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vallen und begriffen wurden, von dem oder den sullen si veglichem anvaller und klager des rechten gehelffen und richten nach derselben irer stat recht und gewonheit erberlich und unverzogenlich an alle gevård.Swaz lewt ouch die vorgenanten burger von Ratolfs Celle nach derselben stat rechten, freyheiten und gewonheiten zů in in dieselben stat ze burgern emphangen habent oder hienach emphahent, die iar und tag unangesprochen, alz recht ist, bei in rubiklich und unbekumbert vormals versezzen und beliben sind, oder hienach versizend und beleibent ungevarlich, die und ir leibes erben sullent ewiklich desselben purchrechts geniezzen und bei in und irem schirme und rechten mit allen friheiten, diensten und gewonheiten beleiben rubiklich alz ander ir alten ingesezzen burger, an aller menichlichs irrung und widerred ungevarlich. Ouch geben wir in dem namen alz da vor der egenanten stat und allen burgern und burgerinn daselbs ze Ratolfs Celle ewiklich sollich friheit und recht von besundern gnaden, daz si fur ir herschaft oder fur ir dhaine gegenwertigen oder chünftigen vôgte, phleger oder besiczer nicht phant sein und weder ir leibe noch ir güter umb geltschuld noch umb ander sache fur ir herschaft oder ir phleger und vogte oder besitzer von yemanne an dhainen stetten gevangen, aufgehebt und genomen, verboten oder bekumbert werden sullen in dhainen weg. Wer ez aber daruber tet wider die friheit und recht, die wir in daran sunderlich gegeben haben, der wizze, in unrecht getan haben und ouch gebunden sein in ze widertun genczlich und ouch abczelegen und ze pezzern alle die schaden und smêche, die si davon emphiengen. Darumb si danne recht habent und in erloubt sein sol, yedem man, der si wider dise ir freyheit also besweret hette, anzegreiffen und ze phenden allenthalben alz lange uncz daz si desselben haubtguts und schadens gar und genczlich bekoment, an alles geverd. Nyemanne davon under allen richtern und andern lewten, in welichen wesen, wirden oder eren die sein oder werden, sei erloubt, wider alle oder dhaine dise vorgeschriben artikel und stuke, die wir den egenanten burgern und der stat ze Ratolf Celle ze besundern freiheiten und rechten, durch bett willen der vorgenanten irer herschaft, ewiklich gegeben haben, ze tůnde oder sie daran ze irrende alleklich oder bei tailn in dhainen weg. Wer ez aber daruber mit frêvelicher geturstikeit uberfüre oder tête, der wizze darumb vervallen

swerlich in unser, aller unser nachkomen und des römischen. reichs zorn und ungenade und darczů nach yeklicher gicht in puezz und penne fumfczig marken lauters und lôtiges goldes, des der halbtail in unser und yeklichs unser nachkomen an dem römischen reiche kunigliche oder keyserliche kamer und der ander halbtail der egenanten gemainen stat ze Ratolfs Celle gevallen soll an alle irrung und widerred ungevarlich. Wêre auch oder wurd yemant so frêvel und unwizzenhaft, daz er alle oder dhaine der vorgeschribnen unserr gnaden und gesaczte uberfüre und in die egenante pene verviele, also daz er wider dieselben friheit der burger ze Ratolfs Celle gemainlich oder ir dhainem besunder, ez wêrn man oder fröwn, umb leib oder umb gut, wenik oder vil, von dhainerlai sache wegen, auf dhain fremd gerichte auzzerhalb der egenanten irer stat låde oder zuge in dhainen weg, so mainen und wellen wir in dem namen alz davor und seczen ouch wizzentlich ze einem ewigen rechten den egenanten burgern, daz alle solich ladung und verchûndung, recht und urtail, die wider si also gelaittet und gesprochen wurden, uppig und irrig, kraftloz und machtloz, getottet, vernichtet und abe sein sullen genczlich und ewiklich, wan wir si denne alz ouch nu fur uns und unser nachkomen abnemen, vernichten und tôtten wizzentlich mit kraft dicz gegenwürtigen unsers keyserlichen briefs. Und wellen ouch, daz yeklicher, wer daruber die vorgenanten burger auf dhain gerichte auzzerhalb irer stat ladet und da uber si fraget, richtet oder ertailet, zu der vorgeschriben pene und bůzze gebunden sei, denselben purgern ze Ratolfs Celle abzetragen, ze geben und auzzerichten genczlich allen den schaden, darin ir dhainer besunder oder si all gemainlich von solicher auzwendiger ladigunge und gerichten wegen ymmer choment in dhainen weg, darumbe sie ouch yeklichen, der si also wider die vorgeschriben ir freiheit bekumbert, angreiffen und phenden mugent, alz lang und alz vil untz daz si desselben irs schaden zu choment genczlich an all geverd. Mit urchund dicz briefs, versigelt mit unserr keyserlichen maiestat anhangdem insigel. Geben ze Wienn an mentag vor sand Michels tag, nach Christi gepurd dreuczehenhundert iaren und darnach in dem zwai und sibenczigistem iare unserr reiche in dem siben und zweinczigisten und des keysertůms in dem achtzehenden jare.

