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unterstanden hettend, das schloss Varnsperg miner gnedigen herschafft von Osterrich etc. ze entweren und heimlichen in zenemen; solichs inen vast schwer angelegen wer; schiktend uff die zitt ir treffenlich botschafft nemlich den strengen hern 5 Hansen von Flachslanden ritter und die egenemptem Wernlin Ereman und Clausen Meder zů dem wirdigen herren meyster Peter Cottrer probst zů Rinfelden und anwalt, ouch dem genanten schultheisz und retten zů Rinfelden als amptlúten und undertanen miner gnedigen herschafft von Oesterrich, batend 10 die inen so frúntlich ze sind und inen ze verstand ze geben, ob sy in sôlichen sachen geschuldiget werend und wie sclich schuldigung wer; aber inen mocht darumb kein wissen nach underwysung werden. Darnach schriben und schikten sy zů dem obgenanten minem gnedigen herren von Oesterrich und 15 sinen anwalten, batend zů glicher wyse als davor statt, das alles nit gehelffen, besunder sy sôlich schuldegung nie vernemen möchten und ouch noch nit wistend; nu hett er und sin mitbotten sôlich vergicht als vorstatt da hôren lesen und daruss vermerket, das da durch dieselben burgermeyster und 20 rått oder etlich der iren swerlich geschuldiget wurden inmassen, das es ir ere, lib und gått berürende wer; sölicher sachen doch ein statt und ein ratte von Basel und als sy getrúweten alle die iren ganz und gar unschuldig und in in iren gedank und synn nie komen, ein statt von Basel ouch von den ge25 naden gotts in den eren und wirden ye und ye herkomen were, dz sy semlicher bôser sachen nye gephlegen haben, und ob sy mit miner herschafft von Oesterrich etc. in semlichen richtungen und verstentnússen nit werent, als sy denn werent, so were inen doch ein unmere sache sinen gnaden semlich 30 untrúwe zůzefügen, noch vil ungerner wôltend sy nach und in solichen hochgelobten und versigelten richtungen und verstentnússen ein semlich böse sache understan, sich sölte ouch semlich sache als die vergicht wiste mit warheit niemer erfinden. Batt also den obgenanten richter und ouch die urteil35 sprecher, råffte sy an und ermante sy vorab gottes, des rechten und alles des, so er sy zů ermanen hett, sôlichs so vorstat anzesehen und den egenempten Heinrichen von Schelklingen nit von dem leben zetůnd, sunder den sachen einen uffslag und bestand zegeben und sinen herren tag und stund ze

setzen, so soltend sy sich mit der warheit verantwurten, als sy ouch wol thůn mỏchtend. Nach solichem beschehe denn aber das recht wer und bezúgte sich damit allen umbstendern, das er nit anders wederete, denn das billich glich göttlich und recht und einem juden oder heyden nit abzeschlagen wer. Sölicher bestand und uffslag durch den richter, den kleger und ouch das gericht nit gegönnt sunder abgeschlagen und fürer Heinrichs von Schelklingen halb erteilt wart, das man denselben Heinrichen als einen verreter und böswicht in vier stuk howen und die vierteil von der erden in den lufft an 10 die vier strassen oder wo die strassen sust zesammen stossen henken und man inn also dem nachrichter sôlicher urteyl nachzekomen empfelhen sôlt. Und ob yemant sôlichs efren wolt, derselb sôlt in Heinrichs von Schelklingen füszstapffen dretten und das ouch verbessern als recht wer. Also nu der 15 dikgenempt Heinrich von Schelklingen dem nachrichter empfolhen und zem teyl gebunden wart, redt her Henman Offenburg mit im und sprach: nů wolhin Heinrich, du verstast wol, wie die sachen dinenhalb gestalt sindt, sag noch hútbytag die worheitt, hatt dir yemant von Basel und Liestal sôlich sachen 20 als du geschuldiget bist angetragen oder du útzit darumb geben, den nemme frölich und schúhe niemant daran. Darzů redt der obgenant schultheisz und sprach: Heinrich du solt nit reden, man heisse es dich denn; und sprach zů her Henman: er wer nit Heinrichs bichtvatter und er sölt nit reden, es wer im denn erloubt 25 oder er wolt fragen, was recht wer. In dem retde derselb Heinrich von Schelklingen und sprach: by dem sterben, das ich sterben sol und můsz, ich weiss nútzit von denen sachen und bin ir gantz unschuldig. Uber sôlichs alles so vorstatt begerte her Henman Offenburg und sin mitbotten in namen als vor im durch 30 mich nachgeschribenen notarien eins oder me offen instrument ze geben und zůmachen und sind sôlich ding alle als vorstatt beschehen des jars, indicion, tag, stunden, monat, krônung und statt als obstatt und warend daby die ersamen, die erbern und bescheidnen her Ulrich Gurlin cappittelherr zů sant Lienhart zů 35 Basel, Andres Fritag von Múlhusen, Sigmund Hirsberger, Cůnrat von Stertzingen, Cünrat Renn in das feld, Michel Frank, Peter Ruch und sust vil umbstender zůgezúgen ein teyl und sust alle in gemeynem angerufft und erbetten.

