Imágenes de páginas
PDF
EPUB

Mitgliedes Herrn Birk in seiner Bearbeitung bereits so weit vorgeschritten, dass sie zuverlässlich im kommenden Jänner druckfertig in den Händen der Commission sein werden, jedenfalls früh genug um den begonnenen Druck durchaus nicht aufzuhalten.

Die oben aufgezählten Schriften werden im Drucke in dem von der Commission angenommenen Formate, Hochquart, einen starken Band von etwa 90 bis 100 Bogen füllen.

Ich richte daher im Auftrage der Commission an die Classe die Bitte sie wolle sich durch die Gesammt - Akademie bei dem Herrn Finanzminister bevorwortend dahin verwenden, dass die k. k. Staatsdruckerei ermächtigt werde, die Drucklegung der Veröffentlichungen der Concilien-Commission, gleich jenen der übrigen Veröffentlichungen der Akademie selbst, unentgeltlich zu über

nehmen.

Die Bewilligung hiezu dürfte um so leichter zu erlangen sein, als die Veröffentlichungen dieser Commission im Jahre 50 bis 60 Bogen Hochquart voraussichtlich kaum übersteigen werden.

Der Secretär wird von der Classe beauftragt, demgemäss die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, um den Druck dieser Sammlung sobald als möglich beginnen zu können.

Bericht des Präsidenten der Classe, Herrn v. Karajan, als Referenten der historischen Commission über eine Eingabe des Vereins für siebenbürgische Landeskunde zu Hermannstadt ddo. 4. Februar 1852 in Beziehung auf die Ausarbeitung und Herausgabe eines siebenbürgischen Urkundenbuches.

In meiner Eigenschaft als Referent der historischen Commission habe ich mich eines dieser Commission von der Classe in der Sitzung vom 16. Juni 1. J. ertheilten Auftrages zu entledigen.

Derselbe betrifft eine Eingabe des Vereins für siebenbürgische Landeskunde zu Hermannstadt.

Dieser Verein nämlich, den selbst die traurigen Ereignisse, welche Siebenbürgen in den letzten Jahren betroffen haben, in

seinem lobenswerthen Streben nicht zu lähmen vermochten, hat sich mit der höchst erfreulichen Anzeige an die Classe gewandt, dass das von ihm im Jahre 1845 in Angriff genommene Urkundenbuch Siebenbürgens durch die Wirren des Jahres 1848 und 1849 nur gehemmt, nicht zerstört worden, ja dass der Verein seit dem vorigen Jahre mit erneuerter Lust und Kraft an die völlige Zustandebringung desselben gegangen sei. Es umfasse bereits 2700 theils aus Originalien, theils aus verlässlichen Copien zusammengetragene vollständige Urkunden und 450 Urkunden-Auszüge. Die letzte Ausarbeitung sei nunmehr dem Rector des Gymnasiums zu Schässburg, Daniel Teutsch, übertragen, und durch diesen bereits bis zum Jahre 1275 vollendet.

Der Verein wendet sich nun mit der Bitte an die Akademie, beziehungsweise an unsere Classe, den eingeschlagenen Weg der Bearbeitung von der historischen Commission prüfen zu lassen, zu welchem Behufe eine Probe überreicht wurde, und darnach „gerade für die beschlossene Herausgabe eines siebenbürgischen Urkundenbuches" ihn, wie im Jahre 1850 durch Geldaushilfen unterstützen zu wollen.

Die historische Commission hat nun die eingesandten Proben geprüft, und glaubt darnach der Classe so viel mit aller Beruhigung versichern zu können, dass das ganze Unternehmen sowohl durch die Wahl des Herrn Rectors D. Teutsch als Bearbeiters wie durch den eingeschlagenen Weg der Bearbeitung den besten Erfolg verspreche, und jedenfalls der kräftigsten Unterstützung von unserer Seite würdig sei.

Sie ist ferner in der angenehmen Lage, der Classe ein Mittel Vorschlagen zu können, welches sowohl den Wünschen des Vereines vollkommen entsprechen muss, als auch unseren Geldkräften kein ungebürliches Opfer auferlegt.

Sie beantragt nämlich das siebenbürgische Urkundenbuch seiner Zeit in die von der historischen Commission herausgegebenen „Fontes rerum Austriacarum aufzunehmen. Dadurch entfallen für die Classe die nicht unbedeutenden Druckkosten, während sich unter Einem die Reihe der „Fontes" durch Inangriffnahme einer neuen Gruppe der „Fontes rerum Ungaricarum, Croaticarum, Slavonicarum et Transylvanicarum" auf erwünschte Weise auch auf bisher in ihnen nicht vertretene Kronländer der Gesammt-Monarchie

ausdehnt, somit abermals eine der Verheissungen des Programms der Commission vom Jahre 1847 in Ausführung gebracht wird.

