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ift, wobei er aber alles das weggelassen hat, was sich auf die beiden Münzen zu Frankfurt und Nördlingen bezieht, und nur das anführt, was die Münze zu Basel angeht; wahrscheinlich aus keinem andern Grunde, als um seine vorgefaßte Meinung, diese Pfandverschreibungen seyen keine solche, vielmehr eigentliche Belehnungen gewesen, conse quenter durchführen zu können.

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Alles dasjenige was Schipperlin von einer solchen angeblichen Belehnung vorbringt, - wobei er sogar auf den wunderlichen Einfall eines Kauflehen kommt — ist aber, wie sich aus unseren vollständigen, nicht verstümmelten Urkunden. ergibt, unrichtig, ohne daß es erforderlich wäre, sich bei Schipperlins desfallsigen Meinungen länger aufzuhalten.

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Conrad von Weinsberg wurde in die Verwaltung fraglicher Münzen durch besondere Königliche Mandate formlich eingewiesen. Den an den Rath der Stadt Frank furt gerichteten Befehl haben wir unter die Urkunden aufgenommen. Er ist gegeben zu Nürnberg am Mittwoch nach St. Philipps und Jacobs-Tag 1431., und wurde mit hin Einen Tag früher als die Pfandverschreibungen ausgestellt.

In dieser Urkunde wird unter anderm ausdrücklich

gefagt:

>>Als wir uch vor etlichen zyten vnser Münze by uch zu frankfurt beuolhen hetden zu sezen vnd zu entseßen »vnd die biß uff vnser Widerruffen zuuersehen beuolhen »hetden → Also haben wir dieselben Munß wieder »zu Vns genomen vnd empfangen, vnd die dem Edeln »Conratn hrn zu Winsperg an vnser stadt beuolhen »vnd Ingegeben So sagen wir úch zu diesem male »abe soliche Müncze beuelhen vnd heissen uch ernstlichen — »daz Ir der obgen Muncze dem egenaten von Winsperg zu stunden abtretet.<<

-

woraus zur Genüge hervorgeht, welche Bewandniß es mit

*) Urkunde Nr. 10.

der Ueberlassung der Münze an die Stadt im Jahr 1429. hatte. Jene Ueberlassung war nämlich nichts anders, als eine temporáre Ueberweißung der Beaufsichtigung der Münze an den Rath, keineswegs aber eine Ueberlassung der Münze selbst an die Stadt. Deshalb konnte K. Sigmund jene provisorische Maasregel nach Gutdünken wieder aufheben.

Obgleich sich übrigens die Ueberweisung der Münze an Conrad von Weinsberg nach dem deutlichen Inhalt der Urkunden sowohl auf die Gold - als Silber - Münze bezog, so konnte doch Conrad von Weinsberg nicht in den Besiß der letteren gelangen, vielmehr wurde solcher von der Stadt Frankfurt fest behauptet. Ja dieselbe gieng soweit, die für die Silber-Münze bestimmten Stempel aus der Weinsbergschen Münzståtte wegzunehmen.

Als sich Conrad von Weinsberg im Jahr 1432. im Betreff der Beschwerde der Churfürsten über die angebliche Geringhaltigkeit der zu Frankfurt geprägten Weinsbergschen Gold-Münze klagend an den König wandte, verband er damit auch eine Beschwerde wider das Verfahren der Stadt Frankfurt wegen der Silber-Münze. Er sagt:

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»Auch gnediger Hre als von der Silberin Münze wegen »>die habn wir gemacht, vnd hatten auch die Isen lassen »machen vnd da name die Statd von frandfürd vnz »die ysen, Wie dick vnd vil das Wir die vorderten sie »mochtend vns nit werden wie wol doch die selb Münşe »die wir also gemacht wolten han als gåt worden we', vals die Münze die vor gieng vnd noch get von Thorne»schen vnd Engelschen, vnd ist auch das gescheen vber »uwer koniglichen gnaden brieffe die uwer gnade darüber »hat tůn geben vnd auch vber das, das vwer gnade In »>Syther hat tůn schriben sollichs abzutůn, wie wol doch »die Stette an dem Rin gern sehend die Münze also uff »geen, Solichs wir auch zu grossen costen vnd schaden »kommen sind.«

Die königliche Entschließung hierauf ist zwar nicht be. kannt; es ist aber gewiß, daß Conrad von Weinsberg

in den Besiß der Silber-Münze nicht kam, dieselbe vielmehr der Stadt verblieb.

Am 10. May 1431. antwortet Anna von Sunthusen dieselbe Anna Roushauptin, auch Roßheuptin, welche, wie schon oben vorkommt, mit 1,000 fl. auf den Schlagschaß der Münze zu Frankfurt versichert war, und sich inzwischen wieder verehelicht hatte *), auf ein Schreiben. Conrads von Weinsberg, das übrigens nicht vorliegt, und bittet dringend um Befriedigung. Wenn es in der Königlichen Verschreibung, Urkunde Nr. 9. heißt:

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>>Item Tausent guldin die er Annen Roßheuppin von »vnsn wege vßgericht hat,«

so sollte man zwar glauben, Conrad von Weinsberg habe diese Summe zur Zeit der Ausfertigung dieser Verschreibung bereits bezahlt gehabt, **) allein es war nicht der Fall; auch heißt es in dem Befehle Königs Sigismund an den Rath der Stadt Frankfurt, vom 2. May Urkunde Nr. 10.

