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welt, darúf mit ordenlichem bischofflichen gewalt bestêtigt sei, innhalt der briefen die er sich erbot daselbs ob si wolten horn läßen, daruf sin besitzung wie einem probst allenthalb jngenommen biß an disen hoff der probsty zugehörend. Begert jm innemung und besitzung desselben hoffs on ufhalt zůzelassen. Dagegen under anderm bemeldter Bastian selbs fùr si beid gebrüder under anderem der meinung antwurt: Wan obgenanter abgangen probst, jr bråder seliger, durch sin lettsten willen die probsty dem erwirdigen wolgebornen herren hern Thoman freyherren von Valckenstein by lebendem lyb zügestellt hette, nach sinem tod anzefallen, daruf derselb herr von Valckenstein vom stůl ze Rom versehen sy, so erkennen sy disen doctor Balthasaren noch fur kein probst, sondern denselben von Valckenstein, demselben uß bevelhe irs brüders seligen als probsts si den hoff verhûten: jedoch weler die probsty mit recht behalten werd, sprach bemeldter Sebastian, dem wolt er schuldig dienst, ere und pflicht trùlich halten. Dagegen aber bemeldter herr doctor und probst under annderem åfert sollich meynung, sich geburt nit das ein lehenmann probsts und stiffts inen widerstand hielte zů abbruch oder irrung jrer fryheiten und rechten zc. Antwurt dagegen bemeldter Sebastian von Lanndeck: er wölt dennoch ungeschmittzt sin, sonder welher probst die probsty mit recht behalten wurd, dem wöer1 thůn was er pflichtig und schuldig syn wurd. Und wan also bemeldter herr probst sin vordrung wie vor beschloß, die bemeldten zwen gebrüder daby vermanet den bischofflichen gebotten gehorsam ze synd, damit jm nit wytter gebúren wurd gnůg ze thůnd sinem geschworn eyd in der confirmacion sinem bischoff gethon, si mit peen des banns in lut der confirmacion hiegegenwertig dar zů gehorsam ze machen, damit also abschied mit dechan und capittel und andern priester und leyen, sich sollichs bezúgt vor mir offen notary und den gezúgen harnach genannt, alsbald dawider her Anthony von Lanndeck, ritter, obgenannt nachschrey: ja papp papp papp, jr schůchmacher, tůchscherer und gartysen súne, wir werden ee einander baß umb die brennd jeůchen, defglich Sebastian von Lanndeck nach redt sie wurden sich daran nicht keren, mit dem tromen ufschnallt. Welher vordrung widerstands veracht und vermeinter injury ein bemeldter 1 wolle er,

herr probst mit sonderer bezúgung vordert von mir offen notary instrument, eine oder mer nach rechtlicher siner notdurfft ze schryben und gemacht ze geben. Das alles beschehen ist im jar monat tag stund und an enden als obstat, in gegenwertigkeit der ersamen herren Johannsen Schonsteins priesters, in siben fryen kunsten meisters, lùtpriesters in bemeldtem stifft, Ludwico Herlin, Symon Kriegly all capplan im bemeldten stifft, Lùtfriden Buckenmeyers, Hannsen Aeblins burger in vorgenannter statt Waltkirch und vyl ander priester und leyen ouch gloubhaffter gezúgen hartzů ernstlich berufft erbetten und er vordert.

(Sign. Not.) Und wån ich Heinricus Geßler von Fryburg obgemelts Costentzer bistumbs wylend von selbs keiserlicher majestat geschopfter und offner notary, by ervordrung der possess der probsty hoff ouch by antwurt und abscheid, ouch allen annderen getåten und henndelen vor und nach an statt und an enden wie obgeschriben ståt mitsammt geistlich und weltlich menige personen, wie obgeschrieben ståt, mitsamt den ouch herren gezúgen selbspersönlich gegenwertig bin gewesen, die also beschehen, gesehen und gehórt, darumb hab ich diß gegenwertig offen instrument mit miner eigen hand geschriben underschriben gemacht und in diß offen forme gestellt, ouch mit minem eigen zeichen und namen bezeichnet, als ich der und harumb zů gezugniß ernstlich berüfft, erbetten und ervordert was.

