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alwegen ainem Yeden vnnserm Ambtman Bu Bregennz von Ambtswegen zu befigeln Buegehört haben vnnd noch Bugebuert ongenerde. Vand Cmphelhen darauf allen vnnd Yegclichen Fürsten vnnder vnnserm Hawss Oesterreich gesessen Auch allen Prelaten Grauen Freyen Herrn Rittern Knechten Fanndtmar | schalchen Hawbtlewten Lanndtuögten Verwesern Vißthumben Vögten Phlegern Ambtlewten Lanndtrichtern Schulthaissen Burgermaistern Richtern Reten Kundigern der Wappen Ernholden Perseuandten Burgern vnnd Gemainden Vand sonnst allen anndern vnnsern unnd vnnsers Hawss Oesterreichs vnnderthanen und getrewen in was wierden stats oder wesens die sein ernnftlich mit disem brieuc vnnd wellen Daz Sy die obgemelten Burgermaister vnd Rat vnnser Statt Bregenz obemelten Schildt vnnd Wappen oberuerter | massen berueblichen gebrauchen vnnd geniessen vnnd genhlichen dabey beleiben lassen Inen dar Inn dhain Irrung noch verhinnderung thuen noch des emanndts annderm Be thuen gestatten in dhain weise als lieb ainem Yeden sey unnser swer vngnad vnnd straff zuuermeiden. Mit Vrkundt dih briefs Befiglt mit vnnserm anhanngenden Infigl Gebn | Bu Innsprugs am Vierundzwaintzigistentag des Monats February Nach Cristi geburde Funffzehenhunndert vnnd Newn und Zwainhigisten vnnser Reiche im Dritten Jarn. | Rudolff Graff Bu Sultz Comissio dominj Regis in consilio Baldung. D. Cancel. Tyrol.

Stathalter

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Hier füge ich der lithographirten Abbildung des Wappens, wie es mitten im Wappenbriefe gemalt ist, noch eine des Stadtsigills von Bregenz aus einer Urkunde des XVI. Jahrhundertes bei.

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Die älteste Abbildung des Wappens von Bregenz, wie auch von Feldkirch und Sonnenberg, nicht aber von Hohenems, weil diese Reichsgrafschaft erst im Jahre 1765 an das Haus Österreich gekommen ist, dann von den damals österreichischen VIII. Ge

richten und der Herrschaft Räzüns in Graubünden 1) findet man in K. Maximilian's I. Ehrenpforte oder Arc triomphal (Nr. 29) von Albrecht Dürer, herausgegeben von Adam Ritter von Bartsch, Wien 1799, bei Tranquillo Mollo; dann später in der sogenannten Emser Chronik 2) vom Jahre 1616, in der, S. 22, das Wappen der Grafschaft und S. 24 das ähnliche der Stadt Bregenz in Holzschnitten eingedruckt sind.

Das Wappen von Bregenz auf den vorderösterreichischen Scheidemünzen zu VI und III Kreuzern vom Jahre 1781 bis 1805.

Das VI-Kreuzerstück zeigt nach der hier eingedruckten Abbildung ohne alle Verzierung drei ins Kleeblatt gestellte Wappen.

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Auf der Vorderseite sehen wir oben rechts (nämlich von der Münze aus betrachtet) den Rabenkopf im goldenen Felde wegen Freiburg im Breisgau, oben links das Hermelinfell mit seinen Schwänzchen wegen Bregenz, unten Burgau. Zu beiden Seiten des Letztern 17-87. Auf der Rückseite: VORD OEST SCHEID MÜNZ. Im Felde in zwei Zeilen: VI KREUTZER Unten: Palm- und Lorberzweige; darunter H, die Chiffre der Münzstätte Günzburg an der Donau, des Hauptortes der Markgrafschaft Burgau.

1) Denkschriften der philos.-histor. Classe, IV. Bd., S. 168 f.

2) Der eigentliche Titel dieses überaus seltenen Buches, das meines Wissens das erste, und auch schönste mit mehr als hundert Holzschnitten, besonders mit Wappen gezierte Werk ist, das in Vorarlberg gedruckt wurde, lautet: Historische Relation, oder Eygendtliche Beschreibung der Landtschafft vnderhalb St. Lucis Stayg vnd dem Schallberg beyderseits Rheins biss an den Bodensee, so vnder die Rhetiam gezehlt, vnnd die vnder Rhetia mag genennt werden etc. Durch Johann Georg Schlehen von Rottweyl, zusammen getragen vnd in Truck verfertiget. Getruckt in dem Gräfflichen Marckt Embs, bey Bartholome Schnell. Anno M. DC. XVI. 75 S. in Kleinfolio.

