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Beschwerde erhoben hatten. Der Streit darüber dauerte noch unter seinen Nachfolgern bis 1568 fort, wo er durch die Mäßigung Salzburgs beigelegt wurde. Inzwischen lief der ihm ertheilte zehnjährige Dispens von der Bis schofsweihe ab; da nun auf dem Reichstage zu Augsburg 1548 beschloffe worden, daß die Bischöfe die ihnen fehlenden Weihen binnen Jahresfrist an nehmen sollten, so forderte der Kaiser Ernst 1550 auf, entweder dem Reichstagsbeschlusse zu gehorsamen oder abzudanken. Das Capitel, das zu seinem Metropoliten treu hielt, verlangte vom Papste eine neue Befreiung für ibn: da sie aber verweigert wurde, und Ernst ohnehin einsah, wie unfruchtbar seiz Thätigkeit in Behinderung des Protestantismus, refignirte er 1554, zog nach Hallein, dann in die von ihm erkaufte Grafschaft Glaz zurück, ur starb in Einsamkeit daselbst 1560. Die Capitularen wählten nach ih (August 1554)

XLVIII. (50.) Michael, aus dem kärnthnischen Geschlechte ..: Kuenburg, vorher Dompropst zu Salzburg. Dieser vertrieb 1556 ebenzis mit Gewalt die Lutheraner, welche sich nicht zur Rückkehr zum alten Glardentschlossen, aus dem Erzstift, verurtheilte nicht wenige zum Flammente! und starb am 17. November 1560 am Schlagfluß. Am 28. Novembe wählten die Domherren

XLIX. (51.) Johann Jacob, aus dem tiroler Freiherrengeschlec der Kuen von Belast, vorher Domdechant von Briren und Capitular a Salzburg. Er veranstaltete verschiedener auf der 1562 erneuerten Trieme Kirchenversammlung vorzubringender Anträge des Kaisers und Herzogs Baiern halber im April des eben genannten Jahres eine Provinzialsynet zu Salzburg, um mit seiner Geistlichkeit darüber zur vorherigen Uebereinin mung zu gelangen, namentlich wegen der Gestattung des Kelchs im Aber mahl und der Priesterehe. Und für Beides sprach sich die Mehrheit 1: Versammlung zur Verhinderung ferneren Abfalles vom Katholicismus aus. Bekanntermaßen verwarf das Concil die Priesterehe, und stella ta Entscheidung über die Communion in beiderlei Gestalt dem Ermessen de Papstes anheim, der denn in die leztere wenigstens willigte, und unterm 16 April 1564 unsern Erzbischof dazu für seine Provinz autorisirte, welde aber in seiner unmittelbaren Diocese von jener Erlaubniß troß der zahlrei Gesuche darum keinen Gebrauch machte. Im Gegentheil forderte er dåt Protestanten auf ihre Irrthümer" abzuschwören oder binnen einer gewürt Frist das Land zu räumen. Bei der hierauf erfolgten Auswanderung n man den Eltern ihre Kinder und erzog sie katholisch. Als Marimilian IL den Protestanten in Desterreich Religionsfreiheit zusagte, beschwerte er iðj darüber, und behufs sorgfältiger Durchführung der Decrete der Trien Kirchenversammlung hielt er vom 14. bis 28. März 1569 eine neue Fr vinzialsynode zu Salzburg: für die Verhältnisse dieser Provinz wurden je in 65 Constitutionen verwandelt, über die Vollziehung kam jedoch nic Allgemeines zu Stande (Dalham 348-556). Zur frischen Einjé fung dieser Vorschriften veranstaltete er 1573 wiederum eine Synode, ein andern Kirchenrath, vornehmlich der Unterdrückung der Priesterehe halbs 1576. Viele Geistliche, welche sich zum Protestantismus neigten, enthauptet oder in lebenslängliche Gefangenschaft gebracht. Bloße Verkeh

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gegen das Fasten ahndete der Erzbischof mit Verjagung aus dem Lande. Anbererseits kann nicht geleugnet werden, daß er viele löbliche Einrichtungen jervorgerufen. Seine Bemühungen die Salza schiffbar zu machen geriethen n's Stocken. Unvermögend den Protestantismus ausrotten zu können, verhied er im Mai 1586 in einem Alter von 68 Jahren.

L. (52.) Georg von Kuenburg, zu Freiburg und Löwen gebildet, seit 579 Dompropst zu Salzburg, vom nächsten Jahre ab Coadjutor Johann Jacob's, gelangte durch einstimmige Wahl am 18. Juni 1586 zum erzischöflichen Stuhle, hielt am 6. October dieses Jahres seinen feierlichen nzug in Salzburg, bezeugte den nämlichen Eifer seines Vorwesers in Vers gung des Protestantismus, starb aber bereits am 25. Januar 1587. Mit ihm wenden wir uns vom Erzbisthum Salzburg ab.

