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1430 378. Kosten des Schwäbischen Städtebundes zu dem Reichstag in Straubing Aug. und Sept. 1430. 1430 Sept. 8 bis c. 14.

Spt 8

bis c. 14

Spt. 8

Spt. 9

[Spt. 10]

Aus Ulm St.A. Rechnung des Schwäb. Städtebundes vom Jahre 1430 f. 22b-23b unter bottenlone.

a

[1] Hainrich Metzger nativitatis Marie gen Strubingen zu der stette bottschaft 1, als wir in verkunten unsers herren des kúnigs schrift die den von Rotemburg und von Dinkelspúhel von des anschlags wegen gen Beheim kommen waren, als man si unser verainung erziehen wolt, das si davor weren, 2 guldin.

[2] Josen Beken Gorgony gon Strubingen zu der stette bottschaft, als wir in verkunten den anschlage der uber die stette beschehen was: das si 3 mit dem vierden taile 10 gen Beheim dienen sölten 4; und das si darumbe der stette nottdúrft gen unserm herren dem kúnig fúrwandten, 2 lb. 10 sh. hl.

[3] Karter eodem die 5 gen Stuggarten mit unsers herren des kúnigs schrift von des anschlags wegen, die er uns gesendet hett sinen gnaden zů schiken, 12 sh. hlr. — [Spt. 10] Oschwalt Saltzmann eodem die zů hern Berchtolden vom Stain umb dieselben sache 15 [Spt. 1016 sh. 8 hlr. Clausen von Holtzhusen eodem die gen Costentz umb dieselben sache

Spt. 13

Spt. 22

18 sh. 8 hlr.

[4] Schlappen vigilia crucis exaltacionis gen Augspurg, als wir in uf ir begerung von des anschlags wegen die manung verkunten, mit ligen 19 sh. 4 hlr.

9

8

[5] Als wir die stette zu uns manten 10 uf sant Mauricien tag, gaben wir zů botten- 20 lone mit allen úberlöffen stilligen und anderm darumb die löwfe ingeschriben sind, 7 guldin 14 lb. 16 sh. 10 hl.

5

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Versammlungen zu Nürnberg und zu Ulm,
Hussitenkrieg,

im Herbst 1430.

Der Aufenthalt des Königs in Straubing dauerte etwa vierzehn Tage: am 25 Aug. 5 war er dort angekommen (vgl. nr. 369), Sept. 10 tagte er in Regensburg (s. Aschbach 3, 473 und unsere nr. 379 art. 1o), und am 13 Sept. hielt er seinen Einzug in Nürnberg, eingeholt von den beiden ihm wolbekannten Rathsherren Coler und Volkmeir, welche ihre Stadt auf dem Reichstag zu Straubing vertreten hatten (nr. 379 art. 1a und 1o; nr. 380; nr. 377 art. 4). Eine ansehnliche Schaar Ungarischer Herren folgte dem 10 Könige nach Nürnberg; ihre Anwesenheit gab dem Rathe Anlaß zur Veranstaltung mehrerer Tanzfeste (nr. 379 art. 1). Großes Aufsehen machte der Zweikampf zweier fremder Ritter auf dem Marktplatz am 18 Sept., erzählen doch ziemlich ausführlich von ihm zwei sonst so wortkarge zeitgenössische Chronisten (Städte-Chron. 2, 21 und 1, 376-377). Ein Schauspiel ersten Ranges aber war die Belehnung des jungen Kurfürsten von Sachsen 15 am 19 Sept.: gros er und zirheit geschach auf den tag (Städte-Chron. 2, 21-22 vgl. 1, 377). Es fehlte also in den ersten Tagen nach der Ankunft Sigmunds nicht an glänzenden und zerstreuenden Festlichkeiten; doch nicht lange ließ sich der Fürst dem Ernst der Geschäfte entziehen.

