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an die Inhaltsangaben, die sich auf der Rückseite befinden, verzeichnet und dies Verzeichniß als Festgabe des Gemeinderaths zu der erwähnten Versammlung dem Druck übergeben.

Am Schlusse dieser Druckschrift befindet sich die Angabe, daß im städischen Archiv zu Radolfzell noch einige Kisten mit nicht geordneten und nicht numerierten Urkunden aufbewahrt seien, die später nähere Besichtigung verdienen.

Von dieser Bemerkung nahm, nachdem die oben erwähnten Urkunden wieder in das General-Landesarchiv zurückgekommen und dort von dem verstorbenen Archivrath Dr. Gmelin sorgfältig repertorisiert worden waren, das General-Landesarchiv Anlaß, dem Gemeinderath von Radolfzell den Vorschlag zu machen, auch diese Archivalien nach Karlsruhe verbringen zu lassen. Der Gemeinderath ging auf diesen Vorschlag ein und im November 1881 wurden die Archivalien, circa 1200 Urkunden und eine namhafte Partie Acten, an das General-Landesarchiv abgeliefert.

Nachdem seither die Repertorisierung der Urkunden und Akten erfolgt ist, erscheint es zweckmässig und im Interesse der Landesgeschichte, eine summarische Uebersicht über den Inhalt dieser Archiv-Section zu veröffentlichen und gleichzeitig einige der wichtigsten Urkunden derselben ganz oder auszugsweise zum Abdruck zu bringen.

Es wäre zu wünschen, daß noch andere Städte. sich entschließen möchten, ihre Archive, wenn ihnen zu deren wissenschaftlicher Bearbeitung geeignete Kräfte fehlen, dem General-Landesarchiv zur Ordnung und Aufbewahrung zu überlassen.

v. Weech.

I. Urkunden.

A. Kaiserliche und Königliche Privilegien.

Originale: 1315 K. Friedrich (d. Schöne1); 1334 K. Ludwig IV. (d. Baier2); 1372 K. Karl IV.3; 1378, 1381 K. Wenzel1; 1404 K. Ruprecht5; 1413, 1415, 1418, 1434 K. Sigmund; 1439 K. Albrecht II.; 1441, 1455 K. Friedrich III.8;

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1487, 1490, 1494, 1501, 15061 K. Maximilian I.; 1522 K. Karl V.; 1527, 1559 K. Ferdinand I.; 1628 K. Ferdinand II.; 1652 K. Ferdinand III.; 1674 K. Leopold I.; 1707 K. Josef I.; 1712 K. Karl VI.; 1758 K. Maria Theresia; 1781 K. Josef II.; 1791 K. Leopold II.; 1793 K. Franz II.

Vidimus: 1429 Gf. Rud. v. Sulz (Urk. v. 1372, 1413); 1450 Stadt Ueberlingen (Urk. v. 1415, 1418); 1494 Gf. Eberh. v. Nellenburg (Urk. v. 1372, 1455, 1494); 1522 Landrichter im Hegau und Madach (Urk. v. 1494); 1523 Wilh. Wern. Frh. v. Zimmern (Urk. v. 1372, 1523).

B. Verhältnisse zu dem Erzhause Oesterreich.

a. Privilegien: Originale: 1376 Herz. Lupold2, 1455 Herz. Albrecht3, 1458 Herz. Sigmund, 1461 Herz. Albrecht, 1487 K. Maximilian I.4, 1568 Erzh. Ferdinand, 1614 Erzherz. Maximilian, 1626 Erzherz. Leopold, 1659 Erzherz. Ferdinand Karl.

Vidimus: 1458 Stadt Konstanz (Urk. v. 1455) Hans von Knåringen (Urk. v. 1458), 1489 Stadt Konstanz (Urk. v. 1458).

b. Blutbann: 1523, 1565, 1566, 1582 Erzherz. Ferdinand, 1602 K. Rudolf II., 1614 Erzherz. Maximilian, 1619 Präsident, Kanzler, Regenten und Räthe der vorderösterr. Lande, 1626 Erzherz. Leopold, 1636 Erzherz. Claudia, 1668, 1674, 1695 K. Leopold I., 1711 Pfalzgraf Philipp als Gubernator der vorderösterr. Lande, 1731 K. Karl VI.

c. Jagdrecht: 1529 Erzherz. Ferdinand5.

d. Rechtspflege: 1506 K. Maximilian I. (StrafgerichtsOrdnung).

e. Landeshoheit, Erbhuldigungen etc.; 1455 K. Friedrich III., 1488 Erzherz. Sigmund, 1490 Hans Jacob v. Bodman (Huldigung f. K. Maximilian I.), 1515 K. Maximilian (Verbot, in französ. Kriegsdienste zu treten), 1520 Hans Jacob v. Landau, 1520 Friedr. v. Heggelbach, 1523 Seb. v. Stetten (Huldigungen f. Karl V. u. Erzherz. Ferdinand), 1531 K. Ferdinand I. (Verbot, in fremde Kriegsdienste zu treten), 1551 K. Ferdinand I.

