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Jahreszahl 1225 mit arabischen Ziffern. Die früheren Abschriften und Uebersetzungen sind allerdings abweichend, indem sie die Jahreszahl 1225 nicht haben und einige andere Abweichungen zeigen. Besonders aber unterscheiden sich diese Abschriften durch die besondere Behandlung einiger Sätze der Urkunde. Eine plattdeutsche Uebersetzung aus der Mitte des 16. Jahrh. im Haupt-Archive zu Schwerin, die bei dem Rath zu Gadebusch noch befindliche Uebersetzung, eine Abschrift aus dem Ende des 16. Jahrh. und die Abschrift vom J. 1613 im Schweriner Archive haben den Satz: Cum committeret quocunque statuerent" gar nicht, und allerdings ist er sehr unverständlich und unbehülflich (wohl eine Glosse). Ferner hat die plattdeutsche Uebersetzung aus der Mitte des 16. Jahrh. den Satz: „Usum lignorum sine impedimento percipiant" nicht im Texte, sondern sie ist als eine vergessene Stelle mit einem Anführungszeichen unter und ausserhalb der Urkunde nachgetragen; die bei der Stadt befindliche Abschrift hat diese Stelle dicht vor dem Satze: „Si quis moritur sine herede", die Abschrift von 1613 dicht vor „Data", während eine Abschrift aus dem Ende des 16. Jahrh. sie ausserhalb des Textes unten auf dem Rande der Seite hat. Diese Abweichung scheint auf einer alten Auslassung in den Abschriften zu beruhen, und als man die alte Schrift nicht mehr lesen konnte, sich fortgepflanzt zu haben. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrh., 1764-1786, entstand über diese Urkunde zwischen dem Rath der Stadt Gadebusch und dem Zöllner Leverkohn ein langwieriger, grosser Rechtsstreit, in welchem am 9. Febr. 1768 in erster Instanz entschieden ward, dass, wenn der Rath das Original der Urkunde beibringen würde, die Stadt bei den Gerechtsamen zu schützen sei, und dieses Urtheil ward in dritter Instanz am 4. Juli 1786 beststigt; vgl. auch Rudloff, Urk.-Lief. S. 23, Not. a. Da zur Zeit dieses Processes das Original nicht mehr vorhanden war, so verlor die Stadt denselben. Es handelte sich damals wesentlich um die Producirung des Originals; es ward jedoch auch die Echtheit des Inhalts in Zweifel gezogen, nach damaliger Weise sehr unkritisch. Man hielt die Weglassung des Jahres in einigen und die arabischen Ziffern in andern Exemplaren für sehr verdächtig; jedoch kommt dies bei alten Abschriften sehr häufig vor. Man bekrittelte es auch, dass der alte Notar Hintzmann das eine Mal von 2, das andere Mal von 3 Siegeln gesprochen habe, obgleich er sagt, dass, wie in unzähligen Fällen, eines abgefallen sei. Vorzüglich fand man es aber bedenklich, dass Borwin die Zollfreiheit auf dieser Seite der Elbe habe bewilligen können. Im Allgemeinen zu urtheilen, scheint die Urkunde aber doch echt gewesen zu sein. Borwin gibt den Bürgern Freiheiten, wie sie von dem Kaiser Friderich der Stadt Lübek und von dem König Waldemar der Stadt Molln verliehen waren. Nun stimmen die den Gadebuschern verliehenen Freiheiten in den Hauptartikeln fast wörtlich mit den Lübischen Privilegien von 1188 und „1202“ (vgl. Lübeker Urk. - Buch I, S. 9 flgd. und 16 flgd.) überein und sind diesen ohne Zweifel entnommen. Aus einem dänischen Privilegium mag denn auch wohl die Zollfreiheit für die Gadebuscher bis an die Elbe entsprungen sein, natürlich so weit Borwin's Herrschaft ging; denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass Waldemar, nachdem er im Jahre 1201 das Land Gadebusch erobert hatte (s. oben Nr. 171, Anm.), den Einwohnern der Ortschaft vor der Burg Gadebusch ein Privilegium gegeben hat. Bedenklich bleibt in der Urkunde nur der Satz: „Cum committeret statuerent". Auch der Notar Eustachius ist in Zweifel gezogen; dieser wird aber in der Zeit 1219-1222 öfter als Domherr von Schwerin und Priester und Notarius aufgeführt (vgl. Nr. 254 etc., bes. 260). Uebrigens ist die vorstehende Urkunde nicht die Stiftungsurkunde der Stadt, da diese viel älter und eine der ältesten Städte Meklenburg's ist. Die Bürger der Stadt empfangen im J. 1225 neue Privilegien, weil sie dem Fürsten Borwin in dessen Angelegenheiten treu beigestanden hatten“, und dies bezieht sich wahrscheinlich auf die Schlacht bei Mölln gegen den Grafen Albrecht von Orlamünde in demselben Jahre. Wohl zu bemerken ist, dass der Fürst Heinrich von Meklenburg am 5. Febr. 1271 der Stadt Gadebusch das ganze Lübische Recht, also wohl mit Rücksicht auf das vorstehende Privilegium bestätigt.

