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42.

Celestin III. überträgt dem Bischof von Florenz die zwischen dem Bischof von Arezzo und den Hospitalitern von Ponte Valle schwebende Streitfrage. Lateran 1195 April 27.

Kopie von 1197 Februar 17 Arezzo Arch. capitolare (n. 467).

J-L. 17 225 nach dem Zitat von Kaltenbrunner in Wiener SB. XCIV 694 n. 10528a. Zur Sache vgl. auch J-L. 17 312 und Italia pontif. III 157 n. 53 und III 167 n. 4.

Celestinus" episcopus seruus seruorum Dei. Venerabili fratri Florentino episcopo salutem et apostolicam benedictionem. Venerabilis frater noster Aretinus episcopus transmissa nobis querimonia demonstrauit, quod olim Fesulanus" episcopus ad presentiam nostram accedens, litteras a nobis ueritate tacita nomine hospitalis de Ponte Vallis in suum graue preiudicium inpetrauit, ut uidelicet ipsis hospitalariis fabricandi ecclesiam in proprio fundo facultatem liberam preberemus et tam hospitale quam ipsam ecclesiam sub speciali protectione Romane ecclesie, duos solidos Luccane monete ad indicium libertatis percepte nobis et Romane ecclesie annis singulis persoluendo, recipere deberemus. Verum quia ex eo non credebamus, quod Aretina ecclesia sui iuris dispendium sustineret, intellecto postmodum per iam dictum episcopum, quod idem hospitale a prima sui fundatione in diocesi sit Aretina constructum et ei diocesana lege subiectum et ecclesiam habet antiquam, a qua consueuerunt habitatores illius ecclesiastica recipere sacramenta, cognoscentes nos, si que dicuntur uera sunt, circumuentos d), uenerabili fratri nostro Castellano episcopo causam ipsam duximus“) committendam. Sed idem episcopus, sicut ex litteris eius accepimus, circa plurima occupatus, causae decisioni non potuit intendere memorate. Inde est quod fraternitati tue per apostolica scripta precipiendo mandamus, quatinus inquiras de propositis sollicite ueritatem et, si tibi de assertione pre[f]ati episcopi Aretini sufficienter constiterit, non obstante quod per huiusmodi circumuentionem auctoritate illarum litterarum circa constructionem noui oratorii et hospitalis exemptionem factam cognoueris, hospitalarios illos episcopo Aretino et ecclesie baptismali"), sicut ab antiquo, subiacere decernas et sibi ut hactenus debere in spiritualibus et temporalibus respondere. Nichilominus quicquid in iuris preiudicium eiusdem Aretini episcopi circa ipsum oratorium attemptatum b) Fesolanus. f) episcopi fehlt.

a) Celestinus seruus. cumuentas. e) diximus.

c) diocesiana. g) factum.

d) cirh) batismali.

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P. Kehr, Nachträge zu den Papsturkunden Italiens II.

reppereris, auctoritate apostolica sine appellationis obstaculo non differas vacuare et facias quod super his auctoritate nostra statueris, per censuram ecclesiasticam inuiolabiliter obseruari, nullis litteris obstantibus harum mentione non habita a sede apostolica impetratis.

Dat. Lateran. V kal. maii pontificatus nostri anno quinto.

43.

Celestin III. bestätigt das Abkommen in der Streitsache zwischen dem Abt Martin von Vallombrosa und dem Abt Bonitius von S. Benedetto in Piacenza über das Kloster des h. Jacobus in Turin.

Lateran 1196 Januar 13.

Cornelii Margarini Thesaurus historicus Vol. III f. 564 Rom Vat. Arch. Arm. LIV t. 3 aus dem verlorenen Registrum Vallis Umbrosae f. 200, ehemals im Archiv von S. Prassede in Rom.

Das Reskript steht auch in den Manuskripten von Nannini, Genovini und Nardi und ist gedruckt von F. Nardi im Bull. Vallumbr. p. 82. Vgl. Italia pontif. III 96 n. 37.