Die Nürnberger Versammlung ist kein Reichstag; ihr fehlt, soviel wir sehen, die 20 königliche Einladung. Der König und die gerade am Hoflager weilenden Fürsten und Getreuen (nr. 382) treten zu Berathungen zunächst über eine Abänderung des Straubinger Kriegsplanes zusammen. Neben den vielen Fremden hatte sich nur eine bescheidene Anzahl Deutscher Reichsstände in Nürnberg eingefunden (man vgl. nr. 379 art. 1o). Etwieviel geistliche und weltliche Fürsten, dazu auch etlicher Städte Boten 25 seien anwesend, schreibt Nürnberg bald nach dem Einzug des Königs (S. 478 nt. 6, cf. nr. 381 art. 1 und 2; vgl. auch die in der Urk. vom 8 Okt., gedruckt bei Wegelin hist. Bericht von der Landvogtei in Schwaben 2, 77 nr. 81 s. unsere nr. 384, aufgeführten Fürsten und Herren). Mit den Anwesenden, unter welchen die am Hussitenkrieg zunächst und zumeist betheiligten beiden Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg 30 die erste Stelle einnahmen, faßte Sigmund den Beschluß, daß von dem großen Anschlag (nr. 363), der auf dem Reichstag zu Straubing entstanden war und Stellung des vierten Mannes und des ganzen reisigen Zeuges verlangte, Abstand genommen werden solle, und daß für jetzt nur 4000 Pferde für den täglichen Krieg an der Grenze zu stellen seien (nr. 382 cf. nr. 383; nr. 386). Freiberg in Meißen war wider wie im Jahre 35 1426 als Sammelort der Norddeutschen Kontingente bestimmt (nr. 382a cf. RTA. 8, 469 nt. 1). Im nächsten Jahre solle dann mit Macht wider die Ketzer zu Felde gezogen, die Verabredungen für diesen Zug sollen aber noch im laufenden Jahr nämlich auf einem Reichstag zu Nürnberg Nov. 25 getroffen werden (nr. 383). Den Fürsten

Herren und Rittern wurden die Kontingente, die man für den täglichen Krieg forderte, bestimmt. Von der Stadt Braunschweig wissen wir daß ihr die Stellung von 30 Pferden auferlegt ward (nr. 382); Erfurt hatte 100 Pferde ins Feld zu schicken (nr. 389o). Erschreckende Nachrichten aus Böhmen, welche eine abermalige baldige Invasion der Ketzer befürchten ließen, veranlaßten den König, ungesäumt und mit allem Nachdruck 5 die Reichsstädte zur ungesäumten Bereitstellung ihrer gesammten bewaffneten Macht aufzufordern (nr. 382a und 383). Die Mahnung, so dringlich sie auch lautete, hatte doch einen sehr geringen Erfolg, schon deshalb weil sie zu unbestimmt war. Die Städte waren weit davon entfernt sich in dem vom König gewünschten Umfang anzustrengen, alle ihre Streitkräfte ihm zur Verfügung zu stellen, und sich selber schutz- und wehrlos 10 den Angriffen ihrer Gegner (vgl. z. B. nr. 344 art. 3 und nr. 361) preiszugeben. War ihnen auf der einen Seite die Verpflichtung auferlegt die größten militärischen Opfer zu bringen, so blieb ihnen doch andererseits die Bemessung ihrer Leistungsfähigkeit und damit der Größe ihrer Leistungen überlassen. Dies ist der Punkt, welcher bei den Verhandlungen auf den mit der Nürnberger Versammlung im Zusammenhang stehenden 15 Tagen im Vordergrund steht. Diese Tage werden durch die Aktenstücke, die wir zum Abdruck bringen, in crwünschter Weise beleuchtet. Sie folgen auf einander in nachstehender Ordnung:

1) Tag des Schwäbischen Städtebundes zu Ulm Sept. 22, nr. 376 vgl. nr. 373; nr. 378 art. 5; nr. 381 art. 1 nt.

2) Tag der Städte der Weinsberger Vereinigung zu Ulm Okt. 22, nr. 386-387 cf. 384.

3) Tag der Städte der Weinsberger Vereinigung zu Ulm Nov. 2, vgl. nr. 387 art. 3; Beschlüsse des Schwäbischen Städtebundes und Augsburgs zu Ulm Nov. 4, s. nr. 389.

4) Königlicher Tag für Schwaben zu Ulm, ausgeschrieben auf 25 Okt. in nr. 385 cf. 384, abgehalten nach Nov. 4 (cf. nr. 389 und Aschbach 3, 474-475) und vor Nov. 11 (cf. nr. 390).

5) Tag des Schwäbischen Städtebundes zu Ulm, auf 19 Nov. anberaumt (cf. nr. 391).