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Bei Gelegenheit der Mittheilung der vorstehenden ältesten Urkunde für Gadebusch mag auch die Mittheilung des auf Seite 304, unter Nr. I, auf Kosten der Stadt in Holzschnitt abgebildeten ältesten Siegels der Stadt Raum finden. Das schildförmige Siegel, welches nur einen einfachen Stierkopf und die Umschrift:

S: BVRIANⱭIVM: Da: GODⱭBVZ

zeigt, ist nach dem Style des Stierkopfes und der Umschrift sehr alt, vielleicht älter, als die vorstehende Urkunde, und nächst dem Schweriner Stadtsiegel vielleicht das älteste meklenburgische Stadtsiegel. Zur Zeit der Verfertigung desselben war der Name Godebuz noch verständlich, und man hat zur Erläuterung der Endsylbe - BVZ noch keinen „Busch" in das Siegel aufgenommen. Alte Abdrücke dieses Siegels haben sich jedoch nicht erhalten; es ist aber noch seit dem 14. Jahrh. lange und oft gebraucht.

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Seit der ersten Hälfte des 14. Jahrh. kommt das ebenfalls auf Kosten der Stadt hier unter Nr. 2 abgebildete Rathssiegel mit einem Stierkopfe und einem ,,Busch" vor, dem jedoch bald ein anderes, mehr manierirtes Siegel folgt, welches das Siegel der Stadt geworden ist.

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a) IV. kal. Oct. 0. Nycolaus, filius Burwini principis Slauorum, qui' monasterio nostro grangiam Drans cum stagno adiacente donauit. Porro decimam LX mansorum Brunwardus episcopus Zvirinensis, reliquas vero omnes decimationes ad dictam grangiam pertinentes Wilhelmus episcopus Hauelbergensis largiter contulerunt.

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Aus den „Anniversar. fratrum et benefactorum" des Klosters Amelungsborn (Cod. membr. saec. XV.) im Archiv zu Wolfenbüttel. Anm. Die Worte: „,qui contulerunt" sind „irrthümlich durch Verwechslung dieses Nicolaus mit seines Bruders Sohn Nicolaus, wahrscheinlich später, hinzugefügt". Lisch, Jahrb. XIII, 123.

b) Nicolaus 2' dei gracia princeps Magnopolitanorum, hic cecidit in castro Godebus et fractis seruicibus exspirauit.

Aus dem Doberaner Necrologium. S. Jahrb. I, S. 131 figd., und XIX, S. 358. Der Fürst Nicolaus wird zuletzt als lebend erwähnt in Nr. 315; weder in den ersten Urkunden für Parchim, noch in den Stiftungsbriefen für das Dom-Capitel zu Güstrow ist von seinem Consens die Rede. Nach Kirchberg, Cap. 122 (p. 765 bei Westphalen), wäre er erst 1228 gestorben; doch gesteht dieser selbst ein (p. 766), dass er das Todesjahr des Fürsten nirgen recht beschrieben" finde.

1225. Nov. 17.

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317.

Zweiter Vertrag über die Freilassung des Königs Waldemar von Dänemark
und seines Sohnes aus der Gefangenschaft des Grafen Heinrich von Schwerin.

Original.

