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Symbole bei Lehensmuthungen

aus Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts.1

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1 Speyer

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1.

In der Eheberedung zwischen den Grafen Adolf von Nassau und Heinrich von Veldenz für ihre Kinder Gerlach und Agnes vom 21. Mai 1354 ist bestimmt, dass Widerlage und Widdum bewiesen werden sollen auf die Hälfte von Idstein und auf Güter und Gefälle in nächster Nähe dieser Stadt, und da dieselben zum Theil Lehen der Abtei Bleidenstadt waren, gab Abt Thomas später seine Zustimmung. Nach Gerlachs von Nassau Ableben (1396) bestätigten seine Eltern das Widdum auch für den Fall, dass Agnes von Veldenz sich wieder verheirathen würde. Nachdem aber dieselbe mit dem Wildgrafen Otto von Kirberg in zweite Ehe getreten war, verweigerte Abt Heinrich von Geroltstein, des Abts Thomas Nachfolger, die Lehenserneuerung, worauf der Wildgraf das Lehen in solenner Weise forderte, und hierüber folgende Urkunde errichten liess:

1385 Juli 8 Bleidenstadt.

In gottis namen amen. Kunt sie allen lüden, die dieß offen instrument ansehent oder horent lesen, das nach gottis geburt da man zalte dusent drihundert und in dem fünffe und achtzichesten jare in dem achten tage des mondes, den man nennet zu latine Julius, uff sant Kilianstag in dem dorffe zu Blidenstait in Mentzer bistome gelegen daselbis in der aptien uff dem sale in dem somerhufe, da ein iglicher apte von Blidenstait spulget2 und pflegt somerzyt zu wonen,

da

1 Um wegen Verweigerung der Lehenserneuerung vor dem Lehengericht klagbar werden zu können, musste der Nachweis erbracht werden, dass innerhalb Jahr und Tag nach der Eröffnung der Lehensherr förmlich um die Verleihung ersucht worden sei. Ueber Symbole bei solchen Akten vgl. Grimm, Rechtsalterthümer S. 159 u. Haupt, Ztschr. für deutsches Alterthum Bd. 6. 2 mit „pflegen" synonym.

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selbis qwamen und stunden genwertigliche vor mir offnen schryber von kaiserlicher gewalt und den gezügen nach geschriben der edel herre Otte wildgrave zu Cirberg und sin capplan herre Gobell, pastor zu Folxheim in Mentzer bistome uff eine syte, herr Hanne von Geroltzstein von gottis gnaden apte zu Blidenstait sanct Benedictenordens im Mentzer bistome und herr Hartung von Merenberg, kamerer, herr Johann von Aldendorff und Cune von Gisenheim, desselben aptis conventsbrüdere und herrn off die ander syte. Zu demselben apte und herrn sprach herr Gobell pastor egenant: lieben herren, ist üch yt kenntlicher, wie das myn frauwe Agnes von Kirberg off einen tag kortzlichen sy hie geweßen und suchte mynen herrn den apte, der hie geinwertig steet, und wolte ir lehen von ime entphahen, als sie billig dun solte. De enfant sie myne herrn, der hie steet, nit doheime. Zu dem male nam sie den ringk an der kirchen daselbis und ringelte und schottelte den dry stont' zu eyme urkunde, das sie do were umb des willen, das sie ire lehen umbe yn entphangen hette als von irs wiedums wegen, als sie billigen und von rechts wegen dun sollte, hette sie yn funden. Daroff antwort her Hartung kemerer obgenant vor die andern und sprach, es were yn woil kuntlichen. das dieselbe frauwe Agnes obgenant daselbis were gewest in aller der maßen als vorgeschriben steet und enhette myn herrn den apte nit funden doheime zu derselben zyt. Da sprach der edel grave Otte vorgenant: lieber herre, ich bieten üch umb gott und umb des rechten willen, das ir mir wollent lihen myn mannelehen, als von montparschaft und rechts wegen myner frauwen, darumb ouch myn eliche frauwe obgenant vormals hie ist gewest. Da antwurt ime der apte vorgenant und sprach, er entwüßte keine mannlehen, das eine graveschafft oder eine herrschaft von Kirberg von ime oder von sime stiffte zu lehen hette. Da sprach derselbe grave Otte obgenant: lieber herre, ich bieten üch, das ir mir lihent das lehen zu myme rechte; han ich wenigk oder zumail nüstnit von üch und üwerm stiffte, so bin ich woilfeil genug, das ich vergebens oder umbesüst üwer und des stiffts mann soll sin. Daruff antwurt der apte nüstenit. Da neigete sich der herre grave Otte dar zu

