Imágenes de páginas
PDF
EPUB

bei Strafe des Rückfalles in den Bann, keinen seiner Anverwandten und Freunde, der sich derlei Handlungen erlauben würde, in ihren Burgen oder Häusern zu dulden. Einen ganz gleichlautenden Revers mit denselben Zeugen stellten am Dienstag in der Osterwoche dieses Jahres auch die ebenfalls gebannten Wock der ältere und Wok der jüngere von Holstein aus 1). Ausser diesen dreien hat sich zwar, wie es scheint, keiner von den Gebannten mit der Kirche versöhnt; aber diese mochte doch seit 1402 nicht mehr so arg befehdet worden sein, weil Markgraf Prokop durch den bekannten Vertrag von diesem Jahre mit seinem Bruder Jodok sich für kurze Zeit ausgesöhnt hatte 2), bald nachher (3. Juni) vom K. Sigmund gefangen, und nach Pressburg abgeführt wurde, und am 24. September 1405 starb. Seine Feldhauptleute, namentlich Johann Sokol v. Lamberg und Hynek von Kunstadt-Jaispitz befehdeten zwar von Znaim aus noch einige Zeit lang nicht nur die Umgebung, sondern machten auch Raubzüge nach Oesterreich und Böhmen, aber Sokols auch für seine Freunde geleistetes Versprechen: die mährische Geistlichkeit und ihre Güter nicht mehr beunruhigen zu wollen, hat der Kirche von dieser Seite her den Frieden bewahrt. Die hiermit berichtigten und ergänzten Irrthümer und Lücken sind nicht die einzigen in der mährischen Kirchengeschichte; es gibt deren noch gar viele bis tief in das 17. Jahrhundert hinein. Es ist hoch an der Zeit, eine gründliche Bearbeitung dieses Gegenstandes vorzunehmen, wozu es an gutem Willen und an reichem, in neuester Zeit gesammelten urkundlichen Materiale nicht fehlt, wohl aber an hinreichender Musse, die des Himmels Gnade verleihen möge.

1) Original ebenda A. III, a. 20.

2) Palacky 1. c. S. 141 flg.

Nachtrag

zur Anmerkung der Redaction auf Seite 80.

Noch deutlicher spricht sich Lichnovsky 6, 140 und 5, 268 und 269 aus.

[blocks in formation]

Es war eine alte, in einzelnen Gegenden noch bestehende Sitte unserer Vordern, besondere Familienereignisse vermischt mit andern ihnen wichtig erscheinenden Begebenheiten auf den Vorsteckblättern irgend eines Familienbuches, vorzugsweise der h. Schrift, zu verzeichnen. Durch diesen Gebrauch haben sich manche, insbesondere genealogische Einzelheiten erhalten, die sonst der Vergessenheit anheimgefallen wären.

Ein derartiges Familienbuch bewahrt die Bibliothek zu Klosterneuburg. Conrad Beck, ein Bürger aus Mengen, einem Städtchen im gegenwärtigen würtembergischen Donaukreise, Oberamt Sulgau, schrieb in seinen freien Stunden manches ihn Interessirende in einen mässigen Folioband zusammen, welcher in seinen leergebliebenen Blättern von ihm und seinen Nachkommen zur Anlage einer Art Familienbuch benützt wurde. Es ist dies der Pap. Cod. Nr. 747. Er enthält aufeinander folgend: a. Einen Kalender von 1464 bis 1500.

b. Eine Anleitung zur Sterndeuterei untermischt mit medicinischen Vorschriften.

c. Die Geschichte von Melusina. „Es spricht der grosse naturlich mayster Aristoteles an dem Anfang und vorred seins ersten buchs Methavisice, das ein jegklich mentsch begert von nattur vil ze wissen. Darumb so hab ich Turing von Ruggeltingen von bern uff vchtenland ain zemal selczne und gar wunderliche fremde hystorie funden in franczosischer sprach und wälscher zungen, die aber hab ich zu Eren und zu diensten des edlen wohlgebornen herrn Margrave Rudolff von hochberg, herrn zu rottlen und zu sussenberg, mins gnedigen herrn zu tütscher zungen gemacht etc." Am Ende: Anno Dni. M.CCCLXVIIo in vigilia epiphanye hora vesperarum per me Chunradum Beck tunc temporis in mengen.

d. „Das hernach geschriben ist ain epistel francisci petrarche von grosser ståttigkait ainer frawen, grissel gehaissen." Am Ende : Ao. 1478 ward dis geschrieben von cunradt becken.

e. Ein von den im Serapeum verzeichneten abweichendes Loosbuch. f. Hie nach volget ain nuczlich lere und predig, wie sich zwey mentschen in dem sacrament der heiligen E halten söllen.

g. Eine Abhandlung „was natur ain iglicher planet an sich hab. Am Ende: Ao. 1491 sexta feria post nicolay.

h. Eine Abhandlung über die vier Temperamente.

« AnteriorContinuar »