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jährlicher Zinse von und ab der Burg Küechlinsburg ob dem Stifte Waldkirch gelegen, wie er sie von Steffn Waig der Rechte Doctor, im Jahre 1551 Mai 19 (Zinstag nach dem h. Pfingsttage) erkauft hat. G. Samstag nach St. Nicolaustag den 10. Dec. 1558. Perg. Orig. mit Siegel und Unterschrift des Verkäufers. Durch einen Sparren in drei Theile getheilter Schild, in jedem Theile ein Stern. Der Schild hat einen sg. Schildrand. Kleinod: zwischen zwei Hörnern ein Stern. 30.

1558. Dec. 21. Hans Christoph von Nippenburg zu Schechingen kauft von Frau Judith von Dachsfelden, der dritten Gattin und Wittwe des Dr. Julius Guett, und den Kindern erster und zweiter Ehe, die Kuchelsburg bei Waldkirch um 3431 Gulden und vereinbart sich hinsichtlich der Art der Zahlung. Perg. Orig. mit Siegel. 31.

1570. Sept. 18. Konrad Mack, Vogt in der Vorstadt zu Waldkirch auf dem Stahelhofe zur Herrschaft Schwarzenberg gehörig und die benannten Richter, nämlich die ersamen Matis Schiltecker, Lienhart Nopper, Theus Pfaff, Jerg Kientzlin, Michel Keuffer, Christian Weisser, Hannß Degen, Jacob Leffler, Hans Lins, Ulrich Hess, Hannß Farlennder und Martin Weiß, erkennen zu Recht in Sachen des Junkers Martin von Nüppenburg zu Scheckingen, Klägers, der sich durch Arnold, seinen Burgvogt auf der Kiechlinsburg oberhalb Waldkirch vertreten läßt, und Ulrich Schiffelin auf der Matten als Beklagten. Es handelt sich darum, daß Junker Martin ein zunächst unter der Kiechlinsburg gelegenes, mit einem lebendigen Hage eingefaßtes Gut habe, aus welchem der Beklagte etliche Hagschenkel und Hölzer herausgehauen und hinweggeführt habe. Die Aussagen von Zeugen sind im Spruchbriefe inseriert. Der Beklagte wird, nach erfolgter Regulierung der durch Steine bezeichneten Grenzen, in die Gerichtskosten verfällt. Da das Gericht nicht eignes Siegel führt, so siegelt für dasselbe auf Bitte Junker Gaudenz von Blumenegg zu Thachswangen Erzherzog Ferdinands von Oesterreich Obervogt der Herrschaften Schwarzenberg, Kastelberg, Kirnberg, Waldkirch und Kentzingen. Perg. Orig. Die Siegelschaale ist

leer.

32.

1599. Febr. 24. Martin von Nippenburg zu Rieth verkauft an Jacob Sigmund von Rheinach zu Steinenbrunn die Burg oder Behausung Küchelsburg bei Waldkirch als einen freien Edelmannssitz, nebst allen Zugehören, Aeckern, Gärten, Matten, Holz, Feld u. s. w. zu Denzlingen, Gundelfingen, Heimbach, Heuweiler, Ichtingen, Siegelau, Zähringen u. s. w. um 7000 Gulden. G. auf sant Mathias des h. Apostels Tag 1599. Siegler: der Verkäufer. Perg. Orig. Siegel ab. 33.

1599. Aug. 25. Hans Friedrich von Müllenen, Hans Ottmar von Flaxlandt, Peterman von Ligritz, Philipp von Offenburg und Michel von Schwarzach, verkaufen die von ihnen ererbte, mit einer Einhegung versehene sogenannte Tannenmatte bei Waldkirch, wie sie vormals ihr Vetter Hans Heinrich von Landegg selig gehabt hat, an Eitel Jos von Reinach, hochfürstlich Oesterreichischen Regimentsrath zu Ensisheim, um 600 Gulden Landeswährung. Es siegeln Hans Friedrich von Müllenen und Hans Ottmar von Flaxlandt. Perg. Orig. Die Siegel sind wohlerhalten (Wappenbild der jetzt noch in der Schweiz blühenden Familie der Grafen und Herren von Müllinen). 34.

1601. Juni 1. Hans Adam Mertz, Amtmann der Herrschaften Castelberg und Schwarzenberg, auch Schultheiß zu Waldkirch, von der Vorderösterreichischen Regierung dazu bevollmächtigt, verkauft Namens der Herrschaft ein Viertel Jauchert Matten, an die Tannenmatte anstoßend, an Junker Eiteljoß von Reinach, Obervogt der Städte und Herrschaften Waldkirch, Kentzingen, Castel-, Schwarzen- und Kürnberg, um 20 Gulden, den Gulden zu 1212 8. 9. Freiburger Währung gerechnet. Perg. Orig. mit Siegel.

