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Jeder, der mit ähnlichen Materialien gearbeitet hat, weifs zu beurteilen, mit welchen Schwierigkeiten die Sammlung und Sichtung eines so weit zerstreuten und umfangreichen Stoffes verknüpft ist, wie er hier aus den Stadtrechnungen, den unabsehbaren Reihen der Ratsbücher, Ratsmanuale nnd Aelternmanuale, aus Urkunden, Akten und Chroniken auszuheben war, und wird deshalb etwaige Mängel und Ungleichheiten in der Ausführung entschuldigen.

Der mühevollen Bearbeitung des illustrativen Teils unterzog sich in selbstloser Weise, lediglich aus Liebe zur Sache Herr Architekt Heinrich Wallraff, der, von Herrn Direktor Dr. v. Essenwein mit der Bauleitung betraut, an erster Stelle hiezu berufen erschien. Da bei dem Werke von vornherein ein gröfserer Leserkreis ins Auge gefafst war, so ergaben sich damit auch die Gesichtspunkte für die Auswahl der Illustrationen. Neben den Grundrissen, Durchschnitten und Ansichten, die das Gebäude in seiner Gesamtheit veranschaulichen, und den noch vorhandenen alten Entwürfen wurden in erster Linie Abbildungen von zugleich kulturhistorischem Interesse berücksichtigt. Einzelheiten von architektonischer und kunstgewerblicher Bedeutung konnten nur insoweit herangezogen werden, als es die verfügbaren Mittel und der zu Gebote stehende Raum zuliefsen.

Herr Architekt Wallraff führte auch die zeitraubenden Verhandlungen mit der artistischen Anstalt von Meisenbach in München, der die vorzügliche Ausführung der Abbildungen zu danken ist.

Grofse Verdienste um das Werk erwarben sich der Direktor der Kunstgewerbschule Herr Karl Hammer und Herr Prof. Friedr. Wanderer, indem jener die Zierleisten, dieser das Titelblatt und die Initialen zeichnete, Arbeiten, die einen erwünschten Schmuck des Werkes bilden.

Zu besonderem Dank fühle ich mich dem Herrn Kreisarchivar Dr. Heinrich dahier verpflichtet, der mir auch nach meinem Uebertritt in den städtischen Dienst die einschlägigen Archivalien zugänglich machte, ferner Herrn Direktor Dr. v. Essenwein, der mir gleichfalls in liberalster Weise die Benützung des Archivs des Germanischen Nationalmuseums gestattete.

Weiter drängt es mich, dem Bibliothekar des Bayerischen Gewerbemuseums Herrn Dr. Rée, der mir bei der Deutung einiger Gemälde des kleinen Rathaussaals behülflich war, sowie Herrn Archivassistenten Dr. Schulze, der das Register fertigte, mich bei der Korrektur und auch sonst in liebenswürdigster Weise unterstützte, meinen wärmsten Dank auszusprechen.

Die Verlagsbuchhandlung von Velhagen & Klasing in Bielefeld und Leipzig überliefs mir mit gröfster Liebenswürdigkeit die Galvanos zu den Abbildungen Karls des Grofsen und der 4 Apostel von Albrecht Dürer; die Steinsche Buchhandlung (Th. Schiener) dahier gestattete die Reproduktion der von Direktor Hammer gefertigten Originalzeichnung des Peter Vischergitters; H. Kellers Verlagshandlung in Frankfurt a/M. endlich ermöglichte die Wiedergabe des in Direktor v. Hefner-Altenecks Werk über die Schmiedekunst publizierten Thürschlosses. Ihnen allen, sowie auch dem Herrn Verleger und der Hofbuchdruckerei Bieling-Dietz, welche mit einander wetteiferten, um die äussere Ausstattung des Buches zu einer schönen und würdigen zu machen, sei hiemit der gebührende Dank ausgesprochen.

Nürnberg, 2. Dezember 1890.

Ernst Mummenhoff,

Stadtarchivar.

INHALT.

