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1455. März 24. Radolfzell. Erzherzog Albrecht von Oesterreich bestätigt aus Anlass der abermaligen Subjection der Stadt Radolfzell unter das Haus Oesterreich alle Rechte und Freiheiten derselben. 25.

Wir Albrecht von gotes gnaden ertzhertzog ze Österreich, ze Steir, ze Kernden und ze Krain, herr auf der Windischen march und ze Portnaw, grave ze Habspurg, zu Tyrol, ze Phirt und ze Kyburg, marggraf ze Burgow || und lantgraf in Ellsatz, bekennen fur uns, unser erben und nachkomen, fursten von Osterreich, mit dem brief: als die erbern, weisen, unser getrew, lieb burgermaister, rate und burger gemaincklich der stat zu Ratolffzell am Undersee vor zeiten in unsrer vor

vordern seliger gedechtnuß fürsten von Österreich vogtey handen und scherm gewesen sind und aber in zeiten des hochgebornen fürsten, unsers lieben vettern, hertzog Friedrichs, auch hertzogen ze Österreich etc. löblicher gedechtnuß gescheffthaissen und gebieten mit andern stetten, landen und lewten zu des heiligen reichs handen komen sind und aber yetz durch geschefft und erlaubnuß des allerdurchleuchtigisten fürsten und herren, hern Fridrichen, römischen kaysers, unsers gnedigen lieben herren und bruders, auch hertzogen und herr der obgenanten land, wider in unser vogty schirm und hand in namen gemains haws Österreich von aygem irem gåten willen komen und getretten sind, das wir dieselben unser burger zu Ratolffzell, gemain statt und alle inwoner daselbst, auch alle ir erben und nachkomen mit lib und irem gåt gnediclich widerumb in unser, unserer erben und nachkomen, fürsten des haws Österreich vogtey, hand, schirm und gnad aufgenomen und alle ergangen sachen gen in allen und ieglichem besunder, gar und gentzlich gnediclichen verczigen haben und emphahen sy also in unser gnade, vogtey, hand und schirm fur uns, unser erben und nachkomen wissenlich mit dem brief. Und auf das von diemütiger bete, die sy an uns gelegt haben, haben wir, nach rate unsrer rete, der egenanten unsrer stat und burgern zu Ratolffzell und iren nachkomen für uns, unser erben und nachkomen, auch gemain haws Oesterreich, vernewt, confirmiert und bestått, verneuen, confirmieren und besteten in auch wissenlich in craft des briefs alle weld, holtz, veld, alment, wonn, waid, zwing, benn, viertail und zubergelt, auch ungelt und alle ander ir zins, rent, nutzung, nichtz außgenomen, wie sy das biz auf disen hutigen

tag herbracht und genossen haben oder hinfür mit unser, unsrer erben und nachkomen wissen, willen und erlaubnus aufsetzen möchten, darzu alle ir freyhait, priefileyen, brief, handvesten, recht und güt, gewonhait, die sy von dem heiligen reich, auch unsern vorvordern seliger gedechtnu, den fursten von Österreich und von dem gotzhaws von Aw genossen, gehabt und mit guter gewonhait herbracht haben, also das sy und ir nachkomen die furbasser ewiclich innemen, haben, nutzen, niessen, besetzen und entsetzen sullen und mügen, von allermeniclich ungehindert. Wir haben auch den egenanten unsern burgern und inwonern unsrer stat Ratolffzell und irn nachkomen fur uns, unser erben und nachkomen vergönt und bestet wissenlich in craft des briefs ainen freyen zug in der maß, das die tor daselbst allermeniclich mit leib und güt darin und daruß zeforn zu allen zeitten offen und unversagt sein sullen, als sy des von dem gotzhaws von Aw auch gefreyt und herbracht sind, on geverd. Wir haben in auch die gnad getan, das sy und ir nachkomen hinfur allwegen ainen burgermaister, rate und richter, auch alle ander ir ambter und gericht haben ze besetzen und ze entsetzen, außrichten und ze handeln, als das notdurfftig und uns und in erlich und nutzlich ist, von meniclich ungehindert. Und nachdem sy langezeit in grossen kriegen gewesen sind, haben wir in yetz zugesagt die nagsten sechs jar nach einander volgend raysens zuvertragen ungeverlich. Und umb der ursach willen, damit sy hinfur dester minder mit amptleuten ubersetzt, gedrungen und beswert werden, haben wir in auch die sunder gnad getan in craft des briefs fur uns und unser erben, sy und die benante unser stat und ir nachkomen mit kainem obervogt, verweser, ambtman, noch phleger nyemer zu ubersetzen anders dann das sy und dieselb unser stat zu allen zeiten under uns, unser nachkomen und unser landvogt gehören und nyemand anderm verbunden noch gewertig sein sullen. So dick und als offt sich auch fugte, das sy uns, unser erben und nachkomen, fürsten von Österreich oder von unsern wegen ainem landvogt huldung und sweren tun, so sullen wir, unser erben oder unser landvogt, den sy also huldent und swerent, in dabey allweg bestetung tun und des brief geben aller ir freyhait, sy bey allen und ieglichen iren rechten, freyhaiten, gnaden und gåten

