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VIII.

FRÄNKISCHE STUDIEN.

IV.

Von

CONSTANTIN HÖFLER.

III.

Urkunden zur Beleuchtung der Entwickelungsgeschichte des monarchischen, aristokratischen und demokratischen Elementes im deutschen

Reiche.
A.

Stand der Dinge vor dem Ausbruche der Glaubensspaltung.

130. M. Friedrich an seinen Geschäftsträger Herrn Apeln von Seckendorff.

12. December 1499.

Lieber getrewer durch vnnsern Hofmeyster vlrichen von Zedwitz sein wir bericht der Handlung auf dem tag zu Esslingen bis auff seinen Abschidt vnd hinwegreyten ergangen, gefellt vns das vnnser Oheym Herzog Vlrich zu Wirtemberg mit zugeordnetem Regiment den vertrag der erstreckung des punds auf die zwelf jar versigelt hat vnd das v. H. Oh. vnd Schw. der Ertzbischoff zu Meintz, hinauf zu der Versamlung komen wurt inn den geprechen vnd ferner inn den sachen den pundt vnd seine verwanten berurendt zu hanndeln helffen alls vnns nit zweyfelt er mit vleys thun werdt, vnnd ist vnnser bevelh vnnd ernnstlichs begern das du bey solichem tag bis zu Ende von vnnsern wegen pleybst. Dann wiewol vnnser hofmeyster vns zu erkennen geben vnd von dem entwegen mit fleissiger Bethe angesucht hat ainen andern an deiner statt hinauf zu schicken dich zu ledigen. das du dich zu deinen sachen schulden vnd annders berürende daran dir vil gelegen sey fugen mogst darin wir dir gern mit gnaden willfarn wolten So konnen wir es doch dissmols nit thun Nachdem du im hanndel vnd bey den lewten bas dann ein ander den wir ytzo schicken mochten bekannt bist vnd sich dise sach nit ainem yden befolhen will lassen jn sunderlichem vnzweyfennlichem vertrawen das wir zu dir haben du werdest dir vnnser sach mit getrewem fleys anligen vnd befolhen sein lassen zu vnnserm bestenn vnd also das du ye darauff sehest vnnd mit vleys verhutest ob annschleg kunnftiger hilff fürgenommen wurden zu machen das wir darinnen nit zu hoch angeschlagen werden. Dann wiewol vnns in dem alten vertrag auf die zehen jar aufgelegt worden sein zu ainem gewaltigen feltzug zu haben vierhundert geraysiger zu ross vnd fierthalb tawsent zu fues So ist es vnns doch vil zu schwere vnnd vntreglich gewest vnd konnen denselben Anslag

den wir nach vnnser gelegenheit neben den anndern ertragen mogen pleyben zu lassen vnd sag darinn dennoch nichts eentlich von vnnsern wegen zu, du habst es dann davor, was die zall sein sollt, vnns vnd der anndern yden ann vnns gelangen lassen vnnd darauf vnnsern willen vnnd bevelh empfangen vnnd sunderlich das vnns das nit geendert werd Sunder dabey pleyb, wie vnns vor zugelassen ist, das wir ye nit hundert geraysigen zu ross fünffhundert zu fues ledigen mogen vnnd das die koniglichen mandat die ann vnnser Rethe vnnd diener Ludwigen von Eyb ritter vnnd annder vnnser Ritterschafft die sich bishere bey vnnserm 1. Herrn vnd vater sel. vnnd vnns gehalten habenn vnd vormals in den zehenjärigen pundt nit gewesen sein abgestelt und nit fürgenomen werden jnn punt zu dringen dann wir konnen es nit erleyden vns die abzuziehen. Wuemit sollen wir dem pundt helffen So es die notturfft werdt erfordern So es also solt gehandelt werdenn So dise obgemelte geprechen vnns abgelegt werdenn etc. Wissen wir diser zeyt nichts mer vnd wollest yn mit Rate vns. H. v. Oh. v. Schw. von Meintz vnnser Sach die von Nurmberg berurende vor dem punt vnd seinen verwanten anregen vnd sie alle auf das fleyssigst vnnd ernstlichst ersuchen auf die zusag die vns vormols geschehen ist vnns sobald der zug wider die Schweytzer fürkom trostlich vnd mit macht Hilff vnd Beystanndt zu thun vnd ytzo den anslag derselben hilff zu ross vnd fues machen vnnd damit zu rüstigung vnnd peraytschafft sein vnnd pleyben Sobaldt wir sie weyter ersuchen das dann ein yder mit seiner anzal zu stund ann vnverlangt auf sey vnnd vnns zu ziehen auf zeyt vnnd ann ende wie wir des beschaydt thun werden vnd dassie vns ye nit verlassenn als vnnser getraw vnd glawb zu jnen vnzweyfennlichen stee das wollen wir widervmb gein inen verdienen vnd beschulden vnd vnns wie wir bissher gethun haben bey jnen holten alls getrewer vnd gnediger pundsgenoss vnnd los mit ernnstlichem vnd fleyssigem anhalten nit nach damit der Anschlag ytzo werdt gemacht vnd ob man wurdt anregen der von Nurmberg Rechtgebot1) Soltu sagen vnns sey von dem pundt die hilffe zugesagt mit dem Beysatz das sie sich kein der von Nurmberg Rechtgebot darann irren oder verhindern lassen wollen, darauf wir auch denselben zug auss mit schweren costen droben in der Holft pliben sein. Dat. Onolzpach am Donderstag nach Concepcionis Marie. ao LXXXXIX.