I. Die ältesten Rathäuser bis zum Jahre 1340.

Rathaus und

Das Rathaus an der Tuchgasse. Rathaus und Tuchhaus.
Brothaus. Vorübergehende Zustände der Rat in Ulrich Hallers Haus und im
Augustinerkloster. Das Rathaus am Weinmarkt

II. Das Rathaus am Salzmarkt bis zu seiner Restauration im Jahre 1520.
Lage und Umfang des ältesten Rathauses am Salzmarkt. Nürnbergs Bedeu-
tung und der Rathaussaal. Aelteste Bauperiode. Stürmung des Rathauses durch
das aufrührerische Volk im Jahre 1348. Lochgefängnisse und Gänge. Aeussere
Beschaffenheit. Läden, Kräme und Gewölbe am und im Rathaus. Der Saal und
dessen Ausstattung. Bestimmung des Saals. Die Ratsstube, die Losungstuben
mit der Schatzkammer und dem Privilegienstüblein, die Librei und Kanzlei.
Erweiterung des Rathauses durch Häusererwerb im 14. Jahrhundert und im
Jahre 1440. Erbauung einer neuen Ratsstube im Jahre 1442. Die Kriegsstube,
die Regimentsstuben und andere Gemächer. Bauten am Rathause, vornehmlich
unter Meister Hans Beheim, dem älteren, in den Jahren 1502, 1503, 1505, 1508,
1514 und 1515

III. Die Saalrestauration in den Jahren 1520 und 1521 und die Zeit
bis einschliesslich der Restauration vom Jahre 1613.

Veranlassung und Art der Restauration. Beseitigung der Durchzüge im Saal.
Die Decke kein Werk Hans Wilhelm Beheims, sondern aus dem Jahre 1521.
Bemalung des Saals in Fresko nach Dürers Entwürfen. Die Veit Hirsvogelschen
Glasgemälde. Das Peter Vischer-Gitter. Erweiterung des Rathauses durch Ankauf
der Lorenz Staiberschen Behausung im Jahre 1527 und Verlegung des Ungeldamts
in dasselbe. Erwerbung der Hermann von Wimpfenschen Behausung im Jahre 1559.
Die Einrichtung eines Krams auf der Westseite zum sog. Herrengewölbe im
Jahre 1544. Der Labenwolfbrunnen im grofsen Rathaushof. Feuer im Rathaus.
Restauration des grofsen Rathaussaales im Jahre 1613.
IV. Der grofse Rathausbau von 1616-1622. Spätere Zustände.

Ursprünglich einfacher Plan und dessen allmähliche Erweiterung durch Einbeziehung der sämtlichen Häuser auf der Westseite. Häusererwerbungen. Grundsteinlegung. Fortgang des Baus. Angebliche Mängel. Bildschmuck über den Portalen zum Teil nach Entwürfen von Christoph Jamitzer. Jamitzers eigene Arbeit. An Stelle des abgefertigten Bildhauers Joachim Toppmann aus Magdeburg stellt Leonhard Kern den sämtlichen Bildschmuck der Portale her. Wiederaufnahme des Baus auf der Südwestseite. Notwendigkeit des Vorrückens in das Rathausgäfschen aus Gründen der Symmetrie. Entschädigung des benachbarten Hans Albrecht Haller. Grundsteinlegung. Ueble Reden in der Bürgerschaft wegen der grofsen Stadtbauten. Ungeduld des Rats. Innere Einrichtung und Ausstattung. Künstler. Spätere Zustände.

Seite

1-10

II 88

89-122

123-158

V. Baumeister, Werkleute und Arbeiter.

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Die

Seite

Bedeutung des Rathausbaus. Der Rathausbaumeister. Frühere Meinung. Historische Entwicklung des Baumeisteramts seit dem 14. Jahrhundert. Ratsbaumeister ursprünglich Deputierte oder Kommissare des Rats. Das Bauamt ein Verwaltungsamt. Der Schaffer und Anschicker der Peunt. Die Stadtwerkmeister. Die Steinmetzen Architekten. Bedeutende bürgerliche Baumeister in Nürnberg. Bauherrn, Baumeister, Baudeputierte und Werkleute. Entstehung der Fabel von der Erbauung des Rathauses durch Eustachius Karl Holzschuher. Gründe dagegen. Jakob Wolff der jüngere der Rathauserbauer. Baubureau, Arbeitsräume, Steinmetzhütte etc. Leben und Stellung der Bauwerkmeister. Die Arbeiter. Arbeitszeit, Lohnverhältnisse, Verehrungen und Mahlzeiten 159-196 VI. Neuere Zeit und neuere Bauten.

