Imágenes de páginas
PDF
EPUB

aber on solhe ursachn der hafft verenndert, darumb soll dem landgrafen sein recht gegen denjhenen so schuld daran haben ouch vorbehalten sein, doch unbelaidigt der, so des nit schuld oder wissen haben. Die entschuldigung soll auch, wie vor von enthaltnuss oder gemainsamen der ächter geschriben steet, erleuttert, erstattet und außgenomen werden.

17. (Mit denen so schaden empfahen an guetern.) Item des antzugs halb beruerendt die scheden so in weingärten, äckhern wisen oder andern guetern beschehen, ist beredt, das der gerichtsherr des nidern gerichts solhs wol zu verbieten und zu strafen hab, es beschehe dann der schad des tags oder nachts so groß oder geverlich, das er für ain diebstal zu achten were, so soll dartzue den landgrafen sein gerechtigkait vorbehalten sein.

18. (Uberarend schneidens und ander dergleichen halben.) Item übererens, überschneidens und übermehens halben ist beredt, so das ungevärlich beschehe, das es den nidern gerichten zu strafen zuesteen solle, doch der landgrafschaft, ob die marchhen versucht oder deßgleichen geferlichen damit gehandlt wurd, jr gerechtigkeit dagegen vorbehalten.

19. (Schaden der wagenleut.) Item die wagenleut, so den leuten über und durch jre gueter zu schaden faren, beruerendt, ist beredt, das ainer der ainen schaden fert, umb getanen schaden on recht nit gestraft werden soll, er wolle dann denjhenen so er schaden zuegefuegt hett, solhen schaden gern abthun und mit jnen deßhalben außkomen und sich betragen, doch welher auf ain prach fuere, der soll darumb nit gestraft werden.

20. (Wann man ain übeltäter annemen will, daz von den gemainden kain nachtrang beschehe.) Item der verleumbten leut halb ist beredt, das der landgrafe macht haben sol verleumbt leut als malefitz, leib und leben beruerendt antzuenemen, das auch von den bemelten comenthur und den vom ad by jren ambtleuten yetzo verschafft werden soll, wann solh annemen beschehe und das an die ambtleut langen werde, das alsdann jrenthalb kain aufruer einreiß noch begegne.

21. (Wie der herren und vom adl geschworen hindersassen anders nit dan zu recht gelait werden sollen.) Item von dem artiggel das glait beruerendt ist sovil beredt, das denen so den gemelten comenthur, herrn, rittern und

knechten und vom adl in der landgrafschaft gesessen mit glübten oder ayden verwandt oder sonnst hinder jnen gesessen sindt, wider dieselben jr herren kain glait geben werden soll anderst dann zu recht, doch mag sonst der landgraf oder seine ambtleut frey glaiten wie von alter herkomen ist.

22. (Forst, wildbanns und jagens halben.) Item des jagens halb ist beredt, wiewol der vorst und wilpann in der grafschaft Nellenburg mit aller gerechtigkait ainem landgrafen zu Nellenburg und uns jetzmals als regierenden herren zu Oesterreich und landgrafen daselbst zuesteet, yedoch dieweil die gemelten landcomenthur oder comenthur, herrn, ritter und knecht im Hegew, als sy vermainen ye wolten das jagen, in jren welden, gerichten, zwingen und pännen und sonst in den kraysen und refiern umb sy, herbracht, jnngehabt gebraucht und genossen haben, das wir obgenanter kùnig Maximilian jnen solhs auf jr pitt aus gnaden ergeben und nachgelassen haben, also das sy als jr nachkomen und erben nun hinfùr wie bißheer gerueblichen dabey bleiben sollen und alles gewild, on allain das hochgewild, ausserhalb des nachgeschribenen gezirchhs auch jagen und ander kurtzweil des waidtwerchs treiben und thun múgen, nemblich am ersten von Goldpach in die Ach die in den See rinnet, dennach die Ach auf gen Espitzingen. Da dannen die Ach auf geen Waldwiß, der Ach nach auf geen Orsingen, da dannen geen Aigkeltingen, von da dannen das tal hinein der rechten strass nach gen Ach, von Ach der rechten strass nach geen Enngen, von Engen gen Lútpfertingen, da dannen geen Nufran in den furt der Aytrach; der vermelt gezirchh mitsambt dem Schinerberg, dem Meßholtz mit seiner zugehörde, sollen hiemit nit bewilliget, nachgelassen und verteidingt, sonder uns kunig Maximilian unsern erben und nachkomen, alle landgrafen zu Nellenburg, vorbehalten und zuegehörig seyn.