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f. Pfandschaft: 1462 Herz. Sigmund verpfändet der 2 No. 8. 3 No. 25. 4 No.

1 Abdruck unten No. 32 u. 34.

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5 No. 37. 6 Walchner, Chronik der Stadt Radolphzell S. 278 ff.

7 No. 27.

Stadt die Vogtei, Herzog Albrecht ertheilt dazu seine Genehmigung, 1551 K. Ferdinand I. verfändet der Stadt die Gefälle der Salzsteigerung zu Hall, 1567 Erzherz. Ferdinand verpfändet derselben ein Fünftel des Salzmaier-Amtes zu Hall, 1781 K. Josef II. bestätigt die durch die Verpfändung der Vogtei i. J. 1462 erworbenen Gerechtsame der Stadt, 1791 K. Leopold II. deßgleichen.

g. Schatzungsrecht: 1361 Herz. Rudolf gestattet die Besteuerung aller im Burgfrieden der Stadt Wohnenden1, 1366 Bestätigung dieses Rechtes durch Herz. Albrecht, 1376 Befreiung der Stadt und ihres Gebietes von Steuern auf 6 Jahre durch Herz. Lupold.

2

h. Schifffahrt: 1493 K. Maximilian I. verleiht der Stadt das Fahr über den Bodensee. 3

i. Schulden: 1377 Schuldverschreibung d. Herz. Lupold gegen die Stadt über 1336 fl., 1394 die Stadt bezahlt 530 fl. aus einer Forderung des Grafen Rudolf v. Werdenberg an Herz. Lupold von Österreich, 1399 ebenso 900 fl. an Konrad von Stoffeln, 1478 Schadlosbrief des Erzherz. Sigmund wegen übernommener Bürgschaft gegen Graf Joh. v. Thengen für 3500 fl., 1486 Hans Wernher von Zimmern übernimmt diese Verpflichtung, 1490 Schadlosbrief K. Maximilians wegen einer Schuld von 2000 fl., 1525 Christof Gf. zu Nellenburg und Herr zu Thengen entläßt die Stadt der 1478 übernommenen Bürgschaft, 1551 Schadlosbrief des K. Ferdinand I. wegen einer Bürgschaft für 500 fl., 1561 deßgleichen für 6000 fl.

k. Wappenverbesserung: 1526 Erzherz. Ferdinand verleiht der Stadt zur Belohnung ihrer Haltung im Bauernkrieg eine Verbesserung ihres Wappens.5

1. Zollrecht: 1479 Erzh. Leopold bestätigt der Stadt das Recht, den Nellenburger Landzoll in dem Böhringer Furth zu sammeln, 1514 K. Maximilian I. gewährt Erhöhung des Kornzolls, 1555 K. Ferdinand I. gewährt Erhöhung des Korn- und Brückenzolls am Seethor, 1573 ebenso Erzherz. Ferdinand, 1605 deßgleichen Erzherz. Maximilian Erhöhung des Brückenund Sackzolls.

C. Verhältnisse zur Abtei Reichenau.

a. Privilegien: 1344 Bestätigung des der Stadt i. J. 1 Abdruck unten No. 4. - 2 No. 9. 3 No. 31. + No. 11. 5 No. 36. 6 No. 35.

1267 von Abt Albert verliehenen Freiheitsbriefes durch Abt Eberhard', 1381 deßgleichen durch Abt Heinrich, 1384 durch Abt Mangold, 1386 durch Abt Werner, 1403 durch Abt Friedrich, 1427 durch Abt Heinrich, 1428 durch Abt Friedrich, 1464 durch Abt Johann, 1493 durch Abt Martin.

