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gen (*). Liegt nun der Grund des Fließens des Blutes des Januarius in der Annäherung seines Hauptes, welches noch dazu eine geflickte Nase (**)

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hat:

Der Jefuit Pietra Santa handelt weitläuftig davon in seinem Buche Thaumalia, oder von den beßåndig fortdatternden Mis rakeln der kathol. Kirche, womit er 3 Bände angefüllt hat. (**) In der Cavuciner - Kirche zu Puzuolo ist die Haupt- Büste desh. Januarius, welche die fromme Matrone, die das Blut dieses Heiligen aufgefangen hat, verfertigen, und an den danigen Orte, wo er nähmlich enthauptet worden ist, auffezen laffen. Vor dem Eingange gedachter Kirche lieser man: Divo Januario

Diocletiani fcelere obtruncato

Ne quod facri corporis fanguine maduerat
Solum, fine honore diutius maneret,

Neapolit. Civitas æré P. F.
MDLXXX.

Das in derselben befindliche, wohl gearbeitete Bruftbild, welches den h. Ianuarius vorzustellen geglaubt wird, soll von einem heidnischen Künstler auf bloßes Bedeuten der Mas trone, welche des Januarius Blut aufgefangen hat, vers fertigt worden seyn. Nach diesem Bufto, gleich als nach eis nem Original, richten sich alle Bildhauer und Mahler, wels che diesen Heiligen abbilden wollen. Die Nase dieser Statue hat Gelegenheit zu einer erbaulichen Legende gegeben. faracenischen Seeräuber sollen nähmlich, bey einer ehemahlis Die gen Verwüstung dieser Gegend, auch an gedachter Statue jus gleich ihre Ruchlosigkeit ausgeübet, und ihr die Nase abges Ichlagen, selbige auch so gar mit zu Schiffe gefangen wegges führet haben. Ein entseglicher Sturm, welcher fie hierauf überfallen, habe ihr Gewissen so rege gemacht, daß sie sich entichlossen, folches abgebrochene Stück vor Angst in die See zu werfen. Die Bürger zu Napoli, wie sie den beklagenswers then Verlust wahrgenommen, den man der Ehrlichkeit und bem guten Nahmen ihres großen Patrones zugefüget, hätten fofort, zu deffen Wiedererfeßung, die schönsten Nasen von vers fchiedenen der berühmtesten Bildhauer verfertigen laffen; als lein, es habe keine einzige neu verfertigte Nase weder sich an das Bild schicken, noch daran fest sigen wollen, ob man gleich allen möglichsten Fleiß und Sorge daben angewandt hätte. Endlich hätten die Fischer bemerkt, daß fie ein Steinchen, wels ches fie öfters als unnüß wieder in die See geworfen, allejçit in ibren Neßen mit heraus bråchten, daher fie Gelegenheit ges nommen, es für dasjenige, was es wirklich war, zu erkennens wie es denn auch ohne die geringste Hülfe von Menschenhans den, so bald man es dem gestümmelten Gruftbilde des h. Jas

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hat: fo liegt er bey den übrigen in den Festtagen, oder, wie behm Johannes, in der Lesung der Messe von sei ner Enthauptung. Welche Thorheit!

Von

nuarius genähert, fich augenblicklich an den mangelhaften Ort begeben, und auf solche Art die vollkommene Nase, wors an der Riß, wo die Absonderung ehemahls vorgegangen, nur ein wenig zu sehen ist, wieder hergestellet habe.