gewonhaiten beleiben und ungedrunger zu lassen in der maß, daz huldigung, sweren und bestetung mit ainander zugeen sol ungeverlich. Furer haben wir der benanten stat zu Ratolffzell und iren nachkomen um deswillen, das sy hinfur ewiklich dester bas an uns und dem haus Österreich bleiben und uffgehalten mugen, die gnad getan und gegônt, ob es sich fugte, das kain regierender furst von Österreich oder sunst ainer wesentlich sitz hielt in disen obern landen hie dishalb des Arln und Verren, es wer von abgangk wegen oder das wir und unser erben in den andern landen enhalb des Arln und Verren wesen hielten, das sy dann zu den selben zyten erbern schirm und ungevarlich buntnuß an sich nemen und verbinden zu der ritterschafft oder andern von stetten, damit sy sich selbs dester bas in frid aufhalten můgen, doch uns, unsern erben und dem haws Österreich allwegen an allen unsern rechten und herlikaiten daran gantz unvergriffen und unschädlich, on alle geverde. Darzu haben wir den vorgenanten unsern burgern und inwonern unsrer statt Ratolffzell und iren nachkomen von sundern gnaden die gnad geton umb das, daz sy mit gütem willen widerumb zu uns und dem haws Österreich getretten sind, das wir, unser erben und nachkomen ainen undervogt mit wissen, willen und rat des rats zu Ratolffzell ainen burger in der stat setzen und nemen wellent, der uns dan von vogtey wegen swern und den ban uber das blut von uns und unsern erben emphahen sol, als sich das geburt. Und die vell, so von den großen und klainen gerichten vallen und hinfur yemer gefallen mågen, sovil uns der zugehören, sollen allwegen zu der stat baw gekert und von den reten ingetzogen und durch sy an der stat baw verbawt werden on geverde. Wir wellen sy ouch bey irn gewondlichen stewrn und vogtey rechten gnediclich bleiben lassen und sy daruber verrer nit schatzen, trengen noch nôten in kain weg, dann mit irem guten willen. Dartzu so tun wir in die gnade fur uns, unser erben und nachkomen, das wir sy und ir nachkomen niendert versetzen, verschreiben noch verfürphenden wellen noch sullen, es geschech dann mit irem guten willen. Und sullen und wellen auch sy, unser vogtey stewr oder unser gerechtikait daselbst sambt noch sunder niemen versetzen, verkauffen, verändern noch hingeben in kain weg, sunder sy bey dem haws Österreich stetigs und

allwegen behalten. Wer aber sach, daz wir, unser erben oder nachkomen sy, unser vogtey oder unser gerechtikait daselbst von dem haws Österreich versetzen, verkauffen, verändern, hingeben oder sy fur uns oder mit uns versetzen, verschriben oder verfürphenden wolten in bürgschaft oder sunst on ir wissen und willen, so sullen und můgen sy sich des dann widern und aufhalten und uns, unser erben und nachkomen mit diser unsrer freyhait ermanen suchen und der underrichten. Geschech dann das daruber on irn willen, so mügen sy widerumb schirm oder hilff suchen an dem heiligen reich oder bey andern herren oder stetten schirm an sich nemen und sullen damit irer ayd und gelubd, so sy uns oder unsern erben und dem haws Österreich gesworn haben, in craft des briefs ledig gelassen und quit gesagt sin, sy daran nicht zuhindern, alle geverde und arglist hierinn gantz außgeslossen. Und also gereden wir vorgenanter ertzhertzog Albrecht bey unsern fürstlichen wirden für uns und unser erben und nachkomen, alle vorgeschriben freyhait, gnad, stuck, puncten und artikel gentzlich nachgekomen und die dickgenanten unser burger und stat zu Ratolffzell und ir nachkomen allwegen dabey gnediclichen beleiben zu lassen und sy bei recht und zu recht allwegen gnediclichen hanthaben und schermen, als ander die unsern, wider meniclich, als ir gnediger herre. Des zu warem urkund haben wir unser groß furstlich insigel lassen henken an disen brief, der geben ist zu Ratolffzell am Undersee an montag nach dem suntag Judica in der vasten nach Cristi geburt viertzehenhundert und in dem fünffundfünfftzigistem

