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condescenderunt ut Italicus eli- des volkes meinunge were. und ergeretur dominum Bartholomaeum weletent zestunt einhellekliche zů tunc Archiepiscopum Barensem bobeste Bartholomeum den bischof1 (v. Bari im K. Neapel) — elegerunt von Bore, und wart Urbanus der in Papam sehste genant.

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populus, etiam multis ex officialibus ad hoc instigantibus ipsum populum, cum maximo furore et clamando Per lo clavellato de dio Romano lo volemo, irruerunt in conclave Et nisi quia unus dominus ein cardinale daz volg gestillen und volens suum et aliorum vitare peri- sprach: 'wir hant einen von Rome culum dixit eis quod Dominus sancti erwelet, daz ist der cardinal von Petri erat electus Sed audito sant Peter'. do nam das volg den quod Dominus sancti Petri erat selben cardinal von sant Peter und electus, in ipsum Dominum sancti sattent in uf den alter und kustent Petri irruerunt, et praecise invitum ime sine füsse und dotent ime ere bis posuerunt eum in una cathedra also gewonheit ist eime nuwen bobeste et dum accederent ad faciendum sibi zü tůnde, und wonent, er were erwelet, reverentiam demum advesperascente daz doch nût enwas. hiemitte wart aliqui etiam sub dissimulatis habitibus das volg gestillet. under disen dingen se reduxerunt ad castrum sancti mahtent sich die cardinale heimeliche Angeli, aliqui exiverunt Romam enweg und was alles ir gesinde zeraliqui in suis domibus latuerunt. troegelt worden. des morgens kam Postea in crastinum, aliqualiter qui- die mere us, der bischof von Bore etato populo, iste tunc Barensis were bobest worden. den kantent die misit ad dominos, ut venirentad Roemer wol und liessent es gut sin. ipsum et venerunt ad palatium, et und koment die cardinale herwider inthronisaverunt more solito et die enweg worent, zů disem bobeste ipsum postea coronaverunt. Et ab und dotent ime gehorsam und kroeillo tempore domini Cardinales in netent in also gewonheit ist eime reverentiis et aliis tractaverunt eum bobeste zü tünde.

Do wart den Roemern geseit, das die cardinale nüt hettent einen von Rome oder Italia erwelet, und wurdent die Roemer zornig und betrübet und schruwent aber also vor. do wolte

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ut Papam Et ipse in consistoriis

et extra in promotionibus et aliis

usus est ut Papa. Tamen ista omnia

verunt securos

Darnoch rettent die cardinale

facta fuerunt in urbe ubi Domini heimeliche mit disem bobeste, er Cardinales nunquam se reputa- solte mit in enweg varen us Rome: ipseque (Urba- wan alle die wile sü zů Rome werent, nus VI.), licet pluries requisitus, usque so můstent sü libes und gutes in modo urbem cum Dominis Cardina- sorgen sin von den Roemern. Dis libus exire noluit, nec Dominos Car- wolte der bobest nüt tûn. darzü dinales ponere in loco securo; quinimo hielt er die cardinale gar strenge postquam domini Card. ultramontani und hertekliche in allen sachen. docautius quam potuerunt paulatim von fürent die cardinale heimeliche venerunt Anagniam. enweg gein Agnania, das ist

1 Dass Königshofen statt Erzbiscbof,,bischof" sagt trotz des „Archiepiscopum" der Vorlage, darf uns bei seiner gewohnten Flüchtigkeit nicht Wunder nehmen. 593, 3 variant. hat er übrigens richtig „ertzbischof“.

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commode potuimus ad civitatem ein tageweide von Rome, und Anagniae per xxxvi miliaria a dicta sprochent: dirre Urbanus were nüt urbe distantem Ex tunc vero bobest, wan sü hettent (in) in vorhten ipsum pro Papa non habentes nos- erwelet, und sü woltent einen andern que ab ipsius subtrahentes obedientia bobest welen an den stetten, do sü Tandem vero nobis et eisdem one vorhte und unbetwungen werent. Cardinalibus in civitate Fundorum also fûrent sü in die stat Funde existentibus Dominus noster Cle- nahe dobi und erweletent den cardimens, tunc Robertus Cardinalis, nale von Jenue (Genf), der wart existens in civitate Fundorum prae- genant Clemens der sibende. dis dicta in Romanum Pontificem geschach uf 1/2 jor noch Urbanes walunge.

fuit electus.

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Wie gesagt, es scheint, daß Königshofen auch dies Schreiben benutzt hat. Nothwendig aber ist es nicht. Denn offenbar reichten noch andere Beziehungen als gerade diese schriftlichen namentlich auch von Italien her nach Straßburg. So wenigstens läßt sich erklären, auf welche Weise Königshofen mitunter bessere Nachrichten aus entlegenen Gegenden bringt. Und zwar vermuthe ich, daß die Träger dieser Beziehungen die Dominikaner waren. Dieser Orden hatte gerade im Elsaß und besonders auch in Straßburg selbst festen Boden gewonnen und reiches Feld der Thätigkeit.1 Seine Bedeutung für die Geschichtschreibung ist bekannt.

