiges Schreiben, nachdem er c. 11 Febr. 1430 mit den Ketzern den Vertrag zu Beheimstein abgeschlossen (vgl. v. Bezold 1. c. 44; 55 f.).

40

45

nach

uns auch von etlichen zugeschriben warde. in dem komen die unglaubigen so gåhlingen [1430 und ungewarnter dinge in unser lant das die unseren vor in nicht zu uns kumen Fbr. 11] mochten. SO was die lantschaft und das ander gemein volke auch verlaufen in die holzer, das sie nicht in die stett und sloß kummen möchten. wiewol wir nå unser 5 herren und fründe, zu den wir uns hilf und rates versehen hetten, nicht eins sunder manichmal mit grossem ernste angeruffen hetten, und auch iderman solich unser grosse not wol wissenlich was, hat uns laider alles clein fürgetragen: wir sein von unsern hern und frånden und von iederman hilflose und ganz verlassen worden, ausgenomen unser herre von Eystett, der uns auf virzig pferd geschickt hat, mit den wir uns nicht be10 helfen mochten. und dieselben unglaubigen haben auf dem gepirge nicht allein uns sunder auch unsern rittern und knechten unsere sloß stet closter und dorfer angewonnen verwůst verprant und verderbt, das des gar wenig beliben ist. des wir mit der hilf gots den meisten teil wol behalten wollten haben, hetten wir leûte gehabt oder möchten die unsern zu uns kummen sein. wie nu die sache sich ergangen haben, 15 wer' zu vil lank zu schreiben. [2] danne in den dingen teten die Bechmischen haubtleute ein botschaft zu uns: wie sie gern mit uns zu rede kummen wolten etc. das uns, als ewer liebe selbs wol versteen mag, gar swer was zu ton unsern leibe und leben in solich wagnůß zu setzen. doch da wir laider von niemand kein hilf verstunden und die keczer ie mer und mer für sich ziehen würden und fürgenomen hetten die lande 20 hieniden auch zu verderben und zu wüsten und auch in die genehe als uf drei meil gen Nuremberg kummen waren, haben wir nach rate unsers oheims herzog Johansen der pfleger zu Bamberg unsers ôheims und brüders von Oeting, der nů zu uns kummen was, und der von Nüremberg, wie pfentlich und swer uns das gewesen ist, umb eins gemeinen nücz und der cristenheit willen plutvergiessen und verwüstung der lande zu 25 fürkummen uns dorein ergeben, und auf ir geleite und glauben zu in in ir here geritten, und auch mit des genanten unsers öheims herzog Johansen der von Bamberg von Oetingen und Nuremberg retten überwegen 1: so wir keinen widerstand oder schickung sie zu bestreiten auf dits male verstunden, mochten wir sie hinder sich auß dem lande geteidingen und weisen, das es vil besser wer' danne das sie die lande gar 30 verwusten. darauf haben wir sie in dem besten also mit teidingen auß disen landen. über Walt pracht, auf das wir fürder der cristenheit und unsern herrn und freunden, ob es not ton würde, dester bas zů hilf kommen und gedienen möchten, als wir auch mit ganzem vermågen gern ton wollen, das sie unsere lande hie-zwischen und sand Jacobs tag nicht überzihen sollen, wann wir in disen dingen ganz nichts verpånden Juli 25 35 sein: wir mögen, wenne man wil, wol wider sie tôn, wanne sie solicher verbindung gen uns nie gemütet haben. wir haben auch under einander rede gehabt von eins gutlichen unverpunden tags wegen gen Nuremberg zu kummen auf sand Jorgen tag schirst, Apr. 23 darzu man auß den sechẞ provincien diser lande doctores und gelert leute bringen sol, nicht von dem gelauben zu disputiren sunder unverpundenlich und gûtlich mit in davon 40 zů reden: ob man underweisung finden möchte damit sie von solichen sachen komen; möcht aber des nit gesein, das man danne gedechte nach rate etlich ander wege zu erdenken und fürzünemen damit solich sachen zu ganzem ende komen. wanne, nach dem und sie auf dits male keinen widerstand gehabt und in nach irem willen ergangen hat, sein sie größlich gesterkt und erkeckt worden, das wir besorgen, wie man die sache

1:

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a) A über o ist nur Ein Punkt sichtbar.

1 D. h. erwägen, überlegen (Lexer Hdwb. 2, 1679).

2 Ulm berichtet über die Situation an Hagenau Mi. n. Invoc. d. h. Merz 8 wie folgt: nachdem si

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