An eben dieser Statue jeigt man unter dem einen Orte Die Narbe und das Merkmahl einer Peßbeule, welche dieses marmorne Brusßbild vor der im J. 1656 entstandenen großen West bekommen haben soll, um dadurch solche Landplage vors zubedeuten. Was solche Kostbarkeiten, welche von keiner Se ete geringe geachtet werden, betrifft: so sieht man an dem Ringe dieses Bildes einen Rubin von der Größe einer mittels mäßigen Muskatennuß, und etliche große Smaragden an eis nem Kreuze, welches auf der Brust hängt. Gegenüber hefins den sich auf einem Steine etliche rothe Flecken, welche von dem Blute des h. Januarius herkommen felen. Im J 1697 ließ der Cardinal Giacomo Cantelmi den Hauvtaltar mit einem schönen marmornen bas-relief, welches den Märtes rertod des h. Januarius vorstellt, und durch den berühmt ten Bildhauer Vaccaro perfertiget worden ist, ausgieren, woben folgende Inscription zu lesen ist:

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Von dem diesem Heiligen zu Ehren gestifteten Rits terorden, f. den folgenden Artikel.

Lettre concernant la relation du iniracle de la liquefaction du fang, operé à l'imitation de celui, qui fe pratique à Naples au fang prétendu de St. Janvier, à Berl. ce 28 Janv. 1734, ft. in Mifcellan. Duifburgenf. To. II. Fafc. 1. Amft. & Duisb, 1734, 8. S. 195, f.

6. auch Biblioth. Germanique, A, 1734, To, XXIX, à Amft. 1734, 8... 195, f.

Berlin. Realschulzeit. v. J. 1753, S. 991, f. und v. J. 17541
G. 572, f.

J. G. Reyslers Reisen te. 2 B. Hannov. 1776, gr. 4. Sa
794, f. und 849, f.

(Löhe) Die Ehre Gottes aus der Betracht. des Himmels und der Erde, z B. Nürnb. 1778, gr. 8. S. 337, fgg.

J. G. Volkmanns Nachrichten von Italien, B. Lpz. 1778,
gr 8. G. 122, fog.

J. S. Halle Magie, Berl. 1783, gr. 8. S. 96, und 108.
De redivivo fanguine D. Januarii Epifcopi & Martyris tripartitum
opus, Auct P. JO. DOMINICO PUTIGNANO. Pars prior, de
fanguine ebulliente. Pars altera, de fanguine præfagiente. Neap.
1723. 1725. 4. 2 Voll. 406 S. f. Memoir, de Trev. Janv. 1726.
6.23-49.

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Das

Januarius Orden. Der Ritterorden des heil. Januarius zu Napoli, ist, diesem Heiligen zu Eh. ren, im J. 1738, d. 3 Jul. von Don Carlos, dem damahligen Könige bender Sicilien gestiftet, und die Anzahl der Ritter ungefähr auf 60 geseßt worden, die entweder aus königlichen, fürstlichen, oder markgråflichen und gräflichen Familien herstammen. Ordenskreuß ist ein goldenes, achtspißiges, weiß emas illirtes Kreuk, in dessen Mitte das Bildniß des h. Januarius, als Patrones dieses Ordens, in bischöfe lichem Habit, zu sehen ist, in der linken Hand das auf? geschlagene Evangelienbuch, darauf eine Phiole oder Flasche mit dem, im vorhergehenden Artikel erwähns ten, berühmten Blute dieses Märterers steht, haltend, mit der rechten aber den Bischofsstab umfassend. In jedem der vier innern Winkel des Kreußes erblickt man eine goldene Lilie. Dieses Kreuk tragen die Ritter schief von der rechten Schulter nach der linken Hüfte ju, an einem handbreiten, gewässerten leibfarbenen