131. Apel von Seckendorf an M. Friedrich. 24. December 1499.

E. G. solt ich vil schreyben was auff disen gehaltenn tag gehanndelt war So kann Ich ew. f. G. davon noch zur Zeit nit vill schreybenn Aber ich will e. g. inn kurz ein potten schicken vnnd sovil gehanndelt ist vnnd wurt.

1) So galt denn wie bei dem Vater, so auch bei dem Sohne der Grundsatz, nicht Rechtgebot, sondern Eigenmacht und während M. Friedrich in Betreff Regensburgs gegen Baiern in das Feld zog, wollte er hier den ganzen Bund um Nürnberg zu bekämpfen, während Regensburg sich doch dem Herzoge von Baiern freiwillig unterworfen hatte.

das will ich E. G. gruntlich schreybenn Mit anzaigung wer jnn punt verwilligt hot von namen zu namen. Auch G. H. Ich hann bey m. g. H. von Menntz in rat nit finden konnen das ich noch in der zeyt soll die Ermannung an pundt vnd haubtlewt jres zusagens e. f. g. gethann anregen Sunder verziehenn bis Haubtlewt vnd Rete erwelt wordenn Sunst möcht nicht enntlich Antwurt gefallen. Darauf bin ich noch bissherr verharren gewest dann es sein vil geprechen gewest von Stetten von den Grafen Prelaten vnnd vonn Adel darinn man noch hanndelt vnd kunnen des Richters nit aynig werden, dann die Stett wollen ain aygen Richter haben So got man darauf vmb das vier Richter sollen gesetzt werden, Einer von den Fürsten, einer von prelaten vnd grafen einer vom Adel vnd einer von Stetten, dadurch so einer beclagt wurdt so hab derselbig sein gesetzten Richter, davor man beclagen mag mit dem zusatz wie man des noch eins wurt mit neun oder mynder. G. H. der vom Adel sein nit vil noch die sach anzaigen in Bund zu komen, Man sag jn dann zu das man jn jrer geprechen wol ablegen diesie haben das hat man nit thun wollen Sunder nach der Mandat handeln. die halt inn sich dass inn den Bunt kumen vnd besigeln sollen so das geschehe nachvolgent von den geprechen zu handeln, die mitteln vnd die geprechen hinzulegen so vil vnd muglich vnnd erleydennlich vnd treglich einem yden sey dann demselben nach der mandat zu geleben haben die kurfürsten vnnd fürsten darzu die Prelaten Grafen vnd die von der Ritterschafft etlich mit sambt den von Stetten das zu thun zugesagt, darauff haben jr etlich den Bunt anzunemen wie abstet zugesagt Aber wie dem allem Ich wills E. G. nach der leng alle Handlung jnn kurtz beschreyben G. H. Ich sag E. G. zu dass auf dem tag ganz ein newe ordnung mit allen dingen dafür Ich es han gemacht werdt mit Richtern vnd wie ein yder helffen soll vnnd mit was anzall vnd aus der dreyjerigen vnd achtjerigen erstreckung des punds nemen wurt die zu myndern vnd zu meren wie das dugenlich vnnd gut angesehen wurt Darvmb so wolt ich gern E. G. hetten mir ein verstendigen der E. G. bestes bewegen kunte zu schickt. Dann warlich E. G. an der Handlung gelegen sein will das wol e. g. gnedigen meynung versteen doch dabey nit vergessen werdt das ich kein gelt han vnd hinder sich schuldig bin. das han ich E. G. jnn besten nit verhalten wollen mir darauf gelt zu schicken. Dat. am kristabent ao LXXXXIX.

132. Ueber die Gefahr, welche der Reichsritterschaft 1499 gedroht. 22. April.

Wnser freuntlich dinst zu vor lieber vetter Ohem Swager und guter freunde wir lassen dich wissen das etwo vil vnd ein mercklich zale von vnseren herren vnd freunden auss der Ritterschafft jetzo in der vergangen wochen vff einen tag zu Bamberg bei einander versamelt gewesen sindt, die haben vns geschriben vnd Copien einer schrifft die von den Graven Freyherrnn vnd der Ritterschafft des adels im lande zu Swaben an vnser herrnn die Graven herrnn vnd Ritterschafft dits landts zu franken ausgangen vnd geschehen ist verschlossen zugeschickt der inhalt du, vff den tag so hernach benant ist vernemen wurdest vnd vns zu erkennen geben wie sie sich mit einander vnderredt vnd eynigk worden sindt, das sie die Graven

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