20

25

30

Auf der Tagesordnung der sub 5 aufgeführten Versammlung standen nach nr. 391 die Stücke, darumb die stette . . . dem Romischen etc. künig uf sant Kathreinen tage [Nov. 25] zenehst ze Nürmberg ußrichtig antwurte auf sein mutung geben werden: die Vereinung zwischen der Ritterschaft und den Städten, die Ablieferung der Hussitensteuer an die Centralkasse in Nürnberg gemäß nr. 76, der Anschlag zu dem täglichen 35 Krieg. Was Sigmund bewog, den „gemeinen Tag" den er auf 25 Nov. nach Nürnberg ausgeschrieben hatte (nr. 383), nicht abzuhalten, weiß man nicht; die in dem Schreiben vom 28 Jan. 1431 (s. u.) angegebenen Motive sind zu allgemeiner Art als daß ihnen etwas entnommen werden könnte. Um die Zeit da er in Nürnberg sein sollte verweilte er am Bodensee (Aschbach 3, 475); erst zwei Monate später kehrte er dorthin zurück, um den 40 großen Reichstag von 1431 zu eröffnen (nr. 431). Eine Spur davon, daß der König auf dem Nürnberger Tag 1430 Nov. 25 auch eine Frage der auswärtigen Politik, nämlich seinen stets geplanten und noch immer nicht ausgeführten Zug nach Italien, verhandelt wissen wollte, findet sich in einem Briefe des Herzogs von Mailand an Sigmund 1430 Okt. 30, worin der Visconti die Besendung des genannten Tages durch Jacobinus 45 de Iseo zusagt (Osio documenti 2, 471 vgl. Kagelmacher Filippo Maria Visconti und König Sigismund 1413-1431 S. 111-112). Die Anwesenheit einer Gesandtschaft des von Mailant in Nürnberg 1430 Sept. wird durch unsere nr. 379 art. 1o bezeugt.

Das Material über die Nürnberger Versammlung im September und die ihr folgenden kleineren Zusammenkünfte ist spärlich und in unseren nrr. 379-391 so zerstreut, 50

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daß es gerathen schien, diesmal von der bei uns sonst gebräuchlichen Gruppierung abzuschen und sämmtliche Stücke in durchlaufender chronologischer Ordnung an einander zu reihen. Will man aber Abtheilungen machen, so kann man etwa folgende Rubriken

aufstellen:

A. Versammlung zu Nürnberg im Sept. 1430.

a. Städtische Kosten nr. 379; 380"; 381; 388.

b. Briefwechsel nr. 380; 382.

B. Erster Anhang: Königlicher Tag zu Ulm auf 25 Okt. nr. 384-387 und nr. 389-391.

C. Zweiter Anhang: Königliche Beabsichtigung eines Reichstages zu Nürnberg auf 25 Nov. nr. 382 und 383.

15

379. Kosten Nürnbergs bei und nach der Versammlung zu Nürnberg im Sept. 1430. 1430 1430 Sept. 6 bis Dez. 27.

Aus Nürnbg. Kreisarch., art. 1a aus Jahresreg. 2 f. 478b-479a, art. 1b ebd. f. 498b unter der Rubrik kûngs-schenk, art. 1c aus Schenkbuch 1422-1445 f. 73b-75b, art 2-5 aus Jahresreg. 2 f. 479b-482b. Ein Posten von art. 1a und 5 gedruckt in St.-Chr. 1, vgl. unsere Noten.

Spt. 6

bis

Dez. 27

1430

Spt. 13

[1] Feria 4 ante nativitatis Marie: item dedimus 4 lb. 13 sh. 10 haller, das Spt. 6 Steffan Coler und Peter Volkmer verzerten, als sie unserm gnedigsten herren dem Rồ20 mischen etc. küng engegenritten, als er hie einrait feria 4 ante exaltacionis sancte crucis anno etc. 30 1. item dedimus 4 lb. 13 sh. haller, das F. Weidner und Wölflin schultheiß verzerten zu reiten gen Regenspurg 2, als sie wartentent auf unsers herren des kings zukunft. item dedimus 4 sh. 8 haller einem boten zu laufen gen Rotemburg, als man in unsers herren des küngs herkomen verkündet 3. item dedimus 25 10 lb. 18 sh. haller, das die wart gekost hat, als man den Ungrischen herren die enwegzugen einen tanz hett an sant Lamprechts tag zu nacht und als man des morgends kempfet, daz man den schützen gab die unter den toren bei den schranken und ketten gehüt hetten. — item dedimus 9 lb. 3 sh. 10 haller, das 3 tenz gekost haben, die man hett herzog Johannsen frawen 5 und den Ungrischen herren etc. item 30 iterum 5 lb. 18 sh. 8 haller fünf schützen die unter den toren 14 tag gehüt haben, als unser herr der kung hie was. item dedimus 3 lb. 14 sh. haller, das Wilhelm Ebner verzeret, als er geriten sölt sein zu herzog Ludwigen von Ingelstat von unsers herren

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Spl. 17
Spt. 18

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1430 des kungs wegen. Spt. 6

1

item dedimus 3 lb. 2 sh. haller, das unser soldner verzerten von bis der reitenden scharwach wegen die sie in der stat taten, als unser herr der kûng hie item dedimus 1 lb. 91⁄2 sh. haller, das Hans von Wildenstein mit 16 pferden verzeret, als herzog Ott von hinnen rait und sie mit im ritten biß für Reicheneck 2.

