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Die zweite Plenarversammlung der neuen Centraldirection der Monumenta Germaniae ist in den Tagen vom 18.-21. März abgehalten worden. An derselben betheiligten sich von den auswärtigen Mitgliedern Geh. Rath Prof. v. Giese brecht aus München, Prof. Hegel aus Erlangen, Prof. Sickel aus Wien und Prof. Stumpf-Brentano aus Innsbruck, ausserdem die hier ansässigen Prof. Mommsen, Prof. Nitzsch, Geh. Reg.-Rath Pertz, Geh. Reg.- Rath Waitz und Prof. Wattenbach. Verhindert waren Prof. Dümmler in Halle durch eine für die Zwecke der Monumenta unternommene wissenschaftliche Reise nach Italien und Justizrath Euler in Frankfurt durch Unwohlsein.

Die Versammlung nahm die Berichte über die im verflossenen Jahre gemachten Arbeiten entgegen, fasste Beschluss über manche für die nächste Zeit in Betracht kommende Unter nehmungen und Fragen, prüfte statutenmässig die Rechnungen und vertheilte die im laufenden Jahr zur Verfügung stehenden Gelder an die einzelnen Abtheilungen.

Es zeigte sich, dass alle Arbeiten im besten Gange waren, wenn auch der Natur der Sache nach im Druck nur einzelnes vollendet sein konnte. Fertig lagen vor, ausser dem schon vor einigen Jahren gedruckten, in diesem erst zur Ausgabe gelangten Heft 1 von Vol. V der Leges, welcher die Leges Saxonum in der Bearbeitung K. und K. Fr. v. Richthofens, Vaters und Sohnes, die Lex Thuringorum in der des letzteren, das Edictum Theodorici mit einigen Anhängen von Bluhme, die Capitula Remedii Curiensis episcopi von Hänel enthält:

1) ein Halbband der neuen Sammlung Deutscher Chroniken und anderer Geschichtsbücher des Mittelalters, in dem

neueren Abtheilungen gewählten kleineren Format (384 Seiten): er enthält die Sächsische Weltchronik mit ihren verschiedenen Fortsetzungen, bearbeitet von Prof. Dr. Weiland;

2) eine neue Octavausgabe des Adam von Bremen, mit vollständigem kritischen Apparate, die erklärenden Noten revidiert, besonders von Dr. Weiland;

3) Neues Archiv der Gesellschaft für ältere Deutsche Geschichtskunde, Heft 1 und 2 des ersten Bandes, herausgegeben von Prof. Wattenbach.

Im Druck befindlich ist die zweite Hälfte des Bandes

Deutscher Chroniken, welche die Reimchronik des Eberhard von Gandersheim, die Braunschweigische Reimchronik, eine kleinere Chronik von Goslar und die erhaltenen Fragmente einer Holsteinischen Reimchronik umfassen wird, alle ebenfalls von Prof. Dr. Weiland bearbeitet. Für dieselbe Sammlung bereitet Dr. Rödiger eine neue Ausgabe der Kaiserchronik vor und hat durch Liberalität der Bibliotheken zu Heidelberg, München und Wien das dort befindliche handschriftliche Material zur Benutzung auf der hiesigen Königlichen Bibliothek erhalten, während es bisher nicht gelungen ist, für die wichtige Handschrift im Stifte Vorau eine gleiche Vergünstigung zu erlangen. Die Ausgabe von Enenkels Weltchronik und Fürstenbuch hat Dr. Strauch übernommen, die von Ottokars Steierischer Reimchronik Prof. Busson in Verbindung mit Prof. Zingerle in Innsbruck. Für die Fortsetzung der Scriptores der Staufischen Zeit hat Dr. Heller, der im Mai vorigen Jahres als Mitarbeiter eingetreten, zunächst die Ausgabe der Lütticher Bischofschronik von Aegidius in Angriff genommen: die lange für verloren gehaltene Original - Handschrift ist vor kurzem im Seminar zu Luxemburg zu Tage gekommen und ward von da im vorigen Sommer bereitwilligst zur freien Benutzung nach Göttingen gesandt. Die Kölner Bischofskataloge haben, die älteren Dr. Arndt, die späteren Dr. Cardauns bearbeitet; andere Autoren dieser Zeit Archivsecretär Dr. Reimer in Marburg und Dr. Schum in Halle übernommen. Für die Bände XIII-XV der Scriptores aber, welche Supplemente zu den Geschichtschreibern der Karolingischen, Sächsischen und Fränkischen Zeit und namentlich auch die Streitschriften zwischen Kaiser und Papst aus dem 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts bringen sollen, haben Dr. Bernheim in Göttingen, Dr. Pannenborg in Aurich und Dr. Schwenkenbacher in Oels ihre Mitwirkung zugesagt. Einzelne Handschriften aus Wien, München und Kloster Rein konnten in Berlin benutzt werden. Zunächst für die Vorbereitung dieser Bände unternahm Dr. Heller eine Reise nach Lothringen, Frankreich und Belgien, auf welcher er aber auch manche für andere Abtheilungen der Monumenta wichtige Arbeiten ausführen konnte: er hat sich dabei in Belgien und mit wenigen Ausnahmen auch in Frankreich der freundlichsten Unterstützung zu erfreuen gehabt. Eine sehr wünschenswerthe neue Ausgabe der allein erhaltenen Französischen Uebersetzung von des Amatus (Aimé) Geschichte der Normannen in Süditalien ist von Dr. Baist vorbereitet, der auch in Clermont und Montpellier mehrere Collationen ausgeführt hat. Die Bearbeitung dessen was in den Englischen Geschichtsbüchern des 12. und 13. Jahrhunderts für Reichsgeschichte enthalten ist und bekanntlich ist das dem Um

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