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967. 1494, Dezember 3 (mittwoch vor s. Barbaren tag).

Cunrat Mulysen von Munchenstein zur Zeit Bürger von Mülhusen und seine Frau Hiltgart, weiland des verstorbenen Cunrat Munch von Munchenstein genant von Lowenberg Wittwe, quittieren der Stadt Basel die Bezahlung der von 5 den 700 Gulden noch schuldigen 500 Gulden.

Siegler: Hanns von Winegk und Anthoni Scherman.
St.-A. Liestal JJ, K. or. mb. c. 2 sig. pend.

968. 1494, Dezember 3 (mittwochen vor s. Barbaren tag).

Cůnrat Mulysen von Münchenstein zur Zeit Bürger in 10 Mulhůsen und Hiltgart, weiland des Cůnrat Munchs von Munchenstein genant von Löwenberg sel. Wittwe, seine Frau, bekennen dass sie selbst sowie ihre zwei Kinder Leibeigene der Stadt Basel seien.

Siegler: Hanns von Winegk und Anthoni Scherman.
St.-A. Liestal JJ, S. or. mb. c. 2 sig. pend.

969. 1495, Januar 29 (donstag nach s. Paulus bekerung tag).

15

Caspar Freiherr zu Môrsperg und Beffort, oberster Hauptmann und Landvogt des Römischen Königs, schlichtet den 201 Streit zwischen den Dörfern Brattelen und Ougst, in Anbetracht, dass beider Parteien Zwing und Bann Eigenthum der Herrschaft Oestreich sind: des ersten das die von Brattelen söllen und mögen faren mit irem vich von Hulfften graben bis in die Ergentz und die Ergentz hinab, bis an den spitz 25 des ackers dorauff das hochgericht stodt ob der muly und Ougst bruck und bis uff die hohe strosz und die hohe strosz hinab bis uff Megten graben und sover ander ir gerechtickeit got, der sy sich untzhar fur ir zwing und ban gebrucht hand; doch vorbehalten, wan die matten verbant sind, namlich von 30 sant Jörgen bis sant Gallen tag untz man gehôwet und geámdet, söllent die von Brattelen nit uff oder durch die selben gütter faren. Item dogegen so sôllent und mögent die von Ougst von dem spitz des ackers, so ob der muly ist, bisz uff die hohenstrosz und über die hohe strosz bisz uff den Rin 35 und den Rin hinab bis an Megten graben mit irem vich faren ouch ir ban heissen und sin soll, wie dan das alles mit steinen

undermarckt ist. Ob aber die von Brattelen uff und by dem sin einich gestůd oder holtz habent, das sol iren sin und bliben unverhindert deren von Ougst.

Königliche Räthe: Herr Ludwig von Maszmünster stat5 halter, herr Lůttold von Bårenvels, herr Crystoffel von Hatstat herr Marthin Stör, herr Anthoni von Můnstrol, herr Hans Imber von Gilgenberg, rittere; herr Johans Bůtz kilcher zů Logelhin, doctor, herr Andres Helmůt, doctor, Diebolt von Pfirdt, Jörg Burggraff von Zůszmeck und Hans vom Hüsz.

10

St.-A. Liestal RIII, W. or. mb. c. sig. pend.

970. 1497, April 10 (mendag nach dem sondag misericordia domini).

Caspar Freiherr zu Morsperg und Beffort, oberster Hauptmann und Landvogt schlichtet den Streit zwischen den Leuten 15 im Fricktal in die Herrschaft Rinfelden gehörend und den armen Leuten im Fricktal Unterthanen der Stadt Basel: Zům erstenn ob sich ein uffrûr im land erhübe, deren halb im land gesessenn und deszhalb costenn ufferwuchsse, denselben costenn so da dienett zů rettung des gemeinen landes im land uff20 gangenn ouch ob costenn erwachssenn wurde usz hendlen zu gemeinen nutzungen des landes gemeinlich dienett als yetz zur zitt mit dem saltz, sollenn der von Basel lutt mit den anderenn helffenn tragenn und herwiderumb ob sich uffrûrenn begebenn oder solh kosten wie obstatt uff gan wurden, der von Basel ludte 25 und der gemeinen landtschaft halb im Fricktal, als dann sollenn der herschafftt luttenn ouch dar zů wie vorstatt verbunden sin, doch das yetwederer teil zů rechennschafft solhs costens berufft werde zu besehen und horenn den selbenn anlegenn und rechenen, domit die ding glich zůgangenn. Und ob sich 30 aber sachenn begebenn, dorusz uffruren erstünden und usserthalb dess lands sich erstreckenn und rettung not des halb costenn erwachssen wurde, desz glich mit nachreissen usserthalb lands und der glichenn sachenn, das dan der vonn Basell ludte deszhalb nützit schuldig oder pflichtig sunder des ledig 35 und embrostenn sin sollenn wie von alter harkomen und das zů diser zitt der vonn Basell lútt im Fricktal um lieb lebenns willenn und vonn keiner gerechtigkeit den kostenn inn der

