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XXXII. Erzbischof Eberhard von Salzburg ertheilt seinen Unterthanen zu Traismauer die Erlaubniss zu frommen Vermächtnissen von den ihm dienstbaren Realitäten an das Stift St. Georgen. Traismauer

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1227... XXXIII. Tuta von Zebing übergibt ihren Schwestern Kunegund und Ehrentraud als Kanonissinnen zu St. Georgen zwei Lehen zu Nodendorf und vier Lehen zu Kollersdorf mit dem Einstandsrechte des Stiftes nach deren Ableben. Um das Jahr 1230 XXXIV. Erchinger von Landsere, Heinrich von Chyu und dessen Gemahlin Wilwirg setzen sich in den Besitz der Capelle zu Hausleiten. Propst und Capitel von St. Georgen suchen gegen diese gewaltthätige Anmassung Hülfe beim Papste Gregor IX., welcher hierzu den Abt von Göttweig, den Propst von St. Florian und den Landdechant von Herzogenburg delegirt. Rom 28. März 1230 289 XXXV. Graf Leutold V. von Pleien und Hardegg bezeugt die an das Stift St. Georgen geschehene Übergabe eines Hofes zu Kamp und die damit eingegangenen Bedingungen. Hardegg 14. Juli 1231 289 XXXVI. Gütertausch zwischen dem Stifte St. Georgen und Dietmar von Gutenbrunn. (St. Georgen) 2. Februar 1233... XXXVII. Dirmicius, Abt des Schottenklosters zu Wien, übergibt den Chorherren zu St. Georgen eine Baustelle zu Wien, als Erblehen 1233 292 XXXVIII. Das Stift St. Georgen erlangt die Wiedereinsetzung in das Pa tronatsrecht von Hausleiten. St. Georgen 1240..... XXXIX. Bischof Rudiger von Passau befreit die Weingärten des Stiftes St. Georgen zu Königstetten vom Bergrechte. Klosterneuburg 17. November 1243....

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XL. Das Stift St. Georgen wird vom Bischofe Rudiger zu Passau nach Herzogenburg übertragen. Passau 19. März 1244 XLI. Propst Engelschalk von St. Georgen übergibt seinem Chorherrn Rueger den lebenslänglichen Fruchtgenuss eines Allodiums zu Kamp und eines Gartens zu Grafenwörth. St. Georgen 31. Mai 1244 299 XLII. Schluss. Papst Innocenz IV. nimmt die von St. Georgen nach Herzogenburg übersiedelten Chorherren in seinen Schutz und bestätiget ihre Besitzungen. Lyon 24. April 1249..

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VI.

Geschichte des aufgelassenen Stiftes

der

regulirten Chorherren des heil. Augustin

zu Waldhausen im Lande ob der Enns.

Von

F. X. Pritz,

k. k. Professor zu Linz und correspondirendem Mitgliede der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien.

Archiv IX.

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Nördlich von der Donau, unterhalb der Enns, im einstigen Machlandviertel, welches schon in früher Zeit bewohnt und sehr belebt war, prangen viele Kirchen, Schlösser, Burgen und Ruinen derselben oder einzelne alte Thürme auf den Bergen oder näher dem Thale der Donau und an diesem Strome selbst. Zuerst ist die Gegend noch eben, nur nordwärts erheben sich Berge. Unter Mauthausen und Perg gelangt man zu dem einstigen Cistercienser-Kloster Baumgartenberg, südlich von demselben liegt die Pfarre Mitterkirchen, nordöstlich das Schloss Klamm mit einem Theile der Burg aus alter Zeit, östlich gelangt man zur Pfarre Saxen; dann führt die Strasse nach der Greinburg und der Stadt Grein, nördlich davon liegt die Ortschaft und Pfarre Kreuzen, wo auch eine alte Burg stand, noch weiter hinauf ist die Pfarre St. Thomas am Blasensteine, unweit derselben liegen die Pfarrkirche Pabneukirchen und die alte verfallene Burg Klingenberg. Aber an der Donau selbst abwärts wird die Gegend immer enger und romantischer; von weitem hört man schon das Sausen des Strudels, wo die Wogen über die Felsen wüthend fortrollen; in der Nähe derselben ist die Insel Wörth und auf derselben ein Felsen, auf dessen Spitze ein hohes Kreuz emporragt. Rechts davon ist der Hössgang, wo bei höherem Stande der Donau die Schiffe durchfahren und so den Strudel vermeiden können. Dann kommt man in einer Entfernung von beiläufig dreiviertel Stunden von Grein am linken Ufer des Flusses zu dem Markte Struden, an dessen Seite sich die Ruine zeigt, welche jene in den Urkunden von Waldhausen so oft vorkommende Burg Werfenstein war. Nach einer Viertelstunde Weges erscheint der Markt St. Nicola (in sehr alter Zeit kommt diese Ortschaft unter dem Namen Pahin vor), wo ein Spital ganz nahe an der Donau sich befindet, in einer kleinen Entfernung auf einem Hügel sind die Kirche St. Nicola und der Pfarrhof. Ein Schiffchen, das mit Geläute sich ankündigte, fuhr in früherer Zeit gewöhnlich den hinabfahrenden Flössen und Schiffen zu und sammelte Almosen für das Spital, nach sehr altem Rechte, von jenen, welche glücklich den gefährlichen Wirbel zurückgelegt hatten, der in der Donau bei St. Nicola im ewigen Kreise sich dreht und alles in seinen Schlund zu ziehen droht. Die Sammlung geschieht selbst jetzt noch, aber seltener.

