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464. Liste der auf dem Herrentage zu Windsheim am 30 Sept. 1431 als Vertreter [ad verschiedener Landschaften anwesenden Herren. [ad 1431 Sept. 30] o. 0.

Aus Eger St.A. B. a. I, s. Quellenangabe zu nr. 462.

Dietz sint die graven herren rittere und knechte die auf dem tage zu Winnsheym gewest seint.

Zům ersten der Dewtschmeister.

Grave Michel von Wertheym.

Er Johann von Schonfelt von der graven und ritterschaft wegen auß Meyßen.

Er Heinrich von Bunaw ritter von des Osterlands wegen.

Er Friderich von Witzlewben von des lands wegen zu Doringen.

Er Heymermann Nothafft und Albrecht Frewdenwerck von der land Obern- und Nydern-Payern wegen.

Er Wilhelm von Rechpergk von des lands wegen zu Hegaw.

Sitz Hußenn von des lands wegen Algaw.

Der lang Erckinger und der swarz Erckinger von Seinßheim von der Oberen Frannekenlant wegen.

1431

Spt. 30]

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wegen.

Peter von Seckenndorff von der Bunaw und von dem Underen Frannckenland

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465. Liste der auf dem Herrentag zu Windsheim Sept. 30 nicht vertretenen Land- [ad schaften und Gesellschaften, Grafen und Herren. [ad 1431 Sept. 30] 0. 0.

Aus Eger St.A. B. a. I, s. Quellenangabe zu nr. 462.

[1] Dietz seint die lant und geselschaft die nicht auf dem tag zu Winshein ge25 west sind 3.

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1431

Spt. 30]

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Reichstag zu Frankfurt

16 Okt. 1431.

Die durch den Nürnberger Reichstag Febr. bis Merz 1431 hervorgerufene große Kraftanstrengung des Deutschen Reiches zur Niederwerfung der Böhmischen Ketzer 5 endigte am 14 Aug. bei Tauß mit einem vollständigen Mißerfolg. Ohne auch nur die `ersten Reihen der anrückenden Feinde abzuwarten, jagten die Deutschen, sobald der Zusammenstoß drohte, in wilder Flucht davon. Unfähigkeit der Führer, Zuchtlosigkeit und Feigheit der Heerhaufen waren gleichmäßig die Ursachen der verhängnisvollen Katastrophe. So groß auch die Beute war welche die Hussiten machten, so war auf 10 Deutscher Seite doch der materielle Verlust weit geringer als die moralische Einbuße. Weder dem Pabste noch dem Reichsoberhaupt noch den Kurfürsten gelang es fürder die Reichsstände zu einer großen Unternehmung gegen die Hussiten zu vereinigen, so weit verbreitet und so tief eingewurzelt war das Gefühl der Ohnmacht gegenüber den für unbesiegbar gehaltenen Feinden, so groß das gegenseitige Mißtrauen und die Zwie15 tracht allerorten. Man wundert sich fast, daß der König wenige Tage nach der schimpflichen Flucht und unmittelbar vor Antritt seines Romzuges abermals den Versuch machte einen Feldzug vorzubereiten.

A. Ausschreiben nr. 466.

Seit Mitte Juni weilte K. Sigmund wider in Nürnberg (Aschbach 3, 483). Hier 20 hielt er mit dem Kardinal Julian Cesarini und anderen auf dem Rückzuge aus Böhmen die Stadt berührenden Fürsten Herren und Städten Kriegsrath (nr. 466, vgl. Joannis de Segovia historia gestorum gen. synodi Basil. in Monumenta concill. seculi decimi quinti 2, 28-29 und v. Bezold 3, 159-160). Soviel wir sehen, wurden drei Beschlüsse gefaßt: 1) diejenigen Reichsstände, welche sich an dem mißglückten Feldzug 25 nicht betheiligt, sollen das im Nürnberger Anschlag ihnen auferlegte Kontingent zur Führung des täglichen Krieges auf die Dauer von drei Monaten an die Böhmische Grenze schicken; 2) wenn die Ketzer in Deutschland einfallen, so sollen alle Reichsstände mit ihrer ganzen streitbaren Macht gegen die Feinde ziehen; 3) es solle 16 Okt. zu Frankfurt in Gegenwart des Königs oder seiner Vertreter ein Reichstag abgehalten 30 und auf demselben die Sache gegen die Ketzer vorgenommen werden (nr. 466). Der zweite und dritte Beschluß galt allen Reichsständen, der erste nur denjenigen, welche den Bestimmungen des Nürnberger Anschlages nicht gerecht geworden waren. So kommt es denn daß nr. 466 in zweierlei Ausfertigungen vorliegt, worüber die Quellenangabe nähere Auskunft enthält.

