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„vnd darvmb gern zu dir kämen: gen vdenheim an daz „zolhüsse oder gen speyer also daz das schir geschehe dan wir zu vngs hrn, dez keissers genadn gen Eger riten „müssen 2c.“

Was war das für eine Handthierung, welche in dem Schlosse in Heimlichkeit getrieben werden sollte, und wozu ein Verlag von 6,000 fl. erforderlich war? etwa die edle Kunst des Goldmachens? oder war es nicht vielmehr eine List Conrads von Weinsberg den Münzmeister Scherf in feine Gewalt zu bekommen, um ihn wegen seiner Betrú gereien, von welchen wir bald sprechen werden, züchtigen zu können?

An demselben Lage schrieb Conrad von Weinzberg auch an den Münzmeister Peter Gah, aus welchem Schreiben hervorgeht, daß Er schon damals beabsichtigte, die Münze zu Basel an die Stadt abzutreten. —

Alz Stephan Scherf auch die Münzmeisterstelle zu Frankfurt niedergelegt hatte, folgte ihm Conrad vom Stege; die Zeit, zu welcher solches geschah, erhellt aus der am Mitwoch vor dem h. Ostertag 1438. mit ihm vorgenommenen Abrechnung, worin es heißt:

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Es ist zu wissen das ich Johes Gerwer Caplan mynz ,,gnedig' hrn von Winspg uff hut Mitwachen vor dem ,,heilige Ostertag, überslagen vnd gerechnet han mit dem ,,Erfamen Conrad vom Stege Montzmeist' zu ,,frandfurt von des Slegschaß wegen der gulden Monz ,,daselbst der da gefallen ist von der Zeit an, als Ime ,,die gemelte Monze beuolhen vnd v'schr ward daz waz ,,vmb sandt Jacobs tag des helig' Aposteln nechst v’gang' ,,vnd er hat gemonht von der obgescht' zitt biß uff die „franckfurt” “fastemesse, als Ime s'boten wärde nit „mere zu monßen, fünffhundt myner funffthalp marɗ,“

Kaiser Sigmund war gestorben und Conrad von Weinsberg säumte nicht, sich auch der Gunst seines Nachfolgers, K. Albrecht, zu versichern, zu welchem Ende er sich

nicht ohne seinen vertrauten Caplan Johannes Gerber Wien persönlich einfand.

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Conrad von Weinsberg sagt darüber in einem Notizenbuch :

„Es ist zu wissen als ich Conrat h're zu Winsperg zu ,,dem durchluchtigen hochgebornen fursten vnd herren ,,hrn Albrecht Romischer zu Hungern zu Behem zc. to ,,nig herzog zu Osterrich vnd marggff zu Merchern kame ,,gein Wyen uff sandt Jorgen tag Anno dni M. cccc. ,,xxxviij.

,,Item uff den fritag darnach entpfinge ich myn lehen „von sinen gnaden vnd swure auch alsbalde sinen Rate „vnd daz Cammerampt treuwlich zuu'dienen, vnd vor „In sin 2c. also v’sprach mir sin gnade Jerlichen zu „solde zu geben myn eygen koste zu halten by Ime ,,funfftzehen hundert guldin gelß vnd gabe mir des also ,,sinen brieff vnd entpfalh auch mir alßbalde zu hann„deln so hernach geschriben stet, vnd wo ich sust In sin „gnaden dinsten ryte zu dag vnd nacht für myn zerung ,,v gulden ic.“

Diese Gelegenheit benüßte Conrad von Weinsberg um auch wegen der Münzen verschiedene Anliegen vorzubringen, worauf denn auch am Samstag nach Sophie 1438. ein Königlicher Befehl an den Rath zu Frankfurt ausgefer tigt wurde, worin demselben aufgegeben wurde, wegen der Ansprüche, welche Conrad von Weinsberg an den Münzmeister Scherf zu machen habe, das Haus, alle liegende und fahrende Habe des leßteren, ohne weiteres Zögern, Herrn Conraden zu übergeben; zugleich wurde befohlen:

,,das Fre auch Conrat vom stege zu dieser tzitt ,,Montmeyster vnseren monsmeister by uch vnd den ,,Wardiner heisset vnd gebietet, das sie guldin slahen „vnd die monßen uffrechtlichen halten als die dan von ,,vnserm lieben hrn vnd vater seligen uffgesezt vnd dem ,,borgen von Winspg empfolhen. hat vnd verschriben ,,ist 2c.“

Von dieser leßtern Verfügung hatte Conrad von Weinsberg von Wien aus am Donnerstag vor Cantate 1438. dem Münzmeister vom Stege und dem Wardein Bernhard Derrembach Nachricht gegeben und ihnen zugleich wegen des Gehalts der Münze Vorschrift ertheilt. *)

Zu gleicher Zeit wurde zu mündlicher Verhandlung in der Sache gegen Scherf, ein Credenzbrief für Walther Schwarzenberger an den Rath zu Frankfurt gegeben, während der Caplan Johannes Gerber einen andern an den Rath zu Basel erhielt, um auch dort wegen der betrüglichen Handlungen des Münzmeisters Scherf daz Weitere zu besorgen.

Indessen suchte sich Scherf den weltlichen Gerichten dadurch zu entziehen, daß er in den geißlichen Stand trat: sogar bei dem Concilium zu Basel das sich freilich als obersten Gerichtshof der ganzen Christenheit betrachtete kam die Sache vor und dasselbe versuchte es wirklich, sich in diesem weltlichen Gegenstande für competent zu erklären.

