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Lüpolten von gots gnaden, Herzogen ze Oesterrich 2., als hienach geschriben stat. Des ersten, das wir den ammeister abgelassen habent vnd nie mer me vfgefeßen noch haben fullent. Item das vnser herschaft von Oesterrich ewigs lich ein schulthaissen vsser dem rate ze Friburg nemmen vnd seßen sol, vnd habent ouch wir die briefe, als wir das schultheissentum verpfendet hattent, wider gegeben. Item wenne wir den rate seßen wellent, dabi sollent wir der obgenanten vnserer herschaft lantvogt vnd zwen irer rete haben, vnd wie derselb rat besezet wirt, es sie mit edeln, mit burgern, mit fouflüten oder mit zünften, dabi sol es bliben, vnd wenne man denselben rate wandlet, das sol man alle iar tuon nach der ordnung, als vorgeschriben stat, des stuckhes wir besonderlich hinder des obgenanten vnsers herren Herzog Lüpolts gnade gegangen fint. Item wie edellüte gen Friburg foment, vnd wie die klöfter, pfaffhait, geistlich vnd weltlich, die iezt da fint, oder noch darkoment, vnd alle andere pfaffshait, die zu in gehörent, vnd wie auch die iuden figen sollent, das fol an des obgenanten vnsers herren des Herzogen gnaden genglich stan, vnd wie er das ordenet, dabi sol es genglich bliben. Item von buntnüssen wegen der von Kenzingen vnd von Waltkilch sollent wir die buntnüß brief wider geben, vnd wie das vnser gnediger herre ordnet, dabi sol es bliben. Vnd sollent daruf wir die obgenanten von Friburg funder vnd sambt, vnd die vnfern in vnserer herschaft gnaden sin, also das wir von den obge= schribenen sachen vnd enderunge wegen, so bi vns beschehen fint, hinnanthin nimmer gestraffet, noch gebessert sollen werden, weder an lib noch an gut, vnd des ze vrkunde so hant wir vnser stette gemein infigel gehenket an disen brief, der geben wart of fritag nach vnsers herren vffart tag, des iares, do man zalte von gottes gebürte drüzehenhundert nünzig vnd zwei iar.

Wir Leupolt von gots gnaden, Herzog ze Defterreich, ze Steyr, ze Kernden vnd ze Krain, Graue ze Tyrol .,

bechennen vnd tuon kunt offenlich mit disem brief. Vmb die änderunge vnd die neuwen auffäß, die an des hochgepornen fürsten vnsers lieben herren vnd vettern Herzog Albrecht, vnser brüder vnd an vnsern willen vnd wissen hie ze Fris burg beschehen sind, daz ein ammeister gemachet, vnd die rät verändert wurden, darumb si in vnsern vngenaden warent, vnd darvmb wir sy wolten gestraffet haben, habent si vns erbeten, daz wir si wider ze gnaden nemen, vnd sind vmb alle nachgeschriben stuk vnd artikel hinder vns gegangen, also wie wir vnd vnser rat die ordnen vnd aufsehen, daz fi die alle ewiklich vnd gänglich stät haben vnd volfüren wellent, vnd also haben wir der vorgenanten von Friburg bet erhöret, vnd si zu gnaden genomen, vnd haben darvmb mit sampt vnserm rat erfunden vnd ausgesprochen, vnd sprechen auch wissentlich mit diesem brief. Des ersten, daz fi den ammeister ablassen vnd dhainen nyemer mer auffgefegen noch gehaben füllent. Item daz der obgenant Hert zog Albrecht, vnser herr vnd vetter, vnser brüder, wir oder vnser erben, einen schultheissen, auffer dem rat ze Friburg ewiklich nemen vnd segen füllen. Item wenn si ze Friburg einen rat sezen wellent, das füllent si tuon nach rat vnsers lantuogtes vnd zweyer vnserer råt, die si dabey haben füllent, möchte aber vnser lantuogt dabey nicht gesein von was sache das wär, so sol er einen vnsers rates darzu schaffen, der denn an seiner stat mit andern zwain vnsers rates bey in size, wenne si den rat segent, vnd füllent denn dieselben drey tuon vnd gewalt haben, recht als ob der lantuogt selb dabey were und als vorgeschriben stat, vnd wie der selb rat besezet wirdt, es sey mit edeln, mit burgern, mit kaufleuten oder mit zünften, dabey sol es beleiben, vnd wenn man denselben rat wandelt, das sol man alle iar tuon nach der ordenung, als vor vnd nachgeschriben stat. Item man sol alle iar in den egenanten rat nemen vnd sezen, von den edeln zwelf, von den kaufleuten zwelf, vnd die achtzehen zünftmeister, vnd auss denselben achtzehen zünftmeistern fol man einen obresten zünftmeister nemen, also daz ir mit dem selben nicht

