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jetziger anzahl der burgerschaft ein fast geringes; weil dan wir selbs jerlich ein mehrers zu solcher wacht steurn, so will euch obligen, bey der statt und burgerschafft die anordtnung zu thun, das sie das ihrige herinnen auch laist und in der niemandt ubersehen, sampt das auch hingegen die hohe wachten sonderlichen uff den eussern thurnen besser dan bißher beschehen bestellet und denen wechtern bey nächtlicher weile die stunden mit eim horn zu melden aufferlegt werde, inmassen hievor nachmals bevolhen ist.

Ebener gestalt als in obangezogener eurer freiheitt under anderm auch versehen, welcher gestaltt der außlander und inwohner zue Heydelberg geistlicher oder weltlicher güeter, so von alters her nicht gefreihet, es seien heuser, eckher, wiesen, weingarten, baumgarten etc., die in der beeth herkhommen sein und mit unsern burgern nit raisen, wachen oder andern frondienst thun, ob sie schon das mehl- und haußungeltt oder auch leggeltt geben, mit zimblicher beedt besetzt werden sollen, und dan unsers ermessens solcher gueter nicht ein geringe anzahl seien, so im fall der statt wol ein scheinlichen nutzen jars ertragen könten, so wollet uns heruber, wie es von alters hiermit herkhommen und gehalten worden, wan, wie und warumben das im abgang gewachsen seie, eurn bericht und guetachten uberreichen.

Was ihr dan ferner von verringerung der statt außgaben anmeldet, da wüst ir euch zu erinnern, daß auch jedesmahls nach abgehörten jar rechnungen ernstlichen aufferlegt worden, uff die mittel und wege zu gedenckhen, wie die große zerungen und andere unnöthige ußgaben gentzlichen abzuschaffen oder ir nach aller moglicheit einzuziehen sambt ab die zerung in ein leidtlich daggeltt zu verwenden; dasselbe thun wir hiemit nachmahls repetirn und widerholen, versehen uns auch, ihr werdent darinen an eurm ernsten vleiß kein mangell lassen, wie dan dieses sambt das der statt gebew zum nutzlichsten jederzeit angestellet, daruff gemeiniglich die mainsten ußgaben lauffen, ainzig an solchem eurm vleiß hafften thuet.

Belangendt den salzhandel zweiffelt uns nit, ihr werdent danselbs darfur halten, das er sich nutzens nicht erwehr, wie man auch nicht findet, das der zurückschlage, ob schon der ubernutzen damit nicht jedes jahrs gleich sein möge.

Derwegen ihr dan zu continuirung und vermehrung des

selben nachmaln allen möglichen vleiß furzuwenden und obwoln von allerhandt menglen bey diesem handel von euch anregens beschehen, erachten wir jedoch, das denselben leichtlichen zu begegnen. Dan was des zufuhren frembdes salzes anlanget, weil dasselbe ohne das gemeinlich in ringerm werth abgehet, do es alhie jedesmals giltet, so sollent ihr die sachen dahin richten, das ihr solch salz von den fuhrleuten selbs einkauffent und sie befriedigent, inmassen etlicher anderer orten unseres gebiets auch beschicht, so denselben fast furderlich ist, uber das wir bey unserm ampt Heydelberg die Vorsehung thun wollen, das in allen dörffen, die innerhalb einer meil wegs umb Heydelberg gelegen, keinem hackher erlaubt werden soll, salz feil zu haben, was aber frembde fuhrleuth ins ampt bringen, dagegen wein und anders darin laden, denen ist dasselbe fail zu haben nicht wol zu verbieten. Es kan aber durch euch zu einem versuch die anordtnung in den nächsten fleckhen und dorffen beschehen, dasselbe salz in eurem namen überhaupt einzukauffen und alher zu verschaffen und further dessen begebung halb under anderm auch solche anordtnung beschehen, das dieselben underthanen uffm landt deßhalb zu billichen klagen nicht beregt noch getrieben werden.