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Signirt und unterschrieben von Johannes Friderich von Münderstatt ein clerick Wurtzpurger bistums.

95 ff.

St.-A. Liestal M, YI. or. mb. vgl. Basler Jahrbuch 1882,

767. 1453, September 13 und Oktober 29. Augst. Kundschaft über den Verrath des Schlosses Farnsburg.

In gottes namen amen. Durch diss gegenwúrtig offenn instrument sie kunt und offenbar allermenglichem, das in dem jar als man zalt von gottes gebúrt thusent vierhundert fünfftzig 10 und drú jar an der ersten indicion genant die Römer zins zal uff donstag was der dryzechende tag des monats ỏigstin zů latin september genant zwúschent mittemtag und vesperzitt, krónung des allerheiligosten in gott vatters und herren hern Nicolai des fúnfften baptes in sinem sibenden jar, under 15 dem dorff Ougst Baseler bistumb nahe by dem ståg úber die Ergentz an gewonlicher statt, da man das lantgericht in der landgraffschafft im Sissgow gewonlich pflicht ze besitzen, der vest junkherr Wilhelm vom Runsz edelknecht und vogt zů Varnsperg daselbs mit vil gerichts lúten und urteilsprechern 20 offennlich und in gegenwirtikeit min offenn notarien und der gezúgen hienach geschriben ouch vast vil umbstendern offennlich zů gericht gesessen ist, vor dem der bescheiden Hanns Trigenower genant Beringer schulthesz zů Rinfelden durch sinen erlobten fúrsprechen in namen des durchlúchtigen hoch25 gebornen fürsten und herren hern Albrechts ertzhertzogen zů Oesterrich etc. mins gnedigen herren gericht und recht gegen Heinrichen Günther von Ysbrug, der da vor gericht zugegene stånd, anrüfft und zů im offennlich clagte, wie er wachter und gedingter knecht zů Varnsperg gewesen wer und miner 30 gnedigen herschafft von Oesterrich nutz gesworn, ir můsz und brot gessen und doch darüber von andern lútten gelt genomen und understanden hett das sloss Varnsperg hinzegeben und ze verraten, darumb er in namen derselben miner gnedigen herschafft zů im klagte als zů einem böswicht und verreter und 35 getrúwte wol, das derselb Heinrich Gunther sôlich missetat mit sinem lyb und leben verbessern sôlt, als das recht wer. Und ob Heinrich Gúnther sôlich missetät und verretery missjechen wolt, so zúge er das an sin eigen vergicht und andere

