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Abte bekommen zu haben. Wie Senkenberg von lib. fund. in Kenntniss gelangte, ist mir unbekannt. Scheid in seinem Werke: Origines guelphicae sagt in der Vorrede S. 21, dass er die Handschrift Ebros der Gefälligkeit Senkenbergs danke. De Visch in seiner Bibliotheca scriptorum ordinis cisterciensis erzählt nur nach Jongelini Notizen über die Klöster dieses Ordens, dass Abt Ebro das Leben Hadmars, den er austriae regulum nennt, und die Stiftung Zwetls geschrieben habe. Link führt in seinen Annalen viele Urkunden, und die geschichtlichen Bruchstücke über die Chunringe an, lässt aber von den ersten gerade den Hauptgegenstand aus.

Das liber fundationum monast. zwetl. enthält: 1. eine deutsche Reimchronik, welche ich im Hormayrischen Archive 1818, Seite 250, mit Anmerkungen herausgegeben habe. 5 Blätter;

2. 5 Bücher, von welchen ich später spreche, von Blatt 1 bis Blatt 135 mit eingeschlossen;

3. den Inhaltsanzeiger der Besitzungen des Stiftes: tabula. Blatt 136, 137.

4. Das Rentenbuch des Stiftes: Capitulum de redditibus von Blatt 138 bis 165 mitgerechnet. Hier werden zuerst die Einkünfte von den einzelnen Ortschaften aufgezählt, dann was die Officiale einzunehmen haben, als: der Kämmerer, der Vorsteher des Krankenhauses der Mönche, der Unterökonom, Cantor, Portner, Küchenmeister, Küster, Waldmeister, und der Vorsteher des Krankenhauses der Conversen. Hierauf folget die Beschreibung der Höfe des Stiftes in Retschen, Dürnhof, Erlech,

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Pezles, Neutzen, Haidbach, Weinzirl bei Krems, Haderstorf, Rafing, Gundramstorf und Wien. Den Beschluss macht die Beschreibung des Besitzes der Pfarren Edelbach, Zistersdorf und Windigsteig. 5. Die neuere Sammlung von Urkunden von Blatt 166 bis 193. Sie fängt mit dem Jahre 1311 an, ohne Beobachtung einer genauen Ordnung nach der Zeitfolge, denn es kommen auch frühere selbst von 1295 darin vor. Sehr angenehm sind die hier eingeschaltet en Erzählungen von Heinrich und Leutold den Chunringern.

6. Das Blatt 194 ist ein sehr kurzer Inhalts-Anzeiger über im ganzen Werke vorkommende Personen, und einiger Sachen. Wie geringhaltig er ist, und nur besonders wichtige Gegenstände enthaltend, zeigt schon der Umstand, dass er nur zwei Seiten einnimmt, ungeachtet mehrerer Nachtragungen anfangs übersehener Stücke.

Die schon erwähnten 5 Bücher sind sehr reichhaltig. 1. Im ersten Buche ist eine kurze Vorrede, dann eine

lateinische Reimchronik, dann kommen päpstliche Bestätigungsbriefe, Urkunden des römischen Königs Konrad II., der Herzoge von Oesterreich, und passauischer Bischöfe, doch nicht, so wie auch in den übrigen Büchern nach der Zeitfolge geordnet. Die Beschreibung der ersten Stiftung und die Nachrichten über die Chuenringe sind weitläufig, die Malereien in diesem Buche am häufigsten. Es umfasset die Blätter 6 bis 26.

2. Das zweite Buch von Blatt 26 bis 54 hat viele

gezeichnete Stammtafeln der Chuenringe und an

derer mit diesen verwandter Familien, mehrere schön gezeichnete Anfangsbuchstaben, aber nur einen einzigen gemalten Anfangsbuchstaben. Geschichtliche Mittheilungen über die Familie des Stifters, der Falkenberge und Puchberge wechseln mit Urkunden des Papstes Gregor, des Erzbischofs von Salzburg, einiger Bischöfe von Passau, und der Chunringer und vieler andern Edlen Oesterreichs und Böhmens, Ottakars und der unglücklichen Margaretha, seiner verstossenen Gemahlin. Eine Legende von der Strafe eines Königs, der sich am geistlichen Gute vergriff, und durch ein deutsches Fräulein erlöst wird, soll die Feinde Zwetls warnen. 3. Das dritte Buch verspricht von drei vorzüglichen Männern zu handeln, sie sind Albert der Sohn des Kaisers Rudolph, Leutold von Chunring und Abt Ebro, dessen Bild versprochen, aber in diesem Buche nicht dargestellt wird. Vergebens würde man von dem Eingange dieses Buches erwarten, Lebensbeschreibungen der Genannten zu finden. Ihre Bestätigungsbriefe, Schenkungen, ertheilte Freiheiten sind der Inhalt dieses Buches. Kaiser Friedrich II., Kaiser Rudolph, Herzoge von Oesterreich, die Chunringer und viele andere Edle und Bischöfe zeigen sich als Wohlthäter Zwetls, und die Zeichnungen ihrer Stammtafeln, unter denen die Rudolph des Kaisers, seines Sohnes Albrecht und dessen Kinder ist, sollen die Freunde des Klosters anschaulich machen. Es reicht vom 54. bis zum 73. Blatte. 4. Das vierte Buch zeigt an der Seite des Anfangs

