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aus den Jahren 1364 und 1492 (S. 128), das Weisthum von Egringen (S. 217), von Fischingen vom Jahr 1352 (S. 229) und von Weitenau von 1344 (S. 232).

Die Rechte der Freileute im Freiamte (BA. Emmendingen) hat H. Maurer in seiner Arbeit über „das Freiamt und die Herren von Keppenbach" (Zeitschr. d. histor. Vereins z. Freiburg i. B. 4, 299), den Dingrotel des Simonswälder Maierthums J. Bader (Freib. Diöces.-Arch. 7, 18) erläutert.

Verwandt mit den Weisthümern sind die meist etwas später fallenden Dorfordnungen. Für den Breisgau wäre hier zu erwähnen Bd. 18, 225 dieser Zeitschrift die Schlien gener Dorfordnung von 1546, Bd. 19, 460 die Dorföffnung zu Istein und Huttingen und Bd. 36, 124 die Dorfordnung zu Riegel vom Jahr 1484.

Trotzdem ist das Material noch keineswegs erschöpft. Eine Ergänzung bilden die nachstehend mitgetheilten Weisthümer aus dem General-Landesarchiv zu Karlsruhe.

Heidelberg.

Prof. Dr. Hartfelder.

Auggen.

B.-A. Müllheim.

Diss sind die friheyt, recht und gerechtigkeyt miner herren von capitel hoher stift Basel dingkhof in dem dorf Ouckenn Costentzer bistumbs.

1. Des ersten das ein her des dinghofs alle jor doselbst dinghof haben mag uwer zehen dag vor sant Martins tag1 oder vierzehen dag darnoch ongevorlich; es were dann, das sie bedunkt, das sie gebresten gewinent an iren gieteren und es inen noturftig bedunkte, so mag er dasselb geding haben, wen er will, ouch ongeverlich.

2. Item wenn er das haben will, das sol man gnossen vormols verkinden und denn so sol in der inen darzuo gebieten by den eyden der ye ze zyten innehet das lehen der von Geygenhofen, das etwan Chůne Binnd3, darnoch Heyne Gartner, yetzt hot das Wernlin Münster, on der herren costen und schaden.

1 11. November. Jahr 1562 (vergl. darüber wir mit „b“ bezeichnen.

2 Ueberflüssig, fehlt auch in dem Beraine vom die Schluss bemerkung), dessen Abweichungen 3 b. Bind. 4 b. Münstrer.

3. Item und wellichem1 also dargebotten wurd von dem, so in den hof gebietten sol, kompt er nit, als er soll, der wurt darum dem herren bësseren, als sich die huber des erkennent vnd stett an den erren von des eids wegen, als er mag, es were dann, das er ußzüg lybs und herren nott, die ine billich schirmen solt und ouch das furbrecht, als recht ist.

4. Item uf den tag, als man das geding haben will, so soll der her den lehengenosen geben den imbis, das ist mit rockenbrot und fleisch und rottem win noch alter harkomenheit; thut er aber daruber ytzit2 mer, das ist von gnoden.

5. Item so man das geding haben will, so ist da by ein her oder einer, den er da zü gibt an siner statt, und wellicher dar zü geordnet wurt, der mag frogen des ersten, ob man nit billichen des ersten des heren rechung3 do eroffnen und erzelen soll, und soll man das frogen die huber by den eiden, so sie dem hof geschworen hand.

6. Item und wann das beschiegt, so erzelt dann einer, der dar zü geordnet wurd, wie des hof(s) rechung (sic) von alter harkomen sint:

7. Des ersten das man frogen soll alle hüber vnd lehengenossen, ob yeman dehein gutt wiß, das uß dem hof gezogen, verstollen oder entseit were, und das sol man denn rugen und sagen by den eiden, so sie darum geschworen hand. Es sol ouch niemant do erdeilen, denn der dem hof gesworen hett.

