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mam in subsidium christianorum de sua properat regione, et quantam terram devicerit, inferius pro parte invenietis. In principio igitur rex David cepit terram Adiaquo et sunt .XII. civitates; et cepit post hec terram Berit et sunt .VIII. civitates. Cepit postea terram Sago, et de terra Sago usque Quassay, et sunt .XXX. diete. Et de Quassay usque Sarahanna .X. diete, et de Quissant usque Bochara .XXI. diete; et de Bochar ausque Helcarnoth .VIII. diete, et de Helcarnoth usque Beleto .XXI. diete. Et sunt tam in dominatione terre quam in civitatibus supradictis parve ville et castella plusquam .CC.XX. 2. Et transivit Gyon, et cepit regionem regis Mehemoth, scilicet terram Thorassanen, et sunt civitates magne Amo et Benda et Neyroth et Marue et Sochrays et Toys et Mesarabalchi et Sarastani et Carbame et Nessarua et Balo et Ochore et Balsa tayn et Clery et Demohag. Et de parvis civitatibus et castris .CC.XXII. 3. Et venit ad terram Sennyar et cepit eam, et sunt civitates magne: Nelhyr et Chaldecham et Destuata et Carcam. Et cepit angulum de Chore, et civitates sunt .VIII. et magne. 4. Et cepit Mercardaram et totam dominationem ipsius, et sunt .X. civitates magne et .CC. et .V. castella. 5. Et venit ad regionem Thauramesach, cuius dominium durat per tres menses in longum, et tres in latum, et cepit totam. 6. Et venit ad regionem regis Thoyl, et hec est Echalath magnum, et sunt civitates magne: Kay, et Hesbar, et Raytam, et Tervittem, et Cassam et Nassay tar, et Spachamem et Amadam; et de civitatibus et castris .CCCC.XXI. 7. Et venit ad regiones Bardegam et sunt .XL. et .IX. civitates magne, Mechana, et Channa et Baruaria et Nardevi et Beleygam, et Choney et Cardahahin et Armina et Narad et Salamas et Mayrayca et Erno. Et venit Quoyam, et cepit eam, et dominationem Hemyr et Roboyr, et sunt .XI. magne civitates et .C.LXX. ville et castra. 8. Et rex David habet secum .CC.LV. milia, qui non sunt de lege sua, et .C.XXXII. milia militum de lege sua probatissimorum. Et deferunt ante se .XL. cruces pro vexillis, et post unamquamlibet crucem .C. milia equites. Et cepit duo regna Persarum maxima, et debellavit Jorgianos, quia fecerant treugas cum Sarracenis, et multis interfectis eos ipsi subiugavit, et iam erat prope Baldach, quando hee littere sunt facte; et durat terra quam cepit .C.LI. dietis.

Leider ist dieser letzte Brief nicht datiert. Doch können wir jetzt mit Rücksicht auf das oben Ausgeführte über die Datierung der verschiedenen Charten Vermuthungen äussern. Mit dem Briefe des Honorius, richtiger mit dem Berichte des

Pelagius gleichzeitig ist die 'zweite Charta', die noch Nichts von dem Kriege mit den Georgiern weiss und nach der der König David in die Nähe von Bagdad vorrückt. Später, als die Ereignisse bereits weiter vorgeschritten waren, schrieb Jacob v. Vitry seinen Bericht, und mit diesem, also mit der Relatio, werden die beiden Ueberlieferungen (die Romersdorfer und St. Florianer) der 'dritten Charta' gleichzeitig sein; wenigstens gehen die Ereignisse in dieser, die sich in ihrem ältern Haupttheile an die 'zweite Charta' anlehnt, ebensoweit wie der Brief des Jacob v. Vitry, obwohl allerdings der König David auch in ihr noch vor Bagdad steht: man erkennt, dass der Inhalt der dritten Charta zwei verschiedenen Zeiten angehört.

Planctus destructionis regni Ungariae per

Tartaros.

Von Dr. H. Marcali.