sach Hans Meders und der vonn Mely ufferlouffen und angelegtt ir anzal entrichtenn sollen, wie die uff sy geslagenn. St.-A. Liestal 0, A. or. mb. c. sig. pend.

971. 1497, Dezember 12 in dem Dorf Frick in dem Wirthshaus des Heyni Fricker.

5

Vor den Notar treten Heinrich Einfältig Bürger und des Raths als Vertreter der Stadt Basel und Balthasar Gütlin Obervogt der Herrschaft Rinfelden als Vertreter des Grafen Wilhelm zu Tierstein und ersterer gibt folgendes kund: Wie das die genanten sine herren von Basel angelangt, dz der 10 gemelt min gnediger herr graff Wilhelm von Tierstein als ein vogt und regierer der herschafft Rinfelden oder siner gnoden amptlut inn sinem namen der statt Basel amptman oder vogt zu Anwil umb ettlich vermeint frevel vor dem genanten gericht zu Frick furgenommen, das doch sy befrômbde, sunder 15 der hoffnung und meynung gewesen werent, hetten min gnediger herr graff Wilhelm von Tierstein oder siner gnoden amptlut an der genanten siner herren von Basel vogt oder andere ire hyndersessen unnd verwanndten zu Anwil vordrung unnd ansprach, das min gnediger herr graff Wilhelm von Tierstein 20 oder siner gnoden amptlut an den orten unnd ennden sy gesessen unnd nit an andern ennden und gerichten da hyn sy nye gehört hetten ouch noch nit gehortten umb solich vermeint frevel unnd ansprach furnemmen und rechtvertigen solten, weren ouch den genannten minem gnedigen herrn graff 25 Wilhelm von Tierstein oder siner gnoden amptluten, das sy solichs ze tůnd und also harbracht: nemlich die von Anwil umb frevel oder der glichen sachen zu straffen an andere gericht zů vordern oder furzehoischen macht und gewalt hetten keiner ruwiger possesz noch gewer inn einichen weg gestenndig, 30 were ouch nye also geübt und geprucht worden, als sich dann zu sinen ziten unnd tagen erfinden wurde, doch mit denen furworten und protestacion, das er sich damit inn namen als obstatt gegen der widerparthy dheins wegs obgerürter sachen halb inn recht verbinden oder verbunden haben wolt, dann 35 sine herren von Basel im das nit bevolhen noch des gewalt geben hetten; ouch so weren vormals vor den wolgebornen edlen strenngen hochgelerten und furnemen minen gnedigen

5

herrn landvogt und reten zu Ennsiszheim inn obgerürter und ouch andern sachen Anwil berürende gütlich verhörtag zwuschen den obgenanten minem gnedigen herrn graff Wilhelm von Tierstein unnd der stat Basel geleistet und darnach ander gutlich verhôrtag innhalt eins tagszedels oder abscheids von dem genannten minem gnedigen herren dem landvogt zu Ennsiszheim uszganngen unnd vor dem gemelten gericht zu Frick gelesen, beden parthien angesatzt etc.

Zeugen: Hanns Metzger von Göppingen, Constantzer won10 hafft zu Witnow, Heyni Koch von Wittnow, Wernlin Schnider von Wolffliszwil.

15

Johannes Heintzman von Neriszhein,

Augsburger Bistums, Notar.

St.-A. Liestal M, JII. or. mb. c.