23. (Jagen.) Item es soll auch hinfur von dem landgrafen oder seinen ambtleúten bey den vorstleúten verschafft werden, das sy niemandts mer vergönnen oder erlauben, den gemelten comenthur, herren, rittern, knechten in beruerten jren erlaubten zirckeln zu jagen oder ander waidtwerch zu treiben; deßgleichen so sollen auch die vermelten comenthur, herrn, ritter

1 So in der zweiten Abschrift. Die erste hat Afftzingen, was ein Schreibfehler sein wird. Gemeint ist Espasingen.

und knecht in solhem vergonnten und erlaubten zirkel nit macht haben yemandts frembden zu jagen oder ander waidtwerch zu treiben zu erlauben oder zu verleihen, sondern dasselb zu jrer kuchen und kurtzweil gebrauchen.

24. (Jagen.) Und wo aber úber solhs alles yemandts wer der were weiter oder annders jagte oder erlaubte zu jagen, dann vorgemelt ist, soll ain landgrafe der bemelten grafschaft dieselben überfaren darumb nach gebùrlichhait und der verhandlung strafen und jme dieselb straf zuesteen und bleiben und in demselben niemandt verschonen, noch des begeben unverhindert mengklichs.

25. (Jagen.) Item wann auch wir kúnig Maximilian, unser erben und nachkomen ynnhaber der beruerten landgrafschaft, yetztnzeiten aber unser vogt daselbs personlich jagen wolten, an weltlichem ende in der landgrafschaft das wäre, des wir dann zu thun wann wir wollen macht haben, so sollen dann die comenthur, herren, ritter und knecht mit jrem gejaid, an dem ort da wir dann jagen wolten, denselben tag stillsteen und uns daran ungehindert und ungeirret lassen.

26. (Tugen', raiff und anders zu hawen.) Weitter nachdem ain irrung gewesen ist von des holtz wegen, also das der ritterschaft arm leut gewert ist worden holtz zu tawgen 2, raiffen oder anderen zu hawen, ist beredt das die ritterschaft und die jren nun hinfùr in dem egeruerten jrem erlaubten zirkel und auch außerhalb des zirkels jre höltzer auf jren grunden stenden, wol nach jr notturft brauchen und verkaufen mugen.

27. (Der pyrenden pám halben.) Item der berennden päum halben ist beredt, wo ainer berende päum in seinem ackher, wisen, garten oder an seinem gut stan hab und die sonst schedlich steen und schaden thun, mag er die páum abhawen unverhindert des landgrafen und seiner ambtleut, wo aber die in welden steend, sollen dieselben von nyemandts in der landgrafschaft abgehawen werden, one erlaubtniß des landgrafen oder seiner ambtleut.

28. (Aicheln und keeß beruerend.) Item von wegen der aicheln ist beredt, das ain yeder er sei edl oder unedl in seinen holtzern, so nun von aigenschaft wegen oder zu seinen lehenguetern gehören, wol aicheln oder käß slahen, lesen, vertauge, tuge, Fasstauge, Fasstaube Schmeller-Frommann I, 492.

1 u.

2

kaufen und damit nach seinem willen gefarn, werben und lassen soll und mag, on verhinderung des landgrafen und seiner ambtleut, doch daz es in dem gezirckh oder wildfuer aines landgrafen von Nellenburg gehalten werden, wie von alters herkomen ist.

29. (Landsassen.) Item derohalb, so in der herrn und edlleut im Hegew gerichten gesessen sindt und von den ambtleuten der landgrafschaft fúr landsässen angetzogen werden zc., ist beredt, daß die so von frembden ausser andern gerichten on nachjagend herrn in die landgrafschaft ziehen und sich im ersten mit eigenschaft jrer leiben an ain herren frey ergebendt, so sollen sy nit fúr landsassen antzogen werden.