Celestinus episcopus seruus seruorum Dei. Dilecto filio Martino abbati Vallis umbrosae salutem et apostolicam benedictionem. Frustra imponeretur litibus finis et emergentium negociorum iurgia sopirentur, si que bene decisa sunt negocia et iudicio uel concordia proinde terminata, alicui de facili reuocare liceret et questionum decisiones rationabiles irritare. Peruenit siquidem ad audientiam nostram, quod, cum inter te nomine Vallisumbrosani monasterii et dilectum filium B. abbatem sancti Benedicti de Placentia super monasterio de Taurino questio uerteretur; et fuit per dilectos filios magistrum Gualzonem canonicum ecclesię Cremonensis et magistrum Aliothum de uoluntate partium compositione amicabili terminata et ad petitionem dicti abbatis de Placentia sedis apostolicae literis communita. Verum quoniam super eadem compositione literas confirmatorias, sicut dicto abbati sancti Benedicti concessę sunt, tibi postulas assignari, ipsam, sicut sine prauitate qualibet facta est et ab utraque parte recepta, auctoritate presentium confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo hominum liceat hanc paginam nostrę confirmationis infringere uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attentare pręsumpserit, indignationem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se nouerit incursurum.

Dat. Laterani idus ianuarii pontificatus nostri anno quinto.

Zur Geschichte des Athanasius

VII

Von

E. Schwartz

Mit einer Tafel

Vorgelegt in der Sitzung vom 30. Mai 1908

Im Winter 1904/5 habe ich in diesen Nachrichten eine Reihe von Mitteilungen veröffentlicht, in denen ich mich bemühte das Fundament für die Geschichte der kirchlichen und kirchenpolitischen Streitigkeiten des 4. Jahrhunderts neu zu legen und die Ueberlieferungsgeschichte der zahlreichen und ausgiebigen Urkunden aufzuhellen, welche jene Geschichte zu einem historischen Object von einzigem Reiz machen. Trotz den Schwierigkeiten die das mangelhaft veröffentlichte, einer philologischen Behandlung noch nicht unterzogene Material bereitete und obgleich mir die Zeit fehlte zu reisen und die Hss. persönlich zu durchforschen, hoben sich die Reste der litterarischen Polemik, denen der größte Teil jener Urkunden die Erhaltung verdankt, und die ungemeine Wichtigkeit der großen und alten Sammlung der Concilskanones deutlich heraus. So ließ sich wenigstens ein Arbeitsprogramm für den oder besser die Forscher entwerfen, denen die bis zum Ueberdruß discutierten dogmengeschichtlichen Speculationen nichts sagen und die danach verlangen unmittelbar aus den Documenten die Mächte kennen zu lernen, die in der lebendigen Geschichte ihr Spiel getrieben haben und durch die ja auch die dogmatischen Formulierungen viel mehr als durch die dialektische Entwicklung der Ideen wenn man hier von Ideen reden will - bestimmt sind. Daß ich mit der historischen Ausdeutung der Urkunden, deren Ueberlieferung ich untersuchte, hier und da Kgl. Ges. d. Wiss. Nachrichten. Philolog.-histor. Klasse 1908. Heft 3.

22

schon begann, war durch die philologische Pflicht das zu verstehen, was man liest, begründet. Nachdem ich in dem zuletzt erschienenen Stück [VI, Nachr. 1905] die Documente des arianischen Streits bis zum nicaenischen Concil zusammengestellt hatte, mußte ich abbrechen, teils um anderer Arbeiten willen, besonders aber weil der Kampf mit dem Mangel an kritisch brauchbaren Texten aussichtslos wurde. Ohne eine neue Ausgabe des Gelasius, die es ermöglicht die Briefe und Edicte Constantins zu interpretieren, ohne einen sicheren Text der originalen lateinischen Kanones des occidentalischen Concils von Sardica, ohne eine Vergleichung der Theodorethss. wenigstens für die durch ihn erhaltenen Urkunden war in das Gestrüpp nicht einzudringen, das die Geschichte der nachnicaenischen Kirchenpolitik Constantins und seiner Söhne überwuchert, dank der modernen Nachlässigkeit und Indolenz, die Athanasius Pamphlete für lautere Wahrheit nimmt und des naiven Glaubens lebt daß die Distinctionen der Photinianer, Homocer, Semiarianer, Macedonianer, Eunomianer usw. usw. in dieser Zeit der einzige Gegenstand sei, der den Schweiß der Edlen verdiene. So habe ich mich entschließen müssen abzuwarten bis Loeschcke seine Ausgabe des Gelasius vollendet und ich mir die nöthigen Collationen und Photographien zum Theodoret verschafft habe; durch Turners liebenswürdiges Entgegenkommen sind mir die Kanones von Sardica vor Kurzem zugänglich geworden: die Hoffnung daß die Ueberlieferung der s. g. Fragmenta historica des Hilarius aufgeklärt wird, ist zu gering, als daß es sich lohnte die Fortsetzung der Arbeit von dem Erscheinen der Wiener Ausgabe abhängig zu machen. Nur um den Artikel Eusebius in der Pauly-Wissowaschen Encyklopaedie fertig zu stellen, nahm ich, so gut es gieng, die Arbeit wieder auf und versuchte ein Bild der Kirchenpolitik Constantins zu zeichnen, das nicht anders als skizzenhaft ausfallen konnte. Wenn ich jetzt die unterbrochene Reihe der Mitteilungen fortsetze, so bin ich dazu gezwungen durch einen Angriff der die Methode und die Problemstellung schwer bedroht, ohne die m. E. auf diesem Gebiet nicht vorwärts zu kommen ist, und der andererseits so sehr darauf verzichtet neues Material ins Feld zu führen, daß er sofort abgeschlagen werden kann. Wenn nicht ein autoritativer Name hinter ihm stände und es auf diesem Gebiet mehr urteilsfähige, historisch und philologisch geschulte Arbeiter gäbe, würde ich eine Antwort für überflüssig gehalten und dem sachkundigen Publicum das Urteil über den von mir nicht provocierten. Angriff überlassen haben; wie nun einmal die Dinge liegen, muß