972. 1498, Februar 5. Sissach. Das Gericht zu Sissach entscheidel den Streit zwischen dem Kloster Schönthal und dessen Zinsleulen zu Sissach über die Art der Ablieferung des Zinses.

Ich Jôst Nigle vogt zů Sissach thun kunt menglichem. 20 mit dissem brieff, das ich offenlich zu gericht gesessen a) bin in dem yetzgenanten dôrff an statt und in namen der edlen strengen fursichtigen und wisen des burgermeisters und der reten der statt Basel miner gnedigen lieben herren und komend do fur mich in dz verbannen gericht der erwirdig und geistlich 25 her Casper Cristen vicary zů Schönthal mit Hanns Höflin von Sissach sinem fúrsprechen, offnett do vor mir, wie dz sy ettliche zinszlútt zů Sissach und ouch zů Uettingen hetten, und wenn esz keme uff die zitt, so man den zinsz weren solte, dz sy denn die selben zinsz in der selben hussren und 30 schuren vassen und nemen můsten, des er vermeint nit ein lantzbruch noch recht were, sunder inen iren zinsz gen Schönttal weren und anttwurtten solte, ouch zinses recht were. Do wider aber die zinszlútt Clewe Schaffner, Petter Schnider, Werlin Piry und ander, so inen denn zins pflichtig ze gebend worend, 35 antwurten und vermeinten, nein, sunder sy solten den zins by iren husren nemmen und dz bruchen, wie sy denn dz vormals und so lang man gedencken mocht genommen hetten und hofften nit, dz sy inen den zins witter weren solten. Do wider aber

Urkundenbuch des Kantons Baselland.

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her Casper Christen der vicary rett wie vor und meint, ein gemeiner lantzbruch were, dz man alle zins der eignen hand hein weren solte, und satzt do mit sollichs zů recht und hoffte im dz recht erkennen solte. Do wider aber die zins lútt reden liessen, sy hofften nit, dz inen recht sollichs erkennen solte, s sunder sy hofften und getrúwten gott und dem rechten, dz man sy nit witter trengen noch zwingen solte, denn wie sy dz vor har ein gåtte lange zitt gebrucht hetten etc. Sollichs ir beder klag, anttwurt, red und wider red zů recht gesetzt und dar umb gefragt, do so ward nach miner frag erkant mit 10 einhelliger urteil, dz alle die zinslútt, so die herren von Schöntal zů Sissach oder zů Uttingen hetten, inen iren zins, so sy inen jerlichen pflichtig ze gebend weren, ein banmil und gon Waldenburg weren solten und solten inen die heren von Schöntal zimlich essen und drincken geben und sich des selben 15 nit widren. Uff dz der dickgenant her Casper Cristen der vicary begert aller vorgeschribnen dingen brieff und sigel ze gebend, die selben im uff sinen costen zů bekant wurden von allen denen so zů gericht sassend und har umb gefrogt wurden etc. Und gabend har umb urteil die erbern Hans Hoflin, Hans 20 Hefelfinger, Werlin Buman, Kleinhans Scherer, Heintze Fry, von Sissach, Hans Borlin, Clewe Schude von Zuntzgen, Thúring Biri von Uettingen und ander erber lutt me. Und des alles zů worem vesten urkundt so hab ich Jôst Nigle der vôgt obgenant min eigen ingesigel offenlich gehenckt an dissen 25 brieff, doch mir und minen erben unschedlich. Der geben

ward uff mentag nach unser lieben frowen tag der liechtmesz des jors do man zalt von gottes geburt tussend vierhundert. nuntzig und im achten jare etc.

St.-A. Schönthal 54b. or. mb. c. sig. pend.

a) gesessen steht zweimal.

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973. 1500, Januar 22 (mitwoch nach Sebastiani). Schultheiss und Rath von Solotornn bekennen, dass Ezechiel Bár, Inhaber des Hauses Wildenstein, das Burgrecht von Solotornn genommen und der genannten Stadt die Offnung 35 des Schlosses zugesagt habe (offnung und underschlouff geben hat), mit dem Vorbehalt, dass er dieses Recht (das jerlich indel und die offnung des selben huses) mit 10 Mark Silber

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