Sollte die Classe den Antrag der Commission, wie diese hofft, zum Beschlusse erheben, so würde sie an den Secretär einige schriftliche Bemerkungen über die eingesandte Probe des Urkundenbuches leiten, welche derselbe dem ämtlichen Schreiben an den Verein beischliessen könnte.

Dieser Antrag wurde von der Classe zum Beschluss erhoben.

Gelesen:

Habsburgische Excurse.

Vom Hrn. Regierungsrath Chmel.

IV.

Ich habe in dem früheren (dritten) Excurse begonnen, die Verhältnisse des Hauses Habsburg seit Friedrichs des Dritten Kaiser-Krönung (19. März 1452) in Rom zu beleuchten, und zwar zunächst das Verhältniss gegen die Kirche, und insbesondere gegen den Papst und die römische Curie.

Ich habe die urkundlichen Beweise von dem kirchlichen und demüthig ergebenen Sinne König nunmehr Kaiser Friedrichs aneinandergereiht und auseinandergesetzt, welche Gnaden und Privilegien diesem frommen Sohne der heilige Vater bewilligt habe.

Ich will in der Erörterung dieser Verhältnisse fortfahren, da die bisherigen Geschichtschreiber ohne Ausnahme wenigstens über diesen Zeitraum (bis zum Tode K. Maximilian's I.) theils Unrichtiges vorbringen, theils durch Stillschweigen und Ignoriren Veranlassung geben, dass man die spätere Zeit (seit 1519) ganz falsch beurtheilt.

Es muss zunächst auseinandergesetzt werden, welche Haltung der Papst und die römische Curie gegenüber den Gegnern und Feinden K. Friedrichs beobachtete, wenigstens nach einer Seite hin.

Während K. Friedrich III. in Italien weilte, um durch Erlangung der Kaiserwürde seiner Überzeugung gemäss an Kraft und Ansehen zu erstarken, hatte sich in den Erblanden seines Mündels, des

zwölfjährigen Knaben Ladislaus P., insbesondere in zwei derselben, Österreich und Ungern, eine sehr lebhafte Opposition gebildet, welche durch Rührigkeit und Energie ersetzte, was ihr an Bedeutung durch Zahl abgehen mochte.

Da ich die Geschichte des Regiments des Hauses Habsburg im Erzherzogthume Österreich zur Zeit Ladislaus P. (1440—1457) zum Gegenstand meiner nächsten Abhandlung gemacht, so berühre ich hier nur die Beziehung auf Rom und die römische Curie.

Ich habe bereits im zweiten Bande meiner Geschichte K. Friedrichs, S. 701-703, angeführt, dass auf der Hinreise nach Rom zu Siena ein Agent der österreichischen Unzufriedenen, der Wiener Canonicus Thomas Angelpek 1), welcher in Privatangelegen

[ocr errors]

1) Dieser Thomas Angelpek war in den Jahren 1442 bis 1450 Pfarrer zu St. Leonhard im Forst und liess sich die Verbesserung der Einkünfte seiner Pfründe, wie es scheint, sehr angelegen sein. Ich schliesse dies aus mehreren Kaufbriefen, deren Originale im Klosterraths - Archive lagen und nun im k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive aufbewahrt werden. So verkaufen am 7. October 1442 (Sonntag vor St. Kolmanstag) Friedrich Toyssel und Anna seine Hausfrau dem Thomas Angelpekch, Pfarrer der St. Martinskirche zu St. Leonhard im Forst, ihre Wiese, genannt die Sulzpekchin, wovon man demselben Pfarrer jährlich zu rechtem Burgrecht 15 Pfennige und überdies zu einem Jahrtag (Sonntag nach Georgi) jährlich 3 Schillinge Pfennige dient. (Orig. Perg. 2 Siegel.) Am 4. November (Sonntag vor Martini) desselben Jahres (1442) verkauft derselbe Pfarrer (Th. Angelpekch) dem Jörg,,daczn Kumern" und seiner Hausfrau Margareth diese Wiese. Der vorige Besitzer