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Von diesen Predigermönchen, welche in Folge der weiten Verzweigung ihres Ordens und ihrer herüber und hinüber wechselnden Mittheilungen bald genau über alle wichtigen Ereignisse instruirt waren, mag unser Königshofen Manches erfahren haben, was er in seiner Chronik niedergelegt.

Aber für die Benutzung der Declaration durch Königshofen läßt sich noch Anderes anführen.

A nämlich (der drittälteste Text nach Hegel p. 169, welcher der Schilter'schen Ausgabe zu Grunde liegt), hat an Stelle des von C (der unserer Ausgabe zu Grunde gelegten Ueberarbeitung) 594, 10 f. Gegebenen: und wurdent die

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1 Lorenz und Scherer, Geschichte des Elsasses v. d. ältest. Zeiten bis auf die Gegenwart 1 p. 67 f. Ueber die Niederlassung der Dominicaner in Strassburg s. Königshofen p. 733 ff. Wattenbach, Geschichtsquell. 4. Aufl. 2, 353. Lorenz, Geschichtsqu., Einleitung.

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Römer zornig und betrübet und schruwent aber also vor" die weitere Fassung: „und wurdent die Rômer zornig und hettent grosse rumur underenander und schruwent aber also vor". Das Wort „rumur" oder „rumure" kommt nun meines Wissens bei unserem Chronisten an keiner anderen Stelle weiter vor als hier und kurz zuvor 593, 20 hiermit in Zusammenhang, aber eben auch da nur im älteren A: „das under dem volke zů Rome wurde grosse missehelle und rumure ufstunde“. Mir scheint es nun, daß Königshofen auf dies ihm so wenig geläufige Wort gekommen ist durch den Satz aus der Declaration der Cardinäle Baluz. 2, 827: campanae inceperunt pulsari ad martellum pro congregatione totius populi ad rumorem. Et tunc fortius populus more solito cum magno furore incepit clamare: „Romano lo volemo o al manco Italiano."

Bei der späteren Ueberarbeitung c. 15 Jahre nach Abfassung von A tilgte dann Königshofen das ihm völlig ungeläufige Wort, zu dem er eben nur durch die Vorlage gekommen, welche ihm jetzt nicht mehr zur Hand sein mochte.

Daß er die Declaration ausgeschrieben, ein Schriftstück von der Partei Clemens' VII., das von der vollkommensten Feindschaft gegen Urban VI. dictirt war, dafür möchte schließlich noch sprechen, daß er, der Anhänger Urbans VI., einen außerordentlich wichtigen Punkt unter diesen Vorgängen nicht kennt, nämlich, daß sämmtliche in Rom anwesende Cardinäle Urban VI. als rechtmäßig gewählten Papst schriftlich anerkannten und seine Wahl der Christenheit verkündeten. Hätte das in seiner Vorlage gestanden, unser Chronist hätte es gewiß angeführt. Eine schriftliche Aufzeichnung über die Wahl aber hat er ohne Zweifel benutzt, dieselbe muß folglich von Avignonesischer Seite sein. Daß nach dieser Seite hin dann auch sein Bericht mehr Zugeständnisse macht als der eigenen Partei, liegt in der Natur der Sache. So betont er für seine Stellung zum Schisma die fortwährenden Unruhen im römischen Volke während der Wahl viel zu sehr. Sätze aus der Declaration jedoch, welche Urban VI. zu stark compromittiren konnten, hat er weggelassen.'

1 Z. B. Baluz. 2, 822: Qui etiam Bartholomaeus tunc Archiepiscopus Barensis postea, ut asserunt fide digni, se multum recommendavit Bandarensibus in Ecclesia beatae Mariae novae antequam conclave intraretur.

Für eine Darstellung der Wahlvorgänge in Rom im April 1378 ist unsere Chronik nicht zu gebrauchen.

Clemens VII. wurde gewählt am 20. Sept. 1378. Das stimmt ungefähr mit: „dis geschach uf 1/2 jor noch Urbanes walunge" 595, 6. Aber nach Avignon ging er nicht gleich, wie Königshofen annehmen will, sondern erst im Mai 1379.1 Bis dahin hielt er sich in Italien, namentlich in Neapel auf.2 595, 13 ff: „do sproch der bobest Urbanus: 'sit die cardinale hant einen andern unrehten bobest gemaht, so wil ich ouch andere cardinale machen'. und mahte 29 cardinale zů Rome von den besten geslehten." Der Text B hat noch „mahte uf einen tag drissig cardinale", Hs. am Rande „vil cardinale", Text C 29 card.". Man sieht, Königshofen schwankte. Es ist eigentlich sonderbar, daß er hier ein offenbares Bemühen zeigt, die Zahl recht anzugeben. Im Uebrigen entscheide ich mich mit Mansi zu Raynald ad 1378 § 102 für die Angabe 29 (Gregorovius a. a. O. 6, 498 „mehr als 20 Cardinäle") und stütze mich mit ihm auf Thomas de Acerno, den damaligen Geschäftsträger der Königin Johanna von Neapel in Rom, der durchweg den Eindruck der Glaubwürdigkeit macht, wenigstens für derartige Dinge.