Was ihr dan anderer mehrern handel und gewerb anrichtung wegen meldent, obschon itziger zeit darzu allerhandt verhinderliche mängell vorhanden, so wollent idoch denen sachen ferner nachtrachten und da bessere gelegenheitt hierzu fürwachsen, alsdan dessen ingedenckh sein, insonderheit aber solt ihr jederzeit in acht haben, wan wein und frucht in wolfailem kauff, das ihr dessen, und bevorab an korn, einen gueten vorrath schaffet, welches sowol der burgerschaft als gemeiner statt in nothfällen noch furderlich sein kann.

Deßgleichen dan wan der salz handel in mehrerm gang und auffnemen auch zu einem vorrath an geltt gerathen, kann unsers ermessens der statt mit dem geltt wechsell wol ein treffenlicher nutzen geschafft werden, und weil dieser punct dannechten also beschaffen, das der nit allein zu vermehrung der statt jerlichen einkomen dhienlich, sonder auch den gemeinen man zu erhaltung billichen werths der muntzen sambt das in grossen kauffen und verkauffen die liefferung diß ortts zu geschehen, wie solches bey etlichen reichs und andern

stetten mit sonderm deren nutzen gebreuchig ist, so wollent solchem kunfftig besser nachgedenkhen, wie der als ein furnemmer punct euerer freiheitten ins werckh zu richten, auch euch befleissigen, zur handt zu bringen, was dißfahls für guete ordtnungen vorhanden sein und uns hernacher neben zustellung deren eur guttachten eröffnen.

Das gebettene furleihen, dergleichen nachlassung etlicher benambten sumen, darumb die statt unserer kirchen gueter verwalttung und clostern verhafft antreffend, da möchten wir zuvor vernemmen, warzu ihr berürt vorleihe zu gebrauchen und was der statt darmit fur nutz zu schaffen vorhetten. Sunsten was vermelten clöstern zustendig ist, da habt ihr selbst zu erachten, das sich nit fuegen will, dern corpora mit solchem ansehenlichen posten irer järlichen einkommen zu schwechen, uns ist aber nicht entgegen, da die statt zue zeitten mit eim vorrath an gellt gefast, das sie dieselbige mit ringern summen, als nemlich zwei, drei oder mehr hundert gulden ablosen möge, sambt das inen von solchen obligenden summen jederzeit der injährig zins nachgesehen werde.

Letztlichen eure ubergebne sonderbare supplicationes, die einziehung der nachsteur oder abzug geltts betreffendt, da weren wir woll befugt, uff hiebevor darunder gegebner ordtnung zu verharren, inmassen dan solches allenthalb unsers furstenthumbs in steter ubung ist, dasselbe auch dem angezogenen euerm privilegio, weiln die abziehenden personen keineswegs uffgehalten, nicht entgegen. Nichts wenigers aber so wollen wir hiemit auß sondern gnaden bewilligen, das berurte nachsteur nun furohin anderer gestalt in der statt Heydelberg nicht gefallen noch eingezogen werden solle, dan in denen fellen wie diese hiebeiliegende designation außweisen thuet. Uber das wir auch von solcher nachsteur, was zue jederzeit in den specificierten fällen von den ingesessenen burgern oder deren zugewandten gefeltt, der statt den halbigen theil davon auß gnaden und uff widerruffen wollen zustehen lassen.

Was aber von unsern hoffverwandten, dhienern oder ihren erben und die nicht under der statt iurisdiction gehörig seint, solcher nachsteur gefelt, die soll uns allein zustehen und verpleiben, und weiln wir verstehen, das in der zeitt, das solche nachsteur alhie publicirt worden, die ihenigen felle, so sich bei

der burgerschafft alhie begeben, durch euch bei den erb- und vormundtschafften bei einander zubehalten biß uff fernern beschaidt angeordnet sein, so wollen uns dasselben ein lauttere designation zustellen, darnach haben zu bescheiden.