B. Städtischer Briefwechsel nr. 467-479.

Dem Frankfurter Reichstag gieng ein Okt. 5 in Ulm abgehaltener Städtetag voraus, auf welchem auch die Einladung nach Frankfurt zur Berathung kam (nr. 468; 471; 476). Lag den Städtern in Betreff des Reichstages nichts als jenes so allgemein gehaltene Ausschreiben nr. 466 vor, so mußten sich freilich ihre Besprechungen ziemlich 5 inhaltslos gestalten. Man wird wol in Ulm übereingekommen sein die Vorschläge des Königs oder der Fürsten abzuwarten und, nachdem sie bekannt geworden, in gewohnter Weise ad referendum zu nehmen. Als Fürsten und Städteboten Mitte Okt. in Frankfurt zusammenkamen, hatte Sigmund schon längst von Augsburg aus die Reise nach Italien angetreten, und verweilte um jene Zeit fernab von Frankfurt. Bischof Peter von Augs- 10 burg und der Deutschmeister Eberhard von Sinsheim waren mit seiner Vertretung auf dem Reichstag betraut. Über den Tag selbst wurde, wie man aus den Aktenstücken unter B sieht, ziemlich viel korrespondiert. Der mündliche Bericht, den die Ulmer Gesandtschaft nach ihrer Rückkehr abstattete, ist in kurzer Zusammenfassung in nr. 484 enthalten. Die genannten zwei königlichen Sendboten, die Räthe der Kurfürsten von 15 Mainz Sachsen und Brandenburg sowie einiger anderer Fürsten, endlich die Vertreter Nürnbergs Augsburgs Ulms Eßlingens und der mit den beiden letzteren verbündeten Städte dies war die ganze Reichsversammlung (nr. 470; 476; 478; 484). So unbefriedigend der Besuch, so unergiebig waren auch die Verhandlungen. K. Sigmund schreibt darüber an Pabst Eugen IV mit kurzen Worten: in qua tamen diaeta, quam- 20 vis solemnes oratores nostros praelatos et alios haberemus, nil peractum est, quia quasi nullus comparuit (Raynald ad a. 1431 n. 26). Man weiß über den Tag sehr wenig, und was man weiß ist kläglich genug: die Versammlung befand sich in völliger Rathlosigkeit und löste sich auf ohne zu irgend einem Beschluß gekommen zu sein; sogar die dringenden Hilferufe des Kurf. von Brandenburg und des Pfalzgrafen Johann 25 machten keinen nachhaltigen Eindruck (nr. 484). Vom König, der es über sich gewonnen Deutschland in einer so kritischen Lage im Stich zu lassen, versprach man sich, wie es scheint, wenig Beistand mehr: es wurden Stimmen laut, der oberste geistliche und der oberste weltliche Fürst, Kurmainz und Kurpfalz, mögen die Fortsetzung der Berathungen anordnen, und tröstlich zu den dingen tun (nr. 478 und 479).

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C. Städtische Kosten nr. 480-482.

Wie aus nr. 482 ersehen werden kann, hatte auch Frankfurt (nicht nur die Machtboten des Königs, s. nr. 478) auf einen viel stärkeren Besuch des Reichstages gerechnet: die zur Verabreichung von Geschenken eingekaufte Quantität alten und neuen Weines wurde nur theilweise verbraucht.

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D. Anhang: Städtetage zu Ulm 26 Nov. und 1 Dez. nr. 483-487. Der in der Überschrift genannte Tag steht mit dem Frankfurter Reichstag insofern in Zusammenhang als auf demselben der ergebnislose Verlauf des letzteren zur Sprache kommen sollte, der ja die Städte so eindringlich mahnte der eigenen Kraft zu vertrauen und nichts von der Reichsgewalt zu erwarten (nr. 484). Hatte doch der 40 König an einem für die Städte sehr wichtigen Punkte auf sein unmittelbares Eingreifen in Deutsche Dinge verzichtet, indem er die Vertheidigung des in seiner Reichsunmittelbarkeit durch Herzog Ludwig von Baiern-Ingolstadt bedrohten Donauwörth nicht selber übernahm, sondern zur Beschirmung der Stadt die Gründung eines Bundes von Herren

und Städten empfahl und durch den Nürnberger Rathsherrn Peter Volkmeir betreiben ließ (nr. 468 und 483). Die Städte, welche doch infolge seiner Politik, insbesondere seit dem Pfalbürgerverbot, von Mißtrauen gegen die Ritter erfüllt sein mußten (vgl. nr. 487), wollte er nun mit diesen verbunden einem Fürsten entgegenstellen, der wegen 5 seines gewaltthätigen Zugreifens und seiner ungezügelten Streitlust ebenso bekannt als gefürchtet war.

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A. Ausschreiben nr. 466.