Uebergang des Rathauses mit der Stadt an Baiern i. J. 1806. Organisation des Stadtmagistrats und Uebergabe von II Zimmern an denselben i. J. 1818. Allmähliche Erwerbung der vom kgl. Landgericht, dem Kreis- und Stadtgericht, der k. Staatsschuldentilgungskasse, dem Stadtkommissariat und dem k. Archivkonservatorium besetzten Räumlichkeiten bis zum Jahre 1880. Restauration des grofsen Rathaussaals durch Pereira und Rorich 1824-1826. Anbringung zweier neuer nach dem Beheimischen Leuchter unter Prof. Wanderers Leitung gearbeiteten Hängeleuchter i. J. 1874. Restauration des kleinen Rathaussa als durch den Maler Christian Wilhelm Fues i. J. 1826. Sonstige Restaurationsarbeiten. Erwerbang des Fick- u. Bachischen Hauses. Erweiterungsbauten nach den Plänen und unter der Leitung des Herrn Direktors v. Essenwein .

Beilagen.

Beweise und Erläuterungen

Personen- und Orts-Verzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen

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197-244

245-299

300-350

351-365

XI-XIV

Nr.

VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN.

Seite

Titelblatt, gezeichnet von Prof. Wanderer.

1. Zierleiste, Nürnberger Jungfrauenadler und Wappen der beiden Bürgermeister, von Kunstschuldirektor Hammer

2. Initiale D mit dem Nürnberger Wappen von Prof. Wanderer.

3. Zierleiste mit dem alten Reichsadler, im Hintergrunde das alte Rathaus und die später einbezogenen Privathäuser, von Hammer.

4. Initiale G von Wanderer .

I

II

I I

*5. Abrifs des alten Rathauses vom Buchgäfslein bis zur Egidiengasse.
Nach einer Handzeichnung der Stadtbibliothek vom Jahre 1616.
6. Längenschnitt einer gewöhnlichen Zelle des Lochgefängnisses
7. Querschnitt derselben .

12

16

16

8-11. Durchschnitte und Grundrifs einer Strafzelle des Lochgefängnisses. (6-11 Massaufnahmen von Architekt Wallraft) . 12-15. Durchschnitte und Grundrifs der Folterkammer. Nach Massaufnahmen von demselben

17

19

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16. Adler an der östlichen Giebelseite des Rathaussaals. Nach einer photo-
graphischen Aufnahme.

17. Groiser Rathaussaal. Nach einer photographischen Aufnahme
18. Siegel König Ludwig des Baiers. Nach einer photographischen

Aufnahme.

19. König Ludwig der Baier, Steinrelief an der Ostwand des grofsen Rathaussaales. Nach einer photographischen Aufnahme

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20. Norimberga und Brabantia, Steinrelief an der Ostwand des grofsen Rathaussaales. Nach einer photographischen Aufnahme.

43

21. Bronzerelief über der Ratsgängleinsthür im grofsen Rathaussaal. Nach einer photographischen Aufnahme.

47

*22. Abbildung des Fried- und Freudenmahls im grofsen Rathaussaal am 25. September 1649 von Joachim von Sandrart. Nach dem gleichzeitigen Stich von Wolfgang Kilian

49

23. Abbildung des Schwedischen Löwens etc. stich vom Jahre 1649.

Nach einem Kupfer

51

24. Richter mit einem Reichen und Bettler, Holzskulptur, ehemals in der Ratsstube, jetzt im germanischen Nationalmuseum. Nach einer photographischen Aufnahme .

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