Dez. 27

1430

was.

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а

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[10] 3 Item propinavimus unserm gnedigisten herren . . dem Römischen etc. künig, 5 Spt. 13 als er kam und hie einzoch feria 4 ante exaltacionis sancte crucis anno etc. 30, einen vergulten kopf, der wag 10 mark 1 lot / quentein und kostet 126 guldein 1 ort landswerung, und damit 900 guldein derselben werung. item dedimus 4 fl. für einen leuchter in desselben unsers herren des küngs stuben auf der vesten. item propinavimus Caspar Sliken des obgnanten unsers hern des küngs canzler 40 guldein lands- 10 werung. item propinavimus in die gemeinen unsers herren des kings canzlei 24 fl. novi. item propinavimus unsers hern des kůngs hofmeister hern Lorentzen vom Haidenreichsturn marscalk und dem. . von Wolffurtt 18 pecher, die wagen 10 mark 2 lot 1 quentein. kosten 83 guldein 14 sh. in gold. item propinavimus dem untermarscalk 10 guldein. item dem bischof von Preẞlaw für 74 guldein visch zu dem 15 wein, des was 24 quarte. item unsers hern des kings camrern den innern 6 guldein. tem dem unterhofmeister der torwartampts a pfligt 10 fl. und seinen knechten 3 guldein. item dem obern schenken unsers hern des küngs, ist ein lanther, 10 guldein. item dem unterschenken 4 guldein. item den unterkamrern 4 guldein. item den trometern und aussern torwarten 8 guldein zusamen. item propinavimus unserm 20 gnedigen herren hern Fridrichen herzogen zu Sahsen 5 etc. ein vergulte schewren, wag 5 mark 5 lot 1/2 quentein, und kostet 67 guldein 16 sh. 3 haller. item seinen pfeifern 3 guldein. item propinavimus hern Laßla hern Mathesen unsers hern des kůngs canzlern in Ungern Lienhardo Onoffre und Peter Reichel für 15 guldein 1 ort visch zu dem wein, der in dem schenkpuch geschriben ist. item darzu haben wir 25 dem obgenanten unserm gnedigisten hern dem Römischen etc. küng Sigmunden von seiner grossen flehlichen bete wegen, die manigvelticlichen an den rate geschach, auch par gelihen 9000 guldein landswerung, darumb wir seiner künglichen gnaden schuldbrief mit der majestat insigel besigelt haben ligend in der grossen scateln bei andern schultbriefen. und derselben guldein wurden wir gehaissen von seinen künglichen 30 gnaden durch Petern Volkmeir zu geben 2200 guldein herzog Wilhelmen von Beyrn hern Johannsen lantgrafen zum Leuchtemberg und hern Leupolten von Ekerßawe. das sich etlich tag verzoch, also das die von iren wegen niemand vordert noch einnam biß der obgenant unser gnedigister herr der Römisch etc. kunig gen Swaben ziehen wolt. do wurden wir aber geheissen von seinen künglichen gnaden durch Petern Volkmer 35 dieselben 2200 guldein zu geben hern Laßla seiner gnaden canzler in Ungern und Lienharden Onoffre seiner gnaden einnemer und außgeber, das wir also getan haben. SO

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a) cod. tortwartampts.

'Patrouille (Lexer Hdwb. 2, 670).

2 ö. v. Nürnberg s. v. Hersbruck.

Für die Posten, die wir unter art. 1 aus der kungs-schenk (s. Quellenangabe) mittheilen, fehlt zwar in unserer Vorlage das Datum; doch ist anzunehmen, daß die Geschenke von der Stadt zum Willkomm gereicht und daher in der ersten Zeit des Aufenthalts des Königs in Nürnberg also im Sept. verrechnet wurden. Dies ist der Monat, welchem die Einträge von art. 1a und 1c angehören, zu ihnen wird daher billig gestellt was wir

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