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Ludwig von Ast, Domprobst zu Worms, Rabe von Lewenstein, Domherr zu Maintz, Diether Kamerer, Philipp von Odernheim und Diether von Sickingen.

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Nach Reinharts Tod widerrief Schonette, um ihrem Sohn Schweikart von Sickingen sein Lehen zu sichern, 1473 den 29. November vor dem geistlichen Gericht des heiligen Stuhls zu Mainz im cruzgang, da wir richter daselbs zu gericht saßen," jenen Verzicht nochmals als ungesetzlich und ihr durch Betrug abgewonnen und bekannte, daß „dieweil Swykher von Sickingen der jung, ir lieber sun, des stammes Sien rechter natürlicher erbe ist" sie ihm befohlen habe, das Lehen zu fordern und, wenn es verweigert würde, zu klagen. Der Wildgraf brachte darauf den Streit an das kaiserliche Gericht in Rotweil, welches 1475 - Dienstag nach St. Nicolaus1 dahin entschied, dass nachdem Schonette das Lehen unbestritten so lange sie lebe zu genießen habe, die Ansprüche ihres Sohnes nach ihrem Ableben einem wildgräflichen Mannengericht zur Bescheidung zukämen.

1477 am 28. Januar forderte Schweikart, dessen Mutter indessen gestorben war, vom Junker Johann Wildgrafen zu Daun das Lehen zu Heidelberg „in Hanß Ungelters huß wonunge uff dem markt gelegen in der großen stuben in dem vorderen gehuß. . . er griff in syner gnaden mantelgeren und hat ine deß zum ersten flißig, zum andern flißiger, zum dritten allerflißigstens gebetten" in Gegenwart eines Notars und der Zeugen Wirich von Dune Herr zu Falkenstein und Oberstein und Obrister, Hans von Kronburg, Ritter, Amtmann zu Oppenheim, Junker Hans von Vynningen zu Nydenstein und des Stephan Roß von Weißenburg.

Sämmtliche Urkunden im Sickinger Copialbuch des Münchener Reichsarchivs fol. 7. 11. u. 19.

Bergzabern.

1 Dec. 12.

K. Alwens.

Beiträge zur Geschichte des Stifts und der

Stadt Waldkirch.

III.

1359. Aug. 20. Meister und Pfleger des „armen spitales ze Waltkilch" beurkunden, daß sie zu kaufen gegeben haben „juncker Götzen seligen erben", ein Pfund Gelts gewöhnlicher Freiburger Münze, von ihrer Matte „der man sprichet der Kalchöuen", welche sie von Cunrat dem Smit einem Bürger von Waldkirch erkauft hatten. Das vorgenannte Pfund haben sie gegeben um 16 Pfund der genannten Pfennige, deren Empfang sie vor offenem Rathe bestätigen. Auf die Jahreszeit des Junker Götz und Elsen seliger, seiner Ehewirtin, soll das vorgeschriebene Pfund den „armen lúten und türftigen" im Spitale gespendet werden. Geschähe dieses nicht und würde die Jahrszeit nicht begangen, so soll das betreffende Pfund, in dem Jahre in welchem die Jahrszeit und Spende übersessen würden, dem Kloster Tennenbach zufallen. Der Leutpriester am Spitale erhält von der Jahrszeit 1 6 →. Und des ze merer sicherheit dirre vorgeschriben dinge, so haben wir gebeten die burger und den rate gemeinlich ze Waltkilch, daz si ir stette ingesigel hant an disen brief gehencket. Hie bi warent dise gezüge Sigbot schultheiße ze Waltkilch Johans sin brüder. . Cůnrat Bagysen, Vlrich Schirsinor', der Gerster, Cůni Henrice, Wollep Smitz und ander erber lút genug.

Geben 1359 (verbis) an dem nehsten zinstag nach unser lieben frowen tag als si ze himel für.

Perg. Orig. mit den Siegeln der Stadt und des Spitals. Das Spitalsiegel ist klein, parabolisch. Oben eine Segenshand, unter derselben ein Heiliger mit Inful, Stab und Buch. (Bischof.) + hospitalis ī Waltkirch. Es ist wohl in der Urkunde Junker Götz Liebermann gemeint.

1.