8. Item und wer dehen solich verstolen oder entsetzt gut wiß, der soll es sagen in dem geding by dem eid, so er gesworen hett. Wer aber, das deheins jors nit* geding wurde, wann dann ein solich gutt dem schaffner verkunt wurd, so hett der, so es seit, sinem eid genug gethann, und soll aber der schaffner das furrer bringen ouch by dem eid, so er den heren geschworen hett.

9. Item und was dann solich gutern were, die sint dem heren verfallen und megen soliche gutter hoch oder nidder verlihen oder selbs inhann und puwen und do mit thün, als mit ir eignen gut, als sie getrwen recht thůn.

10. Item uff dem selben gricht mogent der her alle die

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'b., a hat welchichem. 2 etwas. 3 b. rechtung. 4

gänzt.

aus b. er

beclagen, die inne zins und zehend schuldig sint, und megent ouch der her die mit den selben gewynnen.

11. Item und wer dem heren itzig1 schuldig ist von versessnen zinsen oder zehender vnd von allen jorengulten, die er zü Ouckhenn het, der soll uß dem hof nit kommen dann mit des heren oder kellers willen, der ze zitten keller ist, und were das uberfüre, als dick das beschehe, so bessert er dem heren drü pfund stebler vnd ein stebler.

12. Item und wer ouch der were, der also uß dem hof schide on des heren oder des kellers willen, wolten denn der her oder der keller, so mogen sie darumb, wolcher (sic) zitt sie wollent, herschen noch geding haben und der yechlichen beclagen umb sin schuld, und was das kostet, das sol der uß riechten, der also beclagt wurd.

13. Item diser hof ist also fry: were oder beschehe, do for gott sy, das yemant den andren libloß thåte, entwicht der in den hof, so das gethon hett, er soll fry sin dry tag und sechs wuchen. Umb was sachen ouch yemant in den hof wicht, der hat den obgenanten friden do in, es werent dan schädliche lut, als dieb, mörder oder röuber; die selben schirmbt dise fryheit nit. Wölicher ouch der were, der dise fryheit in deheinen wegk schmehet und sie an yemant uberfüre, als ob man yemant uß dem hof ziehen wölt oder uber den begriff des hofs yemant noch ylent3, der yecklicher, so das thetten, besserent dem hofheren lib und güt. Ouch sollent der hofher banwart haben, als das dann von alter harkomen ist, und was vichs die findent, das zü schaden gett, das sollen sie in den hof füren und da stellen und dann das dem schaffner sagen: ist es dann ziehend vich, so mag der, des das vich ist, zü dem schaffner gon und mag es von dem schaffner ußgewinnen; will er es im nit geben, so mag er sinen gert1, do mit er das viche tribt, stellen an das (sic) vichs stat und mag das viche nemen und sin juchart eren. Wenn er das gedût, so soll er das viche widerum stellen und die gert nemen, und das thüt er nit me dann einest. Wer das ouch nit also wider stälte, der bessert ouch dem heren drü pfund und einen helbling.

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14. Ouch sol der her einen haben, der in dem hof seshaft sig und denen1 hat denn alle die recht in der almend alle, die zü Ouckhenn insessen sind.

15. Ouch sol der her steg und weg helfen bessern zü dem dorf alwegen, so man der notturftig ist, salb ander.

16. Item wenn man ouch die mattgraben2 machen oder wuren3 will, das soll er ouch salb ander helfen machen.

17. Item wann ouch das ist, das der her werklutt hat zü den zitten, so man onwetterß versehe, das man dargegen lütten wolt, so sollent sie ouch dere einen dar zü schicken, der helf lutten.

18. Es ist ouch zü wissen, wann die vier erblehen verendret werden von der enpfehenden hand, so sollent sie so fiel erschatz geben so fiel zinses.

