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Da ich nicht eine Geschichte unseres Landes zu entwer fen beabsichtige, sondern zu einer solchen nur Quellen liefere, so kann meine denselben vorhergehende Geschichts: Uebersicht auch nur von jener Epoche anfangen, in der die Urkunden ausgefertiget worden. Sie reichen nur bis zum neunten, achten und siebenten Jahrhundert, und meine Geschichts: Uebersicht kann daher erst von diesen Jahrhunderten beginnen. Sie begreifen den Zeitraum, wo unser Landesstrich anfangs der fränkischen Monarchie, dann dem lotharingischen Reiche, und endlich dem deutz schen Staats: Körper zugehörte. So wie diese im all: gemeinen, so war auch unser, mit jenen vereinigte, Be: zirk in Gauen getheilet, denen Gaugrafen vorstanden. Auf der rechten Moselseite hatten wir den Nachgau, den Trach: oder Trechirgau, und den Hunds rű den; auf der linken Moselseite den Moselgau, den Mayengau, den Ahrgau, und den Eifelgau; und auf der rechten Rheinseite, den Auel: und den Engers, gan. Die drei ersten Gauen der linken Moselseite kom: men zusammen in der Stiftungs: Urkunde des Klosters Ravengirsburg, vom Jahr 1074, vor (1). In dem Nach,

(1) Igitur predia sua que in tribus pagis habuerunt in Nachgowe, in Trachari, in Hundesruche, quorum que

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gaue, der seine Benennung von dem ihn durchfließen: den Nahefluß entlehnet hatte, und der sich an den Worms sergau anlehnte, fommen in Urkunden vor: 926 Bers gen bei Alsgesheim; 945 Basenbach und Reichenbach; 962 Gavelsheim, Albich, Wollstein und Weinheim; 966 Ockenheim, Husenbach, Bettenforst, Kirn, Bergen, Puzweiler; 995 Denzen; 1032 Allgesheim; 1092 Pleinich; 1107 Mannedahl; 1112 Gugenheim, Hüf felsheim, Treißen; 1130 Sulzem; und 1145 Wals: heim (2). Nach dem Chron. Gottwicense, Seite 699,

dam in comitatu ejusdem Bertholdi comitis, quedam in comitatu Emichonis comitis sita erant. Guden. Cod dipl. tom. I. pag. 378. Freher origin. Palat. P. II. Cap. 10. pag. 46.

(2) Mansos quinque cum jugeribus quatuor in comitatu
Nachgowe in loco vocabulo Beregen jacentes. Hist
Trev. dipl. tom. I. pag. 169. Regales mansos inter
Basinbahe et Richenbahe in pago Nachgowe nominato
in comitatu Counradi. Dafelbft pag. 280.
In pago

Nachgowe in hiis ecclesiis Gozowesheim, Albucho, Wie-
dilstein, Wienheim. Daselbst pag. 293. Gogenheim in
pago Nachgowe in comitatu Emichonis comitis. Lunig.
Spic. Eul. Cont. tom. I. Suppl. pag. 2. Intuitu Nach-
gowe in locis subnotatis. . . . iu Husonbach, in Bet-
tenforst. Vergl. Hist. Trev. dipl. 1. c. pag. 3o4. - Don-
nissa in pago Nachgowe in comitatu Emichonis comi-
tis. Acta acad. palat. V. 143. In pago qui dicitur
Nachgowe curiam unam que dicitur Bleiniche. Guden.
Codex dipl. tom. I.
Cartem vocabulo Man-
nendal in pago Nachgowe sitam. Hist. Trev. dipl. tom.
Gugenheim, Huffelsheim, Treisa, in pago

I. pag. 485.

pag. 387.

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Nachgowe in comitatu Emichonis. Guden b c pag 390.
XVI mansos et dimidium in Sulcehem in pago

und nach Lamey in actis academic Palatina, to mus V. pagina 127 u. s. m. lagen darin auch Böckelheim, Gemünden, Creuznach, Laubersheim, Langenlonsheim, Monzingen, Rorheim, Simmern, Hüffelsheim, Weins: heim, Drechtlingshausen, Heimbach, Brezenheim, Mans del, Rüdesheim, Treisen u. s. w. (3). Gaugrafen dies ses Gaues waren 918 Conrad, 937 Eberhard, 945 Con: rad, und 1032, 1112, 1130 und 1134 andere, welche sämmtlich sich Emicho nannten. Der Trachgau bildete einen schmalen Landesstrich längs dem Rheine und dem Hundsrücken, von den Gränzen des Nachgaues an, bis an die Mosel. Hier lagen die Orte St. Goar, Guns tershausen, Lay, Boppard, Wesel, Bacharach und Koblenz. Ein oder zwey Grafen Berthold waren 1018, 1044 und 1074 feine Gaugrafen (4). Neben ihm dehnte

Nachgowe in comitatu Emichonis comitis. Dafelbft
pag. 392.
Tres mansos in Alginsheim in pago Nach-
gowe. Bodman, Rheingauische Alterthümer,
Seite 64. Predium quod habuerunt in pago Nach-
gowe in villa que dicitur Walsheim. Went, Urkuns
benbuch zum II. Th. der hessischen Landesges
fchichte, S. 95.