(Toyssel) hatte nämlich versäumt, das Geld für den Jahrtag (welcher von der Witwe des Conrad Guph auf der Sweintz, Euphemia gestiftet worden) zu entrichten (und der kluge Pfarrer wusste diesen saumseligen Besitzer zu entfernen.) (Orig. Perg. 2 Siegel.) — Am 24. April 1450 verkaufen Heinrich am Herrantsperg und seine Hausfrau Kunigund dem Thom. A. Pfarrer zu St. Leonhard im Forst zwei Theile Zehent auf verschiedenen Gütern in der Manger Pfarre, von denen sie demselben Pfarrer jährlich 1/2 Muth Korn und 1/2 Muth Haber dienten. (,,am ersten auf allen grunten und velden des hoffs genant der Mayrhoff ze Leupaltsdorf gelegen den inhat und besitzt Mert Aichner; it. auf allen grunten und velden des hoffs ze Lewpoltsdarff den inhat und besitzt Kristan Rys; it. auf allen grunten und velden ains lehens ze Lewppoltstarff das inhat und besitzt Augustin daselbs zu L. gesessen; it. auf allen gruntten und velden ains lebens ze Leupoltstarff das inhat und besitzt Hanns Spitzer; it. auf czwain purkchrecht äkchern nebeneinander am Lenczperig gelegen den ain hat inn Thoman des Schuester sun ze Půsemdarff den andern hat inn Pangrecz weilent Hannsen ze Swainarn sun; it. auf zwain purkch

heiten nach Rom zu reisen vorgab, zu König Friedrich gekommen sei, der ihm Empfehlungsschreiben an die römische Curie geben sollte, indess er wie sich zeigte den Auftrag hatte, die letztere gegen den König zu stimmen.

Meister Thomas wollte die Umgebung des jungen Ladislaus, in der er ohne Zweifel zahlreiche Verbindungen hatte, für einen Plan gewinnen, dessen Ausführung später versucht aber ebenfalls vereitelt wurde.

Aus den ihm abgenommenen Schreiben ersah der König, dass man den Papst aufforderte, ihn zur Auslieferung seines Mündels nicht bloss zu bereden, sondern dieselbe ihm förmlich aufzutragen. (Ipsa Sanctitas vestra persuadere ac injungere velit".) 1)

recht äkchern am mulgericht gelegen den ain hat inn Hanns Trunkchl ze Pusemdarff den andern hat inn Mertt am Wasen; it. auf fünff purkchrecht äkchern gelegen auff Lewpoltsdarffer aw derselbin ekcher hat zwen inn Hanns Haberleytter auf der Stetten ain der Paul am Kuennperig ain Mert Czinczendarffer und ain Thoman der Mayrin sun ze Menkch"). Zeugen: die edlen Hanns Paltram, Pfleger zu Weiglspach und Wolfgang Swanvelder. (Orig. Perg. 3 Siegel, 1 fehlt). Am 27. April (Montag nach St. Jörgentag) 1450 verkauft Erasmus Volkrat dem Meister Thomas Angelpek, Pfarrer zu St. Leonhard im Forst 2 Theile Zehent zu Rueberstorf, in der Ruprechtshofner Pfarre, auf Gründen und Feldern, die vormals zu 5 Hofstätten gehört haben und nun zu 3 Gütern, die man Lehen nennt, gehören; der Zehent ist ein Lehen von dem Edlen Herrn Albrecht von Wildungsmaur. Die Urkunde ist bekräftigt durch die Siegel der Edlen Peter,,Gawbitz" im „Dwerichpach" und Hanns Paltram Pfleger zu,,Weigselpach." (Orig. Perg. 3 Siegel.) Der Pfarrer hatte diesen Zehent zur Stiftung eines dritten Cooperators (,,gesellen") in seiner Pfarre erkauft, und der Lehensherr, Herr Albrecht von Wildungsmaur, machte ihn durch Urkunde vom 24. Mai 1450 (H. Pfingsttag) zu freiem Eigen. (Orig. Perg. Siegel, fehlt). Wahrscheinlich

behielt Meister Thomas seine Pfründe St. Leonhard auch nachdem er Canonicus zu Wien geworden.

am

1) Ich glaube, dass die von Pray (Annales regum Hungariae III, S. 92-97) aus der Melker Handschrift Nr. 13 mitgetheilte Instruction, welche von ihm nach dem zwischen den österreichischen und ungrischen Ständen 5. März 1452 abgeschlossenen Bündnisse eingereiht wird, um einige Monate früher anzusetzen ist, wie auch anderes am unpassenden Orte steht. Die österreichischen Unzufriedenen schickten bereits in der zweiten Hälfte des Monats Jänner 1452 den Thomas Angelpek zur Curie, ihm wurde diese Instruction mitgegeben; er sollte insbesonders mit dem

« AnteriorContinuar »