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an. 1554. Sig. Lit. T. 11. Excerpta ex Georgii Acropolitae et magno Logothetae historia, fängt mit dem Jahre 1203 an und endet mit 1261. Für das fränkische Reich in Konstantinopel die Hauptquelle. (Liegt dieses Ms. nicht auch in der bibl. Vatic.?) 12. Excerpta ex historia de Landgravio Thuringiae. 13. Historia Micham (sic) de Madiis de Barbazanis de Spoletto, de gestis Rom. Pontif. et imperatorum. Item summa historiae de gestis circa Spoletum ab anno 1290 usque ad an. 1366. (Da die Nummern 11, 12 und 13 keine Signatur haben, so bin ich nicht ganz sicher, dass sie im vaticanischen Archive liegen, wenn gleich sie unter den Mss. Archivii Vatic. verzeichnet stehen.)

Im Cod. bibl. Vallicell. Sig. I. 35. fol. 18. findet man: 14. Hugonis Imolensis gesta Pontificum Rom. a Leone IX. an. 1050 usque ad annum vicesimum Alexandri III. sub quo Hugo prothonotariatus sedis apostolicae officium gerebat. Ex Ms. Cod. archivii Vaticani, quod sic incipit: Praesentem librum ordinavit reverendus in Christo pater et dominus D. Nicolaus Aragoniae, quem compillauit ex diversis registris et libris camerae apostolicae etc.1)

Im Cod. bibl. Vallicell. Sig. I. 56 trifft man an: 15. In archivio Vatic. sub Sig. 3220 sunt Mss. qui plura faciunt ad historiam Bohemiae et Moraviae sec. XVI. exeunt. Darunter unter andern: Literae Ferdinandi I. ad Iohannem Episcopum, quod concessus calicis usus multa faciet ad quietem publicam. Die hier verzeichneten Aktenstücke betreffen fast ausschliesslich die Zeit von 1569 bis incl. 1572. 16. Sub Sig. Nr. 3221. Literae Ferdinandi I. Imper. ad Pium IV. Unter andern: Literae dto. Viennae 14. Febr. 1564, quibus poscit calicem pro laicis et uxores pro sacerdotibus. Dann in demselben Codex: Ad Pium V. libellus ducis Bavariae, quo status illius ecclesiae exponitur. 17. Sub Sig. 3222. Literae Stanislai Cardinalis Hosii ad se et a se datae, quae agunt de rebus gestis ab anno 1562 usque ad annum 1579. 18. Sub Sig. Nr. 3223. Literae italicae Cardinalis Contareni legati ad Cardinalem Farnesium circa dietam Ratisbonensem ab anno 1541 incipientes. Enthalten eine grosse Menge der interessantesten

1) Vergl. was über den Kardinal von Aragonien Pertz im V. Bde. des Archivs p. 97 bemerkt.

Dinge. 19. Ex arch. Vat. (ohne Sig.) Arnoldus Meschovius, historia Anapaptistarum. 20. Ex eodem archivio: Lambertus Hortensius de Bockholdi et variis anabaptistarum imposturis. 21. Ex eodem archivio: Historia Monasteriensis, authore Hermanno a Kersenbroch (sic), rectore scolae s. Pauli de anno 1575 u. s. W. 1)

Ich selbst benützte aus dem vaticanischen Archive einen Codex mit dem Titel: „Incipiunt rubrice literarum seu scripturarum agentium de negotiis Tartarorum partim ultramarinorum et infidelium ac schismaticorum tempore felicis recordationis Clementis V. Iohannis XXII. Benedict XII. et Clementis VI. per eosdem missarum et receptarum". (Mit der Bemerkung: Ex Coffro de Archivio s. Rom. Ecclesiae.)