XLIII.

Schwerin.

(Bisthum.)

Nicht ohne einigen Fug wird das Bisthum Schwerin als eine Fors

segung des Bisthums Meklenburg betrachtet, mit weit größerem aber alz eine selbstständige, von lezterem unabhängige Schöpfung. In Meklenbur (Micklinborg, Mikelenborg, Magnopolis, Megapolis), der alten Hauptstar. der Obotriten, gewann das Christenthum vornehmlich durch die Errichtun des Hochstifts Öldenburg festen Boden, besonders als der Obotritenfür Billung sich mit der Schwester des Bischofs Wago verehelichte, nachdem e aus Liebe zu derselben das Heidenthum abgeschworen. Er errichtete in No lenburg eine Kirche zu Ehren des Apostels Petrus und legte ein Jungfrau flofter an (973), welchem seine Tochter aus erster Ehe, Namens Hodike, a erste Aebtissin vorstand. Billung's Sohn Miglav hingegen hob das Klok: 998 wieder auf, und befreite seine Schwester sammt den übrigen Nom durch Machtspruch von ihrem Gelübde. Unter mancherlei Bedrängni unter den nachfolgenden Fürsten ging das Christenthum zwar nicht völlig Grunde, allein es kam auch nicht zu Kräften, und das Heidenthum blizi herrschend. Erst als der Obotritenfürst Gottschalk, im Michaeliskloftt Lüneburg christlich erzogen, die Regierung erlangte (1042), gewam hi Kirche erheblichen Aufschwung. Ueberall entstanden Gotteshäuser und » fter, und die Hauptstadt Meklenburg zählte nun drei geistliche Stiftungen. Diese günstige Constellation benußte der Erzbischof Adelbert I. von Ham burg nach dem Tode des Oldenburger Bischofs Abelin (1053) von dem weitläufigen Sprengel gewisse Districte zu trennen, und neben einem B thum Rageburg ein Bisthum Meklenburg zu ernennen. Ich sage eme nen, denn wirklich zu Stande hat er beide nicht gebracht. Zum ersten Bisse von Meklenburg sezte er den schottischen Pilger Johann, von Raz burg den aus Jerusalem kommenden Arifto ein. Die Hauptaufga Beider war die Bekehrung, um dadurch einen wirklichen Sprengel zu gew nen. Nach einer ganz erfolglosen Thätigkeit von wenigen Jahren erhe sich die mit Gottschalk's Beeiferung für den neuen Glauben unzufriete wendische Bevölkerung (1066), Gottschalk fiel unter dem Schwerte seine

Schwagers Bluffo, Johann und Aristo wurden zu Tode gemartert, und ebenso fielen alle übrigen Geistlichen im Obotritenlande als Opfer heidnischer Wuth. Erst 1150 durfte der Erzbischof Hartwig I. wagen nach Meklenburg einen Bischof Emmehard zu senden; ob dieser indeß dort geblieben und irgend etwas ausgerichtet habe, darüber weiß man gar nichts. Die factische Errichtung des Bisthums Razeburg fand, wie wir wissen, 1154 durch die Macht des Herzogs Heinrich des Löwen statt. Emmehard starb wahrscheinlich um. 1156, und nach ihm erscheint Berno, ein Mönch aus dem Kloster Amelunrborn, vom Papste zur Bekehrung der wendischen Völkerschaften geweiht, abwechselnd in Meklenburg und Schwerin, weshalb ihn die alten Scribenten und unechte Urkunden schon 1158 irrthümlich Bischof hon Schwerin nennen, da er jeßt und die nächsten zehn Jahre nichts weiter als Missionar ohne bestimmten Aufenthaltsort ist, denn sowohl Meklenburg als Schwerin wurden in den unglücklichen Kämpfen der Obotriten gegen Heinrich den Löwen mehr als einmal heimgesucht und in Schutthaufen verwandelt. Erstere ist zwar 1170 nach sechsjähriger vollständiger Wüstenei wieder angebaut worden, doch nie wieder zu einigem Ansehen gelangt. Die alte Veste Schwerin richtete der Herzog Heinrich 1161 stärker denn vormals auf, gab ihr bestimmte Verfaffung, städtische Ordnung und tüchtige Bejagung. Und an die Stelle des im Werden schon untergegangenen Bisthums Meklenburg erhob er sie eben nach Beseitigung der ihm vom Erzbidhof Hartwig L. entgegengestellten Hindernisse zum Siß eines neuen, nach ihr benannten Bisthums (1167). Laut seiner Verordnung ging der Schweinsche Sprengel westlich bei Wismar an, nach dem Vitlübber See, bei Gadebusch vorbei nach der Sude, da wo die Thorwise in dieselbe fällt; ferner bis an den Ursprung der Thorwise gerade auf Eldena zu, und so weiter die Elde hinab zur Elbe, wo sie sich mit der Bille vereinigt. Im Often ging der Sprengel nach Pommern hinein, über Tribsees bis Stralsund; im Süden machte die Mark Brandenburg die Grenze, so daß das Bisthum Havelberg benachbart war. Die vollständige Einrichtung dieser Diöcese und die Dotation verzog sich aber noch vier Jahre. Weil der Papst indeß das Schweriner Bisthum nur als eine Fortsetzung des Meklenburgschen mit eigenmächtiger Verlegung der Cathedrale betrachtete, hatte man Mühe die Confirmation zu erwirken, welche Kaiser Friedrich 1. bereitwillig 1170 ertheilt hatte. Erst 1177 erfolgte die Bulle, in welcher Papst Alerander III. das Bisthum und die Güter bestätigte, welche demselben von Heinrich dem Löwen, dem meklenburgschen Fürsten Pribislav und dem pommerschen Fürften Cafimir L. verliehen worden, den ersten Bischof Berno immer noch Bischof von Meklenburg nennt, und zugleich den Umfang seines Sprengels bezeichnet. Sie lautet:

Alexander episcopus, servus servorum dei. uenerabili fratri Bernoni, Megapolitano episcopo. eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Benedictus deus in donis suis. et sanctus in omnibus operibus suis. qui ecclesiam suam noua semper prole fecundat. et ecclesie suo terminos fidelium predicatorum uerbo dilatans. in sagenam fidei barbaras etiam nationes sua trahere miseratione non cessat. ita ut. iuxta uerbum prophete. in cubi

libus. in quibus dracones habitabant et structiones. seminantibus bonis predicatoribus et gratia spiritus sancti irrigante. dignetur. ut oriatur viror calami et iunci. Ex eius utique munere fuit. qui uult omnes homines saluos fieri. et ad agnitionem ueritatis uenire. quod tu. uenerabilis in Christo frater Berno. ad predicandum paganis et seminandum uerbum fidei episcopus institutus. exposuisti te ipsum laboribus et periculis. et attendens. quod Christus pro nobis mortuus est. ut et qui uiuit iam non sibi uiuat. sed ei qui pro nobis mortuus est et resurrexit. in anxietatibus multis sparsisti semen diuini uerbi et erogasti talentum tibi creditum ad usuram. et gentes plurimas. que ignorabant dominum. ueritatis lumine illustrasti. et reduxisti ad cultum dei. qui ante captiui laqueis diaboli tenebantur. Nunc igitur. quoniam ueniens ad nos cum multo labore a sede apostolica postulasti. ut episcopalem sedem in loco. qui dicitur Zverin. auctoritate sacrosancte Romane. cui deo auctore deseruimus. ecclesie confirmemus. nos postulationi tue grato concurrentes assensu. pontificalem cathedram in eodem loco perpetuo manere statuimus. et eidem subscripta loca diocesana lege futuris deinceps temporibus decreuimus subiacere. videlicet claustra et ecclesias edificatas vel edificandas per prouinciam ducis Henrici. que prouincia a Zuerin ex una parte usque Vepro pergit. a Vepro tendit per Muriz et Tolenze, perueniens usque Groswin et Penem fluuium. item er altera parte Zverin per maritima Ruiam insulam. ipsam Ruim insulam dimidiam includens. peruenit usque ad hostium Pene predicti fluminis. Ex dono predicti ducis partem insule Zverin secundum distinctionem ipsius ducis. molendinum unum et aliam insulam. in Sadelbande villam unam. ex altera parte Albiae uillas . circa lacum Sturizche alias uillas duas. De terra Pribislai insulam que dicitur Sancte Marie. et uillam Cline. cum aliis decem uillis in Ilowe. castrum Butisso cum terra attinenti. et quatuor uillas in deserto Nohum. alias quinque uillas circa Warin usque Glambike et ultra Niuele Wolchxa. pleno consensu predicti principis Pribislai. cum omni iustitia et utilitate. uillam S. Godehardi. que prius Goderach dicebatur. Ex dono Casimari. principis christianissimi. terram que dicitur Pitina. et uillam unam nobilem in Barth. duas uillas prope Dimin. et unam in Circipene. Preterea quascunque possessiones. quecunque bona eadem ecclesia inpresentiarum iuste ac canonice possidet. aut in futurum concessione pontificum. largitione regum uel principum. oblatione fidelium. seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci. firma tibi tuisque successoribus et illibata permaneant. Decernimus ergo. ut nulli omnino hominum liceat. prefatam ecclesiam temere perturbare. aut eius possessiones auferre. uel ablatas retinere. minuere. aut aliquibus vexationibus fatigare. sed omnia integre conseruentur. eorum. pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt. usibus omni

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