Aug. 26

466. K. Sigmund an verschiedene Reichsstände, fordert auf zur Bekämpfung der Hus- 1431 siten und Beschickung eines Reichstages in Frankfurt Okt. 16. bzw. Aug. 28 Nürnberg.

www

1431 Aug. 26 bzw.

Aug. 28

An Kurf. Friedrich I von Brandenburg: A aus Nürnbg. Kreisarch. Ansb. Kriegssachen 1 nr. 260 grün or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. mutil. Gedruckt bei Höfler in den Abhdll. der Böhm. Gesellsch. d. Wiss. 5. F. 13. Bd. S. 49 nr. 34 ebendaher, und aus Höfler l. c. in Palacky urk. Btrr. 2, 243-245 nr. 766. Erwähnt aus Palacky a. a. O. bei v. Bezold 3, 160 nt. 2.

An Frankfurt: F' coll. Frankf. St.A. RTA. 1 f. 48 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. Auf der Rückseite die gleichzeitige Kanzleinotiz Konig. Hussen-tag uf Galli anno 31. Beginnt Sigmund 1431 von gots gnaden Romischer und zu Hungern zu Beheim etc. kunig. || Lieben getrewen.

als ir wol Oct. 16

weißt u. s. w. wie A mutatis mutandis. Adresse in verso Den ersamen burgermeister und rat der statt zu Franckfurt unsern und des richs lieben getruen. Regest ebendaher in Aschbach 3, 484 vgl. 20 383 nt. 54, und aus Frankf. St.A. Registr. der Reichshandl. f. 7 in Janssen 1, 374 nr. 694.

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An Straßburg: S coll. Straßb. St.A. AA art. 147 nr. 89 or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. Beginnt Sigmund u. s. w. bis etc. kunig. Lieben getrewen. als ir wol wisst u. s. w. wie F. Adresse a tergo Den ersamen meister und rat der statt zu Strasburg unsern und des reichs lieben getruen. Erwähnt in Wencker appar. et instr. 330 nt.

An Erfurt: E coll. Lünig R.A. 14, 2, 463-464 ohne Quellenangabe. Lautet wie F. Adresse Dem burgermeister und rath der stadt zu Erffurt unsern und des reichs lieben getrewen. Erwähnt aus Lünig 1. c. bei Aschbach 3, 484 und bei v. Bezold 3, 160 nt. 2.

An Herzog Adolf von Jülich und Berg: D coll. Düsseldorf St.A. Jülich-Bergisches LandesArchiv. Literalien. I. Serie Fascikel 7. No: 32 (1431) or. chart. lit. cl. c. sig. in verso impr. laeso. 30 Beginnt: Sigmund von gotes gnaden Romischer und zu Hungern zu Beheim etc. kunig. Hochgeborner lieber oheim und furst. wir meinen u. s. w. wie A, jedoch mit folgenden Abweichungen: nach pillich zu fürkomen ist fährt D fort: nû hat dein lieb ytzund zu disem czug nichts geholffen noch gesandt, als dir dann angeslagen worden ist. das doch an disem czug nit ein klein swechung bracht hat, als dann von etlichen andern (das wir misfelliclich schriben) ouch gescheen ist. den wir doch allen mit 35 gemeinem rat ufgesatzt gebotten und geschriben haben, das sy ir anczal gereisiger an den Wald denselben landen zu hilff und zu trost senden sollen, drey monad do zu ligen. solich sawmniss durch sy gescheen, wiewol die gar schedlich ist, domit zu erfüllen und widerinzubringen: dorumb so begeren u. s. w. wie AFSE. Dann nach posheit erheben: solich anczal gereisiger lût, nemlich sechsczig spiess, die dir dann in dem anslag nechst angeslagen und ouch zugeschriben sein, ufrůstest und zu stunden 40 nach angesicht dis briefs ye ee ye besser zu unserm lieben oheim herczog Hansen von Beyern sendest, der sy daun wol legen und bescheiden wirt, und ouch in solicher warnung. . . . Dann nach zuzihest der Zusatz: an die end do dann din volk vor hin beschiden ist die drey monad zu ligen. Am Schluß nach gedencken wellen wird angefügt: wann, wurdest du in disen sachen aber sawmig (das wir dir doch nit getruen), so versteest du selber wol in was unglimpf du gen aller cristenheit beståndest. 45 und wir mochten das ouch hinfur also gedulticlich nit ubersehen. Folgt das Datum. Adresse a tergo: Dem hochgebornen Adolphen herczogen zu Gulich zum Berge und zu Gelren und graven zu Ravensperg unserm lieben oheim und fursten.

An Herford: H coll. Frankf. St.A. RTA. 1 f. 51 cop. chart. coaev., Beischluß zu dem Briefe vom 8 Okt. 1431 nr. 469. Beginnt wie F, nur wir meinen, es sei nu wol an euch gelanget wie statṭ

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