Dieses Kleinod ist dem Grafen Marcus Sitticus von Hohenems, Erzbischofe von Salzburg, gewidmet und wahrscheinlich auf dessen Unkosten ausgestattet.

Freiherr von Berstett sagt in seiner Münzgeschichte des Zähringen-Badenschen Fürstenhauses und der unter seinem Scepter vereinigten Städte und Landschaften. Freiburg im Breisgau, 1846, S. 202, Nr. 653: „Das Wappen der Stadt Freiburg ist der Rabenkopf. Das von Burgau ) ist Silber und roth, sechsfach schräg getheilt mit einem goldenen Pfahl, und das der Grafschaft Bregenz ist: im rothen Schild ein silberner Pfabl, auf welchem acht schwarze Kleestängel stehen, immer zwei und eins."

Sollte diese irrige, mit dem Wappenbriefe von 1529 durchaus nicht zusammenstimmende Beschreibung des Bregenzer Wappens Paul's Fürsten Wappenbuche. Nürnberg 1657, Thl. III, Taf. 8, wo dasselbe eben so irrig mit den acht schwarzen Kleestängeln abgebildet ist, entnommen sein?

Derselbe Freiherr von Berstett sagt am angeführten Orte weiter: Seit 1781-1790 von jedem Jahrgang. Bis 1805 wurden alle Jahre von Kaiser Leopold II. und Franz II. obige zwei Silber- und vier Sorten Kupfergeld geprägt."

Wenn man die Wappen der vier vorarlbergischen Herrschaften, wie ich vorhin andeutete, chronologisch ordnen will, so gebührt der Herrschaft Feldkirch ), die am 22. Mai 1375 bedingungsweise und 1390 gänzlich an Österreich gekommen ist, die erste Stelle; dann der Grafschaft Bludenz im innern Walgau. Dieser Walgau kam, als die Grafen von Werdenberg in der Mitte des XIII. Jahrhunderts sich von den von Montfort trennten, an jene, mit Ausnahme des Bezirkes Jagdberg, der den Montfortern zu Feldkirch verblieb, und der Propstei Friesen oder St. Gerold, die der fromme Einsiedler Gerold schon im Jahre 978 ans Gotteshaus Einsiedeln vergabte. Die walgauischen Besitzungen der Werdenberger wurden am 20. Mai 1355 zwischen den Linien WerdenbergHeiligenberg und Werdenberg-Sargans abermals getheilt,

1) Auf Münzen ist am klarsten das Wappen der Markgrafschaft Burgau auf den zu Günzburg 1766 geprägten Thalern der Kaiserinn Maria Theresia ausgedrückt, vgl. Catalogue de Monnoies en argent du Cabinet Impérial. Viennae 1769, pag. 103, wo aber nur ein Typus der beiden Stempel abgebildet; dann in Joachim's neu eröffnetem Münzcabinet. Bd. III, Tab. XVII und S. 162; Madai N. 5343, und v. Schulthess-Rechberg I, Nr. 494. Desgleichen auf den neuesten baierischen Thalern.

2) Die Stadt Feldkirch führt die schwarze Kirchenfahne.

wodurch jene Bludenz mit dem Thale Montavon, und diese Sonnenberg mit Blumenegg erhielten. Erstere Herrschaft wurde vom sohnlosen Grafen Albrecht dem Älteren am 5. April 1394 bedingungsweise an Österreich verkauft. Albrecht gehörte zur Linie mit der schwarzen Fahne 1), die Stadt Bludenz aber führt nach Schlee's Embser Chronik, S. 60, ein aufrechtes, links hinschreitendes Einhorn. An der Urkunde ddto. Innsbruck am 2. September 1413, kraft welcher derselbe Graf Albrecht die Verschreibung seiner 1394 bedingungsweise an Österreich verkauften Herrschaft Bludenz sammt Bürs und dem Thale Montavon erneuert, hangen drei Wachssiegel. Das erste führt nebst der unleserlichen Umschrift Alberts Wappenschild mit dem Heiligenbergischen Schrägbalken, auf dem oben kaum noch erkennbar der Brackenkopf ruht; das zweite: T. s. (igillum) CIVITATIS IN BLUDENZ; im Felde das aufrecht stehende, rechtshin gekehrte Einhorn; das dritte hat die Inschrift: GEMAINS, LANDS. INSIGEL. IN. MONTAFVN; im Felde zwei kreuzweise gelegte Schlüssel.