Conrad von Weinsberg sah sich endlich veranlaßt, eine weitläufige Darstellung der Betrügereien des Münzmeisters Scherf aufzuseßen, in welcher er zugleich vorstellte, daß sich das h. Concilium dieser Sache unbefugter Weise angenommen habe: er übersandte solche dem h. Concilium durch einen eigenen Abgeordneten, den Meister Martin Mercklin, am Mitwoch vor St. Margarethen Tag 1438.*) worauf dasselbe auch wirklich ein Mandat datum Basilee Id. Octob. 1438. erlies, nach welchem Stephan Scherf seines angenommenen geistlichen Standes ungeachtet, Herrn Con rad von Weinsberg vor dem Reichsgericht zu Recht stehen soll. ***)

Inzwischen hatte auch der Rath zu Frankfurt eine nå? here Bezeichnung der Betrügereien des Münzmeisters Scherf, an Conrad von Weinsberg gelangen lassen: e3 findet

*) S. Urkunde Nr. 22. **) S. Urkunde Nr. 23. ***) S. Urkunde Nr. 24,

fich dieselbe in einem alten Copeibuche folgendermaßen eingetragen:

,,Nota Steffann Monsmeister antreffend als mir die „von franckfurt gegeben haben ein Zeichnisse uff Samstag ,,vor des heiligen Crutstag exaltacois Anno xxxviij. ,,wie der vorgent Steffann sich verhanndelt sot haben, ,,also

„Es ist geschehen vormals zu der zitt als Steffann Scherff Monzmeister vnd Bernhart dernbach War,,dyner zu franckfurt waren, das Bernhart Waredyner ,,dem Rat zu franckfurt furbracht hat wie daz ein Nal„den uff rix crat fins golden schicken vnd machen sulle, „das gold vnd guldin darnach uffzusehen vnd zu pbiren ,,vnd tede das mit hilff vnd bywesen desselben Steffanns „der auch uff das male an finer schickung ein genüge ,,hette vnd als Bernhart In Steffanns gegenwertikeyt ,,sollich nalden geschickt vnd das golt mit dem Zusaße

als sich darzu geburte vnd gerecht were In eine die,,gel bereit vnd in das fure gefaßt hetde da fugte sich „einer des vorgen Steffanns knabe heimlich by den ,,diegel als Bernhart dauon getreden we' vnd wurffe ,,dar ne etliche kopper kornerthin genant garnalien ,,vnd als Bernhart des knabe by dem diegel also ge-,,ware wurde So ginge er von stunde by den diegel ,,vnd erfunde sollich kopper kornerthin dar Inne das ,,er sere erschracke vnd erseret wurde vnd zeugite ,,vnd bracht Bernhart die dem Rade zu franckfurt fur vnd sagite darzu wern follich kornorthin In „dem diegel also ane sinen wissen bliben das dan die „nalde etwas geringer vnd kerncker we' worden das rip cat fines goldes daruff der Rad zu francfurt ,,Steffan obgnt vnd denselben sinen knaben vor den „Rath besanten vnd darvmb fragte des bekannte Stef „fan das er den knaben geheissen vnd befølhen hetde die korner In den diegel zu worffendan Bernhart die Nalden zu starcke geschickte hette So sagte auch

,,der knabe das Steffann In sollichs geheissen hette ,,darbu aber Bernhart gegenwertglich entw't das er ,,die nalde nit zu stark sunder uff xix crat geschicht ,,hette vnd wolte daz mit der schickunge erßügen vnd ,,bybringen vnd hette Steffan mer Ime In die schickunnge „nicht gerett oder getragen.

Hier bricht der Eintrag ab, es scheint derselbe aber nicht vollständig zu seyn.

Conrad von Weinsberg verfolgte übrigens auch im Jahr 1439. seine Ansprüche an Scherf eifrig.

An St. Jörgen des h. Märtyrers Tag erließ er von seiner Burg Guttenberg aus, ein Schreiben an Burgermeis ster und Rath der Stadt Basel, in welchem er unter an= dern sagt:

,,Also fordern vnd begern wir an uch bietend vnd ,,mane uch mit diesem brif anzusehen als Jr dem he,,ligen Riche vnd dem rechten gewant schuldig vnd pflichtig fyt an stat vnd von wegn vnßs gnedigstn ,,hrn des konigz vnd vnß selbz wegen daz Jr dem ,,vorgen Steffann sin libe vnd sin gute uff recht by ,,uch behaltn vnd vns dage für uch bescheyden wolte ,,darzu wir ungeu'lich komen oder geschicken mogen vnd „vns von vnßs gnedigsten hrn des konigs vnd vnßer ,,selbs wegen Rechtes von Steffann gein vnd gedyhen ,,lasset vnd des helffen wollet 2c.“

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am Freitag nach St. Kilianstag stellte er für seinen Schwager, Philipp von Kronberg, den Aeltern, und seinen Caplan Johannes Gerber, einen Machtbrief aus, statt seiner an allen Gerichten, insbesondere bei des h. Reichs Gericht zu Frankfurt, gegen den Münzmeister Scherf zu handeln,

am Dienstag nach St. Bartholomaustag gab er den Churfürsten zu Maynz und Trier, und dem Pfalzgraven, Nachricht, daß in seiner Sache gegen den Münzmeister Scherf von Burgermeister, Rath und Schultheißen zu Frankfurt, auf Mondtag nach St. Jacobstag ein rechtlicher Lag geseßt

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