Imágenes de páginas
PDF
EPUB

denne hieuor geschriben stat, so mag der herre, des denne das gericht ist, das guot, das da verkouft ist, in finen ge= walt ziehen vnk an die stunde, das dem ein recht widervert, der des guts denne geerb ist, als davor geschriben stat.

Es sol ouch menglich wissen, das der schughoff fry ist, vnd die fryheit hat, were das jeman dhein vnzucht tete, vnd derselbe, der die vnzucht getan hette, in den hof entrinne, oder louffet, der sol guten friden darinne haben. Louffet aber ime jemande in den hofe freuenlichen nach, der vervelt dem herren libe vnd guot. Sluge ouch einer den andern ze tode, entrinnet der darin, der den schaden getan het, der sol ouch darinne friden han, louffet aber jme jeman darüber in den hof nach, der ist ouch libe vnd guot vèruallen, als vorgeschriben stat.

Man sol ouch wissen, das die von Oberriet, von Misswende, von Wilersbach, von Geristal vnd von Tütenbach keinen weg nit anders varen sollent, denne ire alten wege für die nüwenhüser abe.

Ouch ist ze wissende von des weges wegen, den man nempt der waltwege, das da kein wasser abhin gan sol, denne mit der geburen willen.

Vnd wan diser vorgenante rodel also vor vns in gericht gelesen, vnd die geburfami vmb jeglich stuck gefraget wart, vnd such fi darumbe bi iren eiden erteiltent, als vorgeschriben stat, darumbe so hant wir obgenanten Heinrich von Wifenegge ritter, Hesse Snewli im Hof, Heinrich von Wisenegge der jünger, Cuonrat Küchli, Cuonrat von Riehein, Hanman vnd Aberli Turnere gebrüdere, Hanman vnd Geben genant Geben Banere gebrüdere, vnd Herman Camerer, alle vnd vnser jeglicher befunder sin eigen ingesigel ze einem vrkünde dirre vorgeschriben dinge, vnd durch ernstlich bet willen des vorgenanten Hansens von Tigessheim, herre ze Kilchzarten, gehenkt an diesen brief, wan wir ouch hiebi in gericht ze Kilchzarten zegegen warent, vnd alle dise vorgenanten dinge also beschehen sahen vnd hörten, des

wir alle offenlich verjehent mit vrkünde dis briefes, der geben ist an dem nechsten mentage vor vnsers herren Fronlichnam tage des jares, da man zalte von christi geburt tusent drű hundert nüngig vnd fünf jare.

Nach einer Ubschrift aus neuerer Zeit, das Original konnte noch nicht aufgefunden werden.

Der

CCCXLVIII- CCCLIII.

Raths bes ch l ů s s e.

(1395 und 1396.)

er rate ist überkomen, das niemant ze rate sol gan, er sye denne vor zehen iare hußheblich ze Friburg gesessen. Actum feria quarta post festum Corporis Christi (14. Juni.) anno Domini LXXXX. quinto.

Alt rete vnd nüwe rete fint überkomen, wen der rate zu emptern küset, der sol zwey empter an sich nemen, widert er sich daz ze tuonde, so sol ime ein burgermeister gebieten bi finem eyde, vnd bi fünff pfunden, daz er die empter, ir seye eins oder zwey, an sich neme. Tuot er daz nüt bi der tage zit, so fol er von ieglichem ampt fünff pfunt pfenning besseren dem rate, vnd sol man der besserung niemant erlassen, wer auch folich besserung git, der sol des amptes denne ze mal lidig fin so vil zites als er daz ampt gehebt sol han, vnd nüt fürer. Wölte ouch hemant den abzog geben, der fol die fünf pfunt pfenning mit dem abzog geben, vnd darumb der fünff pfunt pfenning nüt lidig fin, daz er den abzog geben wil. Actum feria secunda ante festum Purificationis beate Marie virginis (31. Jänner.) anno Domini etc. nonagesimo sexto.

Der rate ist überkomen, wer des rates amptlüte oder knechte misssehandelt, mit worten oder wercken, vff den wil

t

der rate ze stunde, so bald es für rate komet, seßen als off ander vnzucht, vnd wil ouch der rate den amptlüten vnd den knechten darumb glouben. Actum feria quarta ante festum Purificationis Marie (29. Jänner.) anno Domini etc. LXXXX. sexto.

