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wanderung wiedererstandene römische Weltmacht sich in einem Stuhle der geistlichen Herrschaft über die Gemeinden concentriren, und sich verführend gegen die Welt, verfolgend gegen die Kinder Gottes verhalten werde.

Die vier ersten Zornschaalen schildern die allgemeinen Gattungen von Gottesgerichten über den römischen Stuhl in dieser Zeit; Pseudoplasmen am Organismus der Kirche (Orden), Fäulnis, die dem röm. Stuhle aus seinem politischen Weltverkehr erwächst, Blutdurst der Völker, der ihm über den Kopf wächst, Gluth des Fanatismus, der seine eigene Qual ist.

Nach Kap. 18, 4 f. soll ein Ruf des Geistes erschallen, der die Kinder Gottes aufruft, aus jener „Babel“ (vgl. 14, 8 mit 18, 2) auszuziehen, um nicht in ihr Gericht mit verwickelt zu werden. Wir kennen wirklich bereits einen ähnlichen Ruf, der geschehen ist, und in dem klaren Bewußtseyn geschehen ist, daß jener Stuhl die „Babel" sey.

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C) über die lehten fünf Monate" insbesondere (die für uns wohl noch in der Zukunft liegen) ist geweissagt: a) daß eine dämonische Plage und Qual stattfinden soll (fünfte Posaune, fünfte Zornschaale), beides für die „Welt“ (fünfte Posaune) und speziell für den Stuhl des Thieres' (fünfte Schaale) zu einem Strafgericht und vergeblichen Bußeruf. Ein Dämonenheer, monarchisch an Organisation und an Sympathie, fromm gleißend, doch innerlich verderbensgierig, wird los werden; der Stuhl des Thieres wird von ihm verfinstert, und von diesem Stuhle aus wird nun jenes Dämonenheer (doch wohl ohne Zweifel mittelst eines Heeres entsprechender menschlicher Werkzeuge) ausziehen, und die Anhänger des Chleres erst locken und berücken, dann gräßliche Qual ihnen zurücklassen. Erstes Wehe.

(Es scheint, daß dies Heer sich endlich am Ende der fünf Monate und somit der ganzen 31⁄2jährigen Periode auch gegen das alsdann bekehrte Israel wenden wird, aber Ifrael wird auf den Flügeln desselben Adlers (12, 14), der die drei Wehe angekündigt hatte (8, 13), geborgen; d. h. der Zustand der Besiegelung Kap. 7 tritt nun ein in der Form eines Ereignisses; die Gemeinde wird geborgen.)

b) Alsdann, jedenfalls ganz am Ende der 31⁄2 Jahre, auf

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der Grenze zwischen den 31⁄2 Jahren und den 31⁄2 Tagen wird ein anderes Dämonenherr (sechste Posaune, sechste Zornschaale) los), wiederum sowohl für die Welt überhaupt (sechste Posaune), als für den Stuhl des Thieres (sechste Zornschaale) zu einem Strafgericht und vergeblichen Bußeruf. Ein Geist des offenen Aufruhrs und Unglaubens ergreift die Massen; ein in sich dreifacher Geist der Verführung nämlich des politischen Aufruhrs und Selbstherrschenwollens, des pantheistischen Kirchenthums, der offen-satanischen Gottesleugnung. Die Fürsten und Majestäten helfen selber den ersten nähren, der zweite geht vom Stuhle des Thieres aus, der dritte direkt vom Satan. Diese dreifache Verführung (16, 13 f.) stachelt die Völker und Reiche auf zu einer furchtbaren Bewegung; ein Aufruhr, eine totale Umwälzung entsteht; die Welt als solche wird (9, 17 ff.) durch den Umsturz des Bestehenden und den blutigen Kampf bestraft; die Strafe der Babelsmacht wird einstweilen vorbereitet, indem ,,der Eufrat trocken gelegt," Babel (Rom) also wehrlos wird. Hiermit sind wir aber nun schon bei der Grenze der 31⁄2 Jahre angekommen.

II. Der Übergang von den 32 Jahren zu den 31⁄2 Lagen.

In Folge jener dämonischen Verführungsmacht zum Umsturz (der sechsten Posaune und Zornschaale) tritt nun (als Anfang der siebenten Zornschaale ein fürchterliches Erdbeben (16, 18-21), d. h. eine grundstürzende Erschütterung und Zerstörung aller bisherigen Weltverhältnisse ein. Wie der Geist der Verführung in der sechsten Zornschaale ein dreifacher war, so geht nun demgemäß die bisher einige Weltmacht in drei Mächte auseinander (16, 19). a) Babel, d. h. Nom, hört auf Weltmacht zu seyn; die sechste Weltmacht hat ein Ende; der römische Stuhl ist nur noch yový, und läßt sich von der neuen, fiebenten Weltmacht tragen, und buhlt mit dem in ihr herrschenden Geiste des Unglaubens. B) Die zehn Reiche (der Völkerwanderung), welche bis dahin Bestandttheile der röm. Weltmacht gewesen waren, treten als selbständige siebente Weltmacht an ihre Stelle. - Y) Neben ihnen (17, 12. Dan. 7, 8) erhebt sich aber bereits der Antichrist, der Mensch der Sünde, mit seinem Reiche.