iaren.

Perg. Or. Siegel abgefallen. Einige durch Brüchigkeit des Pergaments unleserlich gewordene Stellen wurden ergänzt aus dem Vidimus von Bürgermeister und Rath der Stadt Konstanz d. d. 1458 Aug. 19.

1455 Juni 28. Neustadt. Kaiser Friedrich III. bestätigt die Rechte und Freiheiten der Stadt Radolfzell.

26.

Wir Friderich von gots gnaden romischer kaiser, zu allen zeiten merer des reichs, hertzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, herr auf der Wynndischen march || und ze Portenaw, grave ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phyrt und ze Kyburg, marggraf ze Burgow und lantgraf in Ellsaß, bekennen und tůn kund offentlich mit dem brief: Wiewol || wir von angeborner gütikait genaigt sein, aller unser und des heiligen

reichs undertanen und getrewn nutz und pestes zu betrachten, yedoch so sein wir den, der vordern und auch syselber || langtzeit her unsern vordern loblicher gedechtnuß gehorsam und willig gewesen und noch sein, meer genaigt, sovil sy uns und unsern erben und nachkomen hinfur zu ewigen zeiten mit aigner naturlicher gehorsam steten trewen diensten zugehorn. Und wan aber unser lieben getrewn, . . der burgermeister, rat und die burger gemainclich zu Ratollffzell am Undersee gelegen, uns und unserm haus Österreich zügehorend, mit dyemutigem fleiß anruffen und bitten haben lassen, daz wir in und der yetzgen guten stat Ratollffzell all und yeglich ir gnad. freyheit, privilegia, brief, handtvest, recht, gût gewonheit und alts löblichs herkomen, so sy von romischen keysern und kunigen, unsern vorvarn am reich, auch unsern vordern unsers hauß Österreich loblicher gedechtnuß herbracht haben, ze verneuwen, ze bestätigen, ze confirmiern und ze bevesten gnediclich geruchten, haben wir angesehen solh ir dyemutig bete, auch die getrewn und steten dienst, so ir vordern und sy unsern vorvarn am reich, auch unsern vordern unsers benanten hauß Österreich oft und dick unverdrossenlich getan haben und hinfur in kunftigen zeiten tůn sollen und mügen. Und haben dadurch und von sundern gnaden mit wolbedachtem můt, zeitigem rate unser rete und aus rechter wissen den obgenanten burgermeister, rate, burgern und der stat Ratollffzell all und yeglich obberurt ir gnad, freyhait, privilegia, brief, hantvest, recht, gut gewonhait und alts loblichs herkomen, die sy von romischen keysern und kunigen unsern vorvarn am reich, auch unsern vordern unsers hawß Österreich erworben und redlich herbracht haben, vernewt, bestettigt, confirmiert und bevestet, vernewen, bestettigen, confirmiern und bevesten in die auch von romischer kayserlicher volkomenhait und als hertzog ze Österreich in kraft des briefs, was wir in zu recht daran bestettigen und confirmiern sullen, und mugen und mainen, setzen und wellen, daz sy nun hinfur gentzlich dabey beleiben und gehalten werden und der gebrauchen und niessen sullen an meniclichs irrung und hindernuß ungeverlich. Davon gebieten wir allen und yeglichen, fursten gaistlichen und weltlichen, landtvogten, vogten, graven, herren, rittern und knechten, phlegern, burggraven, schultheissen, burgermeistern, schöphen, reten, burgern, gemainden und allen andern unsern und des

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