Item man fol einen derselb vnd auch der

mer denn achtzehen sein, vnd sol man denn von den zünften sechs zu denselben achtzehen nemen, also daz ir alsdings vier vnd zwaingig sein, vnd nicht mer. Item es sol auch kein vatter mit seinem sun vnd gepruder, vnd swäher vnd tochterman, nicht mit einander ze rat geen. burgermeister von den edeln segen, schultheiff den wir segen, füllent alweg in dem rat sein. Item auff den allen sol man nemen acht von den kaufleuten vnd acht von den edeln, vnd acht von den gemeinen zünften, also daz ir vier vnd zwaingig sein mit dem schultheissen, vnd nicht mer, die füllent über das blut richten, als das herkomen ift. Auch sol man den rat alle iar ändern, also daz vier von den edeln, vier von den kauffleuten, vnd vier von den zünften beleiben füllent ain iar in den räten, die denn gesezet werdent, darvmb daz dieselben zwölf, den neuwen rat vnderweissen kunnen was der alt rat vor gehandelt hat. Dieselben zwölf füllent an dem andern iare alweg verkeret, vnd ander zwölf an irer stat gefeget werden, als vorgeschriben steet, also daz allweg von dem alten rat zwelf beleiben, die in den neuwen rat gangen. Item der burgermeister vnd einer von den kaufleuten, vnd der obrest zunftmeister sullent der statt insigel innehaben. Item drey von den edeln, drey von den kaufleuten vnd drey von den zünften, sullent zu dem rechten geen, vnd vmb erb vnd aygen, vnd vmb geltschuld vnd auch vmb fräueln, das recht vor dem schultheissen spre chen, als von alter herkomen ist, vnd dieselben näun sol man auff dem rat nemen. Item zwen von den edeln, zwen von den kaufleuten vnd zwen von den zünften die all des rates sein, dieselben sechs sullent das kaufhaus vnd der statt guot aussrichten, vnd daz die der rat darzu gebe, die in allerbest fügent. Item man sol alle iar dem burgermeister sweren, nach der herschaft vnd der stett rechten, als bisher gewonlich ist gewesen, daz man im gehorsam sey. Item alle, die ammeister vnd schreiber in der egenanten änderung gewesen sind, die fullent in den rat noch ze schreibern nyemermer genommen werden, vsgenomen den vogt der zum lesten ammeis

fter was, mag man wol in den rat nemen. Item auch sol nyemant deheinen rat offenlich noch heimlich haben, es sein denn ein burgermeister vnd ein schultheiss dabey. Item vmb die edeln leut die auff der stat gezogen sind, vnd iren abzog gegeben habent, die mugent vnd füllent hie ze Friburg zehen iar an gewerf sizen, aber zöll vnd vngelt füllent fi, als ander leut geben. Wolten si auch vor den zehen iaren auffziehen, so sullent si keinen abzog geben, beliben si aber nach den zehen iaren hinnen, so sullent fi als ander burger tuon. Item wer her gen Friburg ziehen wolt, der seinen abzog nicht gegeben hiet, der sol zehen iar sizen, vnd sol alle iar als ander burger tuon, wolt er aber in den zehen iaren auffziehen, der sol auch kainen abzog geben, wolte er aber nach den zehen iaren hinnen beleiben, so sol er tuon das ander burger tuond. Item wer her gen Friburg zeus het, der sol vns vnd dem burgermaister als ander burger fweren. Item vmb die klöster die hie burger sind, es sein mannklöster oder frauwenklöster, die sullent tuon vnd beleis ben, als si von alter herkomen sind. Aber die fundern personen in den klöstern füllent nicht geben, denn von dem weltlichen guot, das vormaln hinder der statt schuld verpunden ist. Item die weltlichen pfaffen füllent gewerf geben von irem weltlichen guot, vnd nicht von pfruonden, aber die pfruond die gemachet sind von dem guot das vorma len hinder der stett schulden verpunden was, die sullent dauon gewerf geben. Item ob yemant dehain guot an geuiell, das hinder der stat schuld verbunden wär, der sol dauon als ander burger tuon. Item es fullent auch bettelorden belei ben, als sie von alter herkomen sind. Item die statt sol mit den iuden nichts ze schaffen haben, vnd sullent die einem schultheissen gehorsam sein, vnd was steur ierlich von in geuallent, dauon sol der schultheiss der statt den dritten teil geben, vnd die zwen tail sullent vns beleiben, was si auch mit fräueln vnd buossen verschuldent, das fol vns genglich beleiben vnd werden, vnd sol das ein schultheiff innemen end des gewaltig sein, vnd nyemant anderer. Vnd des ze

vrchund haben wir vnser insigel gehenkt an disen brief, der geben ist an donerstag nach sant Johans tag ze sunwenden, Daselbs ze Friburg in Brisgow, nach cristi gepurd dreußehen hundert iar, vnd darnach in dem zway vnd neunt, zigistem iare.

CCCXLIII.

Abzugsgebühr und Bürgereid.

(6. Jänner 1393.)

Als vnser herre von Desterrich het gemacht, daz die edeln

lüte, die vff der stat gezogen vnd iren abzog gegeben hant, die mügent vnd sollent hie ze Friburg zehen iare ane gewerfft figen, aber zölle vnd vngelt sollent fü als ander lüte geben, wöltent fü ouch vor den zehen iaren vssfaren, so sőllent sú keinen abzog geben, blibent sü aber nach den zehen iaren ze Friburg, so föllent sü als ander burger tuon. Duch het vnser herre von Oesterrich gemacht, wer har gen Friburg ziehen wölte, der finen abzog nit geben hette, der sol zehen iar sizen, vnd sol alle iar als ander burger tuon, wölte aber er in den zehen iaren wioer vssziehen, so fol er ouch keinen abzog geben, wölte er aber nach den zehen iaren in der stat bliben, so sol er tuon, daz ander burger tuont. Vnd wer ouch gen Friburg ziehet, der sol vnser herschaft vnd dem burgermeister als andere burgere fweren. Da ist des rates meynung, daz die zehen iare an= gangent vff den tag, als vnsers herren von Oesterrich brief geben ist, vnd daz alle die edel vnd vnedel, frowen vnd man, die ieß hie inne sint in der masse als vorgeschriben stat, in vierzehen tagen für den rate foment, vnd swerent, vnd tügent als vnsers herren von Oesterrich brief wiset, wer daz in disen nehsten vierzehen tagen nit tete, vnd dar über hie inne blibe, der würde stüre vnd gewerft vnd ander offeze geben, vnd hinder der stette schulde sweren, als an

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