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der ingesessen lüte ze Friburg tuent. Dis ward an der cangel gekündet an dem zwölften tag nach wihenachten, anno Domini LXXXXIII.

CCCXLIV.

Raths tag

(1 39 3.)

tagc.

Der rate ist überkomen, das alle die ze rate gant, alle wochen drye tag, am mentag, an der mitwochen und am Fritag in dem rate sin föllent, als bald das erste zeichen ze froner messe verlütet wirt ungeuarlich, und sol sich daran nüt lassen sumen ane geuerde. Vnd sol ouch deheiner vff dieselben drye tage von der stat weder riten noch gan, daz er des rates über werde, denne het einer von finer ernstlichen notturft wegen, das an libe oder an sin gut gat üt ze schaffende, so mag er wol riten und gan, und sol ouch deheiner uffer dem rate enweg gan, ung daz der rate ge= meinlich uffflat, es sye denne, daz der burgermeister einem urlob gebe. Vnd welher heran sumig were, und nit in dem rate were, so das erste zeichen verlütet wurde, daz den burgermeister oder den rat dunchte, daz er sich geuarlich gesumpt hette, oder daz einer enweg gienge usser dem rate ane urlob, so sol der burgermeister ze stunde ein frag darumbe tuon, was er darumb bessern fölle, und het ouch der burgermeister dem rate gebotten by dem eyde, so der rat im gesworn het, also ze rate ze gande und dis ze haltende ung ze sungichten. Rathsbüchlein.

Wir

CCCXLV.

Die Juden zu Freiburg.

(14. Sept. 1394.)

Pir Leupolt von gots gnaden Herzog zu Oesterreich, zu Steir, zu Kärnden vnd zu Krayn, Graf zu Tyrol . tuon kunt. Als vnser lieben getruwen, der burgermeister, der rat vnd die burger gemeinlich vnser stat ze Friburg in Briffgow, etwas stöß vnd missehell gehabt habent, mit vnsern juden gesessen daselbs zu Friburg, von etlichen stücken vnd artikeln wegen, die dieselben von Friburg für vns brachten, vnd vns baten mit fliff, daz wir in die ringerten vnd in gewöndlicher sitten verkerten. Vnd darvmb daz zwüschen denselben vnsern lieben getruwen von Friburg, vnd ouch den juden daselbs fürbasser icht gebresten mügen of erstan, so haben wir vnd vnser rete darvmb also erkant, daz dieselben vnser juden vnd judinn die nachgeschriben stuck vnd artickeln halten vnd vollefüren füllen, vnd dawider nicht tuon noch komen in dehein wis vngeuarlich. Des ersten daz fü fürbasser eweklich vnd alle iare iericlich ie von mitwochen zu nacht, in der charwochen, vngen an montag frü nach dem ostertag, besloffen fin in iren hüsern vnd ouch dehein irer törr, türe noch venster, die an die gassen oder in crysten hüfer gant nicht öffnen, vnd wenn si ouch sehent vnsers herren leichnamen tragen, so füllen fü ze stund ab dem wege weichen in die huser. Vnd füllen ouch dieselben juden vnd judinn vmb gerecht vnd gezügnisse beliben bi iren frenbriefen, die fi vor von vns darüber habent, vnd füllent si ouch ingesessen burgern daselbs zu Friburg zu' der wochen lihen, ein pfunt pfenning vmb zwen pfenning, fünfzehen schilling vmb dry helbling, zehen schilling vmb einen pfenning vnd fünf schilling vmb einen helbling, vnd ouch einen guldin vmb einen pfenning, vnd nicht türer. Aber fü süllen fürbaff nicht lihen off harnasch noch_nafse tücher, noch off ander

ding, die vor in iren briefen fint begriffen. Vnd füllen ouch dieselben juden fürbazzer tragen mäntel, vnd ob den mänteln gross angestreiffet gugelhüt vnd einer varbe tuoch, aber rot noch grün gewant füllen fü nicht tragen, vnd die judinn füllen tragen ir stüchen vnder den mänteln. Es füllen ouch alle juden vnd judinn dannenthin daselbs zu Friburg zoll vnd vngelt geben zu glicher wiss als die crysten, vnd füllen ouch fü ir eyde, so in erteilt werden, vor dem schultheissen sweren, als ander juden in vnsern stetten gesessen, vnd als gewönlichen ist. Wenne ouch ein jud oder judinn von derfelben stat zu Friburg ziehen wellent, daz füllent si in der kilchen off dem cangel vor zwein moned heissen verkünden, daz man die pfant von in möge erlösen. Da von empfelhen wir vnserm getruwen lieben Paulin von Riehein jez vnserm schultheiffen daselbs zu Friburg, oder wer ie fürbasser daselbs vnser schultheiff ist, vnd wellen ouch ernstlich, daz er von vnsern wegen, dieselben vnser juden vnd judinn wer ie die sind, vestiklich darzu halte, daz si die obs genanten stuck vnd artickel alle, also halten vnd vollefüren vngeuarlichen, welh aber der nicht hielten noch vollefürten, daz er denne die darvmb swärlichen besser, daz ist genglich vnser mennung. Mit vrkünde dis briefes, geben zu Baden im Ergöw an des heiligen früßes tag zu herbst, nach cristus geburt drüßehenhundert iar, darnach in dem vier vnd nünzigesten iare.