Hec est forma compositionis facte super liberatione regum Dacie. Pro liberatione eorum dabuntur comiti Heinrico de Zverin XLV milia marcarum puri argenti, unaquaque marca lotone minus ualente cum pondere Coloniensi, insuper uniuersum aurum, quod ad ornatum regine pertinebat, preter coronam et exceptis hiis, que ante discessum suum ob salutem anime sue claustris et aliis ecclesie (!) conferebat. Preterea dabuntur indumenta centum militum, scilicet cuilibet decem ulne de scarlatto Flandrensi et duo timmer et dimidium de pellibus uariis. Jn exitu regis senioris dabuntur VI milia marcarum. Jn carnipriuio uenturo dabuntur tria milia marcarum, pro quibus erunt obsides hi: Acer Juliani filius, Nicolaus Lai filius, Biurn filius Tuui; ex his tribus milibus precipue duo milia tunc dabuntur; si autem de hiis dandis defectus fuerit, Jacobus de Mone, Petrus Strangi filius, Biurn pincerna uel duo ex eis Lubeke intrabunt, donec defectus idem suppleatur; predicti uero Acer, Nicolaus et Biurn pro residuis mille marcis in obsidione manebunt. Exeunte rege antiquo duo filii eius intrabunt cum XL obsidibus aliis, XX senioribus et to-. tidem iuuenibus, quos comes Heinricus de Dacia eligere uoluerit. Jtem in pascha proximo dabuntur nouem milia marcarum, cum quibus dux Ericus intrabit, et exibit rex iunior et cum eo IX obsides, remanentes uero obsides mutari possunt cum aliis eque ualentibus, filiis regis exceptis. Jtem in festo Michaelis subsequenti

Concept.

Pro

Hec est forma compositionis de liberatione regum Danorum. liberatione eorum dabuntur XLV milia marcarum argenti et insuper uniuersum aurum, quod ad ornatum regine pertinebat, preter coronam et exceptis hiis, que ante decessum suum ob salutem anime sue claustris et aliis ecclesiis conferebat. Insuper dabuntur indumenta C militibus, scilicet cuflibet (!) X ulne de scarleto Flandrensi et duo timber et dimidium de uariis. De pecunia redemptionis dabuntur in festo omnium sanctorum VI milia, et tunc exhibit (!) dominus rex senior et pro eo intrabunt duo filii eius cum XL aliis obsidibus. Jtem in pascha dabuntur VIII (1) milia marcarum, et exhibit (1) rex iunior et intrabit pro eo dux Ericus, et omnes obsides mutabuntur, preter filios regis, octo tamen obsidibus subtractis. Quod si in prima solutione scilicet VI milium pro seniore rege ad ea soluenda principes Danie non suffecerint, tamen exibit rex prestita eis securitate pro remanente pecunia de sex milibus uel per inpignorationem uel per obsides, quibus acquiescent, et similiter erit de rege iuuene. Jtem in festo beati Mikaelis sequenti

Meklenburgisches Urkunden-Buch I.

39

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Original.

dabuntur X milia marcarum, et exibit dux et mutabuntur obsides, decem subtractis. Jn pascha sequenti dabitur medietas remanentis pecunie et mutabuntur obsides decem liberatis. Jn assumptione beate virginis sequente post secundum pascha summa totius pecunie remanentis debet esse persoluta. Data tota summa pecunie alter filiorum regis exibit, quem comes H. uoluerit; quem uero ad remanendum elegerit, cum aliis X obsidibus stabit pro oruetha per decem annos, qui tamen singulis annis mutabuntur, et rex filium suum, si uoluerit, alio filio suo mutabit. Quod si dicta pecunia in terminis prescriptis ad plenum solui non poterit, quot milia soluta non fuerint, tot uiri honesti de Dacia, quos comes H. de Zuerin nominauerit, intrabunt ad obsides, donec pecunia solui possit, et tunc exibunt hii cum aliis obsidibus, sicut superius est diffinitum. Si regem seniorem, antequam argentum fuerit persolutum, de medio transire contigerit, debiti remanentis summa ad medium minuetur. Si uero regem iuuenem infra solutionem debiti mori contigerit, de remanente pecunia tercia subtrahetur pars. Si ambo mortui fuerint ante solutionem debiti, Dani totaliter erunt liberi et obsides omnes sue restituentur libertati, preter illos, qui pro oruetha decem annis stare debent. Qui semel obses fuerit uel filium obsidem posuerit, secundo non erit obses, nisi sponte intrare uoluerit. Si uero obsidum aliquis effugerit, ipse remittetur uel alius loco suo eque

Concept.