30. (Uneeliche kinder.) Item der unelichen kind halben ist beredt, so die mueter derselben kind leibaigen ist, so soll dasselb kind der mueter mit der leibaigenschaft nachslagen, ist aber die mueter frey, so soll das kind dem landgrafen zuesteen. Deßgleichen sollen der briester kinder auch dem landgrafen mit aigenschaft zusteen, doch was bißher auf dato ditz briefs, der obberürten väll in den yetz bestimbten beiden artigkeln beschehen und durch den landgrafen oder von seinentwegen, oder auch durch die leibherrn angenomen worden, das es bey denselben beleiben und kain tail den andern darumb anlangen noch anvordern solle noch muge.

31. (Spilplätz.) Item der spilplätz halb, nachdem solh spilplätz wider got den allmächtigen und die ordnung der heiligen kirchen sindt, so wellen wir kùnig Maximilian als landgraf, in der gemelten comenthur, herrn, ritter und knecht zwingen und pann, kainen platz machen und aufrichten lassen, degleichen sollen die comenthur, herrn, ritter und knecht den unsern auch nit gestatten.

32. (Badstuben zu Weitterdingen Aiggeltingen und Krumpach.) Item so ist der padstuben halb, die bißher on der ambtleut verwilligen von newem zu pawen gewert worden sindt, zc., ist beredt, wo bißheer padstuben gewesen und noch seyen, die mugen beleiben und zu jeden nottürftigen zeiten gebessert werden und gepawen. Doch soll niemandts mer hinfúr new, gemain badstuben an die ennd da vor kaine gewesen ist, pawen noch machen on aines landgrafen wissen und willen und vergunst. Und nachdem die drey badstuben, nemblich zu Aiggeltingen, Krumbach und Witterdingen, wie

obsteet, one verwilligung der landgrafen oder seiner ambtleut aufgericht seindt, soll hinfür derselben padstuben yede zu einer erkanntnuss der obrigkait den landgrafen oder seinen ambtleuten jerlichs raichen und geben ain pfund pfeffers. Und darauf sollen und mugen in der padstuben zu Witterdingen menighlich wer da kumbt paden, aber in den padstuben zu Aiggeltingen und zu Krumbach soll niemandt paden noch zu baden zuegelassen werden, dann die ynnwoner solher dörffer auch des hofs zum Langenstain und die herren derselben dörffer und höf mitsambt jrem hawsgesindt, dardurch der badstuben zu Stockach, der die nahet gepawt sindt, nit abbruch beschehe ongeverlich.

33. (Hagstoltzen.) Item von der hagstoltzen wegen ist beredt, wann ain hagstoltz mit tod abgangen, daz dann desselben abganngen verlassen gueter an die negsten erben fallen sollen wie ander erbschaft nach lands gewonhait.

34. (Wasserfluss.) Item der wasserflüss halben sollen wir kunig Maximilian als landgraf vergönnen, das es gehalten werd wie es von alter herkomen ist.

35. (Saltz, stachl und eyssen.) Item als dann angetzogen ist, wann sich begebe, das ain nachpawr dem andern saltz, eysen und anders so er hette oder jm zuvil wöre, an ainer schuld oder sonst an jrer war ungeverlich zu kauffen geb, daz dann die armen leut darumb fùrgenomen zu straffen understanden, und zu grossen costen und schaden gebracht werden zc., desshalben ist beredt, wann solhs laut des antzugs also ungevärlich beschehe, so sollen dieselben von den landgrafen unangelangt und desshalb on all straf bleiben, sonst soll kainer weder saltz noch eysen zu failen kauf außgeben in der gemelten landgrafschaft, on erlauben des landgrafen oder seiner ambtleut, anders dann in stetten und ennden da offenlich märkt sindt.

36. Item auf den antzug beruerendt die armen leut zu Aurain ist beredt das von kainem tail newerungen an dem oder andern ennden fùrgenomen, sondern wie von alter herkomen ist, gehalten werden soll.

Und des zu urkundt haben wir unser kùnigklich hofssigl an disen brief gehenngt und wir Wolfgang von Klingenberg landcomenthur obgenannt, Heinrich von Ranndeckh ritter, 1 In Cop. II: Awrom Hier wäre ein Orig. erwünscht.

« AnteriorContinuar »