b. Münzwesen: 1399 Abt Wernher verleiht dem Bürger von Radolfzell Hans dem Trullinger und seinen Erben das Münzmeisteramt zu Radolfzell (rücklösbar nach dessen Tod mit 20 Pfund Pfennig), 1425 Abt Friedrich genehmigt den Verkauf der Münze und des Münzmeisteramts zu Radolfzell durch Frau Dorothe, Hans Trüllingers Wittwe und deren Söhne an die Stadt R., 1428 Abt Johann überträgt auf 12 Jahre das Münzrecht der Abtei an die Stadt R.3, 1482 Revers des zum Münzmeister in Radolfzell angenommenen Goldschmids Hans Nythart von Konstanz gegen Abt Johannes von Reichenau.4

c. Burg, Ammannamt und Zoll: 1421 Revers der Stadt gegen Abt Friedrich bei Verpfändung der Burg und des Ammannamts zu Radolfzell um 1800 fl. an die Stadt", 1538 Abt Marcus überläßt die pfandschaftsweise bisher der Stadt R. zustehende Burg nebst Ammannamt und Zoll gegen Aufzahlung weiterer 1300 fl. derselben zu eigen. (Mehrere Stücke.)

d. Schulden: 1491 Schuldverschreibung des erw. Abts Martin über 500 fl. und Schadlosbrief betr. des Klosters an die Stadt verpfändete, aber auch anderweit belastete Gült zu Tuttlingen.

D. Andere das gesammte städtische Gemeinwesen betreffende Urkunden.

a. Abzug: 1583 Declaration über das in der Landgrafschaft Stühlingen übliche Abzugsgeld (d. 10. Pfennig).

b. Bürgerannahme (Satzbürger) und Aufgabe des Bürgerrechts: Reverse und Verträge: 1490-1695 Hans Jacob, Hans Conrat und Hans von Bodman, Jörg Knöringer', Frh. Franz Dominicus v. Praßberg, Marx und Burkhard v. Reischach zu Hohenstoffeln, Amalia v. Schinen Wittwe und

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deren Sohn Hieronimus von Mandach, Hans Caspar von Ulm zu Wangen, Macharius Vogt. 9 St.

c. Depositen: Deponierte Urkunden, Verträge, Zinsbriefe, Laden. 1472-1619. 19 St.

d. Dienste: 1666 Bestallung des Roman Raßler von Luggaris zum städtischen Kaminfeger, 1777 Bestallung des Dr. med. Andreas Benz zum Stadtphysicus.

e. Erbschaften: Testamente, Ausfolgung von Erbschaften, Erbschaftsstreitigkeiten 1439-1627. 12 St.

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f. Gemeindegut: Ankauf von Liegenschaften durch die Stadt. 1391 Das Holz, genannt, das Schläcli", ob dem „Grût" gelegen, neben dem Stadtwald, genannt das Tenn" von Joh. und Ulrich von Friedingen zu Krähen.1 1421 Hofstätte des Chorherrn Wilhelm Dietrich zur Erbauung eines Rathhauses und Kornhauses (Genehmigung durch Abt Friedrich von Reichenau).2 1462 Den Kelnhof betr. (Vidimus des Abts Johann v. Reichenau einer Urkunde d. d. 1265 Oct. 7.). 1545 Ankauf von Haus und Gütern der nach Solothurn übersiedelnden Agnes Offenburgerin, Alex. Ulmers Witwe und ihres Sohnes. 1573 Deßgleichen von Caspar v. Rottenberg. 1600 Degleichen von Hans Gaudenz von Raittnau und seiner Ehefrau Agnes geb. Vogt.

g. Handel:

1534 und 1543 Uebereinkommen mit den Städten Lindau, Konstanz, Ueberlingen, Schaffhausen u. Stein a. Rh. wegen des Kornkaufes.

h. Jagdrecht: 1529 s. oben B. c. 1569 Vertrag mit Konrad v. Bodman zu Homburg wegen des Hegens und Jagens in den Hölzern Altenbol und Oberholz.

i. Kriegssache: 1526-1529 Bauernkrieg. Entschädigung der Stadt und des benachbarten Adels 1526 durch kais. Commissare (Or. u. Vid. von 1529), 1529 K. Ferdinand, s. auch oben B. c. u. k.

k. Landschaftssachen: 1532 Landtagsabschied von Weingarten. 1552 Vollmacht für den Vertreter der Stadt auf dem Landtag zu Ehingen (H. Vorster). 1563 Instruction f. d. Vertreter der Stadt auf dem Landtag in Konstanz. 1565 Vollmacht f. d. Vertreter der Stadt auf dem Landtag zu Ehingen (Bürgerm. H. L. Köllin). 1566 für Altbürgerm. H.

1 No. 14. 2 No. 21. 3 Walchner S. 306.

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