CCCXLVI.

Herzog Leopold bittet die Stadt um freies Geleit für den Grafen von Freiburg.

(16. Oftob. 1394.)

Wir küpold von got gnaden Herzog zu Defterrich, zu

Stür, zu Kerndten und zu Krain, Graue zu Tirol x. empieten

vnfern lieben getrüwen, dem burgermeister vnd dem rate zu Fryburg im Pryssgew vnser gnad vnd alles gut. Wir laffen üch wissen, daß der edel vnser lieber öheim von Fryburg an vns geworben vnd bracht hat, wie er gen Fryburg zu üch komen wolt, vnd gedenken mit üch von den geltern die er daselbs zu Fryburg gelten sol tedingen, vnd reden wolt, wie er dieselben sein gelter verrichten möcht als er gern tet, vnd bat vns üch zu verschriben vmb gleit für mengklich. Davon pitten vnd emphelhen wir üch ernstlich, das ir im vnd den sinen die mit im rittend, tröstung vnd sicherheit geben wöllend zu üch gen Fryburg zu komend, da zu beliben vnd ouch dannen zu rittend für üch die ümern vnd mengklich vnk vff sant Martins tag schirist fünfftig. Daran tut ir vnsern willen. Geben zu Than an fant Gallen tag. Anno Domini etc. nonagesimo quarto.

CCCXLVII.

Dingrodel von Kirchzarten.

(7. Juni 139 5.)

Allen den die disen brief sehent oder hörent lesen, künden

wir Heinrich von Wisenegge ritter, Heffe Snewli im Hof, Heinrich von Wisenegge der jünger, Cuonrat Küchli, Cuonrat von Riehein, Hanman vnd Aberli Turnere gebrüdere, Hanman vnd Geben genant Geben Banere, ouch gebrüdere, vnd Herman Camerer, vnd verjehent offenlich an difem briefe, das die gebursami gemeinlich, die in den dinghof in das gerichte vnd in den ban ze Kilchzarten gehörent, vnd wunne vnd weide daselbs niessent, ze einem offen gerichte warent ze Kilchzarten vnder der linden of dem grinig vf den tag, als dirre brief geben ist, vnd Schreibers Urk. Buch. II. 26.

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of denselben tage vnd vnter derselben linden vf dem grinig sas Hanman Phaffe Hansen von Tigessheim eins edeln knechtes, dazemale herren ze Kilchzarten, meyer vnd vogt, in gegenwertikeit desselben fines herren, vnd von sinem geheisse, nider zu einem rechten beruften vnd offenen gedinge. Vnd an demselben gerichte batte derselbe Hans von Tigessheim, herre ze Kilchzarten, ime offenen, künden vnd sprechen sine recht so er ze Kilchzare ten in dem dorfe vnd banne hette, oder haben solte, zu lüten, liben vnd gütern, zu gerichten, frevelinen, besserungen, zu vellen, nugen, rechten, vnd zu allen andern stucken, so einem herrn von Kilchzarten von recht oder von gewonheit zugehörent, vnd die von alter herkommen werend, vnd wie die fine vorfahren herren ze Kilchzarten gehebt vnd herbracht hettent, vnd bat vnd tet ime da offenlich mit luter stimme lefen einen alten rodel, an dem eines herren von Kilchzarten recht von stucke ze stuck geschris ben stundent. Derselbe rodel ouch hienach in disem briefe von wort ze wort eigentlich abgeschriben ist. Vnd wenne vnd wie dicke ein stucke desselben rodels gelesen wart, dar umbe fragte der egenante Hanman Phaffe, von geheisse des egenanten fines herren, die gebursami die da zugegen was, vf ire cide ob ein herre ze Kilchzarten foliche recht da hette, vnd ob dasselbe stucke eben vnd wol verschriben stunde, vnd ouch von alter her also komen were, als dicke vnd zu jeglichem stucke desselben rodels antwurtent dieselbe gebursami gemeinlich vnd vnwidersprochenlich, vnd erteiltent bi iren eiden, das dieselben stücke wol vnd recht verschriben ftundent, vnd das ein herre ze Kilchzarten foliche rechte daselbs hette, vnd das es ouch also von alter herkomen were, nach der masse als das der vorgenante rodel wisete. Vnd ist des obgenanten rodels abgeschrifte von wort ze wort also.

Dis fint die recht, die da gehörent ze Kilchzarten in den dinghof. Das erste ist, wer herre ze Kilchzare ten ist, des ist auch das gericht ze Kilchzarten, vnd was davon gevellet, vnd gat das gericht also verre, als der

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