1 Drei Mal.

2

dem apte nyeder und greiff yme an sine kappe1 und nam yn mit dem geren und sprach also: lieber herre, diß dun ich mit erlaube ich fordere und begere myn mannlehen, als von montparschaffts und rechts wegen myner elichen frouwen, an üch zu eyme male, zu dem andern male und zu dem dritten male, als man billich und von rechts wegen sine lehen an sinen herren furdern und begern soll... Hiebie sint gewest geinwertig die bescheiden erbern lüte Henne von Partenheim, Rinfride von Ripoltzkirchen, edelknechte, Henne burgman zu Kirberg und Andreas Sturm, kelner zu Wildenberg, leien im Mentzer bistome und ich Johannes Otten sun von Siegen im Mentzer bistome, offen schrieber von kaiserlicher gewalt. Veldenzer Copialbücher im Münchner Reichsarchiv Band III folio 31.

2.

In den Erbstreitigkeiten zwischen Kurfürst Ludwig von der Pfalz und seinem Bruder Herzog Stephan von Simmern, zu deren Beilegung auf Veranlassung Kaiser Siegmunds ein Schiedsgericht in Worms im Januar 1417 zusammen trat, war einer der Streitpunkte das Recht auf Creuznach, Burg und Stadt, und die Veste Greventhan, welche Besitzungen der Kurfürst als Bestandtheil seines Sponheimer Erbes in Anspruch nahm, behauptend, dieselben hätten von jeher den Sponheimern gehört und seien keine Lehen des Domstifts Speyer, weßhalb auch Graf Simon von Sponheim seiner Zeit das von Bischof Raban an ihn gestellte Ansinnen, sich in diesen Lehen bestätigen zu lassen, zurückgewiesen habe. Herzog Stephan, welcher in Folge dieser Weigerung sich am 12. November 1408 zu Heidelberg das Lehen vom Bischof von Speyer hatte verleihen lassen, erbot sich zum Beweis, daß Walram von Sponheim, Simons Vater, die Lehenseigenschaft anerkannt und sich 1365 von Bischof Lambert habe bestätigen lassen. Als Beweise wurden Kundschaftsbriefe von 1398 vorgelegt, in denen es heisst:

1398 Mai 21. erklärt der veste Junker Heinrich von Otterbach der Alte ein Edelknecht: „das ime wol kund und wissende were das der erwürdige in gott vatter herre Lamprecht, itzt 1 Mönchskutte. 2 Keilförmiges Zeugstück, das unten an ein Gewand zur Verzierung eingesetzt ist, auch der so verzierte Theil des Kleides, heute noch in der Bedeutung „Rockschoss, Rockzipfel" im Elsass gebräuchlich.

bischoff zu Bamberg und dazumalen bischoff zu Spire zu einer zyt zu Spire in der stait were in herrn Friederichs von Schonenberg, dumherrn zu Spire, hoiff mit ettwin manchen bischoffen (gewesen) und qweme zu ime in denselben hoiff her edel grave Walrame von Spanheim seliger gedechtniß und fordert an ym, das er ime lihen wolte sine lehen, das er von ime und dem stifft von Spire zu lehen sollte han, mit name Crutzenach burg und stat mit aller siner zugehorde. Darumb berait sich der egenant herr Lamprecht bischoffe und verzog es. Da sprach junkher Volmar von Berne seliger, des egenanten bischoffs Lampert bruder, zu ime diese worte oder in gleiche: was beradent ir üch? wenned ir daß der grave üch Crützenach geben wolle? Und viel tedinge sich da ergingent. Da leyhe herr Lamprecht bischoff dem obgenanten Walram selige Crutzenach burg und stat, und empfinge es auch derselbe grave Walram selige also von ime und sprach: herrn von Spire, ir hant recht gedann, das ir mir myn lehen geluhen hant, dann hettet ir es nit gedann, so hett ich diese ritter und knecht, die ich by mir han, genomen zu gezügniß und hette den ringk an der monstertür gerüddelt und wollte damit myn lehen empfangen han."