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Bande,

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Bande, zum Andenken des gewaltsamen Todes, wel: chen dieser Bischof hat ausstehen müssen (s. oben, S. :77). Ueberdies tragen die Ritter dieses Ordens noch einen achtspißigen, mit Strahlen gestickten silbernen Stern auf der linken Brust, dessen vier Mittelspitzen långer sind als die Eckspiken. Auf diesem Stern ist ein viereckiges silbernes Kreuß mit einer goldenen Eins fassung, darauf mit goldenen Buchstaben die Ordens: Devise: IN SANGUINE FOEDUS zu lesen, und. zwar so gefeht ist, daß in dem Ende zur Rechten: IN SAN, oben GUI, zur Linken NE FOE, und unten DUS zu sehen ist; in den vier Winkeln des Kreußes prafentiren sich vier mit Gold gestickte Lilien. Sig. 1634. Die Ceremonien - Tracht oder der Ordens. Habit der Ritter ben vorfallenden Solennitåten, ist ein purpurfarbener mohrener Mantel, welcher über und über mit goldenen Lilien gestickt, mit perlfarbenem Taffet gefüttert, auf Hermelinart mit schwarzen Fle cken untermischt, und mit zwey langen über den Leib 'herunter gehenden Bändern oder Schnüren von Seide und Gold geziert ist. Der Hut ist von schwarzem Sammet, und mit einer weißen Feder versehen. Der Leibrock, die Weste und Beinkleider, bestehen aus Drap d'argent mit weißem Grunde. Auf dem Rocke sowohl, als auch auf der linken Seite des Mantels, ist der Ordens: Stern angehefter. Der König ist alles zeit Großmeister.

Janus, war ein alter König in Italien, welcher den Saturn, als dieser von seinem Sohne Jupiter aus dem Himmel verjagt war, freundlich aufgenommen, und dafür vom Saturn die Gabe erhalten hatte, in die Zukunft und in das Vergangene zu schauen; daher er zwen Gesichter gehabt haben soll. Nach seinem Tode wurde er unter die Zahl der Götter verseßt. Man bildet ihn ab, wie er in der einen Hand einen Stab führt, als Vorsicher der Landstraßen; und wie'

er

er in der andern Hand einen Schlüssel hält, als Ere finder der Thüren und Schlösser; eben dieser Schlüssel schloß die Jahre auf und zu. Numa Pompilius, zweyter König in Rom, ließ dem Janus einen Tems pel bauen, den man zu Kriegszeiten verschlossen hielt, in Friedenszeiten aber offen ließ. In einem Zeitlaufe von 700 Jahren war dieser Tempel nur zwey Mahl verschlossen.

Das Janus-Seft, Fr. Januales, wurde zu Rom d. 1 Jan. mit Tanzen und andern öffentlichen Luftbar: keiten gefenert. Die römischen Bürger erschienen an diesem Tage in ihren schönsten Feyerkleidern, und zos gen in Procession, unter Vorantretung der Bürgers Meister, in ihrem Ceremonien: Habit, in das Capi tolium, dem Jupiter zu opfern. Man machte einans der Geschenke, wünschte einander recht viel Gutes, und nahm sich sehr in Acht, irgend ein Wort zu sagen, welches von unglücklicher Bedeutung seyn könnte. Zugleich opferte man auch dem Janus Feigen, Date teln und Honig, als ein Sinnbild der Fruchtbarkeit des bevorstehenden Jahres.

Janus-Fisch, oder Messerfisch, holl. Mesvifch, IkanPilau des Balentyn, Amphifilen cauda recta Seba. Centriscus fcutatus, dorfo loricato lævi Linn. An dies fem kleinen amboinischen Fische läuft sowohl die Schnauze, als auch der Schwanz, lang gestreckt und fpißig aus; den Rücken bedeckt ein knochiger Panzer, welcher sich hinten in einen Stachel endigt. Messers Sisd heißt er, weil sein Körper wie ein bauchiges Messer gestaltet ist, woran man sich den Rüssel als die Spike des Messers vorstellt. Die Nahrung scheint er bloß durch Saugen an sich zu ziehen, indem die Schnauke fast keine Kiefer hat. An dieser Schnauße fangen unten zwey, wie Gold glänzende, Häutchen herab, welche bis zum Bauche fortlaufen, wo sich eis ne bis zum Schwanze reichende Bauchflosse erhebt. $ 4

Japan

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