Südöstlich vor den Mauern von Bludenz stiftete Friedrich I., Graf von Montfort und Bischof zu Chur, am 26. Juli 1286 ein Frauenkloster zu St. Peter nach der Regel des h. Augustin. Den dortigen Klosterfrauen wurde auf ihre Bitte vom Bischof Ulrich V. am 7. November 1348 erlaubt sich zu reformiren und die Satzungen des h. Dominicus anzunehmen. Eines der anhangenden Siegel ist das des Conventes, darstellend den h. Petrus stehend und seine Schlüssel in der Rechten emporhaltend, mit der Umschrift: S. ƆVENTVS. S. PRI. PPE. BLVDENZ 2). Von zwei noch im Kloster vorhandenen älteren Siegeln nahm ich zwei Abdrücke, wie sie

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diese Abbildungen zeigen. Die Buchstaben auf dem ersten bedeuten: C.onventus S.ancti P.etri O.rdinis P.raedicatorum. Das andere

1) S. meine Mittheilungen in Chmel's österr. Geschichtsforscher. Wien 1838. Bd. I, S. 170.

2) D. i. Sigillum Conventus Sancti Petri prope Bludenz,

zeigt uns die kreuzweise gelegten Schlüssel des genannten Apostelfürsten zwischen den Buchstaben S.-P. Das Thal Montavon, oder wem es gefällt Monta fun, führt, da dessen Bewohner Hofjünger des Frauenklosters St. Peter gewesen, deshalb im Wappen dasselbe Schlüsselpaar, wie ich so eben andeutete.

Im k. k. Staatswappen vom Jahre 1836 hat Bludenz keine Stelle gefunden.

Die dritte Stelle nimmt die Grafschaft Bregenz ein, da deren eine Hälfte am 12. Juli 1451 Erzherzog Sigmund von Tirol, von der Erbgräfinn Elisabeth von Montfort-Bregenz, und die andere am 5. September 1523 Erzherzog Ferdinand I. vom Grafen Hugo von MontfortBregenz kaufsweise erwarben. Endlich die vierte Sonnenberg mit dem Hauptorte Nüziders, von Kaiser Friedrich III. ddo. Innsbruck am 11. August 1463 zur Grafschaft erhoben und vom vorerwähnten Erzherzog Sigmund am 31. August 1474 gekauft.

Die vier alten vorarlbergischen Grafschaften sind:

-

a) Feldkirch; b) Bregenz mit der im Jahre 1814 bei der Krone Baiern verbliebenen Herrschaft Hohenegg (S. 811, Anm. 4); c) Bludenz mit dem Thale Montavon; endlich d) Sonnenberg. Obgleich das Erzhaus Österreich nach dem Erlöschen (1759) des waffenberühmten am 27. April 1560 in den Reichsgrafenstand erhobenen Geschlechtes von Hohenems durch einen ReichshofrathsSchluss vom 11. März 1765 diese erledigte, lehenbare Reichsgrafschaft erhalten hatte, so verblieb es doch bei der alten Benennung von vier vorarlbergischen Grafschaften, weil man an sie gewöhnt war.

Die Reichsherrschaft Blumen egg 1) im innern Walgau ward am 14. Februar 1391 vom Grafen Heinrich von Werdenberg-Sargans

1) Die Angabe vom vorerwähnten Rottweiler Schlee in seiner Emser Chronik, S. 56, wo das Blumeneggische Wappen abgebildet ist, ferner von dem ihm nachbetenden Prugger in der Feldkircher Chronik vom Jahre 1685, S. 130, wie auch von Weizenegger-Merkle 1839, Bd. II, 66: dass eine Tochter der alten Herren von Blumenegg in Vorarlberg sich mit einem Landgrafen von Fürstenberg vermählt und hiedurch dessen Wappenschild mit den zweifarbigen Wolken der von Blumenegg vermehrt habe, woraus zu vermuthen sei, dass sie die einzige Tochter gewesen ist durchaus unrichtig, indem dieses uralte, erlauchte Geschlecht sich weder mit einem vorarlbergischen Fräulein von Blumenegg, das die Specialgeschichte des Landes nicht kennt, vermählt noch irgend einen Zoll Erde in unserem Lande besessen hat. Man verwechselte das Breisgauische Blumenegg oder Blumeck an der Wutach

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