4

19. Und sind diß die selben lehen: des ersten der Greffenen güt, das nün innhat Heynne Gartner, gibt ein pfund sibien (sic) schülling stebler, hat itzo Cůrat (sic) Muller, das ander die widdien, die giltet funf malter rocken, buwet Gredt Rôtin, hat yetzo Ludwig Muller, das tritt, der hof, genannt Gigenhoffen, den nån hat Cůradt (sic) Peter, galt sechs malter rocken und habern glichlich, das fierd das lehen, so Clewe Metzger het und nun puwet Mathis Kernss, giltet vier malter rocken und habern, sechs hüner und ist ietzt Ulrich Clugerman treger darumb.

20. Was aber ander gutter sint, so dem heren zinsent, wann sich do die empfahend hand verwandlet, so gibt es ouch so viel erschatz als zinses, er muge dann utzit anders an des heren gnod vinden; weliches güt aber zweyer hand zinset, das erschatzet mit dem mindern zins.

21. Item und wenne das were, das der her selb reben puwete lutzel oder viel, so mag er woll die kilchgenossen bitten gemeinglichen im eins dags vor anderen ze lesen, und das sol man im noch der selben bitt noch nit versagen.

22. Item und wann dise rechtung erzelt und geoffnet werden, so sol man der (sic) ersten heischen alle die lehengenossen schweren, die vormals dem hof nit geschworen hand, und die sullent schweren alle des hofs friheit und harkomen

1 b. dauon. 2 Gräben in den Wiesen zur Bewässerung. 3 wuor, wuore, auch wüer oder wüere, ein Wehr zur Leitung oder Ableitung des Wassers. 4 b. widem. 5 b. Geyenhoffen s. ob. Absatz 2.

heit vestiklich zu halten und noch yrem vermegen zu beschirmen den selben hof und dem heren truw und worheit iren nutz zů furderen und schaden ze wenden ungeforlich als ferr das den selben hof und sin lehen andrifft und nit furrer, und wenn sie dann also geschwerend, so heisen sy dann ouch den huber und mögend dann erteyllen und soll man sy ouch frogen als andere.

23. Item und wann die rechnung (sic) also erzalt und geoffnet werden, wie sie herkomen sint, und wie sie die heren herbrocht hand, so mag man die huber von einem an das ander fragen vnd an das recht losen, ob das also harkomen sig by den eiden, so sy in den hof gesworen hand.

Aus dem Auggener Urbar vom Jahr 1478 (nr. 343 der Berainsammlung des General-Landesarchivs). Ein zweiter Text des Weisthums findet sich in dem Auggener Berain vom Jahr 1562 (nr. 346 der erwähnten Sammlung). Mehrere offenbare Schreibfehler der Vorlage wurden nach diesem verbessert, die sonstigen Abweichungen aber nur dann angegeben, wenn sie zum Verständniss nicht entbehrt werden konnten.

Bamlach.

B.-A. Müllheim.

So volgen hernach die recht des dinckhofs zu Bamblach. 1. An dem meygentag soll der herr des dinckhofs zu gericht sitzen, oder wenn er will, uff der furter hofestatt, und sönt die huber recht da sprechen des hofes. Were, das zwen oder dry einen schuppas1 hond, so soll, der das gutt ze hofe treyt, recht sprechen, die guttere soll man verzinsen ze sant Martins tag by Nůwenburger mess. Der meyer oder des hern botten sollen die zins vordern. Man soll die zins antwurten uff den hof one schaden des herren und des meyers. Were, das der meyer die zins nit wolte empfahen, so soll der huber den zins antwurten uff den dinckhof und soll sine güttere verzinset han.

2. Were, das ein huber von dem land muesste, oder wie das were, das er sine guttere nit verzinste, so solle der herr des hofes die guttere nutzen an das nunt jar. Ist es, das der huber kombt an dem nunten jar und gitt sine zins, so soll der herr dem huber sine gutter wider lyhen und soll dem herren an den nutzen nut siner zinse abgon.

1 Vergl. Zeitschr. 1, 351. 5, 129.

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