Durch die Güte des Herrn Prof. Wattenbach ward es mir möglich, ein Gedicht über die Verwüstung Ungarns durch die Mongolen, das ich bei meinem Aufenthalte in Breslau nur flüchtig gesehen, hier mitzutheilen. Es findet sich in dem Codex I. 262. der dortigen Universitätsbibliothek, der weltgeschichtlichen und theologisch-scholastischen Inhaltes ist und etwa um das Jahr 1400 abgefasst wurde.

Eben Herr Prof. Wattenbach war es der im Archiv für österreichische Geschichtsquellen (XLII, 520), und in den Forschungen zur deutschen Geschichte (XII, 643, vgl. XIV, 599-612. XVI, 370) Gedichte gleichen Inhaltes veröffentlichte. Das vorliegende enthält wohl weniger positive historische Daten als die erwähnten, doch übertrifft es meiner Meinung nach beide an poetischem Werth und wahrscheinlich auch an Alter.

Die Form ist eine ziemlich künstliche. Zwei Doppelstrophen von je 5 Zeilen bilden ein Ganzes, das Schema des Reims ist überall 1-1. 2-2. 3. 4-4. 5-5. 3. Die Länge der Zeilen mit Ausnahme der fünften und zehnten beträgt 8 Sylben, die der fünften und zehnten 7 Sylben. Auf den Rhythmus wird sehr viel Sorgfalt verwendet, die Quantität der Sylben hingegen ist beinahe ganz ausser Acht gelassen.

Es ist eine Grundidee welche das ganze Gedicht durchdringt dieses beispiellose Unglück ist ein Strafgericht Gottes für die Sünden des Volkes. Es ist dieselbe Anschauung welche sich bei Guillaume de Nangis findet1), welcher Thomas von Spalato Ausdruck verleiht 2) und welche in einer Urkunde

1) Bouquet XX, 342: Vita Lud. IX. "Tartari per unum de principibus suis nomine Basto vastaverunt Poloniam et Hungariam et iuxta mare Ponticum Russiam et Gazariam cum aliis triginta regnis. Cum autem Hungaros timentes responsum quaererent daemonibus immolantes, utrum in Hungariam transire deberent, responsum est eis: Ite securi, quia spiritus discordiae et incredulitatis vos praecedent, quibus turbati Hungari vobis non praevalebunt'. 2) J. G. Schwandtner, Scriptores rerum Hung. III, 602: Historia Salonitana. Doch hebt dieser zeitgenössische Schriftsteller mehr die Schwachheit und Verweichlichung des ungarischen Adels hervor als seine Gewaltthaten. Ich will nicht unerwähnt

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des Königs Béla IV.1) so zu sagen zu officieller Anerkennung gelangt ist.

Nach der Anrufung Gottes und der Klage über die Ungerechtigkeit der Natur, welche die Geburt der blutdürstigen Unholde zugelassen, erzählt der Dichter, überall ans Allgemeine sich haltend aber im Ganzen doch der chronologischen Ordnung folgend, die Niederlage des ungarischen Heeres, die Verheerung der Kirchen, die Verwüstung der Klöster; das grausenerregende Bild das ein flüchtendes Volk bietet, wird uns vorgeführt, die Beschreibung des frühern Glückes und der frühern Macht des Vaterlandes lässt den Gegensatz noch schärfer hervortreten. Die Schilderung der Leiden der Hungersnoth, die sich bis zum Verzehren der Kinder durch ihre Eltern und der Eltern durch ihre Kinder steigert, vervollständigen das Gemälde des beispiellosen, unvermittelt mit elementarer Gewalt über ein blühendes Land hereinbrechenden Unglückes, dem die Anrufung des Heilandes und seiner, in Ungarn besonders gefeierten Mutter, sich seines Landes zu erbarmen, einen befriedigenden versöhnenden Abschluss gibt.

Während die Beschreibung des Elends reich ist an Wiederholungen und trotz aller Anhäufung der Ausdrücke für Raub, Mord und Entbehrung, ziemlich kalt lässt, scheint der Dichter an den Stellen wo er von seinem Vaterlande spricht, eine für sein Zeitalter hohe poetische Kraft zu entfalten: seine Bilder sind schwungvoll, sein Gefühl kämpft mit der hergebrachten Phraseologie des Mönchslateins.