Perg. Orig. Es wird dieser Vorgang erwähnt von J. Bader in dem Aufsatze: „Der constanzische Bischof Dr. Balthasar Merklin“ im Freiburger Diocesan-Archiv III 6, aber nicht nach dem Original sondern nur nach dem Repertorium des P. Wunibald S. 74.

Aus weiteren in Original vorliegenden Stücken ergeben sich folgende Data: 1) Der 3. August 1508 als Todestag des Propstes Georg von Landeck. 2) Der 5. August als Wahltag der Dr. Merklin, -- welcher persönlich anwesend war, sich anfänglich weigerte, consensum et assensum suum non statim adhibere et praestare voluit, se immeritum indignum et aliis pluribus negotiis laqueatum asserens aber, auf einem am 8. August abgehaltenen zweiten Tage, unter welchem das Capitel den Generalvicar des Bischofs Hugo von Constanz um Bestätigung bat, die auf ihn gefallene Wahl annahm. Schon am 8. August, nicht erst am 15. wie Bader S. 6 angibt, erfolgte die feierliche Proclamation der Wahl zu Waldkirch, pulsatis campanis cum decantatione hymni „Te deum laudamus“ et accensis candelis in chorum nostrum ante summum altare intronisavimus nec non

1 Die Unterschrift Heinricus Gessler notarius publicus, unten im kelchförmigen Signum.

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electionem de ipso factam per decanum nostrum clero et populo solemniter publicari fecimus. 3) Der Generalvicar des Bischofs von Constanz genehmigt die auf Balthasar Merklin gefallene Wahl, am 12. August, jedoch unter üblicher Ansetzung einer Frist von 9 Tagen für etwaige Opponenten. 4) Ebenderselbe ordnet am 25. August die Einweisung des Electus et Confirmatus in die Possessio corporalis an.

1521. Jun. 1. Mainz. Der päpstliche Prothonotarius Marinus Caracciolus, in Ober- und Niederdeutschland bevollmächtigt, ertheilt dem Michael Kull, einem Priester des Constanzer Sprengels, Anwartschaft auf die bei dem St. Margarethenstifte zu Waldkirch, durch den Tod des Johannes Stächlin erledigte Chorherrenstelle, deren Erträgnisse 4 Mark jährlich nicht überschreiten. Dat. Moguntie 1521 (verbis) kl. Junii, pontif. dni Leonis P. P. X. anno nono. Taxa in toto floren. quinque. Perg. Orig. Siegel abgefallen.

50.

1538. Jan. 28. Waldkirch. Der Notarius publicus Christophorus Spurer von Eernstetten Constanzer Sprengels, gibt ein öffentliches Instrument über die erfolgte Annahme des vom Capitel des St. Margarethenstifts Waldkirch unter Mitwirkung des kaiserlichen Rathes Doctor Georg Schmotzer und des Generalvicars Bischofs Johann von Constanz, zum Decan postulierten Priesters Johannes Remp. Das ganze Capitel besteht aus den Herren Johannes Vischer, artium liberalium magister, custos, tamquam vicedecanus, Berchtoldus Gruber, Laurentius Ror et Johannes Meder canonici. Dieselben protestieren dagegen, anders als in Gemäßheit der Privilegien und Statuten ihres Stifts gehandelt zu haben. Mit den in Notariatsinstrumenten üblichen, ausführlichen Zeitangaben. Perg. Orig. mit Notariatszeichen. 51.

1538. Febr. 15. Waldkirch. Ebenderselbe stellt ein Instrument aus, über die durch Herren Stephan Remp, Domherren zu Basel, als Bevollmächtigten des Herren Johannes Remp, für denselben erfolgte Possessergreifung. Perg. Orig. mit Notariatszeichen.