1 Nicht sicher zu sagen, ob Schirsiuor oder Schirsinor, da der Schreiber u und n nicht immer scharf unterscheidet.

Zeitschr. XXXVI.

28

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1360. Feb. 7. Meister und Pfleger des Armenspitals zu Waldkirch geben dem Junker Albreht Spårlin 11 6 Gelts jährlicher Zinse von ihrer Mühle gelegen under unserm vorgenanten spital ze Waltkilch", um 7 zu kaufen. Hievon sollen jährlich, an der Jahrszeit des Albreht und seiner Ehewirtin Katherien unter die Dürftigen und Siechen um 10 Brot, Wein und Fleisch gespendet werden; 1 erhält der Leutpriester im Spital. Wird die Jahrszeit und Spende überfahren, „so sol mans geben eim herren ze sant Michel und eim lútpriester" aber nur einmal. Zeigt sich der Meister des Spitals abermals säumig, so mögen ihn Junker Albrecht und dessen Erben darum angreifen mit Gericht und ohne Gericht, wie es ihnen am besten sich fügt. Das Spital behält sich vor, die 7,umb ander gelt zu bewenden" und seine Mühle zu ledigen. G. 1360 (verbis) an dem nehsten fritag nach unser lieben frowentag zer lichtmesse. Perg. Orig. mit Siegelfragment (Hospitalsiegel).

2.

1374. Apr. 14. Johans von Tonsul, Kirchherr zu St. Waldburg in Waldkirch, hat von der . . Abtissin und dem Capitel daselbst 7 Saum ewigen Weingeltes und 7 Mutt ewigen Roggengeltes und nochmals 1 Viertel Roggengeltes erkauft, die alle das Spital zu Breisach jährlich gibt. Hiervon vermacht er nun, nach seinem Dahinscheiden, 3 Saum Wein und 3 Mutt Roggen an das Sigristenamt zu St. Waldburg „wan das nu ze mal nit so vil het, das sich ein sigrist wol betragen måge"; ferner 3 Saum und 3 Mutt den Klosterfrauen und dem Priester, die an seiner Jahrszeit zu Vigil und Messe sind; „der sibende mutte und ein halb some sol ouch vallen einem priester, der denne ze sant Waltburg ist, der ouch die vigylie und die messe pro defunctis haben sol“. Das jüngste halbe Saum und das andere Viertel Korn sollen der von St. Walburg und sein Sigrist in Wein und Brot an der Jahrszeit unter arme Leute vertheilen als si got dar umb antwurten wellent". So oft die Jahrszeit versäumt wird, fallen Weinund Korngelt „åne des sigristen teil", an das Spital zu Waldkirch. Hiezu sollen die Herren von Schwartzenberg und von Waldkirch und auch die Bürger dem Spitale behilflich sein. G. 1374 (verbis) an dem nechsten fritage nach usgang der osterwochen. Jnd. XII.

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Perg. Orig. Es siegelten: 1. Johann von Tonsul. Kleines parabolisches Siegel, eine Heilige darstellend. 2. Die Abtissin von Waldkirch, ebenfalls parabolisch. Die heilige Margarethe und der Drache. Daneben links in kleinem Schilde das Schwarzenbergische Wappen. 3. Der Convent. Ebenfalls parabolisch. Heilige. Alle drei Siegel sind nicht gut erhalten. Das Siegel bestätigt, dass die Urkunde in die Zeit der Abtissin Anna von Schwarzenberg fällt. 3.

1384. Nov. 23. Henni Frigermůt und dessen Brüder, Cunrat und Clewi, verkaufen dem frommen Knechte Henni Schererlin einem Bürger zu Waldkirch und dessen Erben ihren Acker an der Spitalmühle, hinter dem Kreuze um 9 Freib. Der Acker stosst an der Köbinen Acker und Heldlins Acker. Er ist vollständig unbelastet, mit alleiniger Ausnahme von 1 an das St. Margarethenstift.

Die Fertigung erfolgt vor offenem Rathe. Zeugen: Junker Hans Brenner Schultheiß zu Waldkirch, Cun Heinrice, Cuncz Måterding, Heinrich Kúnz, Hans Bader, Hans Kessler, Cůn Wige, Reinbolt und ander erber lute gnůg. G. nechsten mitwoch vor St. Katharinentag 1384 (verbis). Unter dem Siegel der Stadt.