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kuntschafft; batte ouch die darumb ze hôren. Daruff Heinrich Gunther durch sinen fursprechen redt und antwurt: er bekannte wol, das er sich gegen miner gnedigen herschafft von Oesterrich úbersehen und also understanden hett das sloss Varnsperg hinzegeben und zů verraten; aber die von Basel hetten in mitt 5 irem gelt dahinder bracht, besunder Hanns Marstaller, Oswald Huttmacher und ein messerschmid von Basel, den er nit nemmen könd, hettend im zů Rinvelden in der herberg zů der Sonnen darumb ettwas gelts geben und gesprochen, er mocht sôlichs mit eren wol thůn; und retd fúrer durch sinen fúrsprechen, 10 er begerte, das man im die vergicht so er gethan hett verlesen wolt, stünde sy denn in massen er die gethan und verjechen hett, so wôlt er ir aber gichtig sin, stůnde si aber anders und geburte im ettwas darzů ze redende, wôlt er ouch thun. Uff sölichs wart die vergicht nach erkantniss der urteil- 15 sprecher verlesen, die da vil und manigerley wort inhaltende und under anderm wysende was, wie Hanns Marstaller ein soldner zu Basel, Oswalt Hüttmacher und ein messerschmid ouch von Basel, der aber mit dem namen nit genempt was, dem genanten Heinrichen Günther zů Rinvelden in der her- 20 berg zu der Sonnen gelt geben und einen anslag mit im gethan hettend, das er denen von Basel und Liestal in das sloss Varnsperg helffen und inen das in geben sôlt; sölichs ouch derselb Heinrich Gunther und Heinrich von Schelklingen darnach besunder vor unser frowen tag zer liechtmesz nechst- 25 vergangen understanden hettend ze tůnd und das Zielempen túrlin an dem sloss Varnsperg uff gethan und aber durch die andern wachter verschôket worden werent, das sy fliechen můstend, besunder einer in den ků stal, der ander in des pfaffenhus, und wer das heimliche wortzeichen sölichs anschlages, 30 das die hie uswendig vor dem sloss in die hend klopffen und die in dem sloss sy daby merken und verstan sôltend, dz sie da werend. Die selbe vergicht was ouch sust vil und manigerley innhaltende und wysende, das ich nachgeschribner notarius nit alles beheben nach darzů komen mocht, dz ich die hett mögen 35 abgeschriben. Und als nu sôlich vergicht verlesen und Heinrich Günther durch den richter gefragt wart, ob die vergicht stund in massen er die gethan und ob er sôlicher sachen schuldig war, als er die verjechen hett, das er da die warheitt sagen

sölte, antwurt Heinrich Gunther, er wer sôlicher sachen schuldig, wie die vergicht das wysete, dieselb vergicht stünde ouch, als sy stan sôlte; aber er getrúwte gott und dem rechten, das die so inn hinder sôliche sachen gebracht hettend ine billich 5 darinn lidigen und in sin fůsstapffen dretten sôltend und ob sy missjechen wölten, das sy zů im gesprochen hettend, er mocht semlichs wol tůn und es schadet im gantz núzit, so getrúwte er sy des mit sinem lyb ze wysen wie ein frommer knecht böswicht wysen sôlt; begerte daruff im sôlich wysung 10 ze erkennen und darzů tag und stund zesetzen etc. Daruff der streng, die frommen und wysen her Henman Offenburg ritter, her Wernlin Ereman alt oberster zunfftmeister und Claus Meder der obgenanten burgermeyster und retten zů Basel ratsfrúnd und botten mit junkherr Wilhelm vom Runsz dem 15 richter in gegenwúrtikeitt der urteilsprecher und sust allermengliches offennlich retdent: im wer wol ze wissent als Heinrich Gunther ouch Heinrich von Schelklingen und ein ander knecht zů Rinvelden und Varnsperg gefangen und etwas wort usserschollen werent, dadurch ir herren und frúnd von Basel 20 geschuldiget wurden, das sy ettwas untrúw durch sôlich knecht als von des slosses wegen Varnsperg understanden söltend haben, zů stund als sy sôlichs in landmans wyse fúrkeme, denn sy sust deszhalb kein eygenschafft vernemen könntend, schicktend sy ir treffennlich bottschafft und ratsfrúnd nemlich den 25 strengen hern Hannsen von Flachslanden rittere und die vorgenanten Wernlin Ereman und Clausen Meder zu dem wirdigen herren meyster Peter Chottrer probst zů Rinvelden und anwalt, ouch dem schulthesz und rêtten daselbs als amptlútten und undertanen miner gnedigen herschafft von Oesterrich etc., 30 liessend an die bringen, wie inen also in landmans wyse fúrkeme, das sy durch ettlich gefangen des schlosses halb Varnsperg ettwas untrúwen so sie deszhalb understanden söltend haben geschuldiget wurden; wer das also, das sy denn so güttig sin und inen sôlich schuldigung, wie die uff sy beschehen 35 wer zů erkennen geben woltend, so wöltend sy mit gott und der warheitt sôlichs verantwurten, das menglich merken und verstan sôlte, das inen ungüttlich bescheh. Sôlichs inen aber von meyster Peter, dem schulthesz und retten uff die zitt und darnach nie gelangen möcht. Darnach als min gnediger herre

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