Unvollständig gibt Königshofen die Länder an, welche den Obedienzen der beiden Päpste folgten. Die Majorität ist auf Seiten Urbans, namentlich außer Deutschland noch England, Ungarn, Polen, Schweden und Norwegen.3

Feldzug des Herzogs Ludwig von Anjou.

596, 9 ff.

Von Interesse ist hier eine Vergleichung der drei Texte. A und B fügen diesem Capitel noch an: „von dirre reysen. were ein gantz buch zeschribende, das losse ich durch der kürtze willen underwegen" 596, 25 var. Trotz dieses Vorsatzes fühlt sich Königshofen gedrungen, das einfachere „das sü ir gewant und hengeste verzertent und donoch eicheln“ 16 var., das A und B haben, durch den Zusatz und harnesch und gras ossent" (aßen) auszuschmücken. (aßen) auszuschmücken. Uebrigens

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1 Baluz. 1, 494, pr. vita Clementis: „in mense Maii anni domini MCCCLXXIX mare intravit cum Cardinalibus suis" ibid. 495: „salvus et incolumis Massiliam applicuit decima die Junii subsequentis". 1, 493 f. 3 Theodor. de Niem de schismate 1 c. 17.

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2 Ibid.

erweckt jene Bemerkung, daß er der Kürze halber nicht mehr schreiben wolle, verglichen mit seinem sonstigen offenkundigen Bestreben, möglichst viele Details anzubringen, den Verdacht, als ob es sich hierbei um den Versuch handle, die geringe Kenntniß von diesen Dingen zu verdecken. Eine Erzählung wenigstens wie die von dem Meuchelmord an der Königin Johanna von Neapel, welche hierher gehörte, hätte Königshofen uns sicherlich nicht vorenthalten.

1

Im Uebrigen weicht das, was Königshofen von diesem Feldzug zu sagen weiß, von den Berichten anderer gut unterrichteter Quellen nicht ab. Die Stärke des von Ludwig von Anjou nach Italien geführten Heeres wird sehr verschieden angegeben, aber wohl überall zu hoch.2 In diesem Falle jedoch klingen die Angaben allerdings etwas wahrscheinlicher, da sie in der Betonung der Verwunderung Aller, welche das Heer sahen, und auch darin übereinstimmen, daß namentlich die unzureichende Verpflegung die Schuld an dem traurigen Ende dieses so glänzend unternommenen Zuges trug. Denn das eben ist es, die Unmöglichkeit ausreichender Zufuhr für solch mächtige Heere bei dem verhältnißmäßig so wenig ausgebildeten Verkehrswesen des Mittelalters, was bei den beliebten hohen Angaben Anstoß erregt.

Schlecht unterrichtet ist Königshofen für die Vorgänge in und um Rom „vor diser reysen“ (dem Zuge Anjous). Der Satz „vor diser reysen schůffent der künig von Frangrich und die künigin von Nopels von ires bobestes wegen zů Avion, das vil landesherren widerseitent dem bobeste zů Rome und ouch den Römern" ist so nicht richtig. Von solchen Bemühungen

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1 Theod. de Niem 1. c. 1 cap. 27, c. 35. 2 Id. 1 c. 27: „cum ingenti scilicet LX milia hominum et ultra, sed debili seu imbelli exercitu Gallicorum Italiam intravit". Gobelinus Persona Cosmodr. aet. 6 c. 77 (p. 255 der Ausgabe von 1599 Frankofurti kl. fol.). ,,tantum sibi collegit exercitum, ut principem aliquem tantam gentium multitudinem memoria nulla comprehendat. Nam plurimi de ipsa referentes audientium quasi mendaces incidere derisum: alii enim ex centenis, alii ex sexagenis lancearum millibus, alii ex tot milibus armatorum eam constitisse contendunt. A quodam tamen, qui se de eodem exercitu fuisse fatebatur, intellexi, quod idem dux dum versus Italiam tendens Avinionem exiverat, habebat duodecim millia equitum: antequam vero ad regnum Siciliae pervenit exercitus ejus amicorum suorum confluentia et stipendiorum prodigalitate sic crevit, ut Apuliam ejusdem regni provinciam cum septuaginta quinque milibus equitum censeretur inire.“

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