Diese Aufschrift führt ein eigener, in rothes Leder unter Innocenz XII. gebundener Band von 143 beschriebenen Folioblättern eines schönen, doch nicht so grossen Pergaments, wie ihn die Regesten Klemens' V. und Johann's XXII. besitzen, von denen 10 Eine Lage bilden. Die Schrift ist die des 14. Jahrhunderts von zwei Schreibern, von denen der erste die eine Hälfte, der andere die zweite mit der Fides Armenorum beginnend (eine weitläufige und gründliche Auseinandersetzung dieses Gegenstandes) und mit den Briefen der Konstantinopolitanischen und Armenischen Beherrscher endend, geschrieben hatte. Eine im Index und im Texte vorkommende Note: „Etiam hic parvus liber compositus tempore felicis recordationis domini Benedicti XII.“, die sich auf die Fides Armenorum bezieht, zeigt, dass diese Abhandlung unter seinem Pontificate verfasst wurde. Hierher wurde sie im Pontificate Klemens' VI. aus dessen Zeiten dieser Codex stammt, eingetragen. Der Kopist machte auch noch folgende Bemerkung zu den vom byzantinischen Kaiser und von dem Armenischen Beherrscher an den Papst geschickten Briefen: „Est sciendum, quod in registris felicis recordationis Clementis V. Iohannis XXII. Benedicti XII. et Clementis VI. nulla litera prefata summis pontificibus missa per infideles, schismaticos, Saracenos,

1) Man vergleiche S. 97 u. 100 Th. I. d. W. über einige Kopien, deren Originale in dem Vatic. Archive liegen.

Tartaros registrata invenitur. Ideo supradicte litere de dicto Coffro hic sunt posite." Und gleich darauf eine andere: „Est etiam sciendum, quod in dicto Coffro sunt alie multe litere tam auro quam incaustro scripte, que non possunt hic aliqua via explicari sermone, quia non sunt interpretes seu explicatores nec scriptores, qui scirent contrafacere." Auf der inneren Seite des Deckels liest man als Signatur die Nr. 2551. (Siehe S. 5. n. 1. d. W.) Dass ähnliche Summarien die römische Kurie öfter anlegen liess, beweisen die Literae de negotio imperii unter Innocenz III. Siehe Palacký's ital. Reise p. 11.

Es wäre freilich der kürzeste Weg, um zur Kenntniss der literarischen Schätze des geheimen vaticanischen Archivs zu gelangen, wenn man sich die Einsicht in die etwa vorhandenen Inventarien oder Indices verschaffen könnte. Sind aber auch vollständige Inventarien oder Indices über den jetzigen Zustand dieses Archives vorhanden? Der Umstand, dass mir und Niemandem vor mir, in irgend einer Bibliothek Roms oder Italiens überhaupt eine Abschrift solcher Inventare oder Indices aufstiess, und die Wahrnehmung, dass, als Monsign. Marini zur Recuperirung und Ueberführung der aus der Dataria und dem geheimen päpstlichen Archive nach Paris verschleppten literarischen Schätze ämtlich dahin abgeschickt wurde, man ihm in einem Promemoria die Titel jener Bände der Dataria, auf deren Wiedererlangung er die grösste Sorgfalt verwenden sollte, nur angeben konnte ,,per quanto la memoria ha potuto suggerire" 1), lassen schliessen, dass das geheime vaticanische Archiv solche allgemeine Inventare, wie sie bei den Abtheilungen der vaticanischen Bibliothek üblich sind, gar nicht besitze. Von gewissen Indices, die Garampi verfasst und dem Papste Pius VI. gewidmet hatte, spricht allerdings Monsign. Marini in der Vorrede zu seinen unedirten Memorie storiche dell' occupazione etc. in diesen Worten: „,Platina a Sixto IV. consecrò l'ammirabile sua collezione de privilegi della Chiesa Romana, e tralascandone ben' altri molti a Benedetto XIV. e a Pio VI. Garampi, quell' uomo di eterna rimembranza, dedicò 1) Aus Marini's unedirtem Werke: Appendice alle Memorie storiche dell'occupazione e restituzione degli archivi.