(3) Vergl. Hist. Trev. dipl. tom. I pag. 66-67 und Acta Academiæ l. c.

(4) Per id tempus venit S. presbiter Goar ex Aquitania et

in territorio Trevirensi in pago Trigorio super ripam
Rheni et rivulum qui Wochara dicitur oratorium con-
stitutens in eodem loco quievit. Regino, lib. I Chron. -
In pago Drachere locus qui vocatur Gunthereshusen.
Hist. Trev. dipl. tom. I pag. 360 435. Bodobriga
in pago Trechira in comitatu Bertholdi comitis. Da
selbst, pag. 70.
Bochbardun in comitatu Berchtoldi

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sich der Hundsräcken ebenfalls bis an die Mosel aus, und enthielt die Orte Kirn, Kirburg, Daun, Hunolstein, Huntheim, Caftellaun, Ravengirsburg, Enkirch und andere (5). Der große Mofelgau hielt das linke Ufer der Mosel abwärts bis Cochem ein. Nach einer Ur: kunde vom Jahr 967 lag er in der Grafschaft Bidburg und darin die Mark Beuren und der Ort Lendig (6). Nach einer anderen Urkunde von 1002 lag Bubach in der Grafschaft Bezelins, wo nach einer Urkunde von 1000 Bezelin Gaugraf war (7). Unserer mittlern und untern Mosel näher bekannt, gehörten zu diesem Gaue Cocheim, Merl und Zell. Ihm lag auf der linken Moselseite zus nächst der Mayengau, vom Orte Mayen so benannt (8). Die St. Martinskirche des nachherigen Stifts Müns fter: Maienfeld lag 773 in diesem Gaue, und in Urkun den kommen darin vor: 928 Burgen und Gülß; 926 Brohl und Carden, und 1022 Urmiß (9). Auch gehör:

comitis. Urkunde von 1044. Quandam nostri juris curtem nomine Confluentiam et abbatiam sitam in pago Trichire in comitatu vero Bertholdi comitis. Hist. Trev. dipl. l. c. pag. 354.

(5) Chron. Gottwic. pag. 599. und Hist. Trev. l. c. pag. 66. (6) De rebus proprietatis mee in pago Muslense in marcha Burense in comitatu Bedensi mansun indominicatum cum ecclésia in eodem pago et comitatu villa

Lendinga.

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(7) Hist. Trev. dipl. tom. I pag. 338. Urkunde vom I. 995. (8) Megina. Pagus Meginensis. Magnacensis. (9) Ecclesiam Sancti Martini sitam in pago Meginense. Hist. Trev. dipl. l. c. pag. 132. Alium quoque locum qui dicitur Burg juxta fluvium Moselle in comitatu MagGulisam in pago supra dicto et in co

nacensi.

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ten dazu Elz, Andernach, Cobern, Einig, Kerig, Kell, Kot: tenheim, Laach, Küttig, Ochtendung, Rüber, Pillich, Polch und andere. Mit ihm scheinet der in unseren und anderen Urkunden erscheinende Mayenfeldergau ein und der nämliche Gau gewesen zu seyn. Im Mayenfel: der Gaue lag kaum eine Stunde von der Mosel und dem zum Mayengau gehörigen Orte Gülß entfernt, im Jahr 888 der Ort Rübenach, und von diesem ebenfalls nur eine Stunde entfernt, am Rheine, 966, der Ort Kess felheim (10). Mertloch, das nach einer Urkunde vom J. 963 im Mayengau lag, wird in einer anderen Urkunde, von 1056, in den Maienfeldergau geseket (11). Das St. Martins: Münster, nachherige Stift Mün: fter: Maienfeld, lag, nach einer Urkunde vom Jahr 956, im Mayengaue, und nach einer anderen, nur um acht Jahre spätern, im Gau Maienfeld (12). Dieser

mitatu Everhardi, de rebus Sancti Servatii secus Mosellam jacentem. Daselbst pag. 272. - Mansos quinque et insuper jugera quatuor iu comitatu Magnacense in loco qui dicitur Brule et in Cardone arales tres, 1. c. pag. 169. Tale predium quale Poppo archiepiscopus Trevirensis nobis dedit in Hormunze situm in comitis. Daz

pago

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felbst, pag. 357.

in comitatu

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(10) In pago Meinefeld dicto in comitatu ipsius (Megingoz) ad eundem Sanctum Dei martirem villam unam Ribanah

vocatam. Dafelbst, pag. 226. Monasterium puellarum Kescelenheim nominatum in pago et comitatu Meinfeld situm. Tollner. Cod. dipl. alat pag. 18. (11) Villa Mertelach dicta in pago Meinvelt in comitatu Bertholfi comitis. Hist. Trev. dipl. tom. I. pag. 402. (12) Fratribus domino in monasterio Sancti Martini in pago

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