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Archiv

des

historischen Vereins

für

Wiedersachsen.

Neue Folge.

Herausgegeben unter Leitung des Vereins - Ausschusses.

Jahrgang 1847.

Hannover 1847.

In der Hahn'schen Hofbuchhandlung.

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I.

Der Kreistag zu Lüneburg im Jahre 1623.

(Fortsetzung und Schluß von No IX. Jahrgang 1846.)

In In Gardelegen waren die Stånde Niedersachsens zu keinem festen Entschlusse gelangt. Je verwickelter sich die Verhåltnisse gestalteten, um so schwankender waren die Ansichten, um so mehr stieg die Furcht vor dem Kaiser und der Liga und gleichzeitig vor dem Gegner beider, dem kriegslustigen Bischofe von Halberstadt. Die Richtung der Liga und jenes Ferdinand, der mit Kurfürst Maximilian von Baiern in den Hörsålen der Jesuiten zu Ingolstadt sich die Aufgabe seines Lebens vorgezeichnet hatte, begriff Keiner; selbst dann nicht, als von den Richt- und Schlachtstätten in Böhmen und der Pfalz schauerliche Botschaften über das Treiben kaiserlicher Commissionen, Tilly's und påpstlicher Nuntien zu dem protestantischen Deutschland gelangten.

Wenn man in Niedersachsen långere Zeit an die Möglichkeit glaubte, zwischen beiden schlagfertigen Parteien eine neutrale Stellung behaupten zu können, so geschah es, weil man im gleichen Grade die eigenen Kräfte überschätzte, als man den Mangel an innerer Einheit zu gering anschlug. Bei fast allen Stånden wurde das Interesse des Kreises durch das Interesse des eigenen Hauses in den Hintergrund gedrångt. Nirgends gab sich ein richtiges Auffassen der Gegenwart, ihrer Forderungen und Bedürfnisse kund. Im Feilschen und Hinhalten, im Spielen mit Formen, im Umgehen der Schlagwörter, im eigensinnigen Festhalten am übertragenen Brauch und in seinen breiten Rechtsreden gleicht der Kreistag zu Gardelegen seinen vornehmeren Brüdern früherer und spåterer Zeit in der Reichs

Archiv :c. 1847.

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