Perg. Or. An einem Pergamentstreif hängt das Siegel des Kaisers (III B 2 b) aus ungefärbtem Wachs mit rothem Rücksiegel (II A) abgeb. bei Heffner Taf. XI No. 83 und Taf. X No. 84 wenig beschädigt. Unten rechts auf dem Bug: Per Cesarem P. Jaurensis. Auf der Rückseite: (Registraturzeichen) Johannes Saxo. Die Urkunde scheint durch Feuchtigkeit gelitten zu haben, so dass die Farbe der Schrift fast grün geworden ist. Der Text der Urkunde liegt uns ausserdem noch vor in zwei Vidimus des Hofgerichts zu Rottweil d. d. 1494 Juni 19. u. 1523 Ap. 14. Nicht bei Böhmer-Huber.

1376. April 23. Schaffhausen. Herzog Lupolt von Oesterreich ertheilt, zugleich im Namen seines Bruders, Herzog Albrecht, den Bürgern von Radolfzell, in Anerkennung des Aufwandes, den sie gemacht, um von den von Homburg gelöst zu werden und wieder zum Hause Oesterreich zu kommen, die Zusicherung, „daz wir si furbazzer in unsern handen halten und si nicht mer versetzen noch beschetzen wellen noch sullen an iren guten willen“ und verspricht, sie bei allen ihren Rechten, Freiheiten und Gewohnheiten und bei allen Briefen, die sie von ihnen und ihren Vorfahren haben, erhalten zu wollen. Geben ze Schafhusen an sand Jorgen tag nach Krists geburt drutzehen hundert darnach in dem sechs und sibentzigisten jare. Perg. Or. Siegel abgefallen. Die Schrift ist durch Feuchtigkeit an mehreren Stellen völlig unleserlich geworden. 8.

1376. April 30. Radolfzell. Derselbe ertheilt der Stadt Radolfzell das Privileg, dass sie alle in ihrem Zwing und Bann Wohnenden zur Steuer heranziehen solle, und andere Freiheiten. 9.

Wir Lupolt von gots gnaden hertzog ze Österrich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol || etc. veriehen und tůn kunt offenlich mit disem brief fur den hochgebornen fursten unsern lieben || bråder hertzog Albrechten, unsselb und unser erben. Wan uns unser getruwen, die burger von || Ratolfscell grozz truw und dienst daran getan habent, daz sie sich vaste und swerlich mit stur und schatzung angegriffen habent darumb, daz si wider zu unsern handen kemen und von den von Honburg, der phand si sind, geledigt wurden, haben wir in solich gnad getan, als hernach geschriben stet: Des ersten, daz alle, die in ir twing und bann gehörent, si sein phaffen oder layn, edel oder burger, mit in leiden sulln an der schatzung und in die helffen ze tragen, und was gåtter in irem burgfride ligent, und sunderlich die dörffer Beringen, Überlingen und Rüti, daz die ouch daran mit in liden. Item daz die sturen und ander gelte und nutzen der statt und der dörffer dienen sullen die nechsten kunftigen sechs iar und

1 Vgl. unten No 10 und 11.

darnach untz an des obgenanten unsers brüders, unser und unserr erben widerruffen. Dieselben zit sullen wir si ouch alles dienstes und raysen uberheben, es wer denn daz ein gemein raisen in dem land ufstånd. Item daz die torr daselbs ze Ratolfscell meniklichen offen sin mit lib und gut, darin und darus ze varen. Ouch meinen wir, daz der vogte und die burger kein bruggů uber der statt graben daselbs ze Ratolfscell in die burg machen lazzen. Mit urkund ditz briefs, geben ze Ratolfscell an mittwochen vor Philippi und Jacobi der heiligen zwelfbotten nach Kristi geburd drutzehenhundert jar darnach in dem sechs und sibentzigisten jare.