.

1394. festo annunciationis Marie virg. Lambertus, episcopus Bamberg., olim Spirensis, publice professus est et recognovit in presentia spectabilis viri domini comitis Symundi de Spanheim et ad ipsum verba subscripta . . . dixit: herr grave Symon, ich will üch sagen, das es diese Herren hören daß uwer vatter grave Walrabe selige zu der zyt, als er was in zweyunge mit mym alten herren, hertzog Rupprecht selige gein Spire qwam und da was vier tage oder fünf und bade mich, ime sine lehen zu lihen, die er vom bistome zu Spire zu lehen haben solde, nu wolde ime myn vorfarer, bischoff Gerhart selige, die nit luhen. Danach hatte ich rait des capittels zu Spire und verzug sich die lyhunge, das grave Walrabe selige sprach er wolde an den ringk gein an des münsters türe und den rüddeln und die lehen da empfahen. Das riet myn capittel, das ich yme sin lehen verliehen wollte, und also entphinge er von mir Crutzenach die stat und Than die vesten zu lehen".

Veldenz. Copialb. a. a. O. II 339-342.

März 25.

3.

1325-an Mariä Empfängniß1.

verlieh Dietrich Graf von Loß dem Ritter Kindelin von Sien, seinem Manne, Burg, Güter und Gefälle in Sien und Umgegend. Die Lehensherrlichkeit ging später auf die Wildgrafen von Daun über, und Wildgraf Johann verlieh dasselbe, beträchtlich vergrössert, 1426 Sonntag vor St. Michael2 dem vesten Trabolt von Sien mit dem Recht der Vererbung auf weibliche Descendenz nach Aussterben des Mannsstammes. Der Fall war gegeben mit dem Ableben von Trabolts jüngerem Sohn Friedrich, dessen Schwester Schonette den Hermann Boos von Waldeck zum Gatten hatte. Diesem verweigerte Wildgraf Johann die Lehenserneuerung, worauf 1432 - auf unsres herren offartstag, das ist dornstag nach St. Urban3 das Lehen feierlich forderte: also griff ime Hermann vorgenant an sinen rechten geren an sinem mantel und sprach: ich gesinne der lehen zu einem male als recht ist, zum andern male als recht ist, zu dem dritten male als recht ist. Als zeugen: Andres Reide von Schonenburg Johann Boiß von Waldeck der junge Lampricht von Leyen, Degenhart Stumpf von Waldeck und Johann von Schmiedeberg. แ

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Hermann Boos empfing hierauf das Lehen, aber nach dessen und seines einzigen Sohnes Ableben und nach dem Ableben des zweiten Mannes der Schonette hatte dieselbe sich verleiten lassen, zuzustimmen, daß das Lehen nach ihrem Tod heimfalle. Als sie nun mit Reinhart von Sickingen in dritte Ehe trat, weigerte der Wildgraf die Verleihung ohne Anerkennung jenes Uebereinkommens, worauf Reinhart das Lehen forderte:

1451 uff sant Johann vor der gulden portten. Auf die Weigerung des Wildgrafen Johann, der sagte: wan do were eine verschreibung gescheen zwischen ime und Reinhartens hußfrauwen, deßhalb er meint nit schultig zu sein zu luhen, da bate ihn Reinhart daß er es nit zu undank nemen wollte so wolt er sollich lehenschaft fordern als recht were, also griff ime Reinhart an sin en rechten geren an sinem mantel und sprach: ich gesinde und furdere der lehen zu einem male, zu dem andern mal, zu dem dritten mal als recht ist." Zeugen waren und haben gesiegelt

1 Dec. 8. 2 Sept. 22.

3 Mai 29. 4 Mai 6.

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