dabuntur X milia marcarum et CCCCte marce, et exibit dux et mutabuntur obsides, X subtractis. Preterea in festo pasche sequente reddentur X milia et CCC marce, mutatis obsidibus residuis et X subtractis. Jn assumptione beate uirginis sequente post secundum pascha remanentis pecunie summa persoluetur, et exibit alius filius regis, quem comes Henricus uoluerit; quem uero ad remanendum elegerit, cum aliis X stabit pro orueida per X annos, qui tamen singulis annis mutabuntur, et rex filium suum, si uoluerit, alio filio suo mutabit. Quod si dicta pecunia in terminis prescriptis ad plenum solui non poterit propter debilitatem regni uel propter aliquem casum, propter quem argentum haberi non possit, quot milia soluta non fuerint, tot milites nominati intrabunt ad obsides, donec pecunia solui poterit, et tunc exibunt milites et obsides, sicut superius est difinitum. Si regem seniorem, antequam argentum fuerit persolutum, de medio transire contigerit, debiti remanentis summa ad medium minuetur. Si uero regem iuuenem infra solutionem debiti mori contigerit, de remanente pecunia tercia pars subtrahetur. Si ambo mortui fuerint ante solutionem debiti, de debito totaliter erimus liberi et obsides omnes debite libertati restituentur. Qui semel obses fuerit uel filium obsidem posuerit, secundo non erit obses, nisi sponte intrare uoluerit.

Original.

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bonus substituetur. Dominus rex omnes terras inter Eidram et Albiam fluuios sitas, ad imperium pertinentes, uidelicet a descensu Eidre in mare usque ad aquam Leuoldesowe et ab eadem aqua usque ad mare, terras domini Burwini et omnes terras Sclavie, preter Rugiam et terras ei attinentes, imperio dimittere debet. Castrum Reinnoldesburch comiti Adolfo reddetur decem diebus post regis exitum in eo statu, quo rex illud habuit; de hoc habebitur respectus ad iuramenta regis suosque obsides, et dominus Jacobus de Mone et unus de Dacia, quem ipse uoluerit, pariter se obsidioni obligabunt, donec idem castrum redditum fuerit. Omnia priuilegia, que rex super dictis terris obtinuerat et habet, comiti H. restituet. Rex et ceteri nobiles Dacie promittent et iurabunt, quod nullum auxilium prestabunt comiti Alberto ad castra et terras obtinendas, que habet et habuit. Quicunque ad Danos confugerant, pheoda sua, que de iure habere debent, rehabebunt, facta domino suo, a quo ea tenebunt, securitate. Rex et Dani idem ius Teutonicis exhibebunt et facient. Jtem rex et Dani nullum Theutonicum in lesionem Heinrici et Adolfi comitum predictorum manu tenebunt, similiter nec ipsi facient. Captiui et obsides liberi dimittuntur. Lubecenses, Hammenburgenses et ceteri terre huius mercatores siue quicunque alii de Romano imperio mercationis causa Daciam frequentare uolentes eo iure et libertate fruentur, qua usi fuerunt ante captiuitatem regis. Centum equos dabit rex in pascha proximo, quinquaginta dextrarios et totidem palefridos, unumquemque dextrarium X marcas ualentem, palefridum V. Indumenta militum dabuntur in carnipriuio proximo venturo. Vt hec omnia rata habeantur et fideliter obseruentur, sepe dicto comiti Heinrico de Zuerin, uxori sue, filiis suis, cognatis et amicis,

Concept.

Omnes terras ultra Eidoram ad imperium per[tinent] es preter Ruiam et terras ei attinentes rex imperio restituet. Castrum Renolsbugh (!) reddetur decem diebus post exitum domini regis, et de hoc resspectus habebitur ad obsides et ad promissionem domini Jacobi et meliorum regni. Omnia priuilegia, que habebat rex super dictis terris, restituet. Si comes Albertus resignare uoluerit castra, que habet ipse et homines su[i] inter Eidoram et Albiam, et obsides frestituet], liber exibit, facta tamen securitate, que orueida dicitur. Quicunque ad Danos confugerant, feoda sua, que de iure habere debent, rehabebunt, facta domino suo, a quo ea tenebunt, securitate. Captiui et obsides hinc inde restituentur. Centum equos dabit rex, quinquaginta dextrarios, et totidem palefridos. Vt hec omnia rata habeantur et fideliter obseruentur comiti Henrico de Swerin et suis heredibus et amicis,

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