Allen den die disen brief sehent oder hörent lesen, kündent wir, der burgermeister vnd der rate gemeinlich von Friburg, das wir durch vnser vnd vnserer stette nuß vnd notdurft willen, miteinander überein sint komen, als hie nach geschriben stat. Daz niemant, über den wir ze gebietende habent, sol pfenden noch angriffen niemant ane des rates vrlob, wand vmb hürige zinse, tuot es yemand darüber, koment wir des in deheinen schaden, den sol er vns abtuon, als verre fin lip vnd sin guote gereichen mag. Nimet ouch yemant vrlób vor dem rate vnd wil hinnan varn, kryegen oder anders tuon, daz ime füget, der sol vorhin dem rate den abzog geben von finem guote, als er vfgeschet ist, oder sol fin gewerft versicheren, ob der rate wil, da mit den rate benüget, vnd sol sweren einen gelerten eide liplich zuo den heiligen, habe er mit der ftette, mit dem rate oder mit den burgern von Friburg, sonder oder sament üzit ze schaf= fende, oder an sie ze vorderende, daz sich vng vff den tag, als er hinvs varen wil, verlouffen het, daz er darvmb niergent recht suochen noch vorderen sol, denne ze Friborg vor rate oder vor gerichte. Vnd wenne daz beschieht so sol er vs faren, vnd in einem manot, dem ersten, nüt tuon, vnd fol darnach nüt me in die stat varen, noch in der stat sin, er noch sin wib, noch sine kint, noch sin gefinde, noch nyemant, der ime darzuo hilffet, noch ire roff noch ir meyden, vnd föllent ouch nüt komen ze Klöglins thor über die swellen in, noch an den nidern wert, noch für sant Peters thor über die swellen in, noch für Buggenrütins thor über die swellen in, noch für daz thor bi den Rüwerinen über die swellen in, vnd föllent ouch nüt komen vff deheinen brugge, die über die graben gant. Brichet

das deheiner, off den sol der rate sehen, als vff ander vnzuhte, bräche er denne das, darumb mag man ime zwigülten vnd drigülten, vnd rechtlos machen als vmb ander vnzühte, vnd alle die wile er brichet, vnd über die vorgenanten zil rittet oder gat, foment wir des in deheinen schaden, den sol er vns ouch abtuon bi der vorgenanten pene. Her über ze einem vrkünde, vnd daz dis war vnd stäte belibe, so hant wir vnser ingesigel gehenckt an disen brief. Dis geschach vnd wart dirre brief geben ze Friburg in dem rathus vor offem rate in dem iare, do man zalte von gottes geburte drügehenhundert nünzig vnd sechs iar, vff den nechsten fritag vor fant Gergen tag (21. April.)

Der rate ist überkomen, daz der burgermeister, der schultheis, die heimlichen räte vnd stokhwerter ir recht gedinget hussgesinde, den fü spise vnd lone gebent, vngeuarlich vmb swüre nüt rugen föllent. Actum feria sexta post Jacobi (31. Juli) anno etc. LXXXX. sexto.

Der rate ist überkomen durch der stette nuz und notdurft willen, durch daz der rate golde vnd silber zuo finen zinsen überkomen möge, daz niemant, er sye pfaff oder leige, frowen oder man, geistlich oder weltlich, die zuo der stat gehörent, weder golde noch silber kouffen föllent, daz fü ́ widerumb verkouffen wellent, vnd föllent ouch frömbden lüten daz nüt ze kouffende geben. Wer daz überfert der bessert von yedem guldin 1 schil. pfenning, vnd von ieder mark silbers 6 schil. pfenning als dick er das tuot, vnd föllent die sechs amptlüte ime koufhus darumb die lüte pfenden vnd niemant nüt varen lassen, vnd föllent alle die ze rate gant, vnd alle des rates amptlüte daz rügen bi dem eide. Wer ouch pfenning erliset vmb merung daz er sú abtuon wil, vff den wil der rate sezen nach wisung des münzbriefs, wa daz dem rate fürkeme. Actum feria sexta post festum Assumpt. beate Marie virgin. (21. Aug.) anno Domini LXXXX. sexto.

CCCLIV CCCLVI.

Bericht der der Stadt Kolmar über die Aussagen gefangener Juden.

(23. Juni 1397.)

Unser williger dienst mit ganzen trüwen sy üwer guoten

früntschaft allzit von vns vorgeschriben. Besundern vnd lieben fründe. Wir habent wol verstanden, wie ir vns geschriben habent vmb söliche loiffe vnd mere, so nu ze mal bi üch gent von der iuden wegen. Als kündent wir üwer guoten früntschaft, daz der edele herre Herr Brunne ze Rappoltstein, einen iuden in fime flosse ze Rappolą w il r gefangen hat, vnd ouch von dem geton rihten vmb fine miffetät, als er die vergehen hat, nach dem als daz zedelin von ime wiset. Darnoch ist ein iude gefangen ze Thüringheim, der hat ouch vergehen sine missetät, als ouch das ein zedelin wiset, von dem ist aber noch nüt gerihtet. Fürbaff wüffent wir nu ze mal von den sachen nüt. Lieben fründe enpfündent aber wir üt furbaß von den oder andern sachen, daz üch notdürfftig wurde ze wüssend, daz wolten wir üch fürderlichen verkünden als vnsern besundern fründen, wand wir üch ouch daz schuldig fint ze tuonde. Datum vigilia beati Johannis Bapt. anno LXXXXVIIo.

Burgermeister vnd rat ze Colmer. Den wisen vnd fürsichtigen, dem burgermeistere vnd dem rate der stat ze Friburg, vnsern besundern lieben fründen.

Dise nachgeschriben stucke hat Meiger der iude von

Oschoffenburg verjehen vnd geseit ze Rappolkwilr.

Des ersten hat er verjehen, daz er pulver getragen habe, vnd habe ime das pulver gegeben der schilende iude, truog ein lange glefe, ist ein lermeister gewesen ze Schaffhufen, vnd gab ime daz pulver zwüschen Könssheim vnd Colmer off dem velde. Dobi warent der iude von Col mer gesessen ze Colmer, an dem tore allernehst do iuden

« AnteriorContinuar »