Wie schon gesagt: an positiven geschichtlichen Thatsachen ist das Gedicht arm. Es bestimmt den Monat des Krebses als Zeit der grossen Schlacht. An einer Stelle scheint es des Domherrn Roger Carmen miserabile zu bestätigen 2). Corruption die er mit so grellen Farben schildert, findet sich

Die

lassen, dass die so anschauliche Beschreibung der Mongolen in dem in den 'Forschungen' mitgetheilten Gedicht, mit der von Thomas (p. 608-609) gegebenen in ihrem ganzen Gange, oft auch wörtlich übereinstimmt. 1) Cod. Dipl. Arp. Cont. 7. p. 126. Béla an den römischen König Konrad: 'Nam ipso, cujus (nutu) singula diriguntur, propter peccata hominum, ut firmiter credimus, permittente barbare nationes, que se Tartaros appellant regnum nostrum occuparunt'. Aehnlich auch in dem der Insel Pago gegebenen Freiheitsbrief vom Jahre 1244 (l. c. p. 649). 2) Dieser erzählt, die Kathedrale von Waitzen wäre am Sonntag Judica (17. März) von den Tataren verbrannt worden und die dahin geflüchteten Gläubigen hätten im Gotteshause ihren Tod gefunden (Endlicher: Rerum Hung. Monumenta p. 269). Darauf weist: 'Dei domus ignis urit, tempus transit lucis feste, non honeste sed moleste'. Thomas erzählt, bei der Einnahme von Pest habe 10000 in das Kloster der Dominikaner geflüchtete Unglückliche dasselbe Loos getroffen. (1. c. p. 608). Vielleicht deutet darauf auch: 'Persequentis timens manus, intrat templum Christianus, matris sperans auxilium, matrem simul et filium, consumit incendium'.

bei Roger nicht, wohl aber bei dem Archidiakon Thomas von Spalato). Der Menschenfresserei aus Hunger thun die einheimischen Schriftsteller keine Erwähnung. Wohl aber die ausländischen Quellen 2).

Die Zeit der Abfassung fällt wahrscheinlich in den Anfang des Jahres 1242. Früher kann man sie nicht setzen, da er selbst vom vergangenen Januar spricht, in dem die Hungersnoth soviel Opfer gefordert; andrerseits befindet sich Ungarn noch in fremder Gewalt, das die Tataren schon im Sommer 1242 verlassen.

Ueber den Autor wage ich keine Vermuthung zu äussern. Seine Trauer über das Aufhören der Frühgebete und Abendgesänge verräth den Mönch, das tiefe Gefühl mit dem er von 'nostra Pannonia' spricht, den Ungar. In diesem höchst wahrscheinlichen Fall ist er der älteste bekannte Dichter seines Volkes. Nach seiner ziemlich ausgebreiteten mythologischen Bildung zu urtheilen, hat er auch ausländischen Unterricht genossen.

Planctus destructionis Regni Ungarie per

Tartaros.

Tu qui deus es cunctorum,
justus judex meritorum,
bonis reddens bona multa,
mala nulla fers inulta,
equa lance justicie:
Peccaverunt nostri patres
tibi, nos et nostri fratres,
mala nostra succreverunt
que nos nimis invenerunt
in diebus angustie.
2 Cuncti sumus neci dati,
sunt populi captivati,
sunt milites gladiati:
ad quid ergo sumus nati
tanta mala cernere?
Fluit sanguis feminarum,
pallet decor puellarum,
puerorum turba tacet,
senex, anus ense jacet,
nephario funere.

1) 1. c. p. 603 und 608. Er gibt hier die 'libido' dreier Bischöfe als Grund an, den eine himmlische Erscheinung einem Frommen angegeben. 2) Ann. Salisburgens. (MG. SS. IX, 788) und Guill. de Nangis (1. c.). Joh. von Viktring (Boehmer Fontes I, 279) theilt mit, die Ungarn hätten damals Erde gegessen.

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