An der linken Seite des Wirbels steht eine Ruine auf einem Felsen in der Donau, der Haustein (Houstein in den Urkunden) genannt, aber auf der andern Seite nahe dem Ufer ist noch ein verwitterter Thurm zu schauen, der Teufelst hurm geheissen, wo der Sage nach einst der Satan in

Gestalt eines schwarzen Mönches dem auf der Donau vorbeifahrenden Kaiser Heinrich III. den nahen Untergang verkündigte. Dieser zog öfters, und auch im Jahre 1045, zum Kampfe gegen die Ungern und wurde damals in dem beiläufig drei Stunden entfernten Schlosse Persenbeug von Richlinde, Witwe Adalbero's, Grafen von Semt und Ebersberg, bewirthet; da stürzte der grosse Saal ein, die Gräfin und Andere gingen an den Folgen des Sturzes zu Grunde, viele wurden schwer verletzt, Kaiser Heinrich aber entging ohne Schaden der grössten Gefahr und setzte seinen Zug weiter fort 1). Zwischen den Häusern des Marktes St. Nicola fliesst von Norden herab der Dimbach und ergiesst sich in die Donau. Eine halbe Stunde von diesem Orte entfernt liegt am nämlichen Ufer der Donau der Markt Sarmingstein (die alte Ortschaft Sebnich, Sabinich), durch dessen Mitte der Bach Sarming von Norden herabeilt und zur Donau strömt. Oberhalb des Marktes steht noch ein alter Wartthurm, aber auf dem Gipfel des Berges sind die Ruinen einer festen Burg, es ist das alte Sabenikke oder Sebnich. Eine halbe Stunde weiter hinab ist die kleine Ortschaft Hirschenau, einst ein Amt von Waldhausen und gegenüber am rechten Ufer der Donau die Burgruine Freienstein; unweit jenes Ortes ist die Grenze zwischen dem Lande ob und unter der Enns.

Östlich vom Bache Sarming und an demselben in nordwestlicher Richtung zieht sich eine Strasse fort, die nach Waldhausen führt, welches aber westlich vom Bache liegt, der Markt dieses Namens ist Eine Stunde, das Stift fünfviertel Stunden von Sarmingstein entfernt. Beide befinden sich in einem schönen Thale mit waldigen Höhen umgeben; auf einem sanften Hügel in der Nähe des Baches steht das einstige regulirte Chorherrnstift Waldhausen, von dessen Gründung und fernerer Geschichte wir nun handeln wollen.

In der bisher besprochenen Gegend hauste in alter Zeit die edle Familie der Herren von Machland; ihr Ursprung ist unbekannt, sehr wahrscheinlich ist dieselbe auch, wie so viele andere, von Baiern nach Österreich gezogen, hat Grund und Boden, Zehent und Lehen sich erworben; vielleicht stammt sie, wie manche glauben, von der berühmten Familie der Semt-Ebersberge ab.

Die Herren von Machland waren schon im elften Jahrhunderte bekannt und in dieser Gegend ansässig; ein älterer Otto stiftete zwischen 1045 und 1065 Erlakloster im Lande unter der Enns am rechten Ufer der Donau 2). Diese Familie gründete sich Burgen und erbaute Kirchen auf dem

1) Man sehe darüber: Hermani Aug. Chronicon bei Pertz Monum. germanic. VII, S. 125, ad annum 1045. Daselbst ist das Schloss nicht genannt, aber die bairischen Schriftsteller nennen es Pösenbeug.

Weitläufiger enthalten ist diese Geschichte im Chronico Ebersberg. bei Oefele: Scriptores rerum boicarum. Bd. II, S. 11, da heisst auch die Burg Posenbeug. 2) Der Stiftsbrief befindet sich bei Pez. Codex. diplom. epistol. I, 333, aber die daselbst angegebene Jahreszahl 1042 ist nicht richtig.

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