Perg. Or. mit dem an einem Pergamentstreifen anhängenden Siegel des Ausstellers aus rothem Wachs, rund, fünf Schilde mit den Landeswappen (Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain, Tirol) die Spitzen nach der Mitte gekehrt, wo sich ein Stern befindet. Umschrift: † LEOPOLDVS DEI GRATIA DVX AVSTRIA ATC.

1376. Nov. 11. Rudolf von Homburg quittiert der Stadt Radolfzell über 4000 Gulden, um welche Summe sie ihm von der Herrschaft zu Oesterreich verpfändet war. 10.

Ich Rudolf von Honburg, wilent lantcommendur tusches ordens, tůn kunt und || vergih offenlich mit disem brief, als min gnådigen herren von Österrich bevolhen hand || den burgern ze Ratolfcell, dz su sich von mir lösent mit sovil gelz als su mir || verseczt sint, da vergih ich offenlich mit disem brief, dz ich von den selben burgern von Zelle an der selben losung gewert bin vier tusent guldin. Der haind su mich zwaiger tusent gewert mit parem gelt und für die andern zwai tusent guldin haind si mir geben ze ainem lipding vier hundert guldin jårlichs gelz. Und hierumb so sagen ich die obgenanten min herschaft von Österrich und die burger von Zelle und alle ir erben und nahkomen der vorgeschriben vier tusent guldin an der vorgeschriben losung quit, ledig und loss, doch mir allweg unschädlig an dem vorgeschriben lipding. Mit urkund diss briefs, geben versigelt mit minem angehenktem insigel, nah Cristus geburt druzehenhundert jar darnach in dem sehs und sibenzigosten jar an sant Martistag.

Perg. Or. Siegel abgefallen.

1377. März 20. Schaffhausen. Herzog Leopold von Oesterreich bekennt, der Stadt Radolfzell 1336 Gulden zu schulden und verspricht,

mit dieser Summe einen Theil der Forderung des Landcomturs von Homburg an die Stadt auszugleichen.

11.

Wir Lupolt von gots gnaden hertzog ze Österrich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol etc. || bekennen und tun kunt offenlich mit disem brief, daz wir unsern getrewen, den burgern gemeinlich ze || Ratolfscell gelten sullen und schuldig sin drutzehenhundert und sechs und drizzig gulden, als hernach geschriben stat: des ersten so habent si ze Costentz vier hundert phunt haller houptgůt und zway hundert phunt haller schadens von des hofs wegen, den wir daselbs ze Ratolfscel hatten, fur uns gegeben; item umb dem, der uf unser vesten komen ist, achtzig phunt haller; item dem lantcomentur ze Honburg fur die nutz, die wir uber uns genomen haben, vier hundert guldin; item umb kost, do der wichsler die Burguner von Venedy her us der reise bracht, vier und achtzig guldin; item von des von Fridingen wegen, daz wir ouch uber uns genomen haben, hundert und achtzig gulden. Da geloben und verheizzen wir, daz wir dasselb gelt dem egenanten lantcomentur von Honburg an den drin tusenten guldin, die si im schuldig sind, unverzogerlich wellen richten und bezalen heizzen auf das nechst zil ze sand Martins tag, der schirist kumpt, also daz si in des ubrigen gelts auch furderlich bezaln und richten, ane geverd. Mit urkund ditz briefs, geben ze Schafhusen an fritag vor dem palmtag nach Kristi gepurt drutzehenhundert jar darnach in dem siben und sibentzigistem jar.

Perg. Or. Siegel abgefallen.

1378. Mai 1. Prag. K. Wenzel verleiht den Bürgern von Radolfzell Privilegien betr. Erbrecht, Besteuerung, Abzug u. s. w.

12.

Wir Wenczlaw von gotes gnaden romischer kunig, zu allen zeiten merer des reichs und kunig ze Beheim, bekennen und tun kunt offenlich mit disem brieve allen den, || die yn sehen oder horen lesen. Wann der allerdurchluchtigister furste und herre, her Karle, romischer keiser, zu allen zeiten merer des reichs und kunig zu Beheim, unser || lieber herre und vatter, und ouch durch sunderlichen bete des hochgebornen Albrechten herczogen zu Ostrich, zu Steyern und zu Kernden, unsers lieben swager und || fursten, die burger der stat zu Ratolfsczelle, unser und des reichs lieben getrewen, so geneigig und undertenig befunden haben an uns und dem heiligen reiche,

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