ich das Meinige tun um den Fortschritt der wissenschaftlichen Arbeit zu sichern.

Der Gegenstand des Streites ist das nur in syrischer Uebersetzung erhaltene Schreiben einer Synode von Antiochien an Alexander von Constantinopel, das ich in der VI. Mitteilung zur Geschichte des Athanasius [Nachr. 1905, 271 ff.] veröffentlicht habe. Am Eingang sind die Namen von 56 Bischöfen als Absender genannt; an der Spitze steht ein Eusebius, der weder Eusebius von Caesarea noch Eusebius von Nikomedien sein kann; meiner dort geäußerten Vermutung nach ist Eusebius von Isaura gemeint, der auch in Nicaea anwesend war. Wie es sich für ein Synodalschreiben gehört, reden in der Regel die Bischöfe als Gesammtheit in der ersten Person des Plurals, nur in dem kurzen Passus am Anfang, in dem erzählt wird wie die Synode zusammenkam, tritt ein 'Ich' auf, aller Wahrscheinlichkeit nach jener Eusebius, der an der Spitze der Namenreihe aufgeführt ist. Er berichtet nach Antiochien gekommen zu sein und dort eine arge Unordnung gefunden zu haben; um dieser zu steuern habe er Bischöfe der Nachbarprovinzen Palaestina, Arabien, Phoenicien, Coelesyrien, Kilikien, Kappadokien veranlaßt dorthin zu einer Synode zu kommen. Da von dem Bischof von Antiochien, der rechtmäßiger Weise eine solche Synode hätte berufen müssen, mit keinem Worte die Rede ist, der berufende Bischof vielmehr ein Fremder gewesen sein muß, der aus eigenem Antrieb die Synode zusammenbrachte, so bleibt nur die Annahme übrig, daß der antiochenische Stuhl damals vacant war.

Das 'Ich' redet nur so lange bis die Synode zusammengetreten ist, von da an geht die Verantwortung von dem Einzelnen auf die Synode selbst über. Sie stellt fest daß sie eine arge Vernachlässigung des kirchlichen 'Gesetzes' und der Kanones in der antiochenischen Gemeinde vorgefunden hat, weil in diesen 'Gegenden' keine Synoden der Bischöfe haben abgehalten werden können. Mit anderen Worten: die Kirche hatte sich in Antiochien noch nicht. wieder reorganisiert, nachdem sie durch eine heidnische Verfolgung in Unordnung geraten war, und es war, bis die Synode berufen. wurde, nicht möglich gewesen die Bestimmungen der Kirchenzucht, die besonders eingeschärft werden mußten, von neuem zusammenzustellen. Die Kanones von Ankyra und Neocaesarea, ja auch die nicaenischen führen ja unmittelbar in die Reorganisationsarbeit hinein, die die Bischöfe nach der Verfolgung Maximins und den Chicanen des Licinius in Angriff nahmen. Bei diesen letzten Angriffen der Kaiser gegen die Kirche war eben das Wichtigste, das

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