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Hartmann Ibach von Marburg, einer der ersten Reformationsprediger Hessens.

Von

Eduard Wintzer.

Unter die bekannteren hessischen Theologen der Reformationszeit wird von Rommel auch Hartmann Ibach von Marburg gerechnet. Sein Leben zerfällt in fünf Abschnitte. Es verläuft in Marburg von seiner ungefähr 1487 erfolgten Geburt bis 1520 oder 1521, in Frankfurt a. M., nach unbekanntem Wirken in Nassau und Waldeck, 1522, in Sonnewalde in der Niederlausitz von 1522-1524, in Buchholz bei Annaberg von 1524-1526/27, endlich wieder in Marburg nach unbestimmbarem Zwischenaufenthalte seit 1526 oder 1527 bis an seinen Tod, der um das Jahr 1533 eingetreten ist. Eine zusammenhängende Darstellung seines Lebens gibt es nicht; wohl aber ist über sein Wirken in Frankfurt und Buchholz ziemlich ausführlich berichtet worden. Seine Marburger Vorgeschichte war bisher fast völlig unbekannt, sein Wirken in Nassau und Waldeck bleibt es auch jetzt noch. Die Zwischenzeit zwischen Frankfurt und Sonnewalde mußte der nachträglich eingetretenen Verwirrung wieder entzogen werden. Die Zeit in Sonnewalde war durch verfehlte Deutungen von Quellen übermäßig ausgedehnt worden. Durch ein vom Verfasser aufgefundenes Schreiben Ibachs autobiographischen Inhalts mit wichtigen Zeitbestimmungen und durch einige bisher nicht beachtete oder unrichtig datierte Briefe Melanchthons konnte eine bisher fehlende Abgrenzung der Buchholzer gegen die zweite Marburger Zeit annähernd wahrscheinlich gemacht

befindet sich ein Exemplar in der Fürst-Georgs-Bibliothek zu Dessau (625 4°). Ganz unbekannt war bisher der folgende Druck, den ich in dem Sammelbande Qg. IX 4 der Kgl. Bibliothek in Bamberg entdeckte:

Eyn Sendbrieff des durchleuchtige hoch gebornen Furste vnd Herren Philips Lād graffen yn Hessen: vn / Graffen zu Katzenelnbogen an de Gardian zu Margburg. Wittemberg. / 1525. Titelbordüre. 4 ff. 4°. 4b weiß.

Auf der Titelrückseite und der folgenden Seite steht eine Vorrede, die ich hier wiederholen möchte:

Dem achtbaren weysen Herrn N. burger zu Nürnberg, meinen geliebten bruder yn Christo.

GNad vnd fride yn Got durch Christum, lieber herr vnd bruder, Ir habt mir newlich geschryben, wie das heylfertig wort Gottis so krefftig nach seiner wunderbarlichen arth bey euch zu Nürnberg teglicher wirckung verklert vnd geoffenbart wird, vnd wiewoll ich darneben vermerckt an E. schreiben, das auch der gotlos hauff sich erfrewt, das etlich groß namhafftig Euangelisten vnter einander, als D. Martinus vnd Carlstad geteylt sind, vnd yhr etlich gar vngeme yhrem ersten schreyben vnd predigen mit verfürlichen ergerlichen büchlin vnd predigen herfur kriechen, so wirt doch, Got hab lob yn ewigkeit, die warheit nur dester klerlicher zum liecht gefüret, das Christus yst. Dann Christus vnd nit die leerer odder prediger erhalten das ewig wort Gottis yn den hertzen seiner gleubigen, vnd der auff Christum nit alleyn sich verlassen wil, den mag niemants erhalten.

Auch beweißt Got hieryn sein wunderbarlich verborgen gericht. Also das die letsten die ersten, vnd die ersten die letsten, oder gar zu nicht werden.

Wir sehen auch offenberlich, wo einer oder zween durch todt vnd verfolgung vmb das wort erlegt werden, entspringen zehen an yhr stadt, dann was ist das dem starcken glawben schedlich, das D. Carlstad, Müntzer vnd der gleichen elend leutt der warheit entwychen sein, koment doch yetzunt dargegen die großgewaltigen dißer welt herfur, vnd ergeben sich vnter das demutige Euangelion, auch mit so hocher erleuchtigung, das sie es nit allein nit meer verfolgen, aber aus gantzen hertzen fordern, selbert leeren vnd daruon nit vngeschicklich schreiben.

Deßhalben ich zu seliger newer zeittung euch ein abgeschrifft eins sendbrieffs des großmechtigen Fursten

Landgrauen Philip-[2] sen yn Hessen c. zuschick, den yhr gnad auff das vnuerschampt schreyben eynes ertzphariseers des Gardians zu Marburg geschrieben hat. Ihr solt auch festigklich glauben, das der yung Furst sollich. gedicht aus eygnem freyem verstand on alle verbesserung der seynen beschrieben hatt, dann ich das selbert an yhr F. g. gemerckt hab, das er vnbedacht auch noch baß außgeteylt von Euangelischen sachen reden vnd tractieren kan. Auch höre ich, das der Curfürst Pfaltzgraue Ludwig desgleichen von Got zum Euangelion beruffen sey, von welchem yhr mich weitter berichten könnet bey nechster botschafft, so yhr mir schreiben werdet. Nit meer dann die gnad Gottis sey mit euch. Datum zu Erffurt am siebenden tag des Mertzens Anno 1525.