Perg. Orig. Siegel ab.

4.

1393. Dec. 17. Josli Bendler ein „,,tůchman" zu Waldkirch, bekennt von Herren Götz Liebermann, Ritter, einen Garten bei Waldkirch vor „der Stadt, um 16 ß zu Erbe erhalten zu haben. Als Anstösser werden genannt: die Bernlappin, Heini Kleinmann der „öler", am Burgweg. G. Mittwoch vor St. Thomastag 1393 (verbis). Schultheiß, Burger und Rath gewähren auf Bitte das Siegel der Stadt.

Perg. Orig. mit Siegel.

5.

1395. Jan. 25. Frau Anna von Sultz, von Gottes Gnaden Abtissin und das Capitel zu St. Margarethen zu Waldkirch, geben wand wir anders den künftigen gebresten und schaden, der uffe daz selbe unser gotzhuse gienge, nit fürkomen möchtend" den Kirchherren Priestern und Caplänen zu Waldkirch, die jetzt da sind oder in künftigen Zeiten da sein werden, 7 Saum „ewiges gutes wisses wingeltes" und 82 Mutt Roggengeltes um 15 Mark Silbers „lothiges und gebes Freiburger brandes" zu kaufen. Den Wein sollen dieselben jährlich „ze mittem herbste" und das Korn auf Sanct Martins Tag, von den beiden Dinghöfen beziehen, welche das Kloster

zu

Betzingen und zu Schafhusen hat, und von allen Weinzehnten, Kornzehnten, Weinzinsen, Kornzinsen und Pfennigzinsen desselben in den genannten beiden Dörfern, nichts ausgenommen ,,weder lútzel noch vil", sodann aber auch von dem Dinghofe zu Tentzlingen2 „dem man spricht der zehende hofe". Folgen ausführliche Bestimmungen hinsichtlich der Gewer und der den Priestern gegen das Gotteshaus, wenn es säumig sein sollte, zustehenden Rechte.

Ez ist ouch ze wissende, daz wir daz vorgenant wingelt und korngelt vormals vor ziten ze koffende hattent gegeben dem wisen gelerten manne, meister Johansen von Tonsol, kilchherren zů sante Waltpurg, dem got gnade, abe dem spital hofe ze Rotwil, dazselbe wingelt und korngelt er ouch vor ziten besetzt, geordenot und gemacht hat, zů eime ewigen jargezite den vorgenanten herren und priestern und eime sigristen und andern die dar zů gehörent, als der ordenungsbriefe wol wiset und seit, den der rate ze Waltkilch an jr stat inne het; und weyl jnen dazselbe wingelt und korngelt ungelegen was, daz es den kosten nit wol getragen mochte, so hand wir es jnen uff den vorgenanten unsern güten und nutzen also ze kouffende gegeben, als da vorgeschriben stat. Es siegeln: 1. die Abtissin, 2. das Capitel, 3. Volmar Spårli Kirchherr zu St. Peter. G. 1395 (verbis) an sante Paulstag als er bekert ward.

Perg. Orig. mit 2 Siegeln. Das parabolische Siegel der Abtissin, in rothem Wachs. Die h. Margarethe mit dem Drachen. Unten im Dreieckschild das Wappen der Grafen von Sultz S. ANNE. ABBATISSE. MON. WALTKILCH. Das Conventsiegel ganz schadhaft. Das Siegel des Kirchherren ist abgefallen.

6.

1419. Jun. 29. Der Edelknecht Volmar von Vischerbach, als Erbe seines verstorbenen Vetters Hanman von Vischerbach, vollzieht dessen Seelgeräthstiftung, indem er den Kirchherren und Caplänen zu St. Margarethen in Waldkirch, eine Gült von 4 und einem Huhne zuweist und auf sein Haus mit Hof und Hofgesäss in der oberen Stadt, nebst aller Zugehörde, wie er es Hanmann Hüglern geliehen hat, gerichtlich versichert. G. 1419 an St. Peter- und Paulstag. Perg. Orig. mit Siegel.

1 Wohl Oberschaffhausen und Bötzingen A. Emmendingen. lingen A. Emmendingen. 8 Siehe oben Nr. 3.

7.

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2 Denz

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