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willkürlich verziertes Kreuz haben, älter find als 1379, die mit dem Sterne aber in diesem Jahre beginnen. Lüneburg, Rostock und Stralsund traten 1381 sabbatho ante dominicam palmarum dieser Verbindung bei:

dat se myd en slan enen penningh van veer penninghen ghetekent myd ener sternen, alse Vorscreven is.

Also fängt für diese 3 Städte mit 1381 das Sterngeld an, und die einfachen Kreuze find älter als dieses Jahr. Darauf verbanden sich die drei Städte Hamburg, Wismar und Lüneburg auf zwei Jahre in festo apostoli Philippi et Jacobi 1387:

vnde desse penninghe scholen hebben schlichte rundele middene in deme cruce.

Es find demnach diejenigen, welche die Sterne weglassen und statt dessen einen leeren Kreis seßen, jünger als 1387. Mit dem Jahre 1403 verschwand das Kreuz und das Stadtzeichen kam auf beide Seiten; 1410 kommt es aber wieder und geht durch die Umschrift; von diesen Formen aber finden sich keine Münzen mehr in unserm Funde.

Es sind demnach drei Arten von Kreuzen zu berücksichtigen. Wenden wir uns nun zu den ältesten Münzen, welche vor 1379 oder 1381 entstanden sind, so haben Hamburg, Lüneburg und Stralsund ein volles Kreuz gebraucht, und diesen schließen sich Ripen, Friedland und Neubrandenburg an; aber diese alle haben das Kreuz nicht rein, denn in den vier Winkeln ist es bei Hamburg von Nesselblättern, bei Lüneburg und Ripen von Löwen, bei Friedland (Evers, S. 28) von Sternen begleitet, bei Stralsund von einem Strale im rechten Oberwinkel, bei Neubranden burg von einem Stern im rechten und linken Unterwinkel (Evers, S. 28). An den Enden hat Wismar das Kreuz mit Kleeblättern geziert, Lübeck dagegen durchbrach in der Mitte das Kreuz in Form eines Vierblattes, und Rostock nahm sie auch an, Güstrow, Parchim, Malchin, Gnoien (in dem Exemplare meiner Sammlung) folgten in Meklenburg, Kiel, Rendsburg und Flensburg in Holstein.

Die zweite Art der Kreuze in Folge der Vereinbarung von 1379 und 1381 hat in der Mitte eine runde Seffnung und darin einen Stern von 6 Strahlen; Wismar behielt dabei die Verzierung an den Enden, Stralsund und Hamburg die Beglei tung der früheren Zeit. Es schließt sich dieser Form ein friedländischer Wittenpfennig an, von dem der Verein durch Herrn Kretschmer eine Zeichnung besißt, und der güstrowische, den Evers S. 19, 2. beschreibt.

Die dritte Art in Folge der Verbindung von 1387 findet

fich mit der leeren Rundung von Wismar, Hamburg und Lüneburg, wobei ersteres sein gewöhnliches Kreuz, letteres die gewöhnliche Begleitung beibehielt, welche bei Lüneburg, wie bei der vorigen Form, so auch bei dieser wegblieb. Von Friedland ist eine ähnliche Form bekannt (Evers, S. 27), von Güstrow, wo das Kreuz von zwei Balken und von Kleeblättern (in Form der wismaraner) gebildet wird, hat meine Sammlung ein Eremplar (19 Millimeter Durchmesser, 22 As schwer).

Es findet sich nun noch eine andere Form, von der es fraglich ist, ob man sie vor 1379 oder nach Ablauf der 1387 auf zwei Jahre geschlossenen Vereinbarung seßen muß. Es ist nämlich eine Nundung da, und in derselben ein Wappenbild oder dergleichen enthalten, so bei Lüneburg ein Löwe, bei Gnoien (auf dem Exemplar der Vereinssammlung) die städtische halbe Lilie, bei Parchim fünf Punkte (Jahresber. VI, S. 57, n. 3, 4, 5), bei Oldesloe das Nesselblatt. Die Form des Kreuzes mit der Rundung entspricht ganz der lettern Darstellung; bei Lüneberg ist auf meh reren Typen ein Stern in der Umschrift. Alles weiset auf eine Zeit nach Ablauf der auf 2 Jahre geschlossenen Verbindung und würden demnach diese Münzen nach 1389 geschlagen sein.

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Außer den Bildern finden sich nun noch auf allen Wittenpfennigen bedeutende Verschiedenheiten in den kleinen Zeichen, welche die Worte der Umschrift von einander trennen, und in diesen wiederum eine auffallende Uebereinstimmung in den Münzen der verschiedenen Städte, so daß man nicht eine Willkür der Eisenschneider oder einen bloßen Zufall annehmen darf. Es sind höchst wahrscheinlich Geheimzeichen gewesen, wodurch die Münzer ihre verschiedenen Schmelzungen oder dergleichen (Jahrgänge?) bezeichnen wollten; wenn nun gleich ihre Bedeutung nicht zu ermitteln. steht, so dürfen sie doch auf Berücksichtigung Anspruch machen.

Wenn man nun die Zeit bestimmen muß, in der die Münzen bei Rüst vergraben, so steht erstlich fest, daß es vor 1403 geschehen sein wird, denn von den Münzen, welche auf beiden Seiten mit gleichem Schilde bezeichnet sind, fand sich keine. Von denen mit der Rundung fanden sich Pfennige von allen drei verbundenen Städten, also haben wir das Jahr 1387, und da man nun diejenigen, welche in der Rundung ein Bild haben, nach 1389 sehen muß und sich diese Type von Lüneburg in 19 Exemplaren findet, so würde die Vergrabung in das lezte Jahrzehend des vierzehnten Jahrhunderts fallen.

Ein ähnlicher Fund von Wittenpfennigen ward 1840 in Hagenow gemacht (Jahresber. VI, S. 50 flgd.); auch dort fanden sich Münzen von fast allen den Münzstädten, welche hier Beiträge lieferten, selbst der so überaus seltene Wittenpfennig von

Nipen fand sich dort, wie hier; aber da jene wenigstens 10 Jahre später vergraben wurden, so sind damals die Münzen, welche vor 1379 geschlagen wurden, fast schon aus dem Verkehr verschwunden gewesen, und hier ist ihre Anzahl noch sehr groß; man muß also wohl annehmen, daß man auch damals noch (von frühern Zeiten ists bekannt genug) bei jeder neuen Münzform die ältere wieder einschmolz, obgleich nach den bekannten Münzrechnungsbüchern aus dieser Einschmelzung kein großer Gewinn erwachsen sein kann, da Schrot und Korn sich so sehr gleich blieb.

Es ist freilich zu bedauern, daß die zweite Hälfte des Rüster Fundes nicht zur Untersuchung gekommen (über das Schicksal desselben sind keine Nachrichten zu geben), jedoch ist unsere Hälfte immer schon zahlreich genug zu Uebersichten und Vergleichungen, und das Kloster Dobbertin, welches sie zur Untersuchung darbot und der Sammlung freigebigst alles überließ, was ihr werth sein konnte (sie hat von jeder Type ein Eremplar aufgenommen), hat gerechten Anspruch auf den Dank der Wissenschaft, wie des Vereins, den man freudig und öffentlich aussprechen muß.

Zahlenverhältniß des Rüfter Münzfundes nach Ort und Zeit der Münzen.

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Hauptseite. Im Perlenkreise der Rückseite. Im Perlenkreise das

Adler wie früher.

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