52.

1608. Aug. 1. Decan, Capitel und gemeine Juraten der Präsenz des St. Margarethen-Collegiatstifts ze Waldkirch, bescheinigen, daß sie von ihrem Propste M. Matheus Zimmermann die Summe von 200 Gulden baar erhalten haben und zwar zur Aufbesserung der Dölderschen Pfründe, bei welcher

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800 Gulden Zinse angeschwollen sind, die jetzt, mit Consens der V.Ö. Regierung, welcher die Collation des besagten Meßbeneficiums zusteht, ad pios usus verwendet werden. Der Propst verfügt nun, daß bei dem an den fünf fürnembsten unser 1. frauen festtagen" durch den Inhaber der Dölderschen Pfründe, auf dem Dölderschen Altare abzuhaltenden Gottesdienste, auch im Amt gesungen und mit der hiezu um 80 Gulden erkauften Orgel begleitet werde. Zu Ergötzlichkeit des Celebranten, Organisten und Schulmeisters, sollen jedem 26 gegeben werden. Von den Caplänen sollen 3 oder 4 anwesend sein und es hat jeder 13 zu erhalten. Den Chorschülern insgemein werden 2 B, dem Sigristen und Orgeltreter jedem 1 B, dem Schaffner aber 2 ß 6 J. gegeben. Sollte nach diesen Zahlungen, von den 10 Gulden, welche die obgenannten gestifteten 200 Gulden an Zins tragen, etwas übrig bleiben, so fällt es der Präsenz zu. Es unterzeichnet: M. Con. Bejer decanus. Pap. Orig. mit gemeiner Präsenz Secret. Die Lesung der Umschrift ist nicht ganz sicher. S. caplnor. eccl. in Waltkirch. Kleines Rundsiegel, einen Geistlichen mit Kreuz und dem Drachen darstellend, ziemlich stumpf.

53.

Roth von Schreckenstein.

Beiträge zur Geschichte der Volkswirthschaft und zur Sittengeschichte.1

4. Pfaltz resolution der statt Heydelberg gegeben (1581). 2

3

Ludwig etc. Unsern gruß zuvor, ersamen liebe getreuen. Als ihr uns nechstverflossen 80. jahrs unlangst nach einander etliche supplicationes sambt einem extract oder similatio der statt Heydelberg jerlichen einnemens und außgebens uberreichen lassen mit angehefftem underthenigsten bitten, gemeiner statt darinn berathen und hülfflich zu sein, damit sie etliche, obligende schulden abdruckhen und furter die sachen angeregts einkommens und außgebens halben uffs erschweigen richten möchten, laut fernern inhalts dessen,

Haben wir solche sachen seithero zu nottwendiger berathschlagung gezogen und anfenglichs vorberurten sumularium durchsehen und erwogen. Befinden denselben gleichwol dahin gestellet, das solcher uberschlag, nach vergleichung der innam und außgaben, biß zu 276 fl. ungefehrlichen jahrs mehr außzugeben dan einzunemen seien, daruf also forther das begern gestellt, von wannenhero nicht allein dieser mangel ides iars bestendiglich zuerheben, sonder auch, wie gemeiner statt mit einem anleyhen, sambt nachsehung etlicher benenten summen gelts, handbietung zu thun.

Hieruff könden wir euch zu gnediger resolution nicht pergen, welches ir uns dan genzlich und wol zutrauen sollent, das wir je ganz begierig und geneigt, dieser, als unser hoffläger statt, in allen möglichen dingen und fellen gnedige hülff zu beweisen und die sambt allen dern inwohnern zu scheinbarem und gedeihlichem uffnemen zu befurdern, wie wir dann befinden, daß weilendt unsere furfordern, sonderlichen aber

1 Vgl. Zeitschrift Bd. 32 S. 340 ff. 2 Copialbuch No. 503 (Pfalz No. 38) fol. 316 ff. 3 Kurfürst Ludwig VI. 1576–1583.

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