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Jeu 28.7
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HARVARD COLLEGE LIBRARY

APR 2- 1906

HOHENZOLLERN COLLECTION
CFT ORA C. COOLIDGE

Druck von A. Pockwiß in Stade.

An die Herren Vereins-Mitglieder!

Indem wir den verehrten Vereins - Mitgliedern hiermit das 3. Heft unseres "Archivs" überreichen, dürfen wir nicht unerwähnt lassen, daß sich die Herausgabe dieses Heftes gegen unsere Absicht etwas lange verzögert hat. Veranlaßt ist diese Verzögerung durch Umstände mannigfacher Art. Es sind zunächst einzelne Vereins Mitglieder, welche sich die Sorge für die Herausgabe wissenschaftlicher Publicationen vorzugsweise zur Aufgabe gestellt hatten, den Bestrebungen des Vereins mehr und mehr entrückt zu einer Zeit, in welcher sich unter den übrigen Vereinsgenossen Kräfte noch nicht vorfanden, welche bereit gewesen wären, die entstandenen Lücken durch eine entsprechende gleiche Wirksamkeit auszufüllen. Sodann sind es aber auch die Zeitverhältnisse, durch welche ein nicht gerade fördernder Einfluß auf die Vereinsthätigkeit ausgeübt worden ist. Wir haben, wie wir nicht verhehlen wollen, in dem uns zugewiesenen Gebiete die allbekannte Erfahrung machen müssen, daß eine Zeit, in welcher sich gewaltige, das allgemeine Interesse absorbirende politische Ereignisse vollziehen, nicht sehr geeignet ist, die Theilnahme an solchen Bestrebungen rege zu erhalten, welche am Besten bei ruhigem Gange der Dinge gedeihen und in des Wortes eigentlichstem Sinne eine Arbeit des Friedens sind. Weiterhin hat der Hinblick auf die Zeitumstände uns auch in eine Besorgniß verseht darüber, ob die zur Verfolgung unserer Bestrebungen nothwendige Unterstüßung aus öffent lichen Mitteln uns auch fernerhin erhalten bleiben und damit die Eristenz des Vereins gesichert sein werde. Wir können nicht leugnen, daß eben diese Ungewißheit über das Vorhandensein der materiellen Voraussetzungen einer Fortseßung unserer Wirksamkeit für die Zukunft es gewesen ist, welche in einer hemmenden, erschlaffenden Weise auf die Fortführung unserer literarischen Thätigkeit eingewirkt hat. Nachdem dann aber durch Begründung eines Provinzialfonds und durch die Bestimmung, daß derselbe auch zur Unterstüßung der Vereine für Kunst und Wissenschaft mit verwendet werden solle, unsere Hoffnungen auf eine Beihülfe sich wieder belebt haben, sind die von uns begon

nenen Arbeiten mit erhöhtem Eifer fortgesezt und in dem Vertrauen zum Abschlusse gebracht, daß die früher uns gewährte Unterstügung aus Staatsmitteln uns nunmehr aus dem Provinzialfonds gewährt werden, und wir eben deshalb nicht in die Lage kommen dürften, unsere Thätigkeit über kurz oder lang wegen Mangels an Mitteln einstellen zu müssen. Aus dem uns von den verschiedensten Seiten zugestellten Materiale haben wir zu unserer Freude entnehmen müssen, daß die allseitige Fortführung unserer Wirksamkeit einem Culturbedürfnisse unseres Vereinsbezirks entspricht und daß unser Verein nach wie vor in sich die Kraft besigt, die gesteckten Ziele in nachdrücklichster Weise zu verfolgen.

Von der Aufstellung eines ausführlichen Rechenschaftsberichts und einer Liste aller eingegangenen Gaben und Geschenke glauben wir auch bei der Herausgabe dieses Heftes absehen zu sollen, theils, weil die Tagesblätter über unsere Sigungen regelmäßig berichtet haben, theils, weil es in Uebereinstimmung mit den früher befolgten Gesichtspunkten uns zweckentsprechender erscheint, den zu allgemeinen Berichten erforderlichen Raum für wissenschaftliche Arbeiten zu verwenden. Einige sehr kurze Andeutungen über Vorkommnisse aus dem Schooße des Vereins von allgemeinem Interesse dürfen wir indeß den Herren Mitgliedern nicht vorenthalten.