Diese und alle oberzelte bewilligungen wollent von uns also auß gnediger zunaigung beschehen sein vermerckhen, wie wir uns auch nach gelegenheit kunfftiger zutragungen darinen vermehrung, minderung oder sunsten verpesserung zuthun und anzuordtnen hiemit vorbehalten. Und so ihr derwegen in den ob specificirten, auch allen andern fellen zu der statt notturfft, besserung und auffnemmen eur ampt und vleiß jederzeit furwenden, wie wir euch gnedig zutrauen, so sein wir gueter zuversicht, es werden dandurch auch obberurte unsere jetzige fernere zuschlagung an leg- und haußungeltt auch abdreg erhöhet, burger- und gedinggeltt, nachsteur und anders mehr sich nicht allein die 276 fl. obengezeigts järlichen mangells leichtlichen und reichlich finden, sonder auch zu zeitten ein gueter uberschuß erzeugen und dardurch der statt gebew an maurn, dhor, thurn, weg und stege in sovil bessern baw bringen und erhalten kenden, und woltens euch zu begerter resolution nicht verhalten, seien euch und gemeiner statt darmitt zu gnaden wol gewogen. Datum Heidelbergk den 20. Januarii anno etc. 81.

5. Ehevertrag zweier Leibeigenen 1446 Mai 31.

Durch disen hienach geschriben hiratte werdent die dry personen in der ewigen gotthait manigvaltenklichen geloupt, gewirdiget, geerett und damit der orden der hailigen e saulenklichen gehalten, amen. Kund und zu wissen sye aller menklich mit disem brieff, als von ordenung und schickung des almächtigen gottes der erber wolbeschaiden Claus Stöb von Bambergen und Elsbetha Bömerin, Hansen Bömers vom Bürglin eliche tochter, mit dem sacrament der hailgen e zůsamen komen sind und sich von merung wegen der cristenhait mit gunst, wissen und verhengnusse des erwirdigen herren Johannsen Schencken vom Stoffenberg des jungern, sant Johanns ordens und der zitt chomenthur des huses sant Johanns zů Uberlingen, dem sy zû baidersidt von aigenschaft wegen yr libe zů gehoren und zu versprechen stond, elichen vermischet hand, daz da sollichs zů gangen und beschehen

ist mit sollichem underschaide, furwortten, luttrungen und gedingen als hernach volget und vor und in der e beschlossen und bestådingt ist. Dem ist also, das der vorgenant Claus Ståb der vorgenanten Elsbethen Bömerin, siner elichen hußfrowen zu rechter haimstwr geben und zubringen sol was er haut, ligends und varends, núnt ußgenomen noch hindan gesetzt dann allain funff schilling pfenning järlichs und ewigs geltz von, usser und ab sinem wingartten zů Althain gelegen, damit im und sinem eren elichen wib säligen, der gott gnädig sye, amen, ewigen jartage zu styfften, und sinen wingartten mit grund, mit bodem zů Hindinenried gelegen, ouch damit zů werben, zu schaffen, zů lausen und zů tun durch gott ald durch ere nach sinem willen und wolgevallen on sins egenanten elichen wibs und menglichs von irnt wegen sumen, intråg und widerrede. So sol im der vorgenant Hans Bömer zu siner egenanten tochter, sinem elichen wibe, widerumb zu widerlegung und haimstwr geben und bezallen zwölff pfund pfenning der statt Uberlingen muntz und werung und ain kalben und im sy dartzů von allen schulden, so sy und ir erer man sälig uff disen hwttigen tag schuldig sind, die bezallen und sy darvon entryhen, ledigen und lösen und och unclagbar machen ane allen iren schaden. Und wåre sach, das sy gott kinder by ainander beriette und uberkämen, so sol der egenant wingartt zů Hindinenried gelegen, den danne der vorgenant Stôb im selbs ußbedingt haut, den selben iro baider kinden als ander ir güt ligen, des genächig erben und gewärttig und sollich obberürt behaltnuße tod und ab haissen und sin ungevarlichen. Und des und aller obgeschriben ding zů warem, offem urkund und vester bliblicher sicherhait, so haut der vorgenant Claus Stöb für sich selbs und der egenant Hans Bömer für sich und sin obgenanten tochter ernstlichen gebetten und erbetten, den vorgenanten hern Johannsen Schencken, chomenthur des obgenanten huses, das er sin insigel an disen brieff haut lausen hencken, doch im, sinen erben und nachkomen in allweg unschädlichen. Der geben ist am nachsten zinstag vor dem hailgen pfingßtag nach Cristz gepurt unsers lieben herren viertzehenhundertt und in dem sechs und viertzigisten jare.

Perg. Or. Siegel abgefallen. Urkundenabtheilung Ueberlingen-Pfullendorf. Specialia, Bambergen.

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