3.2

ausdrücklich:

»Auch ist vnser meynug vnd Wollen daz Ir dem égen' von Winsperg oder den sinen von sinen wegen rechnung tut vnd vnderwisunge gebt waz der Roßhauptin von dem schlagschaße an yeder summe ußgericht worden vnd geuallen ist, wann wir Ime beuolhen haben die ganz ußzurichten.<< In ihrem Schreiben sagt sie:

»Min armen willigen dienst, alzit vor Gnedig' lieber hr als ir mir geschriben hant dz ich uch soll wissen lassen wz od wie vil mir sy worden von dem slegschaß von franckenfurt Also v'schrib' ich uch In dißem brieff was mir denn worden ist des ersten ist vns worden von zwein messen ze ost'n vnd ze herbst Im xxx Får hundt guldin vn xxv guldin, Jt. uff die ander herbstmess In demselben Jar hundt' vn vij guldin, It. darnach Im xxxj. Jár nach ost'n ist vns worden hundt

*),,Von der fråuwen weg' der Rößheüptin Heinrichs von Sunthüfen Husfrauwe." Urkunde.

**) Schöpperlin 1. c. S. 253.

2 **

vnd xiiij guldin vn xviij ß hall' frandenfurt wernung, nicht mer ist mir worden dy habent och min h'ren herzog Wilhelm vn Hertzog háinr* baid von Pay'n min h'rrn dem künig zu Vilinge vnd geseit dz mir als vngutlich beschicht 2c. c. so laß ich uch wissen dz di munßmeist von franckenfurt aim and`n munßmaist' hat gesagt de er uff dis nechst mess' iij hundt marc goltz gemünz hab da mir von ied' marc ain guldin folt werden, da ist mir nút me worden denn als ich uch obgeschriben han darum lieb' hr' helfft vnd råt dz mir recht beschech kan ich dz iemer vmb uch v'dienen dz wil ich tun datu In vilingen In festa assuptio dni Anno dni Mo. cccc. xxxj. 2c.'

Anna von Sunthuße

uw' willige' dienerin.<< *)

Wir haben schon oben bemerkt, daß um diese Zeit Stephan Scherff die Münzmeisterstelle zu Frankfurt bekleidete. Mittelst einer van der nechsten mitwoche vor vng' liebn frauen tag Würzwyhe den man nenet zu Latin Assump

-

*) Die Aufschrift des Schreibens heißt:,,Dem Wolgebornen h'ren Graff Cunrat h'r zu winsperg des hailigen richs Erbkame Minne gnedigen liebnh'ren.“

2

Sie gibt uns Gelegenheit hier einiger anderer Titulaturen zu gedenken, welche beweisen, in welchem Ansehen Conrad von Weinsberg stand. Der Cardinal Ludwig Alemann, Erzbischof von Arles, Pråsident der Kirchen-Versammlung zu Basel, redet ihn in einem Schreiben vom 25. Septbr. 1439. an: Wol= gebornen und Mechtiger graff min allerliebster frunt herzlich gruß bevor.“ Im Context: Euer Mechtickeyt. Ebenderselbe schreibt ex Basilea die IX. Martij MCCCCXL. Magnifico Militi domino Conrardo Comiti de Vinsperg camerario hereditario perpetuo facri Imperii ac protectori facri Concilii Bafilien amico nostro praecarifsimo.“ und im Contert: Magnificentia vestra. Die Stadt Hamburg 1445: „Deme Eddelen vnde Hochgeboren Heren. Hern Conrade Heren to Winsperg= hen ic." die Stadt Wismar 1445: Dem Jrluchteden höcheborn' fursten vnde Hern Hern Conrad Heren to Wingeberch ic." im Context: „Hocheborne furste leue Guedighe Here.“ 2c.

cios 1431. gegebenen Urkunde, *) überträgt ihm Conrad von Weinsberg nicht nur die Münzmeisterstelle bei der Münze zu Frankfurt auf weitere fünf Jahre, sondern auch die bei der Münze zu Nördlingen auf gleiche Zeit. Es heißt namentlich:

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bekennen

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»Wir Conradt 2c,
daz wir dem Erb'n
bescheyden man Steffan Scherff von Reyß vers
lyhen haben die gälden Montze zu frandfurt vnd
zu Nordlingen von wegen vnd anstat dez allerdurch-
luchtigesten Fursten vnd h'ren, h'rn Sigmuds Romi-
schen foniges vnd auch vnser selbes wegen, als vns
dan die fur eyn Summe geldes von syne koniglichen
gnaden vsest vnd v'schriben ist - vnd wir v'lyhen
Ime dy auch In Crafft vnd macht diß Brieffs, funff
gancze Jare die da nehst noch einander fumen vnd fol-
gen fein« 2c.

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Dabei werden unter andern folgende Bestimmungen fest gefeßt: die Münze soll zu 19. Karaten ausgeprägt und von jeder gemünzten Mark ein halber Gulden zu Schlagschak gegeben werden, wogegen Conrad von Weinsberg die Belohnung des Wardeins, jedoch nur auf drei Jahre åbernimmt, in den weitern zwei Jahren soll er seinen Lohn von dem Münzmeister erhalten, - der Münzmeister soll anlehensweise baar herausgeben und bezahlen, 500. Rheinl. Gulden, die er oder seine Erben von dem Schlagschaß wieder beziehen sollen; dadurch sollen denn auch alle gegenseitigen Ansprüche niedergeschlagen seyn. Dem Münzmeister, oder seinen Erben, wird gestattet weyne oder mee bider fromme man zu Ime »nemen die Müncz mit zu halten vnd zu v’wesen.«

Aus dem Saße: »wer auch sache baz vnßr vorgnat »gnedig'r h're der konige od' sin nachkumen die Müncz von »úns loßet nach vßwyßung der brief vns dorüber gegeben 2c.« geht unläugbar hervor, daß die Ueberweisung der fraglichen Münzstätten an Conrad von Weinsberg, durchaus keine Belehnung, sondern bløse Verpfändung war.

*) S. Urkunde Nr. 11.

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