35.

1602. Apr. 30. Carl Claußmann, ein auf dem Stahlhofe bei Waldkirch gesessener Schwarzenbergischer Unterthan, stellt dem Stifte Waldkirch wegen einer in der Oberstadt gelegenen, ihm überlassenen Behausung einen Revers aus, in welchem er sich verpflichtet, an die Giebelmauer des anstoßenden Schaffnereigebäudes keinen Stall anbauen zu wollen. Erbetener Siegler: Junker Eitel Jos von Reinach, Obervogt u. s. w. Perg. Orig. mit Siegel.

36.

1656. Nov. 5. Johann Adolf von Roggenbach zu Umkirch, fürstl. Obervogteiamtsverwalter der Städte und Herrschaften Waldkirch u. s. w., siegelt einen Kaufbrief des Thomas Wählin zu Waldkirch und Consorten, einen Acker im Oberen Felde betreffend. Perg. Orig. mit Siegel.

37.

1680. Mai 7. Waldkirch. Franz Degen und Consorten zu Waldkirch, verkaufen an Georg Starck, Bürger und Schlosser daselbst, den von Bastian Degen, gewesenem Stahlvogt, herrührenden sogenannten Ziegelgarten um 130 Gulden. Siegler: Johann Sebastian Freiherr von Wittenbach, Vorderösterreichischer Kammerrath und Obervogt zu Waldkirch. Pag. Orig. mit Siegel.

Der Stahlhof bildete ein besonderes Gericht. S. oben Nr. 32.

38.

1682. Aug. 13. Winterbach im Glotterthale. Adam Franz Wilhelm Freiherr von Stotzingen Herr zu Heudorf und Hofen verkauft den seiner Ehegattin Barbara Ita geborenen Zellerin von Buchholz eigenthümlich zugehörigen, bei der vorderösterreichischen Ritterschaft inmatriculierten, adeligen Sitz, genannt die Küchelsburg, mit aller Zugehör an Matten, Holz und Feld, sammt Dritteln und Fällen, sowie auch der Vogtei und niedern Gerichtsbarkeit in Siegelau, um 5000 Gulden an das Stift Waldkirch. Es wird hier die Küchelsburg als ein „ruiniertes Schloß" bezeichnet, welches in alten Briefen „die Burg ob Waldkirch" heiße. Perg. Orig. mit den Siegeln und Unterschriften der beiden Ehegatten. Das zuerst hängende Siegel, der Freifrau von Stotzingen, ist ein Alliancewappen. Das Wappenbild der Zeller von Buchholz ein auf einem Dreiberg stehender Löwe, der einen Schlüssel in den Vorderbranken hält. Der Schlüssel dürfte eine Anspielung auf ein in der Familie bekleidetes Amt, nämlich eines Cellerarius, Keller, Zeller enthalten.

Nach Kolb III, 391 besaß Theobald Zeller von Buchholz 1669 ein österreichisches Lehengut in Winterbach.

39.

Die in unseren Urkunden vielfach genannte Küchelsburg darf indessen nicht mit einem in Waldkirch selbst gelegenen festen Hause, genannt die Kyfel oder Kyffelburg, verwechselt werden. Dieselbe wurde, 1485 Dec. 29., von Junker Hans von Sultz, genannt Harm, an Herrn Nicolaus Holdermann, Caplan an der mittleren Pfründe im St. Margarethenstift, um 80 Gulden verkauft und wird, in der betreffenden, mir hier vorliegenden Urkunde bezeichnet, als Haus und Hof in Waldkirch, genannt die Kyffelburg, mit Mauern, Gräben, Garten und aller Zugehör. Holdermann, der als Caplan nach Freiburg kam, verkaufte sie schon im folgenden Jahre an Hans Stock,

Bürger in Waldkirch, um 98 Gulden. Hans von Sultz, der sich den Rückkauf vorbehalten hatte, verkaufte endlich 1490 Jul. 16. (Freitag nach St. Margarethentag) das betreffende Object, mit Consens seiner Ehefrau Katharina Richsin, um 80 Gulden an das Stift. Auch noch in einem Reverse von 1510 März 12., ist von einem Garten die Rede, hinter der Propstei, bei der Kyfelburgscheuer gelegen. Deßgleichen 1558 Apr. 26., von einem Krautgärtlein hinter dem Stifte, darauf vor Zeiten eine Scheuer stand, zu der Kyfelburg gehörig.