So bestehen diese drei Potenzen neben einander die kurze Dauer der „uía pa“ hindurch.

Am Ende dieser kurzen Übergangsperiode wandelt sich das Scheinbündniß zwischen den zehn Reichen und Rom in Haß und Krieg (17, 16); die zehn Reiche (inspirirt vom Geiste des Unglaubens) vollziehen an dem alten Stuhle des Aberglaubens das von Gott über diesen verhängte furchtbare Gericht (Kap. 18), und unterwerfen sich alsdann ganz und gar dem Antichrist, und dessen Despotie beginnt.

III. Die 32 Tage des Antichrists.

Lurus, Bildung, alle bisherigen Lebensverhältnisse sind mit Babels Fall umgestürzt und vernichtet (Kap. 18); die Emanzipation des Fleisches ist da, das freche Fleisch sigt auf dem Thron des Tyrannen, und jede Spur des Geistes wird unterdrückt. Gottes Wort ist im Reich des Antichrists und seiner Vasallen machtlos geworden, sie lachen darüber und höhnen es (Kap. 11, 8).

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Mittlerweile hat sich aber - nachdem gegen Ende der 31⁄2 Jahre die Fülle der Heiden *) sich bekehrt hatte — um das Ende der 32 Jahre nun Israel in Masse bekehrt (12, 7-11), so daß die christliche Kirche nun die Form der Israelsgemeinde mit Einschluß der in sie aufgenommenen Heidenchristen annimmt. Vor der Plage der fünften Posaune, die sich (am Ende der fünf Monate) gegen die bekehrte Israelsgemeinde wenden will, wird diese wunderbar geborgen in ein Asyl (wohl nach Canaan) und lebt hier die 31⁄2 Tage des antichristischen Reiches über. Der Antichrist sendet ihr ein Heer nach (12, 15), das aber von demselben gespaltenen Ölberg verschlungen wird (12, 16), welcher der bedrängten Gemeinde die Straße zur Flucht geöffnet hat (Sach. 14, 5). Sieben mystische, geheimnißvolle Gottesthaten (die sieben Donner 10, 3 f.; 18, 6) werden um diese Zeit (vor oder nach dem Ereigniß 12, 15 f.) erfolgen und dazu beitragen, einen Theil der Menschheit zur Bekehrung zu

*) D. h. nicht die Gesammtheit der Heiden, sondern die volle Zahl derjenigen Heiden, deren Bekehrung nach Gottes (providentiellem, nicht prädestinatianischem) Rathschlusse vor der Wiederkunft Christi erfolgen sollte.

bringen (Ps. 29, 9) und seinem Volke Ruhe zu geben (Pf. 29, 11). Ein furchtbares Erdbeben, das zweite Wehe (Apok. 11, 13) eine Erschütterung, in deren Folge der zehnte Theil des an= tichrist. Reiches vernichtet wird, wird ebenfalls die Menschheit (einen Theil derselben) zur Buße bringen. (Ob dieser oscopós mit der Spaltung des Ölbergs identisch, oder vorangeht, oder nachfolgt, ist mir nicht ganz klar.) Um dieselbe Zeit (am Ende der 32 Tage) fängt auch Gottes Wort wieder auf die Weltmenschen zu wirken (Angst und Grauen zu wirken) an (11, 11), wird ihnen aber entzogen (11, 12).

Endlich erscheint der Herr selbst in den Wolken; der Antichrist stürzt sich ihm in wahnsinniger Wuth entgegen (19, 19), wird aber vom Heere des Himmels vernichtet. Es beginnt das Reich Christi in Herrlichkeit, wo er mit den theils Auferweckten, theils verwandelten, jedenfalls also verklärten Seinen über die übrige, noch unverklärte Menschheit herrscht (20, 1-6). Auf eine nun doppelt verschuldete Verführung (20, 7 ff.) folgt die Vernichtung des alten Himmels und der alten Erde, das Weltgericht über die Bewohner des Scheol, die nun erweckt und nach ihren Werken gerichtet, d. h. theils der Verdammniß übergeben, theils als Heilbare befunden (22, 2) und in die neue Erde aufgenommen werden.

So hat sich denn das Buch der Offenbarung schon dem geringeren Theile nach, der bereits erfüllt ist, als göttlichgeoffenbarte Weissagung erwiesen, und wird sich seinem ganz Inhalte nach noch als solche erweisen. Es enthält nicht Präsagien zufälliger Einzelheiten; es enthält aber warnende und trö stende Weissagungen über die großen Hauptmächte, die im Kampfe Christi und des Feindes auftreten; es enthält soviel, daß jede Zeit mehr und mehr daraus lernen kann, vor welchen Verkleidungen der Schlange man sich zu hüten habe, daß auch allezeit die geängstete Gemeinde ihr Maaß des Trostes und Muthes empfängt. „Selig sind, die da waschen ihre Kleider, auf daß seyn wird ihre Gewalt über das Holz des Lebens und sie eingehen in die Stadt.“ Amen. Komm Herr Jesu!

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