due Indici, che con tanto sapere e maestria avea egli composti“. Doch was mögen das für Indices sein? Einen Zettel-Katalog, den der gelehrte Archivar und Kardinal - Bischof Josef Garampi (geb. zu Rimini 1725, seit 1751 Präfekt des Archivs in Castel s. Angelo, seit 1761 Nuntius an verschiedenen nordischen Höfen, gest. als Kardinal-Bischof von Monte Fiassone 1792) 1), wahrscheinlich zum Behufe des beabsichtigten Werkes: „Orbis christianus" oder Geschichte aller Bisthümer der ganzen Christenheit, angelegt hatte, den kenne ich und mit mir Pertz, Palacký, Greith u. a. Es besteht dieser Katalog aus lauter losen Zettelchen, welche, nach den verschiedenen Ländern gesondert, zwischen den Blättern gedruckter Bücher aufbewahrt werden, und mit Hinweisung auf den Regestenband oder auf die Signatur des betreffenden Instrumentes das kurze Argument, wie es die Rubriken in der Regel geben, anführen 2), z. B. „Indulgentiae pugnantibus contra infideles Norvegiae. Io. 22. VII. p. 1. ep. 425.“ d. h. Johann XXII. annus VII. pars 1. epistola 425. Oder: Azo de vicecomitibus, dispensatur ad matrimonium cum Catharina nata Ludovici de Sabaudia. I. 22. XIV. p. 2. ep. 66. Soll dies der eine von den oberwähnten Indices sein? Greith bemerkt in seinem Spicil. Vatic. p. 18 u. 19, dass Monsign. Marini sich zur Aufsuchung der Urkunden nur dieses Kataloges bediene 3). Ich zweifle daran; solche Zettelchen von kaum 1 bis 1/2 österr. Zoll Breite und 3 bis 31 Zoll Länge, und gewöhnlich auf einer Seite schon benützt, die ich so oft in Händen hatte, und in deren Abkürzungen und Zeichen man sich nicht so leicht einübt, konnte Garampi

1) M. Jeron. Amati hat das Leben des J. Garampi beschrieben und es der Bibliotheca Josefi Garampi, welche M. Mariano de Romanis 1796, 8. in 7 Bden. veröffentlichte, in lat. Sprache vordrucken lassen. 2) Diese Zetteln citiren mit der Signatur AD. auch solche Urkunden, die in dem Archive der Dataria liegen. Siehe weiter unten und S. 27 d. W.

3) Wenn Greith 1. c. sagt, dass diese Zettelchen einen chronologischen Katalog über alle älteren und neueren Bisthümer abgeben, so ist diese Anzeige dahin zu modificiren, dass sie überhaupt alles enthalten, was die Rubriken der Regesten und Instrumente angeben und darum unsere obigen zwei Beispiele.

unmöglich dem Papste vorlegen, und dann, wie liesse sich diese Einrichtung mit der sonstigen Sorgfalt der römischen Kurie in Einklang bringen? Wie leicht geht ein solches Zettelchen verloren! und dass die Mehrzahl dieser Zettelchen bereits abhanden

gekommen ist, hat schon Palacký in seiner ital. Reise S. 11 gezeigt, und auch ich werde noch Gelegenheit haben bei der Anführung der in diesen mir vorgelegten Zettelchen angemerkten Moravica dies schlagend zu erweisen. Es muss daher ein anderer Index oder Katalog existiren, zu welchem diese Zettelchen, auf deren Erhaltung man augenscheinlich keinen besonderen Werth legt, die erste Anlage, den Grund bildeten. Was der zweite Index, dessen Monsign. Marini erwähnt, enthält, darüber auch nur eine Vermuthung auszusprechen bin ich ausser Stande, höchstens wenn ich unter demselben jenen nach den Ländern alphabetischgeographisch geordneten Band mir denke, dessen Pertz im Archiv V. S. 26 erwähnt. Das erste Bedürfniss eines Archives, ein allgemeines chronologisches oder alphabetisches Repertorium, soll gänzlich fehlen".

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„Regesta sunt ii libri, in quos ecclesiae Romanae notarii epistolarum Pontificiarum exempla regerebant." Es sind demnach unsere Regesten ämtlich angelegte, rechtskräftige Kopiar-Bücher, in welche durch eigens zu diesem Amte beeidete Notare, auch Tabelliones genannt, die durch die päpstliche Kanzlei in die Welt gesandten Briefschaften aus den redigirten und angenommenen Entwürfen oder Koncepten, nachdem sie sorgfältig mit diesen Entwürfen, sowie mit den zu expedirenden Bullen kollationirt wurden, in's Reine eingetragen werden. Sie sind in der Regel nach den Regierungsjahren der Päpste, und hier wieder nach dem Ausstellungsdatum und seit Johann XXII. geographisch geordnet, auf einem ausgesuchten weissen, feinen und doch nicht durchsichtigen Pergamente mit starkem Margo schön, mit konsequenter, der

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