Zum Schlusse dieses ersten Beitrages, dem bald ein zweiter folgen soll, möge noch gesagt sein, daß man im St. Margarethenstifte die gute Aufbewahrung der Urkunden schon ziemlich frühe als eine Nothwendigkeit erkannt hatte. Wir besitzen eine auf mehrere zusammengefügte Pergamentblätter schriebene tabellarische Uebersicht über den Inhalt des Stiftsarchivs aus dem Jahre 1540. Dieselbe war vermuthlich an der Wand befestigt und ist leider recht schadhaft geworden. Als Zier sind Malereien in Wasserfarben angebracht; das Wappen des damaligen Propstes zwischen zwei Heiligen, nämlich der Mutter Gottes und der heiligen Margaretha, der Patronin des Stifts. Die Zeichnung ist recht brav. Die Uebersicht ist eine ganz summarische, alphabetisch geordnete und so kurz gehalten, daß eine Verwendung zu geschäftlichen Zwecken jetzt ausgeschlossen ist, indem nicht die einzelnen Stücke nachgewiesen sind, sondern nur die einzelnen Gattungen der aufbewahrten Briefe. Die Ueberschrift lautet: Registratura omnium literarum collegiatae ecclesiae S. Margarethae prope Waldkirch, per eximios et venerabiles dominos Georgium Keck, ejusdem ecclesiae praepositum, M. Johannem Vischer custodem, Laurentium Ror, divini verbi concionatorem et Johannem Mäder canonicos innovata in mense Aprili anno millesimo quingentesimo quadragesimo. Die Betreffenden hatten also, da sie die Uebersicht als eine Innovation bezeichnen, ältere Vorarbeiten vor sich. Der Propst Georg Keck war S. Theologiae Doctor und Domherr in Basel. Er starb 1547 (nach Kolb III, 345). Ich werde am Schlusse meiner Arbeit eine nach Urkunden vollzogene Revision der Reihe der Pröpste geben. Einige Berichtigungen werden wohl nothwendig werden. So ist der zweite Propst, Johannes von Krotzingen, schon 1447 Nov. 9. im Amte, während Kolb seinen Amtsvorgänger 1450 sterben lässt, was allerdings richtig sein könnte, aber alsdann voraussetzen würde, daß Ladislaus von Plassenberg vor seinem Tode resigniert hätte, oder sonst abgegangen wäre, wofür mir bisher keine Angaben vorliegen.

Roth v. Schreckenstein.

Breisgauer Weisthümer.

Die grosse Sammlung der Weisthümer von Jakob Grimm. enthält auch eine ziemliche Anzahl von Breisgauer Weisthümern. Seit dem Erscheinen des ersten Bandes dieses Werkes (1840) hat das dabei in Betracht kommende Material durch verschiedene Publikationen bedeutende Erweiterung erfahren. So sind z. B. in dieser Zeitschrift veröffentlicht Bd. 1, 197, 208, 219 die alte Thalverfassung von Schönau und Todtnau, Bd. 2, 203 ein Weisthum für Steinen, 2, 333 für Hügelheim, Bd. 4, 475 für Thiengen, Bd. 6, 107 für das St. Blasische Waldamt, 6, 254 für Schluchsee, Bd. 7, 235 der Dingrotel der St. Blasischen Niedergerichte1, Bd. 9, 496 das Weisthum für die Neuenzeller Freileute, Bd. 19, 331 für Istein, Bd. 20, 484 der Dingrotel des Stift-Waldkirchischen Dinghofes im Gloterthal, wozu Bd. 21, 239 zu vergleichen ist, Bd. 21, 108 ein Auszug des Dingrechtes zu Eschbach, Ibenthal, Rohr und Gloterthal2, Bd. 21, 432 der Dingrotel des Klosters' St. Trutbert, Bd. 34, 133 das Weisthum der freien Vogtleute im Freiamt 3, Bd. 34, 155 der Hofrotel der Stiftandlauischen Fronhöfe im Breisgau von 1284, Bd. 34, 234 das Weisthum des Dinghofes zu Bischoffingen vom Jahre 1279.

L. A. Burckhardt hat in seinem Werke über die „Hofrödel von Dinghöfen Baselischer Gotteshäuser und anderer am Ober-Rhein“ (Basel 1860) ebenfalls mehrere Breisgauer Weisthümer veröffentlicht: den Rotel von Istein (S. 112), von Thiengen B.-A. Freiburg (S. 116), zwei Rötel von Lörrach

1 Weisth. 4, 508 wird das Sasbach Zeitschr. 8, 147 irrthümlich für das breisgauische genommen. Es ist vielmehr Sasbach bei Achern in der Ortenau. 2 Vergl. dazu Grimm Weisth. I 355. 3 Vergl. Grimm a. a. O. S. 366. Einen Theil dieser Weisthümer hat Grimm seinem vierten Bande (S. 478 ff.) nachträglich eingefügt. — Vergl. dazu Freib. Diöces.Arch. VI 179.

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Zeitschr. XXXVI.

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