E. williger J. S.

Es ist die Frage zu beantworten, wer der Schreiber dieses Briefes und damit der letzte Urheber dieses Druckes gewesen sein mag. Er unterschreibt sich: E. williger J. S.", schreibt aus Erfurt am 7. März 1525 an einen Nürnberger Bürger, beklagt die im Lager der Evangelischen ausgebrochene Spaltung, meint aber, daß der durch die Wahrheitsfeinde Karlstadt und Münzer 1) der evangelischen Sache zugefügte Schaden reichlich wieder aufgewogen werde dadurch, daß die Großgewaltigen dieser Welt jetzt herfürkommen und sich unter das demütige Evangelium ergeben"; als Zeugnis dafür schickt der Briefschreiber seinem Nürnberger Freunde in Abschrift Philipps Brief; er versichert, „das der yung Furst söllich gedicht aus eygnem freyem verstand on alle verbesserung der seynen beschrieben hatt"; aus den folgenden Worten: „dann ich das selbert an yhr F. g. gemerckt hab..." ist wohl nicht notwendig zu folgern, daß der Briefschreiber dem Landgrafen persönlich nahegestanden hätte. Unter den 1525 in Erfurt weilenden Männern finde ich nur einen, auf den dieses Signalement einigermaßen zutreffen könnte, den Patrizier und Dr. jur. Johann von der Sachsen. Wir kennen von diesem einen Brief an Ritter Hans von Sternberg vom 28. Oktober 1521 2), in dem er

1) Über die in Nürnberg durch Karlstadts Abendmahlstraktate hervorgerufene Bewegung vgl. Barge, Andreas Bodenstein von Karlstadt, Leipzig 1905, II 240 ff. Am 29. Oktober 1524 war Münzers Genosse Heinrich Pfeiffer aus der Stadt vertrieben worden.

*) Abgedruckt von Berbig, Zeitschr. für Kirchengesch. 21 (1900), S. 141, nach Barge I 321 A. 31 auch schon bei Köhler, Beyträge S. 63.

die ihn bedenklich und sorglich stimmende Nachricht von den stürmischen Veränderungen der Abendmahlsfeier in der Wittenberger Kirche weitergibt (,,das eyner der schryfftweyssen doselbst selb zwolfft das Sacrament in beyder gestalt genommen habe"). Dazu würde stimmen, daß unser Briefschreiber ein entschiedener Gegner Karlstadts in der Abendmahlsfrage ist. Von Johann von der Sachsen wissen wir ferner, daß er vor dem Ausbruch des Bauernaufruhrs im ,,Lande Erfurt" (Ende April 1525) 1) die Stadt verließ 2). Dazu würde die Klage unseres Briefschreibers über „Münzer und dergleichen elend Leut“ stimmen. Andrerseits ist aber doch zu beachten, daß der oben erwähnte Originalbrief die Unterschrift aufweist: „Johann von der Sachsen doctor" - und das scheint zu dem „J. S.“ unsrer Vorrede schlecht zu passen.3) Ich möchte daher lieber einen Druckfehler vermuten, „J. S.“ in J. L.“ korrigieren und als unsern Briefschreiber den bekannten Erfurter Prediger Johann Lang ansehen. Wenn es in unserer Vorrede heißt: „Wir sehen auch offenbarlich, wo einer oder zwei durch Tod und Verfolgung um das Wort erlegt werden, entspringen zehn an ihrer Statt", so kann das eine Anspielung auf den Märtyrertod Heinrichs von Zütphen sein, dessen „Historia“ Lang vor kurzem mit einem Widmungsschreiben an Kaspar Schalbe in Eisenach vom 25. Januar 1525 herausgegeben hatte1). Und wenn unsre Vorrede vom 7. März 1525 schließt: „Auch höre ich, daß der Kurfürst Pfalzgraf Ludwig desgleichen von Gott zum Evangelium berufen sei, von welchem Ihr mich weiter berichten könnt bei nächster Botschaft", so erinnert uns das an eine Stelle aus einem Briefe Luthers an Spalatin vom 12. März): „Dicitur Hessus scripsisse Duci Georgio se cum Palatino statuisse, ut evangelio locus fiat in ditione sua, victus veritate“. Lang und Luther standen ja aber in unterbrochenem Nachrichtenaustausch.

Und noch eine dritte Sonderausgabe von Philipps

1) Vgl. Theodor Eitner, Erfurt und die Bauernaufstände im 16. Jahrhundert, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde in Erfurt, 24. Heft II. Teil, Erfurt 1903, S. 3 ff.

2) Zitat bei K. Gillert, Der Briefwechsel des Conradus Mutianus (Halle 1890) I 198 A. 1.

9) Allerdings nennt Mutian ihn in einem lateinischen Briefe von 1509 kurz: Joannes Sassa (Gillert a. a. O.).

*) Weimarer Lutherausgabe 18, 218.

5) Enders, Luthers Briefwechsel 5, 138.

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