Daß die Zahl der Vereinsgenossen sich in Folge von Versegungen, Austrittserklärungen 2c. einzelner Mitglieder etwas verringert hat, ergiebt sich aus der beifolgenden Liste. Wir geben uns aber der angenehmen Hoffnung hin, daß das neue Lebenszeichen des Vereins demselben auch neue Freunde zuführen werde und rechnen in dieser Beziehung sehr auf die etwa dazu erforderlichen Anregungen von Seiten der jezigen Herren Mitglieder.

Entstandene Vacanzen im Kreise des zur Leitung der Geschäftsthätigkeit bestellten Ausschusses sind aus Rücksicht auf eine unausgesezte Fortführung der Geschäfte bald wieder besezt worden. Durch Versehung des früheren Herausgebers dieser Zeitschrift, des Herrn Conrectors Krause, als Gymnasial-Director nach Rostock, hat der Ausschuß, in welchem derselbe den Posten des Schriftführers und den des Archivars gleichzeitig verwaltete, ein sehr thätiges Mitglied verloren. Da dieser eifrige und erfahrene Mitarbeiter vor Niederlegung seiner Functionen erklärt hatte, er könne es nicht empfehlen, künftighin die Aemter des Schriftführers und des Herausgebers der Vereinszeitschrift, wie bisher, ausschließlich durch eine Person verwalten zu lassen, so beschloß man, die von 1 bisher versehenen Functionen zu trennen. Man ernannte

zunächst zum Schriftführer den Herrn Oberlehrer Gude und berief später zu Archivaren mit dem Ersuchen, sich besonders den Vorarbeiten zu weiteren Publicationen zu widmen, die Herren Obergerichtsrath a. D. Dr. Schlüter und Gymnasial-Director Plaß. Wegen Uebersiedelung an andere Wohnsize, bezw. wegen Versegung haben sodann noch ihre Stelle im Ausschusse aufgeben müssen: die Herren Regierungsrath v. Düring, Pastor Vogelfang und Kronanwalt Hattendorff. Für dieselben sind in den Vorstand neu eingetreten: Herr Consistorialrath Küfter, Herr Candidat Brinkmann und Herr Canzlei- Erpedient Wittpenning und hat dann Herr Candidat Brinkmann das Amt des Rechnungsführers, Herr Canzlei - Erpedient Wittpenning die Functionen des Conservators der Münzen übernommen.

Von den sonstigen Vorkommnissen aus dem Schooße des Vereins müssen wir vor allem erwähnen der Förderungen, welche wir durch die Unterstüßungen von Behörden und Instituten empfangen haben. Zu besonderem Danke sind wir zunächst verpflichtet dem vormaligen Hannoverschen Cultus - Ministerio, welches uns in den Jahren 1865 und 1866 eine Beihülfe von 140 p. a. bewilligt und daneben uns noch durch die Zusendung der Fortsehungen des Sudendorf'schen Urkundenwerks erfreut hat. Nicht minder hat sich Anspruch auf unseren Dank erworben der Herr Ober-Präsident Graf zu Stolberg-Wernigerode, Erlaucht, durch Befürwortung unseres Ansuchens um Beihülfe aus dem Provinzialfonds, sowie der im October 1868 zusammenberufene Landtag der Provinz Hannover, welcher in huldvollster Weise geneigt hat, die früher unserm Vereine gewährte Beihülfe von jährlich 140 demselben auch für die Jahre 1868 und 1869 wieder zu bewilligen. Unter den weiteren geneigten Unterstüßungen müssen wir noch mit Dank hervorheben: die Zusendung von Schriftwerken durch das vormalige Ministerium des Königlichen Hauses zu Hannover (Leibniz' Werke, herausgegeben von O. Klopp, Band III. und IV., ferner die Incunabeln der Königlichen Bibliothek, herausgegeben von Bodemann) und die Einsendung einer gekrönten Preisschrift (Potthast, Aug., Chronicon Henrici de Hervordia) durch die Direction der Wedekind'schen Preisstiftung in Göttingen.

Auf die Vervollständigung der Vereinssammlungen haben wir unausgesezt unser Augenmerk gerichtet. Einen sehr erheblichen Anwachs durch Ankäufe, durch Geschenke und durch Eingänge von anderen Vereinen hat zunächst unsere Bibliothek erhalten. Von den Sendungen der durch Schriftentausch verbundenen Ver

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