buchstaben C die Zeichnungen der Aebte Otto,

Ebro, Konrad und Bohuslaus, und gibt Urkunden, welche diesen Vorstehern des Stiftes verliehen wurden vom Blatte 73 bis 87, und enthält ausser dem obigen C keine Zeichnung mehr. 5. Dieses ebenfalls zeichnungsleere Buch lässt im Anfange gleich bedauern, dass der Fleiss des Zeichners verschwunden sei. buchstabe Q mangelt ganz.

Denn der AnfangsEin leer gelassener

Raum, den er nicht ausgefüllt, fällt unangenehm auf. Hier werden die Urkunden systematisch geordnet. Zuerst die der Aebte, Pröpste, dann der Ministerialen, hierauf der Frauen, ferner die des niedern Adels und der Clienten, endlich die der Bürger. Doch band man sich nicht strenge an die gewählte Ordnung, sondern unterbrach sie öfter, um einen und denselben Gegenstand erschöpfend darzustellen. Einige Erzählungen von Hugo dem Tursen sind bei den Schenkungen dieser Ministerialen eingeschaltet. Hierauf werden die gestifteten Frohmahle angegeben, die übersehenen nachgetragen, ihre Menge entschuldigt, was das Convent an Obst und aus Weingärten zu erwarten hat beschrieben und mit der Aufforderung geendet, dass ein allenfallsiger Fortsetzer erinnert wird, mit dem Jahre 1311 anzufangen. Dieses Buch geht von Blatt 87 bis 135 und liefert in ungleicher Schrift ein nicht fehlerfreies Verzeichniss einiger Aebte.

Dieser Reichthum des Stiftungsbuches, welcher dem Abte Link so viel gesammelten Stoff aus einem einzigen Werke benützen liess, und seine Annalen förderte, veranlasste ihn zu dem Wunsche, dass die

nachfolgenden Aebte doch ein Gleiches gethan hätten, ein Wunsch, der noch bis zur heutigen Stunde nicht in Erfüllung ging.

Die 194 Blätter des besprochenen Stiftungsbuches sind 18/2 Zoll hoch, 12/2 Zoll breit auf Pergament geschrieben. Die erste Anlage war, einen prächtigen Codex zu liefern, die Anfangsbuchstaben schön gemalt, und die eigentlichen Gemälde des ersten Buches erweisen dieses. Der Eifer scheint oder vielmehr ist bald erkaltet, die Malereien werden bald vermisst, an ihre Stelle treten Zeichnungen, welche aber auch bald aufhören. Im Fortschreiten des Werkes werden abnehmende Sorgfalt der Schreiber sichtbar, die Ausbesserungen verfehlter Worte, und Nachtragen ausgelassener Sätze werden häufiger. Aber dessenungeachtet ist unser Codex ein schönes Werk aus dem 14. Jahrhunderte. Nur wenige Blätter sind an einigen Stellen so dünn, dass die Schrift beinahe durchschlägt, nur einige zwingen den Schreiber, der Löcher oder Risse wegen, Wörter zu unterbrechen. Wie Gruber in seinem Lehrsysteme der Diplomatik sagen konnte, das liber fundationum Zwetls sei ein schönes Copialbuch des 13. Jahrhundertes ist unbegreiflich, vielleicht ein Druckfehler, denn selbst ein flüchtiges Durchblättern hätte ihm die Jahreszahlen des 14. vor das Auge bringen, und zu einem andern Ausspruche veranlassen

müssen.

Mit sehr wenigen Ausnahmen sind die Blätter der Länge nach in zwei Columnen getheilt, und mit Querlinien der ganzen Breite nach durchzogen, von mattbrauner Furbe. Die sehr schwarze Schrift ist etwas

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